Großer Fahrer: Geometriefrage / Warum klettert mein Hardtail so schlecht?

John Rico

Baumknutscher
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Hallo zusammen!

Ich habe zwei Hardtails, beide fahre ich sehr gestreckt mit 10 - 13 cm Sattelüberhöhung.
Mit beiden habe ich das Problem, dass mein Vorderrad recht schnell steigt und ich steile Passagen, die andere noch im Sitzen fahren, nur noch im Stehen fahren kann (was für den Grip am HR natürlich nicht wirklich forderlich ist).
Mein Problem resultiert sicher auch aus meiner Größe, ich bin ~ 198 cm lang bei exakt 100 cm Schrittlänge. Somit sitze ich halt sehr hoch und sehr weit hinten, so dass ich sicher schneller "kippe" als kleinere Fahrer.

Was mich jetzt aber verunsichert: Ich bin zur Probe zum einen ein Element (20,5") und zum anderen ein Red Bull Factory (21") gefahren. Bei beiden hatte ich das Gefühl, dass sie besser klettern als meine Bikes, obwohl ich viel aufrechter gesessen habe und sie laut Theorie eigentlich schlechter klettern müssten.
Eigentlich heißt es doch immer "Langes OR klettert gut". Nach meiner Erfahrung bin ich nun am Grübeln, ob nicht ein kürzeres OR mit ggf. längerem Vorbau besser klettert, da ich das Gewicht weiter über das Vorderrad bekomme. Anders kann ich mir meine Erfahrung nicht erklären.

Und nun kommt ihr! ;)
Habe ich einen Denkfehler, oder ist meine Überlegung gar nicht so falsch? Es ist für mich auch deshalb interessant, da ich einen neuen Rahmen brauche (den alten "Neuen" hat leider ein Auto auf dem Gewissen) und nun nicht weiß, ob ich vielleicht einen Rahmen kaufen sollte, der ein kürzeres OR als mein Alter hat.

Gruß
Sven
 
...Eigentlich heißt es doch immer "Langes OR klettert gut".

Sven

Ich denke mal, das der Winkel vom Sitzrohr (also wie weit sich dein Auspuff ueberm HR befindet) und die Tretlagerhoehe (niedriger Schwerpunkt) am meisten ausmacht.
Vorbaulaenge und Lenkerhoehe machen meiner Meinung nicht ganz so viel aus, weil sich das durch entsprechende Haltung (in den Lenker beissen) ganz gut ausgleichen laesst.
 
Grundsätzlich: Wenn das Rad vorne hochkommt, ist der Schwerpunkt zu weit hinten.

Versuch:

Sattel weiter nach vorne schieben.
Event. gerade Sattelstütze.
Versuch Lenkerhörnchen.
Versuch einen längeren Vorbau.
 
Was für ein Rad fährst du? Ich vermute mal Sattel (aufgrund des Stützenauszugs) zuweit hinten. Da kannst du mit Vorbau / Hörnchen nur wenig retten.
Was für eine Kurbel (Länge der Arme) fährst du? Sollte es keine 180er sein würde ich dir empfehlen diese mal auszuprobieren. Kommt zum einen deiner Beinlänge sowieso entgegen, zum andern kannst den Sattel tiefer und weiter vorne fahren.

grüße
jan
 
Ich (196 cm hoch) fahre auch zwei Hardtails mit 20,5 und 21 Zoll Rahmenhöhe. Bestückt mit 420 mm geraden Sattelstützen. Den Sattel habe ich jeweils nach ganz vorne geschoben. Vorbaulängen jeweils 120/130 mm. In dieser Einstellung klettern beide Räder sehr gut. Falls es mal ganz steil wird muss ich mich allerdings noch vorne auf die Sattelspitzen setzen. Kurzzeitig geht das ohne Probleme. Dann komme ich aber wirklich fast überall hoch.
guiba
 
Sattel weiter nach vorne schieben.
Event. gerade Sattelstütze.

kann man nur bedingt machen da damit auch die position der knie über der pedalachse beeinflusst wird und man bei ner fehlstellung knieprobleme bekommt.

ich halte aber 21" bei 1,98 auch für deutlich zu klein. ich bin 1,92 und fahre 20,5" mit nur 87cm schrittlänge. da sollte man bei der größße und schrittlänge viel eher nen 22" rahmen nehmen
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Fully sind andere Dinge entscheidend - bei einem Hardtail mag das ja stimmen mit Sattelüberhöhung und Oberrohrlänge usw..

..aber bei einem Fully sackt der Dämpfer je weiter durch desto weiter sich das Gewicht nach hinten verlagert.
Und da kommt es darauf an, wie die Anlenkung des Dämpfers und der Dämpfer selbst ausgelegt sind!!
Bei mir zum Beispiel steigt mein Canyon Nerve ES vorn hoch bei Anstiegen, die mit meinem Canyon Torque FR noch easy zu bewältigen sind - das Torque sackt nicht ein und bleibt vorn trotz 60er Vorbau unten! Meine Hardtails sind kleiner und kürzer, bergauf geht mit denen deutlich schlechter, da das Hinterrad irgendwann durchdreht.
Hab übrigens auch 100cm Schrittlänge, Rahmen ist 22" bei allen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, das sind ja richtig viele Antworten! :daumen:
Ich werde mal versuchen, auf alle einzugehen:

Ich denke mal, das der Winkel vom Sitzrohr (also wie weit sich dein Auspuff ueberm HR befindet) und die Tretlagerhoehe (niedriger Schwerpunkt) am meisten ausmacht.
Vorbaulaenge und Lenkerhoehe machen meiner Meinung nicht ganz so viel aus, weil sich das durch entsprechende Haltung (in den Lenker beissen) ganz gut ausgleichen laesst.

In die Richtung denke ich auch, daher tendiere ich auch zu dem Rahmen mit dem steilsten Sitzwinkel. Tretlagerhöhe geben leider die wenigsten Anbieter an, da müßte ich höchstens nachfragen.

Grundsätzlich: Wenn das Rad vorne hochkommt, ist der Schwerpunkt zu weit hinten.

Versuch:

Sattel weiter nach vorne schieben.
Event. gerade Sattelstütze.
Versuch Lenkerhörnchen.
Versuch einen längeren Vorbau.

Ich fahre bereits gerade Stützen und mein Sattel ist sehr weit vorne, da ich verhältnismäßig kurze Oberschenkel habe und sonst die Knie-Pedal-Achse nicht stimmt. Barends sind ebenfalls an beiden Bikes und ein längerer Vorbau geht nicht mehr, da ich eh schon sehr (viel zu?) gestreckt sitze. Das mit dem längeren Vorbau (im Ausgleich an ein kürzeres OR) würde sich aber mit meiner Überlegung decken, oder?

Was für ein Rad fährst du? Ich vermute mal Sattel (aufgrund des Stützenauszugs) zuweit hinten. Da kannst du mit Vorbau / Hörnchen nur wenig retten.
Was für eine Kurbel (Länge der Arme) fährst du? Sollte es keine 180er sein würde ich dir empfehlen diese mal auszuprobieren. Kommt zum einen deiner Beinlänge sowieso entgegen, zum andern kannst den Sattel tiefer und weiter vorne fahren.
Es handelt sich um ein 9 Jahre altes Merida in 22" mit 80 mm Gabel und ~610 mm Oberrohr (ToT) und einen Selbstaufbau in 23" mit 100 Gabel und ~590 mm OR (ToT).
Kurbeln sind normale 175er. Über 180er habe ich auch schon nachgedacht und mich hier mal "umgehört", die meisten Großen bevorzugen aber 175er, daher hab ich die Idee erstmal verworfen. Wäre aber sicher noch eine Option, obwohl ich nicht weiß, ob die 5 mm bezüglich Sitzhöhe/Schwerpunkt wirklich so viel ausmachen.

bei 1,98m ist ein 21"-Rahmen doch noch viel zu klein !?

Stimmt, fahre wie gesagt auch 22" bzw. 23". Habe diese Bikes (vor allem das Rocky) nur getestet, da es einem Fahrer gehört, der ähnlich groß ist wie ich. Da ich überlege, mir ein Fully anzuschaffen, hat er mir angeboten, einfach mal zu tauschen. Dabei habe ich dann oben beschriebenes festgestellt und kam zu meinem Schluss. Das Factory war dann nur ein kurzer Versuch an einem Uphill, um zu sehen, ob es nur an der Geo des Rockys liegt oder ich mit kleineren (und kürzeren) Rahmen wirklich besser klettern kann.

hai-nik schrieb:
wie schon erwähnt der rahmen dürfte dir zu klein sein! durch die weit ausgezogene stütze sitzt du viel zu weit hinten. auf die dauer ist so eine sattelüberhöhung auch nicht gesund. http://cgi.ebay.de/CAPIC-ELEMENT-MTB...3A1|240:1318
von dieser marke fahre ich 2 rahmen in 18 zoll und bin von verarbeitung,preis/leistung und gewicht begeistert.

Dass sich durch die Rahmengröße die absolute Sitzposition ändert, ist meiner Meinung nach falsch! Solange die Rahmen den gleichen Sitzwinkel besitzen, kann sich doch gar nichts an der Sitzposition ändern. Lediglich durch die verschiedenen OR und Steuerrohrlängen ändern sich die "Streckung" und die Sattelüberhöhung. Der Hintern hat aber immer die gleiche Postion. Oder sehe ich das falsch?
Der Rahmen steht übrigens unter anderem auf meiner Liste! ;) Und sollte ich/wir wirklich zu dem Schluss kommen, dass ein kürzeres OR eigentlich besser klettert, würde ich ihn auch dem Müsing vorziehen, den ich zwar deutlich schöner finde, der aber ne Ecke länger ist.

kann man nur bedingt machen da damit auch die position der knie über der pedalachse beeinflusst wird und man bei ner fehlstellung knieprobleme bekommt.

ich halte aber 21" bei 1,98 auch für deutlich zu klein. ich bin 1,92 und fahre 20,5" mit nur 87cm schrittlänge. da sollte man bei der größße und schrittlänge viel eher nen 22" rahmen nehmen

Hab ich beides schon oben beantwortet.


Ihr seht also, die meisten Vorschläge sind bei mir schon berücksichtigt.
Und da die meisten HT Rahmen mit 73° Sitzwinkel angeboten werden, ist auch da leider kaum was möglich. (73,5 statt 73 Grad Sitzwinkel bedeuten übr. einen Versatz nach hinten von 24,99 zu 25,72 cm bei einer senkrechten Sitzhöhenänderung von -23 mm, hab grad mal gerechnet ;))

Falls ihr weitere Ideen habt, immer her damit! Und sollte ich irgendwo einen Denkfehler haben, korrigiert mich gerne! Ich erhoffe mir ja aus dieser Diskussion ein paar Erkenntnisse, so dass ich mit meinem neuen Rahmen/Bike etwas besser klarkomme als mit den alten.
 
Ich fahre bereits gerade Stützen und mein Sattel ist sehr weit vorne, da ich verhältnismäßig kurze Oberschenkel habe und sonst die Knie-Pedal-Achse nicht stimmt. Barends sind ebenfalls an beiden Bikes und ein längerer Vorbau geht nicht mehr, da ich eh schon sehr (viel zu?) gestreckt sitze. Das mit dem längeren Vorbau (im Ausgleich an ein kürzeres OR) würde sich aber mit meiner Überlegung decken, oder?

Die Knie-Pedal-Achse wird viel zu ernst genommen. Wenn die Pedalachse 4-6cm weiter hinten ist macht das gar nichts. Ist eh wichtig das es Bergauf perfekt ist und da ist das Rad geneigt.

Kann es sein ,dass du sehr kurze Kettestreben hast. Bei deiner Rahmengröße und deinen Proportionen können die ruhig etwas länger sein.

Meisten wird bei allen Rahmengrößen die gleiche Kettenstrabenlänge verbaut.

Als Beispiel:

http://www2.merida-bikes.com/de_DE/Bikes.Detail.21

Alle Größen 420mm.

Vielleicht solltest du mal ein Bike mit extralanger Kettenstrebe probefahren.
 
Die Knie-Pedal-Achse wird viel zu ernst genommen. Wenn die Pedalachse 4-6cm weiter hinten ist macht das gar nichts. Ist eh wichtig das es Bergauf perfekt ist und da ist das Rad geneigt.

Kann es sein ,dass du sehr kurze Kettestreben hast. Bei deiner Rahmengröße und deinen Proportionen können die ruhig etwas länger sein.

Meisten wird bei allen Rahmengrößen die gleiche Kettenstrabenlänge verbaut.

Als Beispiel:

http://www2.merida-bikes.com/de_DE/Bikes.Detail.21

Alle Größen 420mm.

Vielleicht solltest du mal ein Bike mit extralanger Kettenstrebe probefahren.

Das Knie vor der Pedalachse zu haben halte ich für alles andere als gut. Somit kommst du unter 90° und das ist nach allem, was ich über Bewegungslehre weiß, eine sehr ungünstige Belastung für das Knie.
Ist aber eh egal, da ich bei meiner Sitzhöhe schon Probleme habe, überhaupt in die "richtige" Position zu kommen. Geht wie gesagt nur mit gerader Stütze + Sattel weit nach vorne. Und nach vorne gekröpfte Stützen gibts glaub ich nicht.

Die Ketterstrebenlänge habe ich auch schon auf meiner "Liste". Weiß die Länge meiner nicht aus dem Kopf, mess ich gleich mal nach.
Aber wie du schon sagst, ist auch hier außer 420 und 425 mm eigentlich nichts zu bekommen, zumindest habe ich noch nichts gefunden.
 
Mal eine andere Überlegung:

Wie viele Kilometer fährst Du im Schnitt pro Jahr und wie viele davon sind durch solche Steilheit geprägt, dass es sich lohnt, für diese Steilstücke ein exakt angepasstes Rad - möglichst noch in teurer Sonderfertigung - zu bauen? Du wohnst in Harburg (bei HH!?), dort sind lange, steile Alpenanstiege eher selten zu finden :cool: )

Ich bin selbst 197 groß, fahre Rahmen in 20" - 21" (OR 60 -61 cm). 110-er Vorbauten, gerade Stützen, 175-er Kurbel. An extremen Steilstücken wird einfach der Oberkörper über den Lenker gebeugt, Hintern auf dem Sattel nach vorne (nicht an der Sattelspitze "einrasten :D !) geschoben, und dann mit möglichst rundem Tritt durchgekurbelt. Steigende Vorderräder kommen auch von einem etwas "ungünstigem" Tritt oder wenn zu kleine Übersetzung gefahren wird.

: Mein Hardtail

Meine Empfehlung: Bau Dir ein Rad auf, mit dem Du 90 % aller Situationen fahren kannst - für die 10% Steilstücke arbeite an der Fahr-/Tritttechnik. Das ist deutlich günstiger.

Matze
 
Das Knie vor der Pedalachse zu haben halte ich für alles andere als gut. Somit kommst du unter 90° und das ist nach allem, was ich über Bewegungslehre weiß, eine sehr ungünstige Belastung für das Knie.
Ist aber eh egal, da ich bei meiner Sitzhöhe schon Probleme habe, überhaupt in die "richtige" Position zu kommen. Geht wie gesagt nur mit gerader Stütze + Sattel weit nach vorne. Und nach vorne gekröpfte Stützen gibts glaub ich nicht.

Die Ketterstrebenlänge habe ich auch schon auf meiner "Liste". Weiß die Länge meiner nicht aus dem Kopf, mess ich gleich mal nach.
Aber wie du schon sagst, ist auch hier außer 420 und 425 mm eigentlich nichts zu bekommen, zumindest habe ich noch nichts gefunden.

90° kannst du auch haben, wenn der Sattle einen halben Meter weiter forne ist. Mußt den Sattel nur entsprechend höher machen.

Nach vorne gekröpfte Satelstützen sind nach vorne gedrehte gekröpfte Satelstützen!

Eine Maßanfertigung ist zu teuer?
 
Ich habe vor einiger Zeit auch von 175er auf 180er Kurbel gewechselt (~91er Schrittlänge i 186cm) und finde es extrems angenehm. Sattel kam nach der üblichen eingewöhnugszeit effektiv rund 6mm runter und ein klein bisschen nach vorne.
Bedenken solltest du allgemein, dass die horizontale Position des Sattels VIEL mehr ausmacht als die Vorbaulänge. Durchn längeren vorbau liegst du halt nur etwas flacher auf dem Rad, es verschiebt sich nur der Schwerpunkt vom Rumpf samt kopf und den Armen minimal nach vorne (weniger als die Verlängerung des Vorbaus). Kommt der Sattel weiter nachvorne geht der ganze Schwerpunkt (inkl Beine) nach vorne.

grüße
jan
 
Die Knie-Pedal-Achse wird viel zu ernst genommen. Wenn die Pedalachse 4-6cm weiter hinten ist macht das gar nichts. Ist eh wichtig das es Bergauf perfekt ist und da ist das Rad geneigt.

Kann es sein ,dass du sehr kurze Kettestreben hast. Bei deiner Rahmengröße und deinen Proportionen können die ruhig etwas länger sein.

Meisten wird bei allen Rahmengrößen die gleiche Kettenstrabenlänge verbaut.

Als Beispiel:

http://www2.merida-bikes.com/de_DE/Bikes.Detail.21

Alle Größen 420mm.

Vielleicht solltest du mal ein Bike mit extralanger Kettenstrebe probefahren.


Hab auch lange gesucht, um einen Rahmen für eine äußerst kletterfähige Bergziege zu bekommen. Mein Rahmen (VSF Fahrradmanufaktur T 400) hat einen 46 cm Hinterbau, früher hatte ich mal ein Longus Competition mit unglaublichen 48 cm. So ganz nebenbei liegt das Ding natürlich auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten vertrauenerweckend ruhig. Wendig ist es aber natürlich nicht. Dafür bringt die Spurstabilität auch ein exzellentes Driftverhalten mit sich, gut für einen hohen Spaßfaktor! Dafür bekommt man in der Ebene bei tiefem Schlamm oder Schnee logischerweise nicht so viel Druck aufs Hinterrad.
Wenn ich mich auf dem Ding so weit nach vorn setze, daß ich gerade noch auf der Sattelspitze sitze, Oberkörper entsprechend weit unten, dann kann ich damit sagenhafte Steigungen hochfahren.

Neben Sattelnachvornestellen hilft auch ganz profan eine 20:34 - Untersetzung. Und Klickpedale für einen runden Tritt. Denn weniger Drehmoment bei mehr Drehzahl ergibt gleiche Leistung (ist wie beim Auto).
 
Zuletzt bearbeitet:
@Matze:
Ja, ich wohne in Hamburg. Aber entgegen aller Vorurteile kann man hier sehr schön biken! Sicher können wir hier keine 400 Hm am Stück fahren. Aber kurze Anstiege von 20 bis 30 % Steigung sind hier keine Seltenheit.
Übrigens haben wir bisher jeden an die Wand gefahren, der aus einer Mittelgebirgsregion zu Besuch war und dachte, er rollt mal locker mit. Dieser kurze Wechsel zwischen Up- und Downhill kostet deutlich mehr Kraft, als gleichmäßig ein paar Hundert Hm hochzufahren und danach minutenlang ins Tal zu surfen. So viel dazu, nun aber genug OT!

Deine Bikes sind für dich aber auch etwas klein, oder? Die Sattelstütze ist ja ewig lang. Warum fährst du keine 22" Rahmen, die dir eigentlich besser passen müssten? Vielleicht, weil du dich dann dank kürzerem OR weiter über den Lenker lehnen kannst du so besser kletterst? Das wäre schließlich genau mein Gedanke.
Und ich behaupte einfach mal, dass mein Problem nicht an der Fahrtechnik liegt. Ich habe mir sogar im Stehen einen einigermaßen "runden" Tritt angewöhnt, da ich sonst sofort durchrutsche. Mich wundert einfach, dass andere aus meiner Truppe ohne sich groß nach vorne zu lehnen Anstiege hochkurbeln, bei denen ich mich fast auf den Lenker legen muss. Und ich kann eigentlich nicht glauben, dass 10 cm Körpergröße so viel ausmachen.

@Stratoliner:
Eine Maßanfertigung ist definitiv raus, da zu teuer! (wie auch in meiner Sig zu lesen ist)
Schon mal versucht, einen Sattel auf einer Stütze falschrum zu montieren? Das geht bei den meisten Klemmungen, die ich kenne, nicht, da du den Sattel nicht mehr waagerecht bekommst.

@jan84:
Ist sicher eine Option, die ich mir überlegen werde. Aber wohl erst, wenn meine Kurbel/KB runter ist oder ich mal günstig eine bekomme, da mir das sonst zum Testen zu teuer wird.

@tombrider:
So lange Kerle wie wir haben aber eh schon mit sehr langen Radständen und schlechterer Wendigkeit zu kämpfen, dann noch eine 48er Ketenstrebe? Ich hätte an 430 mm gedacht, deine Rahmen wären mit zu extrem, dafür spiele ich viel zu gerne auf dem Trail.
Ich finde so eine Übersetzung übrigens gar nicht so angenehm, um steile Stücke zu fahren. Ich fahre vieles mit 1:1 oder maximal 22:26(?) (viert-kleinster Gang), da ich so die Kraft viel gleichmäßiger auf den Untergrund bringen kann.
 
@tombrider:
So lange Kerle wie wir haben aber eh schon mit sehr langen Radständen und schlechterer Wendigkeit zu kämpfen, dann noch eine 48er Ketenstrebe? Ich hätte an 430 mm gedacht, deine Rahmen wären mit zu extrem, dafür spiele ich viel zu gerne auf dem Trail.
Ich finde so eine Übersetzung übrigens gar nicht so angenehm, um steile Stücke zu fahren. Ich fahre vieles mit 1:1 oder maximal 22:26(?) (viert-kleinster Gang), da ich so die Kraft viel gleichmäßiger auf den Untergrund bringen kann.

Nein, kannst Du nicht. Du mußt bei gleicher Geschwindigkeit härter reintreten und verbringst mehr Zeit im Totpunkt. Nur mit mehr Drehzahl, weniger Drehmoment und kürzerer Zeit im Totpunkt kannst Du gleichmäßiger Kraft übertragen.
Mein Zweitrad hat auch 43mm, das ist ein guter Kompromiß. Ist nicht ohne Grund eine gängige Größe. 30% sind damit kein Problem. Erst ab ca. 40% bekommst Du damit ernsthafte Probleme. Und Du wirst in Hamburg vermutlich auch nicht schnell genug, als daß Du die Länge zur Stabilisierung bei hohen Geschwindigkeiten wirklich brauchst.
 
(...) Tretlagerhöhe geben leider die wenigsten Anbieter an, da müßte ich höchstens nachfragen.(...)

Tretlagerhöhe wird eigentlich immer angegeben, allerdings manchmal als "Höhe über Null", manchmal als Abstand Achshöhe-Tretlagerhöhe.
Zum Thema "längere Kurbel" sei angemerkt, dass damit auch die "Bodenfreiheit" beim Treten sinkt. Es ist erstaunlich was da 5mm ausmachen - man bedenke, dass man ja meist noch etwas "Schräglage" dazu hat.
(selbst getestet - einst 170er STX Kurbeln, nach Antriebsumbau 175er XT. Unglaublich der direkte Vergleich auf bekannten Wegen: Wurzeln, Steine ja auch Bordsteinkanten waren plötzlich im Trefferbereich...)
 
Nein, kannst Du nicht. Du mußt bei gleicher Geschwindigkeit härter reintreten und verbringst mehr Zeit im Totpunkt. Nur mit mehr Drehzahl, weniger Drehmoment und kürzerer Zeit im Totpunkt kannst Du gleichmäßiger Kraft übertragen.

Kann ich schon! ;)
Es mag Gewohnheit sein, aber ich finde es oft (nicht immer) angenehmer, etwas schwerer zu treten und finde die Gefahr, das VR "hochzutreten" bei einer sehr kleinen Übersetzung größer. Wie gesagt, mag nicht der beste Weg sein, ich mags und habe hier im Forum schon mehrfach gelesen, dass es andere auch so machen. Ich muss aber gestehen, dass ich genrell ein Langsam-Treter bin und versuche, mich etwas umzustellen.
Da fällt mir wieder der Spruch ein: "Wenn ichs auf dem mittleren KB nicht mehr fahren kann, bin ich mit schieben eh schneller!" ;) (frag mich bitte nicht, von wem der kommt).

Tretlagerhöhe wird eigentlich immer angegeben, allerdings manchmal als "Höhe über Null", manchmal als Abstand Achshöhe-Tretlagerhöhe.

Bei meinen Anbietern leider nicht. Momentan wären die Favoriten: No Saint Angel, Müsing Offroad Lite und der oben genannte Capic Element. Müsing ist mit Abstand am leichtesten, beim No Saint finde ich die Farbe spannend.

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Aber können wir vielleicht nochmal zu meiner Ursprungsfrage und einem Gedankenspiel zurückkommen?
Allgemein heißt es doch, langes OR klettert gut. Daher nimmt die OR Länge vom CC-Racer zum Enduro/Freerider ja immer weiter ab.
Nehmen wir nun zwei Bikes, einmal "A" mit 580 mm und einmal "B" mit 620 mm OR. Nun gleiche ich den OR-Unterschied mit dem Vorbau aus (rein theoretisch): A mit 120 mm, B mit 80 mm. Dann hätte ich doch bei gleicher Sitzposition bei A viel mehr Gewicht auf dem VR, oder?
Annahme 2: Rad A und B, gleicher Vorbau: Wenn ich die Sitzposition bergauf beibehalte, sitze ich bei A aufrechter und kann schlechter klettern. Ich kann mich bei Rad A aber im Sattel sitzend noch weit nach vorne lehnen, während ich bei B schon so gestreckt sitze, dass das nicht mehr geht (etwas übertrieben). Somit bringe ich doch wieder mit A mehr Gewicht auf das VR. Ich lehne mich auf A so weit nach vorne, dass ich die gleiche Sitzposition einnehme, die ich normal auf B habe. Da das OR bei A kürzer ist, sind auch Steuerrohr und VR weiter hinten als bei B. Somit hätte ich doch wieder mehr Gewicht auf dem VR, als bei B und müsste besser klettern.
Habe ich da irgendeinen Denkfehler oder stimmen meine Überlegungen? Aber dann müsste es doch eigentlich heißen: Kurzes OR (und längerer Vorbau) klettern gut? :confused:
Das würde sich wiederum mit meinen Testfahrten decken.

Ich bin verwirrt...
 
Nach meinem Eindruck wird die Oberrohrlänge völlig überbewertet. Den Oberkörper flach nach vorne lehnen kann man praktisch immer! Daß das bei einem weiter vorne liegenden Lenker bequemer ist, mag sein, aber die grenzwertig steilen Auffahrten bewegen sich doch ohnehin nur im Bereich weniger Minuten! Ein etwas weiter vorne stehendes Vorderrad bringt klar noch einiges Gewicht weiter vorn auf den Boden, aber da geht es doch nur um wenig im Vergleich zum Fahrergewicht.
 
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