Ich bin raus aus dem Leichtbau - Thread, been there, done that

Die aktuellen XTR schneiden allerdings beim test in der bravo relativ schlecht ab

Die Bike Bravo ist mittlerweile leider total für'n A****. War in den 90ern
mal anders, als die Tests objektiver waren...selt-samer weise sind häufig
die getesteten, gut bewerteten Produkte oftmals vor oder direkt nach dem Test
mit doppelseitiger Werbung abgebildet...ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :lol:
 
Willkommen im realen Biker-Leben ;)

Wenn du jetzt noch die Steifigkeitsunterschiede zwischen superleichtem Schnellspanner und Steckachse "am eigenen Körper" erfährst, und dir im Gelände die riesige Grip-Differenz zwischen Leichtbau-Race-Reifchen und ordentlichen (aber auch schweren) "Männerreifen" errutscht hast...
... oder wenn du nach vielen langen Ausfahrten auf dem BeOne dann mit Erschrecken feststellst, wie schnell so ein Verschleißteil wie eine Kassette doch runter sein kann, und wie teuer das wird, sie jedes Mal wieder mit einer Leichtbau-Kassette zu ersetzen...

... dann bist du endgültig vom Leichtbau geheilt :D

Meine Theorie: Leichtbau und Schönheitspflege macht man dann, wenn man nicht fährt (geht mir jeden Winter auch so :o). Je öfters und intensiver man biken geht, desto mehr besinnt man sich dann auf die wirklich wichtigen Werte: Grip, Steifigkeit, Wartungsarmut. Wirklich hart rangenommene Räder (ausgenommen Rennfeilen für Marathons o.ä.) sind deswegen meistens schwer, hässlich und funktionieren richtig toll :D (nach dem Sommer sind meine meistens mindestens 1 kg schwerer und kein Teil passt mehr zum anderen).
Bin mal gespannt, ob es dir nicht ähnlich gehen wird...

Nicht übertreiben... Man muss halt wissen, für was an was einsetzt... Fahrkönnen spielt die wichtigste Rolle (Reifen und Bremsen)...
Und der Steifigkeitswahn hängt vom Einsatzgebiet (FR oder AM?) und v.a. vom Fahrergewicht ab - ich zB merk bei meinem Gewicht keinen Unterschied zw. meiner R7mrd und meienr Reba.
 
Was ist dann bitte an einer 300€ Sram XX Kassette sinnvoll?

MfG

Hi,

sieh Dir bitte mal den Preis der 11-36 XTR Kassette an, passend zur Gruppe. Ebenfalls jenseits von allem ... dann lieber um kleines Geld mehr wesentlich weniger Gewicht. Die Kassette ist aus Stahl bis auf das grösste Ritzel und sollte keine Probleme machen.

Anders sieht es aus, wenn du eine XT Kassette verwenden willst. Dann reden wir über € 50 für das Teil und 140g unnützes Mehrgewicht. Wenn Du das gerne möchtest, ok. Ich denke nicht, dass die XX Kassette qualitativ der XT Kassette nachsteht.

Grüsse,
Eugen
 
... und dir im Gelände die riesige Grip-Differenz zwischen Leichtbau-Race-Reifchen und ordentlichen (aber auch schweren) "Männerreifen" errutscht hast ...

Oh ja. Ich suche seit November 2010 eine leichte und gute Reifen / Schlauch- oder Milchkombination. Gibt es nicht. Am Reifengewicht kann man nicht sparen, wenn man auch AM fahren will und eine gewisse Pannensicherheit und Zweckmässigkeit voraussetzt.

LG
Eugen
 
Eugen, gibts doch: IRC Mythos XC (top Allrounder, guter Grip in allern Lagen. auch im Schlamm, läuft sehr leicht, fällt aber aber schmal aus, ca 530g)

Raceking: No way! !a liegen ja Welten sogar zum NoNi dazwischen
 
Stimm Dir zu, was Kurbel und Tretlager angeht, da ist das sehr wichtig! Mitm weichgefahrenen Rahmen brauchst keine Rennen mehr fahren...

"Weich" gefahrene Rahmen gibt es nur in Rennradfahrer Märchen.

Wenn "weich" fahren möglich wäre, müßten sich Lenker, Vorbauten, Sattelstützen, Naben, Federgabeln (Stand-und Tauchrohre, Krone/Schaft) auch "weich" fahren lassen. Ein Lenker, der weich wurde bevor er brach, ist mir noch nicht unter gekommen.
 
rein theoretisch gibt es das, z.B. bei Baustahl (niederfeste Stähle mit geringem C-Anteil). Wenn du dir den E-Modul Grafen anguckst, dann hast du eine erst ne sehr steile Kurve die dann urplötzlich extrem abflacht bevor die Zugspannung so groß wird das das Material reißt. Stahl kann also durch gewisse belastungen schon weich werden, wie das mit Aluminium aussieht weiß ich nicht auswendig.
 
Für welche Lastfälle besitzt der Zugversuch Gültigkeit?
Für welche Werkstoffe ist diese Kurve typisch?
In welchem Bereich befinden wir uns, wenn die Kruve abflacht?
Auf was bezieht sich ein "weich fahren"?

Ansonsten weich fahren ist durchaus möglich. Bei Alu kann es durchaus sein, dass das Gefüge dank wechselnder Lasten die auch recht nah an die elastische Belastungsgrenze kommen geschädigt wird. Verschiedene Knetlegierungen "reparieren" diese Schäden mit der Zeit, was jedoch dazu führt, dass das Gefüge zunehemd überaltert und damit seine mechanischen Eigenschaften verliert. Wobei das wirklich selten ist und nicht annähernd so oft vor kommt wie es als Begründung für ein neues Rad.
Bei Carbon könnte man es mit einem alterndem Harz begründen, wobei das weniger ein allgemeines Phänomein sein sollte als ein eindeutiges Zeichen für mangelnde Qualität.
Bei Stahl muss man sich schon sehr anstrengen, damit eine Schwächung durch dynamische Belastungen hinbekommt. Es geht und Stahl altert auch, nur würden die Rahmen die so schwach ausgelegt sind, dass sie spürbare Alterungserscheinungen innerhalb typischer Strecken aufweisen viel eher bei nem zu hart angefahrenem Schlagloch kollabieren.
 
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Edit:
1.) Normalspannungen, keine Schubspannungen
2.) vorallem bei Stählen mit niedrigem C-Anteil, Alu und Kupferlegiernungen (habe nachgeschaut)
3.) Beim Überschreiten der oberen Streckungsgrenze (R(eH)), danach Lüdersdehnung
4.) inetwa das was auch du schreibst. Ich weiß ja nicht, aber ich habe es so verstanden, dass unterhalb R(eH) das ganze elastisch ist, man könnte also vermuten dass durch große, dynamische Lasten nahe R(eH) vielleicht soetwas wie ermüdung stattfindet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar solang du dynamisch öfter nah an Re rann kommst bekommste nen klassischen Dauerbruch, Wöhler lässt grüßen. Ok dabei wird der Rahmen auch weich, aber die Häufigkeit von Dauerbrüchen müsste wesentlich höher sein, wenn Rahmen aufgrund von Anrissen wirklich deshalb weicher werden. Zudem wäre das wunderbar nachweisbar.
Was wiederrum zu ner riesen Welle geführt hätte, da ganz offenbar sehr sehr sehr viele Rahmen ab Werk erbärmlich unterdimensioniert wären (ok sind sie mitunter). Deswegen schließe ich den klassischen Dauerbruch mal aus. Auch würde der Rahmen bei sowas recht schnell weich werden und es würden sich Schäden zeigen, wie sie hier im Forum öfter zu sehen sind (Suche: Das sind die Threads bei denen sich dann gezofft wird, ob es helle ist nen Rahmen zu schweißen/kleben etc.). In solch einem Fall wäre es wie gesagt recht leicht die Ursache aus zu machen.

Bleibt ne Gefügeschädigung die man auf verschieden Art und Weise zwar hinbekommt, aber es bleibt unwahrscheinlich.

Kurzum: Theoretisch gehts, praktisch kommt es nur selten vor und wenn dann meist nicht bei den Leuten die in Foren die Theorie dazu durchkauen (außer die Langstreckenfahrer haben sich dank eines brechenden Rahmens für paar Monate selber abgeschossen)


Nachtrag per Edit
Zur Theorie: Habs selber nochmal angeschaut. Stimmt ja, Alulegierungen haben tatsächlich so ne Abflachung der Spannungs-Dehnungskurve. Da ist man dann aber schon dicke im plastischem Bereich und in meinem Studienbrief steht da handschriftlich festgehalten, dass es keine all zu gute Idee ist diesen Bereich bei der Bauteilauslegung mit nutzen zu wollen. Das hat dann auch nix mit weich werden über ne gewisse Zeit zu tun sondern ist Kaltverformung bzw. Schrottproduktion in Reinstform^^
 
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Klar solang du dynamisch öfter nah an Re rann kommst bekommste nen klassischen Dauerbruch
Ich dachte die ganze Zeit, das es genau darum ginge, weil von gebrochenen lenkern die Rede war. Genau das hat nämlich unser Prof in einer Einführungsveranstaltung mal als beispiel genommen, weil es wohl mal jemanden gab, der den Lenker mit konstant sehr dünner Wandung gebaut haben soll, woraufhin dieser dann der Schubspannung an der Vorbauklemmung nachgegeben hätte.

Wie auch immer, ich habs auch noch nie erlebt, weder beim Rahmen noch bei den Komponenten. Und die auslegung so dicht an R(eH) zu bemessen ist sowieso eine Todsünde. Da fahr ich vorallem im AM/Enduro/FR breich lieber 1kg Alu mehr durch die Gegend als mich ungespitzt in den boden zu rammen...
 
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Normal sollte die Matrix gegenüber UV-Strahlen stabilisiert sein. Real gibt es zumindest einen haufen Produkte die sich im Sonnelich ins gelbliche verfärben, was schonmal kein soooo überragendes Qualitätsmerkmal ist aber es hält normalerweise trotzdem. Wenn Lack drauf ist bietet es sich auch immer an, diesem eine UV filternde Wirkung zu verpassen.

Was Lenker angeht oder generell Fahrradteile angeht, da wird oft einfach rumprobiert. Zumindest habe ich immer wieder das Gefühl, dass da eher über den Daumen gepeilt wird als einen Konstruktionsvorgang nach Lehrbuch durch zu ziehen.
 
Und so sehen die Facts in etwa aus ( der Test ist nicht ganz aktuell, die Gabeln sind aber durchaus vergleichbar ):

http://www.mountainbike-magazin.de/...untain-und-enduro-im-test.383423.2.htm?skip=1

B = Brems- , T = Torsions- , S = Seitensteifigkeit

RS Reba Team 1640g
B:193.8 NM T:22.2 NM S:146.4 NM pro Grad

Magura Durin Race 100 1475g
B:170.3 NM T:20.8 NM S:128.0 NM pro Grad

Das gibt in diesem Beispiel für 165g weniger Gewicht 10+ % weniger Steifigkeit.

Grüsse,
Eugen

p.s. zum Vergleich noch eine RS SID Worldcup von damals ( und das ist noch nicht so lange her ) mit 1449g:
B:150.7 NM T:19.2 NM S:117.8 NM pro Grad

Ouch.
 
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Wieso "ouch"? Das schöne an den Werten ist ja, für den Leser (und wie es scheint oftmals auch für den Autor) sind diese Werte zwar ein Anhaltspunkt zum Vergleich aber es wird eigentlich nie ein Bezug zur Realität hergestellt. Da werden zwar Werte gemessen, aber es fehlt zumindest mal ein Satz welche Belastungen beim Fahren tatsächlich getragen werden muss.

Da wird in den Artikeln wie üblich irgendwas als wissenschaftlich verkauft und an sich ist es recht wertlos. Tu dir einen gefallen und sieh Saftblätter als Kundeninformation (Werbung) mit mehr sinnlosem und pseudowissenschaftlichem Gelaber.
 
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