Hallo Leute,
hier meine Antwort an Canyon, die haben mich in einer Mail um Bewertung / Beurteilung des Bikes gebeten. Ich habe mir Zeit gelassen, bis ich das Bike in den Bergen testen konnte (die vergangenen zwei Tage zweimal in den Tegernseern Voralpen geschehen).
Ist etwas viel und nein ich bekomme für die Lobeshymne kein Geld oder Prozente beim nächsten Kauf bei Canyon.
Ich habe es mal hier reingestellt, da auch ich in der Phase meiner Kaufnentscheidung sehr froh um ausführliche Erfahrungsberichte war.
Hallo liebes Canyon Team,
mein viertes Mountainbike in 10 Jahren von Euch und gleich im Vorab, das Beste und Beeindruckendeste was ich bis jetzt von Euch gefahren bin. Nach Erhalt des Bikes wurde es die ersten Wochen auf Rennradlstrecken bewegt. Langsam fahren nicht möglich. Kürzlich zum ersten mal im Gelände (Isartrails München), immer noch schnell, und die letzten Tage die ersten Bergeinsätze am Lago die Tegernsee. Die Beschleunigung bergauf ist sagenhaft, das Vorderrad steigt auch an steilsten Stellen im Anstieg nicht, obwohl ich den Vorbau noch positiv eingestellt und fast alle Spacer unter dem Vorbau habe (Saisonbeginn). Die Geometrie passt von Beginn an perfekt, für mich ein Gefühl, dass ich bis jetzt nur auf Bikes von Specialized hatte. Es scheint immer noch ein wenig mehr Beschleunigung möglich zu sein, lediglich die noch etwas fehlende Berghärte zu Beginn der Saison limitiert hier. Das Handling bergab und im Trail ist hervorragend und sicher. Das 29er Bikes nicht verspielt im Trail gefahren werden können, wird von diesem Bike wiederlegt. Ich hab für den Bergbetrieb noch die Rock Shocks
Reverb nachgerüstet, die paar Gramm mehr sind es mir wert. Die Ausstattung ist perfekt abgestimmt, die XT schaltet perfekt.
Ich weiß nicht, wie gut die aktuellen
SRAM-Schaltungen sind (hab die X9 am 2013er Nerve Al 29 8.9), aber ich möchte nichts anderes mehr haben. Bis auf die versenkbare Sattelstüzte muss ich nichts am Bike umbauen. Einzig bei den Griffen bin ich mir noch nicht sicher. Die sind wirklich gut, bin bis jetzt
Ergon Griffe mit einen wenig Plattform zum Abstützen gefahren, aber das hat jetzt nicht wirklich was mit dem Bike zu tun und ist meines Erachtens so individuell unterschiedlich wie das Thema
Sattel zu behandeln. Auch die 24er Übersetzung vorne scheint mit diesem Bike momentan kein Problem zu sein ( in den Voralpen ist es teilweise mörderisch steil), da das niedrigere Gesamtgewicht und die hervorragenden Laufräder ein 22er vorne zu kompensieren scheinen. Ich habe heute in meiner bisher besten 29er- Zeit den Wallberg erklommen und das zu Beginn der Saison. Am Nerve AL 29 8.9 habe ich an der
Sram Kurbel das 24er durch ein 22er ersetzt, was für ein solches Bike im Alpenbetrieb meines Erachtens nach wie vor die beste Übersetzung erscheint. Ob das 24er vorne sich im Alpencrossbetrieb und am Gardasee bewähren wird, kann ich noch nicht sagen, aber nach meinen 2 Tourenfahrungen in der letzten Woche bin ich mehr als guter Hoffnung, dass das mit diesem Bike kein Problem darstellen wird (eine Umrüstung eines
Shimano 24er vorne mit z.B. einem 22er SLX- Blatt ist zwar möglich, führt jedoch mit einem XT-Umwerfer zusammen zu Problemen bei der Einstellung des XT- Umwerfers, auf Grund der Gestaltung der Kettenleitbleche, hier hatte ich mit dem billigen X7- Umwerfer am Nerve kein Problem, mit dem XT-Umwerfer bei einem Bekannten jedoch schon).
Ich bin heiß darauf, das Maschinchen diesen Sommer auf Herz und Nieren zu testen. Auf ein Fully kann ich bei meinem Tourenprofil in Zukunft eher verzichten. Die anfänglichen Bedenken, dass man ein so leichtes Bike - fühlt sich ja gerade am Anfang wie ein rohes Ei an, wenn man das nicht gewohnt ist (erstes Carbon-Bike) - sicher durch rauhes Berggelände fahren kann, sind weggblasen.
Liebes Canyon Team, weiter so und Ihr wißt ja, ich finde bestimmt noch irgendetwas, woran ich dann doch rummeckern werde (bin ja vermutlich eher ein kritischer Kunde).
Liebe Grüße aus dem bayerischen Voralpenland.
Euer Jörgi
An alle Forum-User: Treten muss man übrigens trotzdem... Ein Vorteil der 24er Übersetzung vorne scheint zu sein, dass man an Steilstücken nicht mehr überlegen muss, ob man mit dem leichtestens oder mit dem zweitleichtesten Gang fährt... Heute am Wallberg Sommerweg bin ich bis auf das letzte Stück kurz vor dem
Sattel alles mit 24 - 36 gefahren (muss ich
, lediglich wenn ich aus dem
Sattel ging, habe ich runter bzw. hochgeschalten. Bin übrigens angenehm überrascht, wie gut man das Bike im Berg auch im Stehen fahren kann (z.B. zur Entlastung des Damms, habe insgesamt wenig Einschlafgefühle in Dammbereich festgestellt, gute Geometrie).
Die versenkbare Stütze habe ich übrigens schon diese Woche in einem Trailabschnitt als hilfreich empfunden. Wenn es nicht um jede Sekunde im Rennbetrieb geht (ca 300 g mehr), ist so ein Teil einfach super. Hab eine Sattelklemme von Hope bei bike-components gekauft, die eine integrierte Führung der Leitung aufweist (30 Euronen, aber dafür sauber aufgeräumte Optik und Funktion).
VG aus München
Nach der Aueralm Richtung Fockenstein (von Bad Wiesee aus, Dienstag, den 12.05.2015
)