Gute Idee oder totaler Schwachsinn

[...]
Zu den Reifen:
Sie sollten faltbar sein.
Dadurch bewegen die sich viel mehr, reinigen sich besser und passen sich besser dem Untergrund an.
[...]

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Bei Drahtwülsten ist das Risiko des Reifenwanderns geringer, also kann man mit weniger Druck fahren. Ob die Karkasse dünn oder steif ist, hat mit der Wulst nichts zu tun. Dünne Karkassen haben weniger Asphalt-Rollwiderstand, aber in Sachen Dämpfung und Grip sind die schweren Karkassen besser.

Ich hab' die Spike-Reifen auf eigenen Laufrädern. Mit Felgenbremsen kein Problem, die Schaltung ist in 2 Minuten nachgestellt.
Im Sommer kann man vorne einen "Greifer" und hinten einen "Roller" fahren. Der Rollwiderstand wird hauptsächlich hinten entschieden, Sicherheit ist vorne wichtiger.
 
Also momentan fahre ich meinen Nobby Nic in 2.4. Der passt wunderbar rein. Gesagt wurde mir aber (vom Händler) das 2.4 die Höchstgrenze ist. Mehr geht nicht.

@Sir Galahad: Naja der Racer (Wettkampfahrer) bin ich nicht. Wie gesagt es war eine Idee. Da ich beides fahre Trails und Touren (ohne Zeitvorgaben, nur rein die Kondition verbessern) war mein Gedanke für beide Bereiche zwei verschieden Reifen zu fahren. Also auch zwei verschiedene Laufräder.

- Vielleicht macht da der gute Allround Reifen einfach mehr Sinn.
- Klar lernen will ich immer.
 
Fahr mal einen anständigen Reifen von Conti (z. B. Rubber Queen) oder Maxxis (z. B. Ardent) und dann lass den Druck ein wenig ab, so daß der Reifen sich gerade noch nicht schwammig anfühlt (hängt von der Maulweite der Felge ab, wie auch die max. Reifenbreite) und du weinst dem Nobby keine Träne mehr nach.
 
[...] unter der Annahme das wir hier nur die Topmodelle vergleichen und so Verbrechen wie Drahtreifen außen vor lassen. [...]

Mir ist erst hinterher eingefallen, was du eigentlich meinst. Du meinst Billigversionen von Faltreifen, mit billiger Karkasse, billiger Gummimischung, und aus Kostengründen Draht. Billige Mischung und Karkasse braucht kein Mensch, da hast du Recht. Aber daß Draht billiger zu produzieren ist bedeutet nicht, daß Draht schlechter ist. Es gibt auch teure Drahtreifen mit teurer Mischung und aufwändig gefertigter Karkasse. Am Vorderrad eines artgerecht bewegten MTB ist ein guter Drahtreifen selten verkehrt. Erst probieren, dann meckern. ;)
 
Draht ist nicht nur billiger, sondern auch schwerer. Abgesehen von der fehlenden Faltbarkeit und dass Drahtreifen sich teilweise schwer aufziehen lassen, gibt es keine weiteren Nachteile.

Vorteil ist, dass Drahtreifen fester sitzen, weswegen sie auch im DH gefahren werden. Dort wird sowohl mit sehr niedrigen Drücken gefahren als auch mit sehr hohen Belastungen - und der Reifen muss dennoch sicher auf der Felge bleiben. Ergo Draht.

Bei fast allen anderen Reifen wird Draht nur noch in der billigsten Version verbaut, eben wegen des Gewichtsnachteils.
 
Was heißt niedrig/hoch? Viele fahren deutlich unter 2 Bar, natürlich strecken/reifen/gewichts/wetterabhängig, und unter 2 Bar ist wenig im Vergleich zu dem was sich der gemeine Tourenfahrer nach dem Motto "Viel Druck rollt leichter" (das für die Straße auch richtig ist) oft reinknallt.
 
Ich würde mal sagen 2,5 bar ist viel und 1,5 bar ist wenig. Im (echten) DH wird deutlich über 2 bar gefahren, sonst sind die Felgen nach den ersten paar Sprüngen viereckig. ;)
Aber stimmt: Forstautobahn-Cowboys, die 5 bar in MTB-Reifen pumpen, gibt's leider auch.
 
Und zum Thema Fahrtechnik: man kann sich auch auf dem HT eine Menge Mist angewöhnen, der einen dann beim Umstieg aufs Fully weiter behindert bis man es sich da abgewöhnt.

Da bin ich jetzt aber mal gespannt, was das sein könnte.
Was hätte also z.B. der gute Mann in diesem Video beim Umstieg auf ein Fully für fahrtechnische Probleme?

[ame="http://vimeo.com/11782596"]29er-rocks on Vimeo[/ame]
 
Da ich auch gerne mal nur eine Tour fahre (Weitenmeter), wollte ich nicht unbedingt einen Reifen mit hohem Rollwiderstand fahren.
Widerum wenn ich ausschließlich nur Trails fahre (Technik), wollte ich eine Reifen haben der quasi auf dem Boden festklebt. Da wäre ja der Rollwiderstand egal.

Diese Anforderung ist doch ein "alter Hut". Damals wurde das mit einer häufig gefahrenen Kombination - vorne Albert, hinten Smart Sam - erledigt. Grund: bei technisch schwierigen Stellen ist ein griffiger Vorderreifen erste Wahl. Wenns hinten rutscht, ist das nicht so dramatisch.
Umgekehrt wirkt sich beim Rollwiderstand der Hinterreifen stärker aus, weil dort der grösste Teil des Köpergewichts liegt.

Ich bin diese Kombination früher auch gefahren und das ging richtig gut. Ausnahme war das Fahren am Schräghang: der Albert hatte ordentlich Seitenstollen und griff gut, das Smart Sam aber nicht und so rutschte das Rad hinten immer weg, was zwar nicht unbedingt gefährlich, aber lästig war.

Gesucht wird also fürs Hinterrad einer, der in der Mitte ein engeres Profil für geringen Rollwiderstand hat, aber kräftige Seitenstollen. Genauso einer ist z.B. der Maxxis Ardent:daumen:

Den machste hinten drauf und vorne dann einen mit mehr Traktion - davon gibts ja genug Auswahl (Advantage, Highroller, Rubber Queen etc.)

Dann kannste bei ner flotten Forstwegrunde kurz noch 1/2 bar mehr Druck drauf geben und dann rollt das flott - und bei ner nassen Trailrunde lässt du den Druck eben wieder ab.

Da musst du nicht jedesmal die Laufräder wechseln.
 
Bei den Anforderungen halte ich auch einen zweiten Laufradsatz für überflüssig.
Eine Reduzierung des Luftdruckes um 0,2 bar kann im Fahrverhalten riesige Unterschiede ausmachen.
Am besten mal etwas Zeit mitnehmen, einen seperaten Luftdruckprüfer auf die Tour mitnehmen und experimentieren.
Oft hilft es auch schon, locker auf dem Bike zu bleiben, konzentriert auf den Weg vor dir schauen und flüssig über die Wurzeln zu fahren, mit Tempo, auf Rutscher gefasst sein aber nicht zu bremsen.
 
Hmm ich würde sagen Conti MKII ausprobieren, natürlich nur mit BCC ;-)

Ich fahr jetzt statt Meinen RR den MKII und statt vorher 2.25 jetzt 2.4 (komme öfter mal in härteres Gelände in der letzen Zeit) und bereue es nicht schon vorher gewechselt zu haben.
Grip im trockenen und Nassen deutlich besser (Grenzbereich kündigt sich frühzeitig an, kein schlagartiger Gripverlust mehr wie ich ihn von Schwalbe gewohnt war) rollt immer noch sehr gut.
Wenn da der Rollwiederstand zu hoch auf deinen Touren ist musste entweder in Kauf nehmen das du ein paar Minuten länger unterwegs bist oder mehr trainieren um fitter zu werden.
Ich hab den jetzt ja auch im Sommer in Fügen und in Mayrhofen auf den Singletrails gefahren, die ersten 2 Tage im strömenden Regen und auf den Trails im Sonnenschein und tonnenweiße Matsch und bin echt zufrieden.
 
@All:

Um den Thread mehr oder weniger zu closen, mal meine letzten Reifeneindrücke.

Letztes WE; 4 Trails im Deister, Bodenbeschaffenheit wie im Wattenmeer. Dementsprechend sah mein Nobby auch aus. Profil war quasi nicht mehr zu sehen. Darunter litt auch die Fahrerrische Leistung. Mehr als pures Bergabrutschen war nicht drin.
Habe aber gemerkt, dass es durch aus möglich ist Trails die aus purem Matsch bestehen, auch zu fahren.

Wenn der Nobby runter ist, werde ich wohl in Richtung Rubber Queen gehen, oder ggf. die Tipps die hier bisher so aufgetaucht sind.
 
Da bin ich jetzt aber mal gespannt, was das sein könnte.
Was hätte also z.B. der gute Mann in diesem Video beim Umstieg auf ein Fully für fahrtechnische Probleme?

29er-rocks on Vimeo

Ganz klar, er hüpft zu viel rum und kurven richtig fahren kann er auch nicht. Mit nem 200+ Fully kommt man da viel besser runter und zwar ganz ohne das alberne rumgehoppel...
Den Stil nennt man dann passiv-ökonomisch, denn man stellt sich drauf und muss nur versuchen irgentwie auf den Rad zu bleiben. Am besten macht auch bei jeder Gelegenheit (von mir aus kann man permanent bunnyhops an wurzeln machen) einen Whip oder Tabletop.









;)


@TE: Wenn Mobby Dick nicht mehr ist, nimm den Ardent. Ehrlich, bester reifen den ich in diesem Einsatzgebiet bisher hatte...
 
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Voll zustimm.

Der 29er ist ja auch eher trialierend als trailsurfend unterwegs. Muss halt jeder wissen, was für ihn rockt. Soll auch Leute geben, die solche Wege ganz ohne Bike bewältigen, und die finden das auch rockig :D

Voll zustimm auch zum Reifen. Nur für Matsch ist er nix, wie ich momentan immer wieder erfahren muss, wenn auf den gefrorenen Trails doch mal ein Stück getaut ist ... da dann besser ein Swampthing ...
 
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