Habe zwei GPS (Streetpilot und GPS Map176) von
Garmin, zuvor ein GPV II+ (gibt es als V als mit Karten-Hintergrund). Einsatz: Rallye und Wüstenreisen (Motorrad). Das II+ war sehr gut, allerdings mit dem "langsamen" Rechner mühsam und auf Verbindungsetappen hat mir eine Kartenfunktion gefehlt. Im Rallyeeinsatz nützen Karten in der Regel nichts, da nicht auf Strassen gefahren wird, beim II+ war mir auf schnellen Etappen aber auch der Pfeil zum nächsten Waypoint bisschen zu klein. Fürs MTV wäre ein V sicherlich ne Überlegung wert (wurde auch beim Gleitschirmfliegen eingesetzt).
Das Streetpilot ist nett im Auto, auf dem Motorrad habe ich dazu kein Vertrauen. Für den Strasseneinsatz sicher ok, aber Offroad gebe ich dem Gerät keine lange Lebensdauer. In der Stadt Zürich ist der Rechner komplett überfordert, die Karte hängt dauernd - der Chip ist hier einfach zu langsam. An die Funktion ohne Sprachausgabe bin ich mir gewohnt, ich vermisse so was nicht.
Das 176er wird von vielen Amateur-Rallyefahrern genutzt. Genug Speicherplatz, relativ zügiger Rechner, gute Anzeige und einigermassen hart im Nehmen - was bei einer 180 Kilo vollgetankten Rallyemaschine und Wegwerfaktionen im Gelände doch schon einiges hiessen will.
Nachteil der älteren Geräte: die brauchen die alten
Garmin-Speicherkarten. Die Dinger sind teuer, die Datenmenge limitiert und die Übertragungsgeschwindigkeit (vom Rechner auf den Chip) jenseits jeglicher Vorstellungen (das letze Mal 4 Stunden für einen 256er Chip). Würde natürlich mit einem
Garmin-Leser schneller gehen als übers Gerät, aber die Preise für diese Dinger sind einfach heftig.
Fürs MTB sind all diese Geräte nicht geeignet, da zu viel Strom gefressen wird - die Batterien sind da eigentlich nur als Notfall gedacht und sollten im Strassen (und insbesondere im Gelände)Einsatz nicht vernwendet werden, da die Batterien die Kontakte im Inneren zerstören.
Palm, Handy und sonstige PDA's können zwar funktionieren - nur sind die wenigsten davon wirklich robust und wasserdicht. Und was nützt mir ein Navy, wenn es nach paar Regentropfen defekt ist und dazu nicht mal mehr das Handy funktioniert (das kann man wenigstens in einen wasserdichten Beutel packen und nur rausnehmen, wenn man es wirklich braucht, war bei Rallyes nebenbei Vorschrift so was dabei zu haben - bei internationalen Veranstaltungen ist sogar Sat-Telefon Pflicht).
Mein Tipp ganz klar: zwei Geräte. Einerseits ein grosses Navi mit Sprachausgabe, wer Bluetooth im Auto hat, kann es sogar über die Lautsprecher laufen lassen. Ebenfalls gibt es für die Strassennavigation Helme mit eingebauter Bluetooth-Funktion (allerdings teuer). Verkabelung ist halt immer bisschen mühsam, im Auto geht es ja noch mit den Aux-Eingängen des Radios (falls das Radio automatische Ansagen erkennen kann), beim Motorrad sind Kabel immer mühsam und im Extremfall bei Abflügen sogar gefährlich.
Fürs MTB sollte ein kleines Gerät reichen, schliesslich braucht man bei den abzudeckenden Gebieten auch keine sehr grossen Flächen. Bei der Wahl des Gerätes würde ich auf eine Versorgung mit Batterien achten (lassen sich leichter tauschen als fix eingebaute Akkus) und wenn möglich SD-Speicherkarten. Ein no-Go sind fehlende Bike-Halterungen, damit fallen einige Geräte schon mal weg (gibt allerdings Spezialanbieter welche für die meisten Geräte Sachen machen - oft sehr viel Hochwertiger als Originalzubehör, allerdings auch zu entsprechenden Preisen).
Nicht zu verachten sind die Preise für die Geländekarten, da kommen schnell mal hunderte von Euros zusammen. Ebenfalls kosten die Routenplanungs-Programme (z.B. Touratech QV) einiges an Kohle und die Aufnahmen (Autohalterung, Motorradhalterung und Bike, teilweise noch die Verkabelungen dazu) sind auch nicht gerade geschenkt. Ganz so einfach ist die Geschichte mit dem GPS dann eben doch auch nicht, insbesondere wenn man nicht nur auf der Strasse von A nach B fahren will und die Streckenführung somit dem Rechner überlässt.
Einfache GPS-Geräte gibt es gebraucht schon für wenig Geld - da kann man es auch verkraften, wenn das Teil nach einem Sturz sich mal in Einzelteile auflöst (das tut dann bei einem 1000 Euro Teil schon wesentlich mehr weh).
Marc