Jessas. Ja, es gibt ein paar Regeln, an die sollte man sich fahrtechnisch halten. Ansonsten ist doch alle eine Frage des persönlichen Vermögens. Krasses Beispiel: Einem massiv übergewichtigem 60ern das Biken beizubringen, kann schwieriger sein, als einer normalgewichtigen 60jährigen Frau. Wie gesagt, dieser Fall wird i.d.R. nicht eintreten, aber es zeigt die Problematik. Das Körpergefühl eines 25jährigen ist vollkommen anders, wie der selbe Typ mit 50. Ist halt so. Trotzdem will er biken und das gut. Also gilt es die Technik umzustellen vom "Kraft"biken auf reine und gute Technik. Nur meine Meinung und gilt auch nur für die älteren Semester hier.
Wer ko, der ko...
...oder wie soll ich den Post interpretieren? Tut mir leid, aber aus dem doch etwas konfusen Text kann ich nicht mehr herauslesen, außer dass du anscheinend der Meinung bist, dass Männer besser Fahrrad fahren als Frauen und alte Menschen das eher nicht mehr können.
@Dahigez Dann kommt es zur Praxis - man fährt intuitiv so, dass man den optimalen Grip bei optimaler Fähigkeit das Bike unter sich bewegen zu lassen beim Überrollen der Wurzeln, Steine etc.
Es gibt kein Tacho, dass einem anzeigt, wie die Räder in Prozent belastet sind oder der Lenker. Die Bewegungsabläufe und das situativ angepasste Agieren und Reagieren läuft automatisch ab, ein Overthinking wäre da nur hinderlich während der Fahrt. Als erfahrne/r Biker/in passiert dieses alles automatisch, weshalb ein Über-Theorisieren suboptimal sein kann.
Deswegen ist das Credo light hands als normaler Modus so viel besser als "Lenker stets mit den Händen belasten", da man aus diesem Modus stets angepasst reagieren kann. Machen Naturals so und so wird es auch international bewährt vermittelt. Steht auch im Abstract der Deutschen Sporthochschule Köln so. Die Sachen werden dabei für den Kursbetrieb verdaulich simplifiziert. Die TN haben in der Regel keine physikalischen Ausbildungen etc.
Jedoch sind die sehr schnell prägbar was den normalen Modus wie man gut auf dem Bike steht - und genau das macht generelle Anweisungen wie "Lenker stets gut belasten für mehr Druck am VR" oder "Schultern immer über dem Lenker halten / Kinn immer über dem Vorbau" so gefährlich bzw. ungünstig.
Darum ging es mir, da auch ich kein Physikstudium absolviert habe, werde ich mich an den tiefgehenden Diskussionen dazu nicht beteiligen.
Ride on,
Marc
@Marc B Ich hatte nur
deine Frage beantwortet,
warum man ein Interesse haben
kann zu wissen, wann die Belastung auf beiden Rädern gleich ist bzw. wie die Gewichtsverteilung im Allgemeinen bei verschiedenen Geometrien, Fahrsituationen und Neigungen (=Einsatzgebiet) ausfällt.
Ich denke, dass man aus so allgemeinen Überlegungen durchaus Schlüsse ziehen kann, z.B welches Fahrrad eventuell zu einem passt und welches nicht. Es gibt dazu ja in Tests oft entsprechende Anmerkungen, dass man etwa bei gewissen Rädern im Flachen beim Kurvenfahren sehr aktiv Druck aufs Vorderrad geben muss (was dann ja mit "light hands" nicht mehr so leicht geht). Die Berechnungen von
@Del Pedro zusammen mit ein paar allgemeinen Überlegungen zeigen hervorragend, warum das so ist, und das finde ich sehr erhellend. Ich glaube, ein paar andere sehen das auch so und deshalb wird hier rege und ausführlich kommuniziert.
Was das mit Übertheoretisieren beim Fahrradfahren zu tun hat, kann ich dagegen nicht sehen. Es wird hier stets geschrieben, dass die Überlegungen idealisiert sind, sprich deren Bedeutung in der Praxis evtl. mit Vorsicht zu genießen ist. Wie du ja schreibst, zählt in der Praxis vor allem Erfahrung (bzw. Intuition oder Gefühl oder wie immer man das nennen will). Manche bestätigen sich ihre Erfahrung halt gerne mit allgemeinen Überlegungen. Wer das nicht tut, muss hier ja nicht mitdiskutieren bzw. mitlesen.
BTW: Ein Tacho zeigt in der Regel die Geschwindigkeit an, nicht die Belastungsverteilung auf den Rädern. Ist zumindest in meinem Auto so.
Und für die hier gemachten physikalischen Überlegungen sollte eigentlich Schulwissen ausreichen. Im Studium beschäftigt man sich doch mehr mit so Späßen wie Quantenmechanik, Elektrodynamik, QED, Allgemeiner Relativitätstheorie usw., womit man beim Fahrradfahren eher wenig anfangen kann. Was man in einem Physikstudium allerdings verinnerlicht: Sehr viel lässt sich mit ein paar sehr einfachen Grundsätzen (z.B. Energieerhaltung oder Impulserhaltung) erklären und deshalb ist es immer von Vorteil, seine Überlegungen anhand dieser Grundsätze zu überprüfen. So entgeht man vielen Fehlschlüssen.
Abschließend zum Thema "light hands":
Es hat doch hier niemand bezweifelt, dass "light hands" zu einer guten Grundposition gehört (ebenso wie eine "tiefe Ferse" übrigens, um die es hier ja eigentlich geht).
"light hands" halte ich übrigens für einen sehr guten Merksatz (oder meinetwegen Credo), weil man sich den beim Fahren jederzeit schnell und einfach vergegenwärtigen kann und vor allem selbst besser überprüfen kann als zum Beispiel Angaben dazu, wo sich ggf. ein Körperteil beim Fahren befinden soll (das ist von außen immer besser zu beurteilen als beim Fahren selbst).
Das heißt aber nicht, dass man von "light hands" in bestimmten Fahrsituationen nicht abweichen darf. Im Gegenteil muss man für manche Manöver ganz bestimmt davon abweichen, und dazu gehört unter Umständen auch das Einleiten von Kurven. Das hängt aber wieder davon ab, wie die Gewichtsverteilung in der Grundposition vor der jeweiligen Kurve ist. Das muss man nicht ausrechnen, sondern das hat man eigentlich "im Gefühl", aber es stört je nicht, wenn man sein Gefühl rational bestätigen kann.