Eigentlich hab ich keine Lust auf virtuellen Längenvergleich (mein Fotoalbum ist nicht ohne Grund mittlerweile leer
) , aber damit wir mal ein wenig abgleichen können über was wir reden, evtl kennst du den Trail ja sogar....
steil ohne Auslauf:
hat Gefälle aber nicht bemerkenswert steil
auch nicht steil, der Anspruch kommt von den Kehren
(bewusst Treppenbilder rausgesucht, definierte Stufen mit einer abschätzbaren Länge und Höhe geben eine gewisse optische Referenz zwecks Gefälle auf Fotos beurteilen. Das Radl ist von der Geometrie her auch ein oldschool kurzer 26-Zöller.)
Und noch ein eher bekannterer Trail auf La Palma mit Signature-Kiefer, der gemeinhin als "steil" gilt (kennen vielleicht auch einige). Mit ordentlichem Grip und Kanten wäre das gefühlt nicht mal besonders steil, aber durch den sehr rutschigen Untergrund, und weil der Untergrund immer irgendwie in diverse Richtungen hängt, kommt eine weitere Notwendigkeit dazu, durch Nachdruck am Vorderrad Grip aufzubauen und zu halten und gleichzeitig immer reaktionsbereit zu sein, und es fühlt sich dadurch steiler an als es ist. Durch die "gefühlte Steilheit" durch die Kombination aus ordentlichem (aber meistens noch nicht krassem) Gefälle und rutschigen Untergrund gelten auch wieder dieselben Regeln wie bei wirklich steiler Steilheit: Druck am Vorderrad halten um so viel Grip wie möglich aufzubauen ist durchgehend wichtig, sobald man einmal in eine Relaxposition zu gehen versucht, ist man sofort weg, und weil das immer so weiter geht ohne großartige Auffangzonen tut man sich schwer die unkontrolliert aufgebaute Geschwindigkeit oder ein querrutschendes Vorderrad wieder ohne Sturz abzufangen. Das gilt bis auf ganz kurze, wenige Meter lange Auslaufzonen für die komplette untere Hälfte einer 2k Tiefenmeter Abfahrt. Danach wissen die Oberarme üblicher Weise sehr genau, was man getan hat.
Deine Vorführung, die gezeigten Stellen/Trails, auch die nicht-steilen, mit Gewicht primär auf den Füßen und/oder primär lastfreiem Lenker zu fahren, würde ich gerne mal beobachten. Könnte zumindest erheiternd sein
(wobei ich eigentlich nicht gut lachen kann, wenn sich jemand weh tut)
Einen Aha-Effekt von primär auf den Füßen stehen im Steilen hatte ich vor allem in meiner Anfangszeit beim Biken öfter als mir lieb war. Ausführlicher ging der immer ungefähr so: "Aha, da geht es also dahin, das Vorderrad, und so schmeckt also der Waldboden, interessant"
Danke für dein Angebot mir was zu zeigen. Dass meine Fahrtechnik noch deutlich verbesserungsfähig ist, ist mir bewusst. Aber nimm's mir nicht übel, meine Zeit bei Technikübungen verschwende ich lieber mit Leuten, die mich technisch voran bringen, anstatt irgendwelche auf die Situation unzutreffenden Quatsch-Lehrmeinungen in Dauerschleife zu wiederholen. Z.B. indem sie mich motivieren, in echten Steilstücken noch mehr aufs Vorderrad zu vertrauen, weil ich manchmal immer noch dazu tendiere, zu weit oder tief nach hinten zu gehen oder dem Vorderrad-Grip nicht zu trauen, sobald ich zu viel Respekt vor dem Gefälle bekomme.
Damit bin ich raus. Sinnlos