Gravelbike oder doch mit E-Unterstützung los? 🤔

Freitag, kurz vor der Entlassung nach Hause
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Jetzt etwas hübscher verpackt
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Ich werf auch mal meine Senf in die Runde...
Ob Bio oder normales oder S-Pedelec sinnvoller, hängt von Entfernung, Höhenmetern, eigener Fitness und Häufigkeit bzw. Motivation ab:

  • normales Pedelec ist ideal bei vielen Höhenmetern oder langsamerem Fahrer, der ohne Motor selten in der Ebene über 25 kommt. Für mittelfitte Fahrer ist es in der Ebene ein Graus.
  • S ist ideal (vor allem für fittere Fahrer) für täglich/möglichst häufig ca. 15-30km einfache Strecke und eher flach, darunter lohnt es nicht, darüber ist immer noch anstrengend und zeitintensiv.
  • Gravel o.ä. ist für den Arbeitsweg (in der Regel auf eher guten Wegen) ein guter Mittelweg, spürbar schneller&agiler als MTB oder die üblichen Trekking&Tourenräder.
  • Light-Pedelec (sei es als E-Gravel oder mit geradem Lenker) ist eine noch bessere aber teure Mischung, fast die Spritzigkeit&Agilität eines normalen Bikes/eines Gravel, so dass man es selbst lange Strecken ohne Motor bewegen kann, aber wenn nötig oder erwünscht am Berg bzw. bis 25 spürbar Rückenwind bekommt.

In (meiner) Praxis:
Ich bin von 2013-2019 mit dem S 2x22=44km fast täglich rel. flach (350 Hm insgesamt auf den 44km) ins Büro, war für mich ein 100%-iger Autoersatz. Immer gefahren außer bei wirklich sintflutartigem Regen oder Glatteis/Neuschnee, was jeweils vielleicht 2x im Jahr vorkam. Bevor man auch nur drüber nachdenkt, ob einen ein wenig Niesel oder die Kälte was ausmachen bzw. bevor man wirklich anfängt zu frieren, ist man schon da, spätestens wenn man an den Stau oder den letzten Zugausfall um diese Uhrzeit denkt.

2019 hat sich meine einfache Strecke nach Umzug auf 40km erhöht bei kaum mehr Hm (vielleicht 200Hm je Strecke) und das war für mich persönlich auch mit S deutlich härter als erwartet. Einmal am Tag und im Sommerhalbjahr geht, aber jeden Tag über Jahre hin und zurück oder bei Nässe oder Kälte auch nur einfach ist unangenehm.
Radle daher seit 2020 nur noch wenig ins Büro, muss es aber dank Corona auch nur selten, dafür seitdem mehr in der Freizeit, zunächst Gravelbike und jetzt zusätzlich Fully.

Auf den 2x22km war für mich auch Gravel eine gute Alternative.
Seit 2020 habe ich ein (Light-)E-Gravel und das ist für die flachen 40km mit im Schnitt 5Hm/km jetzt völlig witzlos, bin vielleicht 1min oder 1km/h schneller auf die 40km/h als mit dem normalen Gravel. Anders sieht es bei mehr HM aus, so ab im Schnitt 10Hm/km wird es interessant. Beim TE für den Hinweg also noch nicht so, beim Rückweg mit fast 18Hm/km absolut lohnend. "Lohnend" sollte man dabei nicht nur in Sekunden oder Minuten an Zeitersparnis festmachen, sondern vor allem bei Psyche bzw. Motivation, der bergige Rückweg regelmäßig verliert damit seinen Schrecken, egal ob man da jetzt 10 oder nur 5min Zeit spart.

Lange Rede, kurzer Sinn, wenn die Entscheidung noch aussteht und der TE halbwegs fit ist wie es scheint, empfehle ich ein Light-Pedelec. Ob Gravel oder gerader Lenker je nach gusto für Rennlenker.
 
Update: Nach Probefahrten für Orbea E-Gravel entschieden. Nutze die App um Unterstützung einzustellen, dann Motor nur für den echt ätzenden Hausberg. Rest ohne E auf der Bahntrasse. Macht Laune und ich komme nicht nass geschwitzt ins Büro.

Wo kann man aktuell so kurzfristig eine Probefahrt machen und das Rad dann auch so schnell bekommen? :eek:
 
Wo kann man aktuell so kurzfristig eine Probefahrt machen und das Rad dann auch so schnell bekommen? :eek:
Gute Frage! Ich habe alle Händler im Umkreis von ca. 80 Km angerufen und um Probefahrten gebeten. Die meisten hatten Räder vorrätig. Also konnte ich Gravel mit/ohne Motor bzw. E-Rennrad zur Probe fahren. Der Mahle oder ebikemotion x35 war von Anfang an mein Favorit.
Lapierre hatte nur ein Rennrad, 3T als Gravel mir zur teuer.
Also habe ich nach Obea ohne "X" oder "IX" gesucht und bin bei kleinanzeigen fündig geworden. Die beiden vorher genannten Varianten sind erhältlich, mein Rad stand verstaubt in einem kleinen Ladenlokal und war preislich unschlagbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch mal einen kleinen Mittelmotor wie Fazua oder Specialized SL im Vergleich probiert?
Beide gefahren! Das Specialized war mir einfach nur zu teuer vom Pr./Leist. Verhältnis. Super zu fahren das Ding. Fazua sollte 4.300,- kosten und hatte ein mir zu dickes Unterrohr. Also aus optischen Gründen gestrichen. Bei Fazua würde ich auch noch warten, ich glaube die sind an einem Nabenmotor dran…
 
Ja, die beiden Lightmittelmotoren sind leider teuer bzw. Räder damit hoch bepreist, sind aber auch etwas aufwendiger in der Herstellung und Entwicklung und ihr das Geld aber wert, sobald es mehr in der Berge geht. Von daher verspreche ich mir eigentlich wenig Vorteile eines Fazua Nabenmotors gegenüber Gain/ebikemotion, oder was fehlt dem noch? Die Gainreihe von Orbea hat wenigstens faire Preise, viele Hersteller setzen den rel. einfachen günstigen und nur zugekauften ebikemotion Antrieb in sehr teure Räder bzw. nehmen für meinen Geschmack zu viel Geld dafür.
 
Beim S-Pedelec sollte man aber im Hinterkopf behalten, dass Radwege damit nicht genutzt werden dürfen.
Genau. Das S-Pedelec vereint die Nachteile von Fahrrad und Kleinkraftrad.
Dann lieber einen 125er Roller: Wetterschutz, Transportkapazität, muss nicht im Stau stehen... und ist außerdem noch billiger als ein S-Pedelec.
 
Ich wollte gar nicht über S diskutieren oder das hier dem TE empfehlen, nur meine Historie und Pedelecerfahrung schildern, aber Eure Einwände sind die üblichen Vorurteile, da in der Praxis nicht zutreffend.
Genau. Das S-Pedelec vereint die Nachteile von Fahrrad und Kleinkraftrad.
Dann lieber einen 125er Roller: Wetterschutz, Transportkapazität, muss nicht im Stau stehen... und ist außerdem noch billiger als ein S-Pedelec.
Beim letzten Punkt muss ich leider zustimmen, beim Rest nicht, für regelmäßig 15-30km zur Arbeit gibt es kaum ein besseres Transportmittel, schnell, flexibel&unabhängig, umweltfreundlich, etwas Bewegung&Natur uvm. Es erhöht die Vorteile bzw. den Radius eines Alltagsrades Rades um 50-100%.
Dass die offiziellen gesetzlichen Regelungen in D dafür realitätsfern und Mist sind, ist ein anderes Thema, es geht auch anders wie die Schweiz zeigt. In der Praxis kann man gerade als geübter Radler auch in D dauerhaft mit dem S sicher und stressfrei unterwegs sein. Aber es ist nicht für jeden was vor allem nicht für jeden Einsatzzweck und teuer für nur gelegentlichen Einsatz.
Das ist etwas so wie wenn man sagen würde, in Baden Württemberg braucht man sich kein Fully kaufen, hat keiner ein Fully... ;-)

o.t. Ende
 
Dass die offiziellen gesetzlichen Regelungen in D dafür realitätsfern und Mist sind, ist ein anderes Thema, es geht auch anders wie die Schweiz zeigt. In der Praxis kann man gerade als geübter Radler auch in D dauerhaft mit dem S sicher und stressfrei unterwegs sein.
Sorry für o.t., aber genau hier unterscheiden sich unsere Sichtweisen: Ich finde die gesetzliche Regelung gut und möchte keine S-Pedelecs mit 45 km/h auf "meinen" schmalen Radwegen. Genau dadurch entstehen zusätzliche und vermeidbare Konflikte.
Mein täglicher Pendelweg beträgt 2 x 17 km mit knapp 200 hm und lässt sich problemlos mit Muskelkraft bewältigen. Natürlich wäre es mit E-Unterstützung bequemer - umweltfreundlicher wäre es definitiv nicht, und unser heutiges Leben ist meiner Meinung nach schon komfortabel und verweichlicht genug.
 
Die Regel müsste einfach nur gelten, dass ein S-Pedelec auf Radwegen den gleichen Regeln wie ein Pedelec unterlegt, also Fahrrad mit maximal bis 25km/h Unterstützung.
Dann gäbe es doch gar kein Problem.

Ist hier in Deutschland leider Grütze.

Generell einfach bis 30km/h unterstützen und für Radwege freigeben. Höhere Geschwindigkeiten dann auf Straße ausweichen.
 
Schlagt euch bitte nicht die Köppe ein... :o

Hat wer für Schlechtwetter vorn ein Schutzblech, welches an diesen Punkten befestigt ist? Hab mal SKS angeschrieben, aber noch nichts gehört.
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Keine Ahnung, aber kannste die vordere Bremsleitung nicht schon mal nach innen verlegen?
...Hast doch sogar dieses "stealth a majic" wenn ich das gerade richtig sehe. Dann gehts ja schnell. :D
 
Schlagt euch bitte nicht die Köppe ein... :o

Hat wer für Schlechtwetter vorn ein Schutzblech, welches an diesen Punkten befestigt ist? Hab mal SKS angeschrieben, aber noch nichts gehört.
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Kannst du jedes Schutzblech nehmen. Musst du „nur“ die Streben zurechtbiegen und kürzen. Hatte ein normales SKS da dran.
 
hier unterscheiden sich unsere Sichtweisen: Ich finde die gesetzliche Regelung gut und möchte keine S-Pedelecs mit 45 km/h auf "meinen" schmalen Radwegen. Genau dadurch entstehen zusätzliche und vermeidbare Konflikte.
Es geht nicht um 45km/h auf Radwegen, es geht um völlig praxisfremde und gefährliche Regelungen für Radler, die nicht nur denen sondern auch Autofahrer und selbst Polizei oft unbekannt oder unverständlich sind. Z.B. das ein S im Berufsverkehr strenggenommen auch morgens um 7 auf der vielbefahrenen Landstraße fahren muss mit real vielleicht Tempo 35-40, was weder für die Schlange der Autofahrer dahinter noch den Radler schön ist (riskante zu knappe Überholmanöver gibt's noch gratis dazu), während parallel zur Landstraße ein um diese Uhrzeit gähnend leerer Radweg ist.

Ansonsten sind 45km/h Raser, die auf den Radwegen unsere Kinder morden, nur eine Schauergeschichte (teils gefördert von Institutionen wie z.B. ADAC und ADFC) ähnlich brennenden E-Autos.
Wie schon erwähnt, in der Schweiz sind S und Pedelecs und Fahrrädern schon seit vielen Jahren gleichgestellt (lediglich Helm+Kennzeichen nötig) und es funktioniert ohne größere Spannungen oder Zunahme an Unfällen mit anderen Radlern.
S dürfen übrigens je nach Modell&Baujahr auch bei uns auf Radwegen außerorts fahren (das baugleiche Nachfolgemodell ein Jahr evtl. schon nicht mehr, ein weiteres Beispiel für eine praxisfremde deutsche S-Pedelec Regelung...).
Wie viele Unfälle durch ein S zu schnell auf Radwegen sind Dir schon bekannt oder hast Du selbst schon erlebt?
In 7 Jahren bzw. 50.000km S waren die schnellsten und rücksichtslosesten Verkehrsteilnehmer, die ich auf Radwegen außerorts getroffen habe einige wenige Rennradfahrer. Da ich aber weiß, dass das nur einzelne Esel bzw. Einzelfälle waren, fange ich nicht an, ein Verbot von Rennradlern auf Radwegen zu fordern.
Wer an einem sonnigen Sommersonntag meint, auf dem Radweg rasen zu müssen, hat einen Hau, egal mit welchem Zweirad unterm Hintern.

Dabei ist die Lösung so einfach:
Die Regel müsste einfach nur gelten, dass ein S-Pedelec auf Radwegen den gleichen Regeln wie ein Pedelec unterlegt, also Fahrrad mit maximal bis 25km/h Unterstützung.
Dann gäbe es doch gar kein Problem.

Ist hier in Deutschland leider Grütze.

Generell einfach bis 30km/h unterstützen und für Radwege freigeben. Höhere Geschwindigkeiten dann auf Straße ausweichen.
genau. max. 25km/h auf Radwegen für alle, außerorts wenn breit genug vielleicht auch 30 und gut.
Sonst dürfte kein normales Auto in einer Tempo 30 Zone oder auch nur innerorts fahren.
In Tübingen funktioniert das jetzt schon 2,5 Jahre und mit S-Peds auf den Radwegen.
Hast Du gelesen, was Du zitiert hast?
Du darfst gern die Vorteile eines S-Pedelec im Vergleich zu einem Leichtkraftrad hier auflisten ;)
Nur weil ein paar Bürokraten, die vermutlich keine 20km Rad pro Jahr fuhren, das vor 20 Jahren für unser schönes Ländle mal so definiert haben und Du eine so große Abneigung gegen jedes Fahrrad mit E hast, wird diese Einstufung nicht richtiger oder realitätsnäher. Ein S-Ped ist vergleichbar einem 25er Pedelec, lediglich rund 100W und im Schnitt 5km/h mehr (ständiges Rasen mit 45 ist damit völlig unrealistisch, wie ein erfahrener Radler wie Du auch weiß).
Und welche Rolle spielt diese Einstufung, wenn es um das tägliche Transportmittel zur Arbeit geht (darum geht es doch hier, oder?) und es eine viel bessere Alternative zu Auto oder lahmen unzuverlässigem ÖPNV ist? Ob das Ding dann Leichtkraftrad, Pedelec, Fahrrad, Hugo oder Erna heißt wäre mir persönlich ziemlich egal, wenn es mich am besten jeden Tag dorthin und zurück bring.
Besser nur bis 18km/h unterstützen und dann die Unterstützung bis 25km/h langsam auslaufen lassen.
Ich würde genau den anderen Weg vorschlagen, Halbierung der max. zulässigen Leistung auf 100-150W und keinerlei Abriegelung bei irgendeinem Tempo. Das würde Gefährdung durch&Unfälle von unsicheren E-Radlern deutlich reduzieren, fittere Radler hätten bei jedem Tempo Unterstützung, die übertriebene Angst vor 45km/h-Rasern wäre passé (denn wer mit dieser Motorleistung 45km/h rast, wäre ohne Motor auch schon bei 42km/h), es gäbe endlich mehr leichte Pedelecs und es entfiele ein endloser Aufwand an Bürokratie und Regeln...
 
Zuletzt bearbeitet:
Um zum Faden zurückzukommen, bin lange Zeit fast ausschließlich E-MTB gefahren, ca, 60k Km,
wenn ich dann ohne E gefahren bin war die Ernüchterung groß weil die Fitness nicht annährnd so gut war wie erwartet. Wenn du tatsächlich auch fit bleiben willst und auch Bio fahren willst, also das E oder Gravel nur zum pendeln nimmst dann meiner Meinung nach Gravel :bier:

Ich fahr jetzt seid über einem Jahr wieder mit einem Enduro zur Arbeit, der Anfang war übel aber mittlerweile gehts gut und hab den Vorteil das ich bei Trail und Parks fit bin.
 
Um kein endloses o.t. weiter zu befeuern ergänze ich noch: Da wir schon bei E in diesem thread sind, warum man nicht auch ein S diskutieren sollte. Es passt aber wie inzwischen geklärt für den TE nicht, daher empfehle ich definitiv KEIN S für ihn, da es für seine Strecke noch nicht nötig ist und nicht ausreichend lohnend und S ein teurer Spaß mit einigen Nachteilen ist und in D mit besonders vielen. Wenn seine Strecke flacher wäre und täglich das ganze Jahr über und als Autoersatz geplant, wäre ein S top.
 
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