In NRW droht MTB-Verbot in Wäldern...!

Anmerkung: nicht nur die Flüchtlinge sondern alle Fußgänger dürfen querfeldein laufen. Also durch die Moore, über die Olche, Wiesen etc.
Mit dem Rad querfeldein geht eigendlich nicht gut (Stöcke vs. Speichen), wird aber leider oft unterstellt.
 
Als Naturwissenschaftler kann ich frei sagen, dass ich eine Natur-Wissenschaftliche Studie immer begrüße, auch wenn sie nur aus Spass an der Freud durchgeführt wurde. Problematisch wird es, wenn
- eine Studie nicht ergebnisoffen durchgeführt wird sondern eine vorher schon festgelegte Aussage untermauern soll
- eine neutrale Studie keine harten Aussagen liefert, aber in der Zusammenfassung (das einzige, was die meisten Leute lesen) Dinge vorkommen, die dann von Lobbygruppen gekapert werden.

Da die Studie noch nicht veröffentlicht ist, hoffe ich zunächst mal, dass es eine neutrale Studie war, befürchte aber, dass der zweite Punkt auf jeden Fall eintreten wird, da die Studie jetzt schon auf verschiedenen Umweltprotalen zitiert wird.

Der Ausgangspunkt ist denke ich jedem klar, Samen wollen verbreitet werden und werden verbreitet. Passiert das durch Umwelteinflüsse oder Tiere finden wir das gut (Natur). Passiert das durch den Menschen finden wir das heutzutage meist schlecht. Auch wenn das gröstenteils für die Natur stimmt vergessen viele Natur"schützer", dass die ein oder andere Landschaft antropogen ist und menschliche Eingriffe braucht. Dazu gehören z.B. Landschaften wie die Wahner Heide, das Hohe Venn oder auch Teile des Siebengebirges.

Zusätzlich zu solchen Einzelstudien brauchen wir aber auch Metastudien, die auch vergleichen, welcher natürliche oder antropogene Verbreitungsweg wie oft auftritt und wie weit wirkt.

Für normale europäische Samen macht das Wandern, Radeln, Angeln, Jagen usw. denke ich nicht viel aus. Und eine regionale Verbreitung (ein paar km) sollte man noch problemlos als natürlich bezeichnen können. Denkt man aber an Neophyten wie das Japanische Springkraut (stinkt wie die Hölle, verdrängt die Brennessel und fördert die Bodenerosion), so kann schon ein menschlicher Naturnutzer zur überregionalen Verbreitung beitragen, ggf sogar mehr als die Natur (sonst wären die Dinger ja auch nie hier angekommen).

Ich habe mir früher z.B. keine Gedanken gemacht, wenn ich mein Radl für den Alpenurlaub vorher nicht sauber gemacht habe. Mitteleuropäische Samen zu transportieren wäre vielleicht nicht weiter schlimm, aber man muss die Ausbreitung von invasiven Spezies ja nicht unnötig fördern.

Die Verhaltensregeln gelten dann aber für alle Naturnutzer und sind nicht MTB spezifisch.
 
Ich habe mir früher z.B. keine Gedanken gemacht, wenn ich mein Radl für den Alpenurlaub vorher nicht sauber gemacht habe. Mitteleuropäische Samen zu transportieren wäre vielleicht nicht weiter schlimm, aber man muss die Ausbreitung von invasiven Spezies ja nicht unnötig fördern.

Diesen Gedanken habe ich persönlich immer vernachlässigt, wenn ich mit dem Bike ins Allgäu oder sonstigem Alpengebiet gependelt bin.
Das werde ich zukünftig ändern und immer vor jeden Gebietswechsel mein Bike reinigen.:daumen:
VG
Werner
 
Ich habe mir früher z.B. keine Gedanken gemacht, wenn ich mein Radl für den Alpenurlaub vorher nicht sauber gemacht habe. Mitteleuropäische Samen zu transportieren wäre vielleicht nicht weiter schlimm, aber man muss die Ausbreitung von invasiven Spezies ja nicht unnötig fördern.

Die Verhaltensregeln gelten dann aber für alle Naturnutzer und sind nicht MTB spezifisch.

Danke. Dies wollte ich ausdrücken. Ist mir offenbar nicht so schön gelungen. Unter anderem sind doch deswegen auch Landschaftsschutzgebiete eingerichtet worden, oder?
 
Das ist die Theorie. In der Praxis dürfte der Zug abgefahren sein. Herkulesstaude, das Drüsige Springkraut, Staudenknöterich, Jakobskreuzkraut und andere inzwischen wirklich lästige Neophyten kamen nicht mit Wanderschuhen und Mountainbikes aus ihrem ursprünglichen Habitat. Da sind zunächst einmal die Gartenfreunde mit ihrem Wunsch nach exotischen Pflanzen. Schienen- und Straßenverkehr tun ihr übriges. Nur wenn Überseecontainer vor dem Löschen und Weiterverladen auf LKW oder Zug sorgfältig gereinigt würden, hätte das gleiche mit einem Fahrrad Sinn.
Im übrigen dürfte immer nur ein geringer Teil der Samen tatsächlich passende Lebensbedingungen vorfinden. Dass sich ein Edelweiß in der Rheinischen Tiefebene ansiedelt, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
 
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Meine Nachkommen wurden an den exotischen Orten dieses Planeten gezeugt. Zur Welt gekommen sind sie in Bayern. Wir alle leben nun im Hunsrück.
Stellt sich die Frage, ob das ökologisch korrekt war, denn - da kommt ggf. noch was nach. Vielleicht sogar etwas, was die Welt völlig verändern wird... :ka:
 
Der Mensch sagt das !
Regulator und Weltbeherrscher.
Wenn man's so sieht sind wir die Spezies unter allen die bisher der Natur am meisten geschadet haben, odr?
 
Also sowas wie die Kartoffel oder die Robinie?
Ich verstehe ja das Problem mit dem Eintrag fremder Samen. Aber mit dem Rad oder als Wanderer transportieren wir ja nur solche, die eh schon in der Nähe sind. Eine kleine Biotopfläche, die gar nicht öffenltich ist, muss schon regelmäßig gepflegt werden. Mit der gesamten Natur geht das nicht. Es ist halt eine Untersuchung. Die mag wissenschaftlich ihren Reiz haben. Aber als Handlungsempfehlung taugt sie nicht. Den es wäre schöne, wenn unser größtes Umweltproblem die Neophytensamen an meinen Reifen wären.
 
Die Studie allein hat für mich keine Aussagekraft. Sie sagt zwar (basierend auf einem sehr vereinfachtem Experiment) wie weit Samen von einem Fahrrad (wieso musste es eigentlich ein mtb sein?) transportiert werden können, wie gross dieser Einfluss auf den gesamten Samentransport ist wird aber leider nicht genannt. Wenn ich eine Kerze anzünde entsteht definitiv CO2... ist das Anzüden einer Kerze jetzt der Grund für die Globale Erwärmung? Ich bezweifel ja nicht die Ergebnisse der Studie.... ich kann nur die Ergebnisse anhand der Studie einfach nicht bewerten... es fehlt defintiv eine bewertende Aussage... nur zu sagen bike transportieren Samen also sind sie schlecht ist nicht wirklich wissenschaftliche....

Gruss
Jörg
 
Ein Reh transportiert auch Samen,
ebenso wie der Harvester,
der LKW der das Holz abholt,
der Förster mit seinem SUV,
der Pilzesammler,
.......
 
Nein, wei müssen nicht die Schutzgebiete abschaffen. Wir schaffen uns selbst ab. Das geschieht seit Jahren auf alle mögliche Weise. Aber gut zu wissen, dass nicht Atomkraft und CO2-Ausschuss uns den Garaus machen werden, sondern Mountainbiker mit dreckigen Fahrrädern.
 
@Hazelnoot - Ironie?

Ich glaube, der größte Fehler, der hier gemacht wird, ist aus der Untersuchung irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Die Untersuchung hat nur den Transport von gefärbten Körner nachgewiesen. Sonst nix.

"Metastudien" (siehe Post vom langen Elend) könnten irgend welche Empfehlungen aussprechen. Dabei sollten auf jeden Fall alle Waldnutzer betrachtet werden. Auch die Harvester.

Thema Harvester - soll ich nochmals das Video der SAU 2013 herauskramen? Da sind wir über den Hauptwanderweg 11 gefahren. Der Weg war durch die Harvester verflüssigt worden.
 
Es wird halt immer schön nach gut dünken herein interpretiert. Niemand sagt was gegen Schutzgebiete. Was die Leute hier stört ist, dass irgendwelche Gebiete und Wege ohne jegliche wissenschaftlich fundierte oder von mir aus auch nur sinvoll nachvollziehbare Grundlage vor MTBlern geschützt werden sollen. Sowas nennt man Diskriminierung.

Gruss
Jörg
 
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Und diese wissenschaftlichen Grundlagen gibt das IBC?

Einfach mal an die eigene Nase fassen. Bevor jetzt wieder Harvester bemüht werden, die sehe ich selten durch Natur- und/oder Landschaftsschutzgebiete rollen. Genau wie ich auch selten Jäger in Naturschutzgebieten antreffe.
 
Bevor jetzt wieder Harvester bemüht werden, die sehe ich selten durch Natur- und/oder Landschaftsschutzgebiete rollen. Genau wie ich auch selten Jäger in Naturschutzgebieten antreffe.

Tja, ein paar Beispiele, z.T. aus den letzten 12 Monaten:

- Im NSG Kottenforst hinter Röttgen wurde mehrere Flurstücke mit großen Erntemaschinen gerodet. Diese haben 50cm tiefe Furchen gegraben und ohne Übertreibung mehrere Liter Öl dabei hinterlassen. Solche Spuren hab ich selbst an den beklopptesten MTB Downhills noch nicht gesehen. Sah aus, als ob nach einem Geländewagentreffen noch ein Ölwechsel gemacht wurde...

- Im NSG Nideggen/Abenden wurden Flurstücke mit schwerem Gerät gerodet, obwohl der Landschaftsplan genau solche flächigen Rodungen verbietet. Ein paar hundert Meter weiter wurde ein alter Wanderweg gesperrt, weil der neue Waldbeseitzer keine Leute in "seinem" Wald will.

- Im Nationalpark Eifel wird natürlich gejagt (bzw. "Wildtiermanagement durchgeführt"), wie in allen anderen NSGs auch...

Ich bin für Schutzgebiete in allen Abstufungen, vom ECHTEN Nationalpark bis runter zur normalen offenen Landschaft bzw. Wald. Aber Rechte und Pflichten gelten dann bitte für alle Leute, die unterwegs sind und Ausnahmen sind begründet und verständlich.

Was mich ganz persönlich immer ärgert sind Leute auf beiden Seiten, die mit Scheuklappen nur ihre Interessen sehen. Die MTBler, die im NSG neue Linien in den Wald fräsen, weil sie ja sonst nicht für die Bikeparks trainieren können. Die Kletterer die mit Gettoblaster zum Felsen kommen und dort grillen. Die Skifahrer, die auf 3000mNN Hüttengaudi wollen. Aber auch die Jäger, die alle aus dem Wald raus haben wollen und dann schön das Wild jedes Jahr aufs neue im Winter durchfüttern um mehr zum hegen zu haben. Die Waldbesitzer, die jeden aus "ihrem" Wald raushaben wollen. Und auch die Naturschützer, die glauben, dass sie die einzigen sind, die ein Recht haben, in die Natur zu gehen, weil die allgemeine Bevölkerung ja nur aus Tiermördern und Naturzerstörern besteht (ausser ihnen versteht sich).

Ach, ich hätte genug weitere lustige und haarsträubende Beispiele....

Aber kommt Leute, alle versuchen zu überlegen, welchen Fußabdruck sie in der Natur hinterlassen und versuchen diesen zu minimieren. Die meisten, die hier lesen sind ja eh nicht das Problem.

Take nothing but pictures. Leave nothing but footprints. Kill nothing but time...
 
Und diese wissenschaftlichen Grundlagen gibt das IBC?
Hä, im Zweifel für den Ankläger ?!? Hatten wir schon mal im Mittelalter. Nannte sich Hexenverfolgung... Nochmal: Wenn mich einer davon überzeugen möchte, dass ich irgendwo mit meinem Bike nicht hin darf, wo andere ohne bike aber hindürfen, dann muss er mir (und vielen anderen) das auch nachvollziehbar begründen können. Nur die Begründung Bikes transportieren Samen ist als Begründung allein gelinde gesagt Schwachsinn. Im Rückschluss würde das bedeuten, dass nichts und niemand in die Natur darf. -> Aber wie HorstST schon sagt, da kümmern wir uns ja schon drum...

Einfach mal an die eigene Nase fassen. Bevor jetzt wieder Harvester bemüht werden, die sehe ich selten durch Natur- und/oder Landschaftsschutzgebiete rollen. Genau wie ich auch selten Jäger in Naturschutzgebieten antreffe.
Die Harvester (oder wie die Dinger auch heissen mögen) sehe ich tatsächlich auch seltener als biker und sonstige Gruppen im Wald... die Schäden durch Harvester sehe ich irgendwie trotzdem öfter... und Jäger sind halt oft Nachts unterwegs aber auch gerne Tags in Rudeln auf der umweltschonden Hetzjagt (schon oft im Königsforst erlebt). Aber da ja biker öfter im Wald sind und zudem auch noch rot gefärbte vor dem Rad ausgestreute Samen aufnehmen und an anderer Stelle wieder verlieren können, müssen sie ja das schädlichste für die Umwelt überhaubt sein... Mit Sündenböcken lebt es sich halt einfacher...

Ich hab ja nix gegen Schutzgebiete, Wildruhezonen etc. Nur wieso darf ich da nicht mit dem Bike rein, die lärmende Schulklasse, der Hundbesitzer der Gärtner nach dem er den ganzen Tag durch irgendwelche Ziergärten gekrochen ist usw. aber schon. Also entweder ist ein Gebiet besonders schützenswert, dann muss aber in gleichem Masse vor allen Geschütz werden (also einfach ein allgemeines Betretungsverbot) oder man lässt es. Aber einfach ohne Begründung zu sagen "Biker nein", "alle anderen ja" will mir einfach nicht nachvollziehbar einleuchten. Ich kann mir so oft an diese Nase fassen wie ich oder Du es möchten, es ändert sich aber nix...

Gruss
Jörg
 
Und diese wissenschaftlichen Grundlagen gibt das IBC?

Einfach mal an die eigene Nase fassen. Bevor jetzt wieder Harvester bemüht werden, die sehe ich selten durch Natur- und/oder Landschaftsschutzgebiete rollen. Genau wie ich auch selten Jäger in Naturschutzgebieten antreffe.
Du kommst nicht viel raus aus deiner Behausung, oder?
 
Nein, dann würde ich ja Eure hochwissenschaftlichen Ergüsse und Wahrheiten verpassen. :)

Und das meine ich so wie ich es sage. Ist sehr interessant.
 
20.03.2015, 17:04 mein 29er mit XL Rahmen im Siebengebirge


15.03.2015, 17:43 Hauptwanderweg in der Eifel
 
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