Händler tauscht und berechnet ungefragt Antrieb

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WurzelBernd

Guest
Hallo zusammen,

aufgrund einer gebrochenen Gabel war mein S-Pedelec (45km/h) ohne Rückmeldung seit April in Garantiereparatur. Gestern hatte ich das erste mal nachgehakt und mitgeteilt, dass ich die Dauer mittlerweile als unangemessen empfinde. Angeblich waren noch nicht alle benötigten Teile da, welche heute aber merkwürdigerweise sofort eintrafen.

Eine Inspektion wurde soweit ich mich erinnern kann nicht vereinbart, sondern das Rad wurde aufgrund der defekten Gabel abgeholt. Heute erhalte ich eine Rechnung, welche die Erneuerung des kompletten Antriebs für ~160€ listet. Kettenblätter, Kassette, Kette.
Ich bin der Meinung der Händler hätte vorher Rücksprache mit mir halten müssen bevor er ungefragt den Antrieb tauscht. Die Kettenblätter waren meiner Meinung nach noch gut, Kette und Kassette sicherlich nicht mehr die besten, aber die Verschleißlehre fiel noch lange nicht durch.
Wahrscheinlich hätte ich die Rechnung sogar bezahlt, aber jetzt kommt der Witz. Die 11-36 Kassette wurde durch eine 11-25 Kassette ersetzt und die sehr standhafte KMC X.10e durch eine billige CN-HG54. Da liegt der Verdacht doch nahe, dass das Rad nur aufgrund des Antriebs solange rumstand und nun nach Beschwerde einfach "irgendwas" drangeklatscht wurde. Das Rad ist mein Pendler- und Alltagsrad. Wenn ich mal ohne Antrieb/Akku beim Einkaufen bin komme ich mit dem 25er Ritzel den Berg nicht mehr hoch. Außerdem denke ich, dass die HG54 neu nicht länger hält als die X10e noch gehalten hätte. Der ungefragte sowie unnötige Tausch des Antriebs hat mir also eine 160€ Rechnung, unakzeptable Wartezeit sowie eine Verschlimmbesserung der Übersetzung beschert.

Was tun? Das Rad befindet sich bereits im Versand und ich bin nicht der Anwalt-Typ .. 🙄


Gruß
 
Annahme verweigern, Rechnung nicht zahlen.

Dieses sofort und klar kommunizieren! Wahrscheinlich kann dann ganz zufällig der Versand gestoppt werden ;-)
 
Dieses sofort und klar kommunizieren!
Das würde ich auch unbedingt machen. Jedenfalls per Telefon, und dann per E-Mail nochmal "zusammenfassen, was wir telefonisch bsprochen haben".

Klar machen, dass Du die Inspektion nicht in Auftrag gegeben hast und auch nicht mit den verwendeten Teilen einverstanden bist und die Rechnung so nicht zahlen wirst.
Sag, Du willst die alten Teile wieder haben, die neuen können sie behalten.

Wenn sie sich nicht darauf einlassen, läuft's allerdings wohl in Richtung "schlucken" oder Anwalt einschalten.
 
Händler schriftlich nicht per Mail darauf hinweisen, das keine Inspektion vereinbart war. Auch das er Rücksprache hätte halten müssen, ob er die Inspektion machen darf. Alte Teile muß er Dir zeigen. Hat er das Rad mit Rechnung verschickt und Du vorab nicht bezahlt hast Du einen "kleinen" Vorteil. Er ist dann in Zugzwang. Desweitern auch auflisten das nicht die original verbauten Teile verwendet wurden. Und als letztes, er darf bei einem S-Pedelec nicht einfach so ersetzen. Da dürfen nur die Teile wiedre verwendet werden, die in der Betriebserlaubnis durch das KBA abgesegnet sind. Alles andere ist illegales Tunning beim S-Pedelec......Da kannst Du dann bei einer Kontrolle / Unfall selber Probleme bekommen, wenn die gegnerische Versicherung das feststellt. Steht im Leitfaden vom ZIV ganz klar drinnen. Auch muß er die gleiche Gabel die original verbaut war, wieder einsetzen.
 

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Vielen Dank für eure Antworten!

was ist denn das für ein Händler bitte. klingt ja gruselig.
Ein eigentlich für guten Service bekannter Händler aus Freiburg, bei welchem ich bisher auch sehr zufrieden war. Das Rad ist leider bereits zum zweiten mal in Garantiereparatur, was dem Händler u.U. nicht so recht schmeckt. Wenn man mir allerdings ein Rad mit Straßenzulassung verkauft, bei welchem bei Regenfahrten die Elektronik versagt und bei Vollbremsungen die Gabel wegbricht, dann habe ich wenig Lust die Kosten zu übernehmen. Übernehmen sollte sowas der Hersteller, da er ein fehlerhaftes Produkt hergestellt hat.

Achso, braucht zufällig jemand ein S-Pedelec? Viele Neuteile, u.a. Gabel, Elektrik, Licht, Antrieb, komplette vordere Bremse, Schutzblech, Winterreifen und mehr. Neuerdings mit extra feiner Abstufung :D

Wahrscheinlich kann dann ganz zufällig der Versand gestoppt werden ;-)
Das wäre nicht mehr möglich gewesen, da das Rad zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs war und schon morgen Vormittag per Spedition zugestellt wird.

Sag, Du willst die alten Teile wieder haben, die neuen können sie behalten.
So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt und darauf wird es mehr oder weniger auch hinauslaufen. Ich hatte soeben ein Gespräch mit einem anderen Mitarbeiter. Da praktisch alle nötigen Verschleißteile bei mir rumliegen bis auf die Kettenblätter, habe ich vorgeschlagen, dass mir die alten Kettenblätter zugesandt werden und ich die falsch verbauten Teile ausbauen und zurücksenden werde. Theoretisch bleibt somit lediglich noch maximal ein Rechnungsbetrag über 80€ bestehen, da einzig das große Kettenblatt dem Original entspricht (das kleine ist auch falsch) und die Kette voraussichtlich zu kurz sein wird. Ich kann dabei auch gleich prüfen ob die Kettenblätter tatsächlich verschlissen sind.

Ob wir uns mit der Rechnung letztendlich einig werden weiß ich noch nicht, aber aus meiner Sicht ist die Lösung eine gute. Die Firma muss keine weitere Rückholung veranlassen, spart sich die Arbeitszeit der Nachbesserung und ihre Teile bekommen sie praktisch "wie neu" zurück. Der Schaden beläuft sich also auf die investierte Arbeitszeit, welchen sie sich mangels Rücksprache und dem Verbauen falscher Komponenten selbst zuzuschreiben haben.

Der Mitarbeiter am Telefon hatte mit der Sache praktisch nichts zu tun, hat aber trotzdem einen Sympathiepunkt bei mir erhalten. Auf die Frage wie man auf die Idee käme etwas derartiges zu veranlassen war die Antwort "wahrscheinlich weil nix anderes mehr da war". :D Dumm, aber ehrlich und mir tausend mal lieber als erfundene Ausreden. Mein Verdacht wurde jedenfalls bestätigt ;).

Desweitern auch auflisten das nicht die original verbauten Teile verwendet wurden. Und als letztes, er darf bei einem S-Pedelec nicht einfach so ersetzen.
Vielen Dank für das Dokument, welches ich bei der schriftlichen Zusammenfassung des Telefongesprächs per E-Mail gleich verwenden werde. Sollte es dabei bleiben, dass die Firma zu ihrem Fehler steht, dann ist sie übrigens nicht bei mir unten durch.


Gruß
 
Vielen Dank für eure Antworten!


Ein eigentlich für guten Service bekannter Händler aus Freiburg, bei welchem ich bisher auch sehr zufrieden war. Das Rad ist leider bereits zum zweiten mal in Garantiereparatur, was dem Händler u.U. nicht so recht schmeckt. Wenn man mir allerdings ein Rad mit Straßenzulassung verkauft, bei welchem bei Regenfahrten die Elektronik versagt und bei Vollbremsungen die Gabel wegbricht, dann habe ich wenig Lust die Kosten zu übernehmen. Übernehmen sollte sowas der Hersteller, da er ein fehlerhaftes Produkt hergestellt hat.

Achso, braucht zufällig jemand ein S-Pedelec? Viele Neuteile, u.a. Gabel, Elektrik, Licht, Antrieb, komplette vordere Bremse, Schutzblech, Winterreifen und mehr. Neuerdings mit extra feiner Abstufung :D


Das wäre nicht mehr möglich gewesen, da das Rad zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs war und schon morgen Vormittag per Spedition zugestellt wird.


So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt und darauf wird es mehr oder weniger auch hinauslaufen. Ich hatte soeben ein Gespräch mit einem anderen Mitarbeiter. Da praktisch alle nötigen Verschleißteile bei mir rumliegen bis auf die Kettenblätter, habe ich vorgeschlagen, dass mir die alten Kettenblätter zugesandt werden und ich die falsch verbauten Teile ausbauen und zurücksenden werde. Theoretisch bleibt somit lediglich noch maximal ein Rechnungsbetrag über 80€ bestehen, da einzig das große Kettenblatt dem Original entspricht (das kleine ist auch falsch) und die Kette voraussichtlich zu kurz sein wird. Ich kann dabei auch gleich prüfen ob die Kettenblätter tatsächlich verschlissen sind.

Ob wir uns mit der Rechnung letztendlich einig werden weiß ich noch nicht, aber aus meiner Sicht ist die Lösung eine gute. Die Firma muss keine weitere Rückholung veranlassen, spart sich die Arbeitszeit der Nachbesserung und ihre Teile bekommen sie praktisch "wie neu" zurück. Der Schaden beläuft sich also auf die investierte Arbeitszeit, welchen sie sich mangels Rücksprache und dem Verbauen falscher Komponenten selbst zuzuschreiben haben.

Der Mitarbeiter am Telefon hatte mit der Sache praktisch nichts zu tun, hat aber trotzdem einen Sympathiepunkt bei mir erhalten. Auf die Frage wie man auf die Idee käme etwas derartiges zu veranlassen war die Antwort "wahrscheinlich weil nix anderes mehr da war". :D Dumm, aber ehrlich und mir tausend mal lieber als erfundene Ausreden. Mein Verdacht wurde jedenfalls bestätigt ;).


Vielen Dank für das Dokument, welches ich bei der schriftlichen Zusammenfassung des Telefongesprächs per E-Mail gleich verwenden werde. Sollte es dabei bleiben, dass die Firma zu ihrem Fehler steht, dann ist sie übrigens nicht bei mir unten durch.


Gruß
Aber nicht zufällig 2-cycles???
 
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