Bei Schaltwerk, Umwerfer und Schalthebeln stimme ich Dir da ja noch zu, aber die Kurbel ist meiner Meinung nach die einzige Komponente, bei der es wirklich wichtig ist, in dem Preisbereich auch etwas Ordentliches zu verbauen. Ich mein, eine normale Deore-Kurbel bei 1200� Das ist einfach nur ein Witz. An meinem ersten Rad habe ich eine Deore-Kurbel nach einem Jahr kaputtgetreten. Für ein Leichtgewicht mit softem Tritt ist so ein Teil ja ok, aber bei den meisten anderen Leuten ist so was in dem Preisbereich halt ein Witz.
Bei Scott kommt es mir so vor, als wären sie in dem Segment "Leg was drauf für unseren Namen" absoluter Marktführer. Dicht gefolgt von Cannondale. Aber da will ich natürlich niemandem reinreden, denn er muss selber wissen, was er will. Er soll nur erfahren, dass es für das Geld auch mehr gibt.
Von Poison würde ich, wie schon erwähnt, auch abraten. Allerdings macht er mit transalp24 oder Bornmann nichts falls. Das sind auch alles top montierte Räder. Und wo bitte ist das Scott besser abgestimmt? Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen. Die
Reifen von Scott haben, soweit ich mich erinnern kann, noch nie irgendeinen Tester überzeugt. Die verbauen bei einem Rad in der Preisklasse neben einer normalen Deorekurbel auch normale Deorenaben. Wie es um deren Dichtung bestellt ist, wissen wohl auch die meisten. Solche SparmaÃnahmen sind wirklich lächerlich. Die LX-Scheibenbremsen haben 2005 mit den 160er-Scheiben in einem Test der Zeitschrift Mountainbike mal als einzige
Bremsen mit "schwach" abgeschnitten. Dazu will ich mal nicht mehr sagen, könnte sich ja was getan haben. Glaube ich aber eher nicht. Nicht aus eigener Erfahrung, aber durch Erzählungen weià ich, dass die
Felgen auch ein Schwachpunkt dieses Bikes sind. Warum nicht eine altbewährte Mavix XM 321. Das sind echt alles so Sachen, die kann man nicht einfach mit dem guten Rahmen rechtfertigen. Ich finde das Argument, "gute Abstimmung" nicht überzeugend, sogar falsch. Wenn Du mich fragst, ist das Schönreden.
Jo, der Rahmen ist wirklich gut, aber wie schon gesagt, das rechtfertigt den Rest irgendwie nicht so ganz.
Darf man fragen, was Du bist jetzt so für andere Bikes gefahren bist? Bei ziemlich vielen Rädern kommt "Racefeeling" auf. So etwas hervorzurufen ist keinesfalls nur Scotträdern immanet.
Und dann verbauen sie ihm mechanische Deorescheibenbremsen?
Jetzt mal so als Fazit und mein Rat. Wenn man wenig Geld hat, dann sind Scotträder oder ähnliche Hersteller einfach nicht das Passende für einen. Für mindestens das Doppelte kommen wir da in einen guten Bereich, auch wenn mich die schwache Preisleisung immer noch stören würde. Aber was da für 1200⬠an das Rad kommt, ist einfach nicht ok. Wenn ich aufs Geld gucken müsste, würde ich auf jeden Fall nicht zu Scott greifen, auch wenn sie gute Rahmen bauen. Das Rad von Corratec hat übrigens sogar nur eine Deorekurbel mit Ocatlink-Lager verbau und die corrateceigenen
Felgen sind auch schlimm. Mich würde mal interessieren, was Specialized in dem Preisbereich bieten kann. Aber die drei Marken (Corratec, Scott, Specialized) nehmen sich da wirklich nicht viel. let_me_in, hat Dein Händler da keine Cube oder Stevens Bikes rumstehen?
Ãber seine Finanzen kann ich nichts sagen. Dass man bei Scott den Namen mitbezahlt, da die halt selber fertigen und schon lange existieren, ist bekannt. Das ist in etwa so wie man eben bei BOSS oder JOOP den Namen ebenso mit bezahlt. Man muss selbst für sich ausmachen, ob man das will, ich wollte es, doch da er das Scott Scale einbezogen hat, will er es wohl auch.
Dass die Scale Reihe in fast jedem Test (auch wenn ich darauf eigentlich nichts gebe) gut abschneiden, braucht man nicht zu sagen, die können einfach Rahmen bauen.
Die Geometrie stimmt einfach. Das letzte Mal als ich auf einem Poisen CC gesessen hab, dachte ich, ich sitze auf einem Hollandrad und das darf nun wirklich nicht sein.
Die
Reifen sind starke Geschmacksache, sollte aber dazu sagen, dass es circa 5 Versionen des Scott Oxyd gibt mit unterschiedlichen TPI Werten. Ich bin damit superzufrieden und hatte schon einige Latschen drauf, die mich mit teils 50 Euro für einen
Reifen von
Schwalbe nicht überzeugen konnten. Den Oxyd bekomme ich für knappe 20 Euro, derzeit für 13 Euro und bei diesem Preis darfs ruhig mal ein Wechsel nach 1000km sein. Der
Reifen ist für schnelle Touren ein klasse Teil, auch die Pannenanfälligkeit stimmt mit dem richtigen Luftdruck. Aber gut - ein
Reifen ist ja nun keine Kaufentscheidung und ist sowieso sehr subjektiv. Ich fahre weder im Matsch (mit diesem
Reifen) noch Downhill oder in den Alpen, daher passt das für mich.
Da ich das Glück habe, in Frankfurt zu wohnen und hier eigentlich alles vertreten ist, hab ich auch schon so einiges gefahren und wirklich wohl hab ich mich bisher nur auf meinem alten Wheeler gefühlt und auf meinem jetzigen Scott. Gefahren bin ich (CC Klasse, ausschlieÃlich Hardtails, Fullys mag ich nicht) Cannondale, Ghost, Cube, Simplon, Stevens (hab ich noch eines daheim), Conway, Wheeler, Fuji, Diamond Back (hatte ich mal), Bergamont, Kettler, Bergwerk, Rotwild, Steppenwolf. Vielleicht hab ich was vergessen, aber wenn man einen Bikemax in der Nähe hat und mal auf einer Messe war, da kann man schon einiges testen.
Es sind die kleinen Details, die mir bei Scott gefallen. Beispiel: Die Kabel sind nicht einfach lose und wild an den Carbonrahmen verfrachtet, die Kette kann durchaus mal abfliegen und der Carbon Rahmen ist im Ar*** - daher gibts einen Alu Einsatz am Tretlager. Das sind alles so Sachen, die man halt auf den ersten Blick nicht sieht, kann aber entscheidend werden.
Klar ist auch, dass fast jeder Hersteller, der irgenwo ein Team sponsored sich das bezahlen lässt.
Das Image wird mitbezahlt, ist doch bei jedem Auto so - ein Seat kostet weniger als ein VW - obwohl die gleichen Bauteile drinnen sind, aber der VW ist halt in den Details einfach sauberer verarbeitet.
Ich kaufe mir alle 10 Jahre ein "richtiges" Bike und diesmal halt 2 richtige. Der Rest ist eher mal zum Testen und da will ich mich nicht ständig über das Rad aufregen und die Hälfte der Zeit in der Garage verbringen.
Ein Rahmen ist eines der wenigen und die gröÃte Komponente, die nicht zu VerschleiÃteilen zählen, zumindest nicht im Normalfalle, man wechselt mal nicht eben einen Rahmen aus.
Reifen wechselt man, vielleicht auch die Laufräder, Ritzel u. selbst das Tretlager zu wechseln, wenns wirklich defekt ist, ist kein Ding. Aber der Rahmen bleibt bestehen. Und bei Scott zahlt man den Rahmen. Mein altes Alivio Tretlager hielt so lange.....und jetzt ist es für 50 Euro ausgewechselt worden, das bringt mich nicht um. VerschleiÃteile können auch kaputt gehen, wenn sie hochwertig sind. Im Gegenteil, eine superleichte XTR Ausstattung ist nicht gleich superrobust. Also kann jederzeit flutschen und somit auszuwechseln sein. Ein Rahmen in der Regel nicht, sei denn man fliegt hin.
Aber nochmal ganz klar: Wer eine XT(R) Ausrüstung will oder höherwertige Einzelkomponenten - der muss ganz klar von Scott Abschied nehmen - der sollte zu Canyon oder zu was weià ich wem gehen, aber halt nicht zu Scott. Dann halt Ghost, Cube oder wer auch immer.......
P.S. Zum Race Feeling - hierbei meinte ich insbesondere den Vergleich der beiden Bikes Scott Scale und Corratec - denn bei letzterem hab ich eher den Eindruck nach einem Touren Bike, allein der Ergonomie-Lenker lässt darauf schlieÃen, dass die Sitzposition eine völlig andere sein wird.
Um ein Sitzgefühl wie auf dem Scott zu bekommen, sollte man eher zur Revolution Reihe von Corratec greifen. Das X-Vert S kann ich da so nicht finden, haben alle noch eine Ziffer hintendran und keines sieht so aus, wie das von fahrrad.de
Aber hierzu muss man die Rahmengeos vergleichen.