Helmpflicht in Deutschland - es geht wieder los

Reglementiert werden sollte dann, wenn sich aus einer Gurtpflicht oder einer Motorrad-Helmpflicht signifikante Verbesserungen ergeben. Bei beiden konnte dies nachgewiesen werden, während die Untersuchungen zu Radhelmen zu dem Ergebnis kommen, dass eine Radhelmpflicht weder die (relative) Unfallzahl verringert, noch die Schwere der Verletzungen mindert.
Dass gegenteiliges in den Köpfen festsitzt liegt daran, dass die Helm-Parole ständig wiederholt wird, anstatt sie zu hinterfragen. Soweit ich mich erinnere sind die Studien in diesem Thread verlinkt. Man muss sich allerdings die Mühe machen, sie sich durchzulesen, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Einfacher ist es dagegen, Stammtischparolen zu verbreiten, ala "Ist doch klar, dass ein Helm schützt". Aber was ist daran klar?
Richtig ist, dass ein Helm in ganz speziellen Fällen schützt und in einer Fülle vieler (schwerer) Unfallkonstellationen rein gar keine Wirkung entfaltet.
 
... Wenn ich sehe wieviele ohne Helm wie die Irren durch den Wald nageln - soweit kann es da mit dem selbstständigen denken gar nicht her sein ... Man muß die Leute eben zu ihrem Glück zwingen und manchmal eben auch vor sich selber schützen.

Sorry wenn ich jemanden auf die Füße getreten sein sollte ...
Genau meine Meinung. Die 2Meterregel sollte nicht nur beibehalten, sondern bundesweit eingeführt und streng kontrolliert werden. Zu dem noch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 15 km/h und wenn Fußgänger in Sichtweite sind, dann Schrittgeschwindigkeit.

Sorry wenn ich jemanden auf die Füße getreten sein sollte, aber alles andere ist unnötig gefährlich.
 
Hier noch ein Link zu einem ganz hübschen RBB-Beitrag zur Berliner Verkehrs/Fahrrad-Politik aus dem März 2014. Die Redakteure vergleichen die Imagekampagne (Fahrradstadt Berlin) mit Strassenbildern und nehmen die regierenden Berliner Verkehrspolitiker wegen Untätigkeit unter Beschuß. Zu sehen gibt's auch den ehemaligen Fahrradbeauftragten der Stadt uff'm Radl im Berufsverkehr - ohne Helm (tsss). Vielleicht werden hier in 6 Minuten Punkte angeschnitten, die - nicht zuletzt angesichts der oben schon mal verlinkten Münsteraner Studie - weiterführender sind als die Helmdebatte?

(Thanks an RadSpannerei-Blog für den RBB-Tipp)
 
@Bandito76
Sowohl für den Nutzen der Gurte wie auch den von Integralhelmen gibt es Belege.
Derartige Belege für den Nutzen von Radhelmen? Fehlanzeige.
Und ja es gibt Belege dafür, das mit Einführung von Radhelmpflichten
1. Dort die Anzahl der Radler zurückging
2. Dort die Anzahl der verkehrsbedingten Kopfverletzungen von Radlern geringer abnahm als die Anzahl der Radler.
Mit anderen Worten das Risiko eine Kopfverletzung zu erleiden, nahm für die trotz Helmpflicht radelnden zu.
Hast du eine Begründung wieso das in DE anders laufen sollte?

Und du vergleichst Motorrad Integralhelme mit Rad-Halbschalenhelmen? Ja erstere bieten tatsächlich effektiven Schutz. Für sie gelten aber auch ganz andere Prüfkriterien als für Radhelme. Letztere bieten keinen entfernt vergleichbaren Schutz. Und sie bringen nicht den versprochenen Nutzen: nämlich mittelschwere und schwere Hirntraumata deutlich zu reduzieren.
 
Hier noch ein Link zu einem ganz hübschen RBB-Beitrag zur Berliner Verkehrs/Fahrrad-Politik aus dem März 2014. Die Redakteure vergleichen die Imagekampagne (Fahrradstadt Berlin) mit Strassenbildern und nehmen die regierenden Berliner Verkehrspolitiker wegen Untätigkeit unter Beschuß. Zu sehen gibt's auch den ehemaligen Fahrradbeauftragten der Stadt uff'm Radl im Berufsverkehr - ohne Helm (tsss). Vielleicht werden hier in 6 Minuten Punkte angeschnitten, die - nicht zuletzt angesichts der oben schon mal verlinkten Münsteraner Studie - weiterführender sind als die Helmdebatte?

(Thanks an RadSpannerei-Blog für den RBB-Tipp)

Um Konfusion zu vermeiden:
Es gibt 2 "Münsteraner Studien"

*eine eines Neurowissenschaftlers, der die Hirnschädigungen von verunfallten Radlern mit / ohne Helm untersuchte und keinen positiven Nutzen des Helms auf den Anteil schwerer / mittelschwerer Hirntraumata finden konnte; auf diese bezieht sich das weiter oben von mir verlinkte Ortho-Journal

*eine eines Volkswirtschaftswissenschaftlers der per VWL-Methodik pro/contra Helmpflicht abwägt, auf den bezieht sich der von @LightninKoko genannte Link und kürzlich der Spiegel
 
[...]
Ob dann Leute das Bike stehen lassen werden...? Nach Einführung der Gurtpflicht sind es nicht weniger Autos geworden...

Sorry wenn ich jemanden auf die Füße getreten sein sollte...

Bye,
Micha
Du tust so als wären 2 Dinge gleich, die aber in Wirklichkeit Gegensätze sind. Wenn weniger Autos und mehr Fahrräder unterwegs sind, sinkt das Verletzungsrisiko. Wenn weniger Fahrräder und mehr Autos unterwegs sind, steigt das Verletzungsrisiko.
Falls die Gurtpflicht tatsächlich Leute vom Autofahren abgehalten hätte, wäre das also nicht negativ sondern positiv gewesen (also das genaue Gegenteil). Aber leider ist Autofahren trotz Gurtpflicht immer noch bequemer als Radfahren, deswegen hat diese Verschiebung damals natürlich nicht stattgefunden.
 
motorhaube_147.jpg


Ansichtssache.
 
Seitdem ich einmal ohne Helm gestürzt bin (und ein Glück nicht schlimmes passiert ist, ausser eine schwere Knieprellung, trage ich seitdem IMMER einen Helm. Bei einem weiteren heftigen Sturz in Neuseeland ist mir der Helm zerplatzt, und ich möchte mir gar nicht ausmalen was ohne passiert wäre! Jeden der gegen eine Helmpflicht ist, rate ich, sich mal auf sein bike zu setzen und dann einfach umzukippen. Seinen Kopf hält man nicht wenn man aus knapp 2 Metern auf den Boden knallt... . Ich meine auch, das Versicherungen nicht mehr zahlen, wenn Skifahrer ohne Helm auf der Piste unterwegs sind und was passiert.
Ob man nun für oder gegen eine Helmpflicht ist, muss jeder für sich entscheiden. Für mich zählen Argumente wie "Frisur sieht scheisse aus" nicht, denn ich weiss das ich OHNE heute sicher mit 4 Rädern durch die Gegend geschoben werden müsste.
Auf meiner Radweltreise war ich nie ohne unterwegs, auch nicht bergauf...
 
kurz und knapp, schon oft gesagt: JA zum Helm und NEIN zur Helmpflicht!
Die momentan in Deutschland praktizierte Lösung ist doch ganz gut. Keine Helmpflicht, aber wer sich ohne Helm die Rübe verbeult, muss eben ein gewisses Eigenverschulden tragen, unabhängig vom Unfallhergang. Eigentlich perfekt für Helmpflichtgegner und Helmpflichtbefürworter.
 
Sorry, gerade das mit der Versicherung ist ja gerade so eine Helmpflicht durch die Hintertür.

Mal ganz ehrlich, wenn ich hier so mit lese, was sich manche für Verletzungen beim Bike hohlen, sollten einige sehr dankbar sein, das für solche fälle das Solidarprinzip noch gilt und die Krankenversicherung die Versorgung zahlt.
 
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