Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?

Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAyMC8wMS9Zb3VMaWtlSXRCaWtlSXQtc2NhbGVkLmpwZw.jpg
„You like it? Bike it“ – so klingt der Werbeslogan des österreichischen Tourismusverbandes. Etwas verwunderlich, denn Österreich genießt nicht gerade den Ruf als die mountainbike-freundlichste Destination. Zeit also, einen Blick in das Nachbarland zu werfen und zu schauen, was sich nach einer Saison als touristisch geförderte Bikedestination getan hat und was man alles so wissen sollte, wenn man den nächsten Bike-Urlaub in Österreich verbringen möchte.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?
So ist es.
Und immerhin wird man in Linz/Umgebung geduldet. Ausnahme: Kürnbergwald. Aber sonst können wir uns egtl nicht beschweren (lucky us!).
Find auch, dass wir hier im Mühlviertel bzw. in Linz fast noch eine Insel der Seligen sind. Zumindest für die tägliche Feierabend-Runde ist das Angebot an legalen/geduldeten Strecken gar nicht so schlecht.

Urlaub würde ich in Ö allerdings auch nicht empfehlen. Da haben unsere südlichen Nachbarn einfach um Einiges mehr zu bieten.
 
Das ist genau der Mist, der hier von den meisten kritisiert wird: Geht's um's Geld, geht alles. Wenn du wo anders biken willst, bist du illegal unterwegs.
Ich möchte nicht in ein Bikeghetto geperrt werden!

So schlecht funktioniert das aber gar nicht. Was man so hört, sind die Frequenzen auf Innsbrucks einzigem legalen Singletrail sehr hoch. Das könnte die Naturtrails so weit entlasten, dass man sie wieder ohne Konflikte befahren kann.

Zum Thema Breitensport noch mal: Nur weil im Speckgürtel jeder ein Enduro hat, heißt das nicht, dass der Sport wirklich in der Breite angekommen ist. Auf unseren Trails treffe ich pro Jahr, ungelogen, ein, zwei Enduro Fahrer pro Jahr(!) an.
Jetzt im Winter kann ich im Schnee gut die Reifenspuren zuordnen. Viel tut sich auf den Trails tatsächlich nicht.
Bei uns im Dorf gibt es nachweislich zwei weitere Enduro Fahrer. Die habe ich auch noch nie getroffen. So lange sich das so gut verteilt, gibt es auch keinerlei Probleme. Die Fahrzeiten muss ich trotzdem an die Hundehalter anpassen.

Sorgen würde ich mich eher so solche Geschichten: (Sofern das alles überhaupt so stimmt).

http://www.dietiwag.org/index.php?id=5940
 
So ist es.
Und immerhin wird man in Linz/Umgebung geduldet. Ausnahme: Kürnbergwald. Aber sonst können wir uns egtl nicht beschweren (lucky us!).

Der Kürnbergwald ist sowas typisches Österreichisches.

Bei der Einfahrt in den Wald von der Leondinger Seite auf der Forststraße gleich einmal die üblichen Radverbotsschilder die auf ein interessantes Radlgebiet hinweisen – von der Wilheringer Seite sogar mit Zusatztafeln, damit man weiß, dass man hier aber auch ein wenig aufpassen sollte.

Den meisten Bewirtschaftern dort ist es aber völlig egal, wenn wer mit dem Radl fährt, solange man sich halt normal benimmt. Vom Gipfel gehen ja auch schon seit Jahren teils wild angelegte Trails hinunter.
Gibt aber auch Leute, die "Erinnerer", die dich freundlich aufs Radlverbot hinweisen – aber eh genau wissen, dass du es an nächsten Tag wieder ignorieren wirst, und denen das im Prinzip auch egal ist.
Und dann gibts 1-2 Leute, bei denen muss man wirklich aufpassen, weil da kannst du dich schon einmal auf einen wilderen Tonfall und ggf. längere Diskussion einstellen. Das sind dann die Sachen, die tatsächlich je nach Diskussionsbereitschaft und "Einsicht" bis zu einer Anzeige führen können. Vor allem wenn du das Pech hast, und in den nächsten Tagen wieder von dem erwischt wirst.

Das sind dann auch die Geschichten, die einfach den Fahrspaß trüben. Das Gefühl, wenn du hinter jeder Kurve nicht weißt, ob du wieder ein elendiges Theater hast oder ein raunzender Förster auf dich wartet, und bei jedem Motorgeräusch dass man hört sofort absteigen solltest ...

Wenn du nur vom Staat die rechtlichen 150 – 750€ Strafe bekommen würdest, wäre es ja nicht einmal das Hauptproblem. Die damit verbundenen möglichen Besitzstörungsklagen (und der damit verbundene Aufwand) können weitaus empfindlicher sein, und sind eigentlich – zumindest für mich – noch viel abschreckender.
 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist genau der Mist, der hier von den meisten kritisiert wird: Geht's um's Geld, geht alles. Wenn du wo anders biken willst, bist du illegal unterwegs.
Ich möchte nicht in ein Bikeghetto geperrt werden!

Vor allem lustig, wenn man bedenkt, dass drüben auf der Sonnseite bei der Arzler Alm/Hungerburg die Uphillforststraße zum legalen Trail zwischen 31. Oktober und 1. April rein rechtlich gesehen mit dem Fahrrad auch verboten wäre (siehe Zusatztafeln bei der Auffahrt). Interessiert zwar eh niemanden, aber rein rechtlich gesehen ...
 
Ist eine. Wahrscheinlich selektierst du sogar unbewusst dein soziales Umfeld nach Mountainbiker / Nicht-Mountainbiker.
Das ist ganz normal.
Wobei Graz ja schon immer ein hot spot war.
Ich bin mir meiner Blase bewusst. Das mit dem Umfeld: Jein. Ich hab bewusst drüber nachgedacht. Selbstdie Nicht Mountainbiker radeln gelegentlich hier auf den Bergen herum. Anders als "die Mountainbiker", aber sie tun's. Das sind für mich die klassischen Forstraßenradler, die das halt 1-2x im Monat machen. Das reicht für mich, um von Beritensport zu reden. Fußball ist ja auch sowas, aber wer kickt schon wirklich regelmäßig einmal die Woche oder öfter? Gerade die Leute zwischen 20 und 40 haben doch in großer Zahl ein MTB daheim.

Aber wie definierst du einen Breitensport? Dass Graz ein Hotspot ist stimmt schon. Trotzdem hat's das MTBen längst zum Breitensport gebracht, wenn du mich fragst. In sämtlicen Wandergegende mit Forststraßen sieht man MTBer.
 
Mir war die Problematik ehrlich gesagt bis zu diesem Artikel gar nicht bewusst. Wir sind (ist allerdings schon ein paar Jahre her, 2014/2015) auf zwei Alpencross-Touren munter die Wege durch Österreich gefahren, die uns natur- und wegetechnisch am attraktivsten erschienen (also möglichst hoher Trail/Wanderweganteil, geplant über die Seite von Uli Stanciu). Dass das nicht legal war haben wir gar nicht gewusst und, ehrlich gesagt, auch gar nicht gemerkt.
Denn an jeder Alm, bei jeder Übernachtung und auch auf dem Trail wurden wir immer nur freundlich behandelt oder empfangen. Man war eher interessiert wie unsere Streckenplanung ist etc.
Bin ehrlich gesagt etwas geschockt, was man hier so lesen kann.
Hatten wir da tatsächlich "einfach nur Glück"?
 
Auf unseren Trails treffe ich pro Jahr, ungelogen, ein, zwei Enduro Fahrer pro Jahr(!) an.
Jetzt im Winter kann ich im Schnee gut die Reifenspuren zuordnen. Viel tut sich auf den Trails tatsächlich nicht.

Viel Gegend und wenig Leute. Da wo ich am Schöckl mit den Kindern wandere, treffe ich auch nie jemanden, und der Berg ist voll mit Menschen. ;-) Es kommt halt drauf an was man macht. Steuerst du in Tirol leicht erreichbare Berghütten an, findest du dort auch deine Wochenendradler. Klar gehen viel mehr wandern, aber was kommt dann? Ein bisserl Joggen velleicht und dann bist eh schon bei den Radlfahrern. Skifahren ist bei uns sicher ein Breitensport. Lute mit mehr als 10 Skitagen im Jahr sind dann aber auch schon die Ausnahme. Leute die 10x im Jahr wo grobstollig herum radeln gibts genauso....
 
Seit wann ist Mountainbiken ein Breitensport?
In Deutschland sprechen wir von 4 Mio. Menschen die regelmäsig MTB fahren. Weitere 11 Mio gelegentlich. Das sind etwa 5% bzw. 20% der Bevölkerung.
https://www.dimb.de/fachberatung/fakten-und-konzepte/mountainbike-fakten/
Zum Breitensport Fußball geben in Deutschland auch 14 Mio an diesen (mit oder ohne Verein) auszuüben.
https://praxistipps.focus.de/fussba...ele-gibt-es-in-deutschland-und-der-welt_98997
In der Schweiz geben etwa 6% der Bevölkerung an MTB zu fahren.
https://www.astra.admin.ch/dam/astr...tainbiken_inderschweiz2014pilotstudie2015.pdf
 
Mir war die Problematik ehrlich gesagt bis zu diesem Artikel gar nicht bewusst. Wir sind (ist allerdings schon ein paar Jahre her, 2014/2015) auf zwei Alpencross-Touren munter die Wege durch Österreich gefahren, die uns natur- und wegetechnisch am attraktivsten erschienen (also möglichst hoher Trail/Wanderweganteil, geplant über die Seite von Uli Stanciu). Dass das nicht legal war haben wir gar nicht gewusst und, ehrlich gesagt, auch gar nicht gemerkt.
Denn an jeder Alm, bei jeder Übernachtung und auch auf dem Trail wurden wir immer nur freundlich behandelt oder empfangen. Man war eher interessiert wie unsere Streckenplanung ist etc.
Bin ehrlich gesagt etwas geschockt, was man hier so lesen kann.
Hatten wir da tatsächlich "einfach nur Glück"?
Nein, hattet ihr nicht. Üblicherweise geht's eh sehr gut. Es gibt halt Gegenden wo das krasse Gegendteil der Fall ist. Wenn du einmal in so ine Gegend kommst, dann sorgt das für negative Erlebnisse. Es tut halt dann echt weh, wennst nach einer Stunde Forsttraße rauf kurbeln von einem Pickup zum Umdrehen gezwungen wirst. Es ist mir noch sehr selten passiert, aber die Chance ist da. Wenn man Gegenden nicht kennt, kann ma blöde Überraschungen erleben und das kann einem den Tag versauen.
 
Ich war die letzten beiden Sommer in den österreichischen Alpen unterwegs, mit einem MTB, allerdings auf meist offiziellen (Fern-)Radwegen und schon das machte Spaß. Hatte jetzt auch nicht den Eindruck, dort unerwünscht zu sein, von daher, würde ich die österreichischen Alpen immer wieder befahren wollen. Nur, ein anderes Mal mit besser einem anderen Bike? Nicht, dass man mir mal was vorwirft.
 
Auch hier in der CH weiss man......Oesterreich = Wellness oder Städte-Reisen (Wien, Salzburg etc.)....MTB? Never....daher auch bei Sommerferien mit Bike ist das Interesse an AT = 0...bzw. nogo ....leider. Nicht jeder will auf gebauten Trails mit Liftunterwegs sein. Wer die Natur per MTB geniessen will und nicht willkommen ist, da gibts nur "mein Geld fliesst......wo anders".....
 
In Deutschland sprechen wir von 4 Mio. Menschen die regelmäsig MTB fahren. Weitere 11 Mio gelegentlich. Das sind etwa 5% bzw. 20% der Bevölkerung.

In Befragungen kann man viel behaupten. Ohne die Rohdaten zu kennen, behaupte ich jetzt einfach mal, dass hier sozial erwünschte Antworten gegeben wurden.
Ich bin, was Zahlen betrifft, sehr aufmerksam und zähle regelmäßig die Leute, die ich auf den Wegen/Trails so treffe. Das ist natürlich mehr qualitativ, aber trotzdem in einem gewissen Bereich aussagekräftig.
 
In Deutschland sprechen wir von 4 Mio. Menschen die regelmäsig MTB fahren. Weitere 11 Mio gelegentlich. Das sind etwa 5% bzw. 20% der Bevölkerung.
https://www.dimb.de/fachberatung/fakten-und-konzepte/mountainbike-fakten/

Die Zahlen halte ich für zu hoch. Die angegebenen Studien (bis auf die IfD die ich wegen Paywall nicht sehen konnte) sind wohl eigentlich dazu gedacht Mountainbiker und andere Natursportler nach ihren Gewohnheiten zu befragen. Kein Wunder dass da ein hoher Anteil Biker darunter ist.
Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen, z.b. im MTB-Mekka Freiburg: Die Unisport-Gruppe MTB hatte in meiner Zeit dort ca. 25 Mitglieder. Das sind <5% aller Unisport-Teilnehmer. Dazu kommt dass es unter diesen jungen Sportlern in Freiburg wahrscheinlich sehr viel mehr Biker gibt als in der Gesamtbevölkerung.
 
Also manche der Beitraege lassen mich doch schmunzeln. Errinert mich etwas an die "Piefke" Saga aus dem Fernsehen damals.
--Dann werden sie schon sehen, dann kommen wir halt nicht mehr und alle anderen Deutschen auch nicht!!-- :lol:

Als Alpeneinheimischer kann ich euch ueber meine geschaetzten Nachbarn sagen;

Die haben genug Deutsche jedes Jahr. Die brauchen und wollen meist ned noch mehr. Es gibt auch genug Hollaender, Asiaten und Italiener die alles verstopfen. Mittlerweile koennen sich auch Tschechen, Ungarn und Polen den ein oder anderen Urlaub leisten. Viele Verwandte arbeiten dort in der Gastro. Die connections haben sie also schon. Es besteht kein Bedarf einer weiterern Risikosportart Platz zu schaffen um mehr Touris in Land zu schaufeln.

Die Bergwachten sind mit den vielen Urlaubern die wegen Selbstueberschaetzung abkacken eh am Limit. (Naetuerlich gibt es aus Sachen die einfach bloed laufen)

Die Einstellung mancher deutscher Touristen das man sich doch jetzt als Einheimischer vor Freude ueber ihren Besuch auf dem Boden waelzen soll amuesiert mich. Manchmal sind Bayern und Oesterreicher einfach grantig. Das ist ehrlicher als affektiertes Alphakevin getue mancher Stadtpflanzen. Manchmal hatte man an dem Tag auch einfach schon den 30igsten bloeden Touri und irgendeiner bekommts dann ab. Das ist menschlich.

Es gibt sooo viele klassische Mountainbike routen in Oesterreich die alle gut beschildert sind und in Buechern stehn. Da kann an sich die Fuesse und den Hinter gruen und blau fahren und das mit guten Gewissen. Wozu noch mehr Strecken erschliessen?

Es faellt mir schwer zu glauben das man damit nicht ausgelastet ist. Der ein oder andere haelt sich fuer DEN Mountainbiker nur weil er ein paar Trails fahren kann und ein 9000Eur bike hat. Wenns dann aber an klassiker geht wie z.B. bei uns Wettersteinrunde oder Karwendelrunde ist die Liste der Ausreden lang.

Ich weiss das trifft nicht auf jeden zu.
 
Besonders gravierend ist übrigens auch das "SalzburgerLand Tourismus" Marketing. Der SalzburgerLand Tourismus ist für das Marketing des gesamten Bundeslandes verantwortlich (staatliche "Landestourismusorganisation") – so gesehen der Dachverband für die ca. 90 (!) Tourismusverbände im Bundesland Salzburg. Neben Tirol und Wien das wichtigste Tourismusbundesland.

Dort liest man auf der Website Sätze wie:
"Freiheit-pur beim Freeriden durch die Berge", oder "Im SalzburgerLand können sich Mountainbiker nach Lust und Laune Austoben", "ein Paradies für Mountainbiker", "DER Sommer-Sport im SalzburgerLand", "Freeriden auf den vielen Trails des SalzburgerLandes [...] Afterwork-Tour auf den neuesten Lines [...] über einsame Trails mit Panorama auf die höchsten Berge des Landes [...] ist hier wirklich alles dabei" und auch "Hier bei uns finden Mountainbiker ein wahres Eldorado der Möglichkeiten vor." ... und noch zahlreiche andere Floskeln bei denen ich als Vielfahrer nur noch den Kopf schütteln kann (wie auch im Artikel erwähnt wird).

Der SalzburgerLand Tourismus wirbt mit einem gut dokumentierten 5.000 Kilometer langen Wegenetz und 250 MTB-Touren. Auf Nachfrage konnte man keine nachvollziehbaren Details nennen – auch nicht wie hoch der Asphaltanteil auf diesen Touren ist, oder ob hier auch das berüchtigte Doppelzählen von Kilometer durchgeführt wird, damit die Tourendaten ein wenig aufpoliert werden können.

Beispiel Kilometerzählen:
Tour A hat 50 Kilometer, Tour B hat 50 Kilometer = ein MTB-Gesamtangebot von 100 Kilometer
Tour A wird nun mit Tour B über eine 5 Kilometer lange Asphaltstraße verbunden – es ensteht nun eine Tour C mit 105 Kilometern.
Dementsprechend ist das Gesamtangebot mit dieser 5 Kilometer langen Asphaltstraße von 100 Kilometer auf 205 Kilometer angewachsen!

Beispiel Asphaltanteil:
Die Bleckwand ist zählt laut Salzburg-Tourismus zu den Top-10 Reisezielen des Bundeslands Salzburg. Natürlich gibts dort auch eine Mountainbiketour hinauf. Diese MTB-Tour hat wohlgemerkt 100% Asphaltanteil – man fährt eine schmale asphaltierte Mautstraße hinauf, die man sich mit zahlreichen Autos (Top-10 Reiseziel ...) teilen muss. Legal fahren darf man bis zum Ende der Mautstraße am Parkplatz. Danach kommt ein Fahrradverbotsschild. Diese MTB-Tour fährt man dann auf der gleichen Straße hinunter wie hinauf. Wer will kann vom Parkplatz noch zur Bleckwand wandern. Beim Beschreibungstext der Tour steht wenigstens dabei "Genuss auf Asphalt!" – als Bild wurde ein Wanderbild gewählt ...
https://wolfgangsee.salzkammergut.a...ch/tour/430004336/niedergadenbergstrecke.html

Und noch ein Beispiel des legalen Trailangebots im Bundesland Salzburg. Bitte im Hinterkopf behalten, dass im benachbarten Bayern alles legal ist auch nicht mit solchen irreführenden Zahlen um MTBler geworben werden muss:

Der Salzburgerland Tourismus wirbt mit ca. 50 Trails die offenbar das "Paradies für Mountainbiker" bedeuten. Nimmt man die Übersichskarten der einzelnen TVBs sind es sogar 60 Trails mit denen man die höchsten Berge des Landes abfahren kann.

Vorab noch notwendiges Hintergrundwissen: Das Bundesland Salzburg gliedert sich in folgende Regionen/Bezirke: Pinzgau, Pongau, Lungau, Tennengau, Flachgau + Stadt Salzburg.

Die Auflistung:


Pinzgau:

Saalbach/Hinterglemm
23 Trails davon fast alles im Bikeghetto. Es wird u.A. 2 x ein Pumptrack als Trail bewertet, und einmal die Big5-Challenge die sich aus den anderen Trails zusammensetzt.

Leogang
16 Trails davon 12 Trails im Bikepark, hier wird u.A. der Bagjump als Trail gezählt.
Von den restlichen 4 Trails die sich (zumindest offiziell) außerhalb des Bikeparks befinden, befinden sich 3 direkt im Bikepark (Matzalm, Forsthof, Schwarzleo) und der vierte Trail (Gunzi) ist eher fragwürdig.

Kitzsteinhorn / Kaprun
3 Trails

Salzburger Saalachtal
2 Trails (einer davon (Grabneralm) war bei der Tour heuer beim Einstieg mit Brennnessel verwachsen und völlig unmarkiert —> nahezu unauffindbar), der Zweite (Wetterkreuz) ist nur im oberen Teil offiziell. Der untere Teil ist nicht legal. Man müsste von ca. 1000 Höhenmeter fast 800hm wieder auf der Forststraße hinunterfahren.

Hochkönig
2 Trails (beides sind gebaute Flowtrails)

Wildkogelarena
Ein breit planierter Uphillweg für E-Bikes wird als Trail beworben. Man checkt nur als ortkundiger, dass es sich hierbei um eine Uphillpiste handelt, weil die Marketingtexte sehr verblümt sind. Die früher offiziellen und legalen Trails sind nun nicht mehr offiziell.


Pongau:
Wagrain
9 Trails (alles im Bikepark, Verlängerungen werden als zusätzlicher Trail gezählt – Bikepark hat 2020 geschlossen).

Großarl
2 Trails (eigentlich 1 Trail der in zwei Teile geteilt ist). Legal kann der Trail nur mit Liftkarte erreicht werden, der Uphill auf der teilasphaltierten Forststraße ist verboten! Als Begründung wird hier vom Tourismusverband der mögliche LKW-Verkehr (!) auf der Forststraße genannt.

Kleinarl
1 Trail (ein Teilstück eines Wanderweges legalisiert)

Gasteiner Tal
1 Trail (200hm)

(Nachtrag):
Auf die "Trails" vom Stoneman Taurista gehe ich nicht ein – das ist eine Verarsche. Der längste Trail ist die Bikeparkabfahrt in Wagrain. Oder der Panoramatrail am Roßbrand in Radstadt wo man keine 100 Höhenmeter überwindet, und die restlichen 800 Tiefenmeter auf der Forst- und Asphaltstraße zurücklegt. Diese kurzen Stücke werden auch nicht direkt vom SalzburgerLand Marketing als Trail beworben. Es wird hier viel eher der gesamte Stoneman Taurista als "Trail" bezeichnet. Fast alle Werbefotos wurden auf dem kurzen Panorama-Trail in Radstadt gemacht. Man hält sich hier ggf. ein wenig zurück, weil hinter dem Stoneman Taurista eine GmbH aus Deutschland steckt.


Tennengau:
0 legale Trails (es würde einen Trail geben der bei der Tour "Rund um den Hohen Göll" eingebaut ist. Der Trail ist aber als grundsätzlich Schiebestrecke mit Fahrverbot markiert – 300 Tiefenmeter, 40 Minuten schieben. Danach darf man den Rest auf der Forststraße hinunterfahren)

Flachgau:
0 legale Trails

Lungau:
0 legale Trails

Stadt Salzburg:
0 legale Trails (eine Mountainbike Route auf den Hausberg mit 100% Asphaltanteil).



Fazit:
Es gibt im Bike-Paradies Salzburger Land für Touristen und Einheimische in 2 Bezirken ein legales Trailangebot. In einem dritten Bezirk hat man eine legale Schiebestrecke. In den drei weiteren Bezirken gibt es nicht einmal das.
39 von 60 legalen Trails befinden sich alleine in Saalbach-Hinterglemm/Leogang – rechnet man die E-Bike Piste und den Bikepark Wagrain hinaus (der ja 2020 geschlosen hat) befinden sich 39 von 50 legalen Trails des gesamten Bundeslandes in Saalbach/Leogang.
Nur 5 Trails befinden sich außerhalb eines liftunterstützen Wintersportgebiets – kein einziger dieser fünf Trails ist ein "richtiger" Trail den man mehr oder weniger von oben bis unten fahren kann.

In den 4 "Sperrbezirken" des Mountainbike-Eldorados leben insgesamt 385.000 Einwohner. Alleine in der Stadt Salzburg gibts jährlich 3,1 Millionen Übernachtungen.

Infos zum Mountainbike Eldorado Salzburgerland auch hier:
https://www.salzburgerland.com/de/bike-trails-im-salzburgerland/
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt sooo viele klassische Mountainbike routen in Oesterreich die alle gut beschildert sind und in Buechern stehn. Da kann an sich die Fuesse und den Hinter gruen und blau fahren und das mit guten Gewissen. Wozu noch mehr Strecken erschliessen?

Für Touristen ja.

Einheimische haben aber in manchen Regionen nicht eine einzige legale Möglichkeit ihren Sport auszuüben (trotz genügend Forstraßen, Wälder, Berge/Hügel,...)
 
Besonders gravierend ist übrigens auch das "SalzburgerLand Tourismus" Marketing. Der SalzburgerLand Tourismus ist für das Marketing des gesamten Bundeslandes verantwortlich (staatliche "Landestourismusorganisation") – so gesehen der Dachverband für die ca. 90 (!) Tourismusverbände im Bundesland Salzburg. Neben Tirol und Wien das wichtigste Tourismusbundesland.

Dort liest man auf der Website Sätze wie:
"Freiheit-pur beim Freeriden durch die Berge", oder "Im SalzburgerLand können sich Mountainbiker nach Lust und Laune Austoben", "ein Paradies für Mountainbiker", "DER Sommer-Sport im SalzburgerLand", "Freeriden auf den vielen Trails des SalzburgerLandes [...] Afterwork-Tour auf den neuesten Lines [...] über einsame Trails mit Panorama auf die höchsten Berge des Landes [...] ist hier wirklich alles dabei" und auch "Hier bei uns finden Mountainbiker ein wahres Eldorado der Möglichkeiten vor." ... und noch zahlreiche andere Floskeln bei denen ich als Vielfahrer nur noch den Kopf schütteln kann (wie auch im Artikel erwähnt wird).

Der SalzburgerLand Tourismus wirbt mit einem gut dokumentierten 5.000 Kilometer langen Wegenetz und 250 MTB-Touren. Auf Nachfrage konnte man keine nachvollziehbaren Details nennen – auch nicht wie hoch der Asphaltanteil auf diesen Touren ist, oder ob hier auch das berüchtigte Doppelzählen von Kilometer durchgeführt wird, damit die Tourendaten ein wenig aufpoliert werden können.

Beispiel Kilometerzählen:
Tour A hat 50 Kilometer, Tour B hat 50 Kilometer = ein MTB-Gesamtangebot von 100 Kilometer
Tour A wird nun mit Tour B über eine 5 Kilometer lange Asphaltstraße verbunden – es ensteht nun eine Tour C mit 105 Kilometern.
Dementsprechend ist das Gesamtangebot mit dieser 5 Kilometer langen Asphaltstraße von 100 Kilometer auf 205 Kilometer angewachsen!

Beispiel Asphaltanteil:
Die Bleckwand ist zählt laut Salzburg-Tourismus zu den Top-10 Reisezielen des Bundeslands Salzburg. Natürlich gibts dort auch eine Mountainbiketour hinauf. Diese MTB-Tour hat wohlgemerkt 100% Asphaltanteil – man fährt eine schmale asphaltierte Mautstraße hinauf, die man sich mit zahlreichen Autos (Top-10 Reiseziel ...) teilen muss. Legal fahren darf man bis zum Ende der Mautstraße am Parkplatz. Danach kommt ein Fahrradverbotsschild. Diese MTB-Tour fährt man dann auf der gleichen Straße hinunter wie hinauf. Wer will kann vom Parkplatz noch zur Bleckwand wandern. Beim Beschreibungstext der Tour steht wenigstens dabei "Genuss auf Asphalt!" – als Bild wurde ein Wanderbild gewählt ...
https://wolfgangsee.salzkammergut.a...ch/tour/430004336/niedergadenbergstrecke.html

Und noch ein Beispiel des legalen Trailangebots im Bundesland Salzburg. Bitte im Hinterkopf behalten, dass im benachbarten Bayern alles legal ist auch nicht mit solchen irreführenden Zahlen um MTBler geworben werden muss:

Der Salzburgerland Tourismus wirbt mit ca. 50 Trails die offenbar das "Paradies für Mountainbiker" bedeuten. Nimmt man die Übersichskarten der einzelnen TVBs sind es sogar 60 Trails mit denen man die höchsten Berge des Landes abfahren kann.

Vorab noch notwendiges Hintergrundwissen: Das Bundesland Salzburg gliedert sich in folgende Regionen/Bezirke: Pinzgau, Pongau, Lungau, Tennengau, Flachgau + Stadt Salzburg.

Die Auflistung:


Pinzgau:

Saalbach/Hinterglemm
23 Trails davon fast alles im Bikeghetto. Es wird u.A. 2 x ein Pumptrack als Trail bewertet, und einmal die Big5-Challenge die sich aus den anderen Trails zusammensetzt.

Leogang
16 Trails davon 12 Trails im Bikepark, hier wird u.A. der Bagjump als Trail gezählt.
Von den restlichen 4 Trails die sich (zumindest offiziell) außerhalb des Bikeparks befinden, befinden sich 3 direkt im Bikepark (Matzalm, Forsthof, Schwarzleo) und der vierte Trail (Gunzi) ist eher fragwürdig.

Kitzsteinhorn / Kaprun
3 Trails

Salzburger Saalachtal
2 Trails (einer davon (Grabneralm) war bei der Tour heuer beim Einstieg mit Brennnessel verwachsen und völlig unmarkiert —> nahezu unauffindbar), der Zweite (Wetterkreuz) ist nur im oberen Teil offiziell. Der untere Teil ist nicht legal. Man müsste von ca. 1000 Höhenmeter fast 800hm wieder auf der Forststraße hinunterfahren.

Hochkönig
2 Trails (beides sind gebaute Flowtrails)

Wildkogelarena
Ein breit planierter Uphillweg für E-Bikes wird als Trail beworben. Man checkt nur als ortkundiger, dass es sich hierbei um eine Uphillpiste handelt, weil die Marketingtexte sehr verblümt sind. Die früher offiziellen und legalen Trails sind nun nicht mehr offiziell.


Pongau:
Wagrain
9 Trails (alles im Bikepark, Verlängerungen werden als zusätzlicher Trail gezählt – Bikepark hat 2020 geschlossen).

Großarl
2 Trails (eigentlich 1 Trail der in zwei Teile geteilt ist). Legal kann der Trail nur mit Liftkarte erreicht werden, der Uphill auf der teilasphaltierten Forststraße ist verboten! Als Begründung wird hier vom Tourismusverband der mögliche LKW-Verkehr (!) auf der Forststraße genannt.

Kleinarl
1 Trail (ein Teilstück eines Wanderweges legalisiert)

Gasteiner Tal
1 Trail (200hm)


Tennengau:
0 legale Trails (es würde einen Trail geben der bei der Tour "Rund um den Hohen Göll" eingebaut ist. Der Trail ist aber als grundsätzlich Schiebestrecke mit Fahrverbot markiert – 300 Tiefenmeter, 40 Minuten schieben. Danach darf man den Rest auf der Forststraße hinunterfahren)

Flachgau:
0 legale Trails

Lungau:
0 legale Trails

Stadt Salzburg:
0 legale Trails (eine Mountainbike Route auf den Hausberg mit 100% Asphaltanteil).


Infos zum Mountainbike Eldorado Salzburgerland auch hier:
https://www.salzburgerland.com/de/bike-trails-im-salzburgerland/
Harter Stoff! Beinhart...
 
Wenn der Pfenningberg jetzt noch so wie der Hügel auf dem das Göttweiger Stift steht, wäre, wärs wirklich perfekt

naja sicher, besser geht immer :)
aber man sollte auch mal mit dem gebotenen zufrieden sein. und der mt.pfenning hat echt einiges zu bieten (wenn auch nur zum teil offiziell legal) und wir sind dort absolut geduldet (dem grafen sei dank).
 
Es gibt sooo viele klassische Mountainbike routen in Oesterreich die alle gut beschildert sind und in Buechern stehn. Da kann an sich die Fuesse und den Hinter gruen und blau fahren und das mit guten Gewissen. Wozu noch mehr Strecken erschliessen?

Es faellt mir schwer zu glauben das man damit nicht ausgelastet ist. Der ein oder andere haelt sich fuer DEN Mountainbiker nur weil er ein paar Trails fahren kann und ein 9000Eur bike hat. Wenns dann aber an klassiker geht wie z.B. bei uns Wettersteinrunde oder Karwendelrunde ist die Liste der Ausreden lang.

Ich weiss das trifft nicht auf jeden zu.
Das mag vielleicht auf die Touristenhochburgen in GAP und Tirol zutreffen. Aber versuch mal in Teilen Ober- oder Niederösterreichs oder der Steiermark eine brauchbare Mountainbikestrecke zu finden. Es haben ja einige hier schon beschrieben, wie die Situation teilweise auch in den großen Ballungsgebieten ist, wo es für mehrere hunderttausend Menschen 2 beschilderte Strecken gibt, die noch dazu zu 80 % auf öffentlichen Straßen verlaufen.
 
Auf unseren Trails treffe ich pro Jahr, ungelogen, ein, zwei Enduro Fahrer pro Jahr(!) an.
Du lebst in der Welt der Glücklichen ....
Bei mir in der Nähe ist ein kleiner Waldbuckel mit ein paar illegalen Trails (s1-s2) Niveau. Da findest du am Wochenende locker 20 Biker gleichzeitig, über einen Tag gerechnet sind da sicher über 100 unterwegs. Ein anderer Hotspot (Alm oberhalb vom Tegernsee, wieder S1-S2 Niveau) hat auch massig Enduro-Fahrer und andere Biker, da treffe ich fast jedes Mal welche. Auf den heftigeren Strecken (Niveau S2-S3, teilweise mit schieben und tragen) sehe ich zwar seltener Enduristen, aber im Schnitt würde ich 0,3 Biker pro Tour schätzen. Und einen guten Trail ohne Reifenspuren zu finden, ist hier fast unmöglich.
 
Zurück
Oben Unten