Jagdfakten

Tja, alle uns bekannten Spezies außer unserer eigenen sind ganz sicher nicht "gescheit" genug, z.B. um Kernphysik zu betreiben oder ökonomische Theorien zu entwickeln. Allerdings fehlt ihnen auch das Potential zu den unfassbaren geistigen Fehlleistungen, durch die sich Homo sapiens erwiesenermaßen auszeichnet. Da besteht offensichtlich ein Zusammenhang. Die menschliche Geschichte ist ja nun nicht gerade arm an kurzsichtigen Irrsinnsentscheidungen, die häufig genug gegen den Rat weitsichtiger Experten gefällt wurden. Und dies gilt völlig offensichtlich in dramatisch zunehmendem Maß.

Das fängt im persönlichen Bereich an. Die Darwin awards geben diesbzgl. regelmäßig heitere Auskunft. Einen Eichelhäher beispielsweise kann ich mir dort als Preisträger beim besten Willen nicht vorstellen. Das hört bei gescheiterten internationalen Konferenzen aber noch lange nicht auf. Ein beachtlicher Teil des aktuellen politischen und administrativen Personals ließe sich insofern gewiss ohne nennenswerte Auswirkungen durch Eichelhäher ersetzen. Zusätzlich sind sie auf das Vorteilhafteste vermutlich nicht zu aberwitzgen Halluzinationen fähig. Ganz offensichtlich verwenden Menschen also beachtliche Teile ihrer geistigen Kapazität auf die Entwicklung von durchgeknallten Spinnereien und auf die hierdurch motivierte Planung und effektive Ausführung von Irrsinn - kurz auf Dummheit(en). Was soll man dazu sagen?

In zunehmender Häufigkeit ist von Wissenschaftlern zu hören, dass sie zwar in Regierungsgremien berufen werden, ihr Rat am Ende aber ausdrücklich nicht befolgt, z.T. nicht einmal gehört, gewünscht oder gewürdigt wird. Ich denke da gar nicht zuerst an die Klima- und Umweltdebatte: Außenpolitik (54:35 - 56:05), Abtreibungsregelungen, Bevölkerungspolitik, Verkehr, Drogenpolitik, etc., etc. In all diesen Bereichen existieren objektiv und weltweit nachweislich desaströse Zustände, deren Entstehung letztlich nur durch geradezu vorsätzliche Idiotie zu erklären ist. Oder kann man angesichts z.B. der Opioid-Krise vernünftigerweise zu irgendeiner anderen Schlussfolgerung gelangen?
Ich weiß nicht genau, was du mit "durchgeknallten Spinnereien und Irrsinn" meinst.

Aber, wenn es Waffen sind, Umweltzerstörung, Waldrodungen oder auch wenn wir Kriege hernehmen, die allesamt schlimm sind und beträchtlichen menschlichen und wirtschaftlichen Verlust mit sich gebracht haben, so hat der Mensch doch noch mehr und besseres hervorgebracht (siehe oben).
Und wie hier auch schon angemerkt wurde, der Wohlstand hat sich dramatisch erhöht (soziale Entwicklung), Hungersnöte sind viel seltener geworden, viele Milliarden Menschen können ernährt werden (technische und agrarwirtschaftliche Entwicklung), die Lebenserwartung steigt auch immer weiter (medizinische Entwicklung), mehr Bildung und Wissen als früher, usw usf.

Da fallen die Psychophaten, die Ausreißer, die Kollateralschäden, die Spinnereien und die unfassbaren geistigen Fehlleistungen nicht (so sehr) in's Gewicht bzw stellen einen verschwindend kleinen Anteil (gegenüber den anderen positiven Entwicklungen) dar.
Und auch Tiere machen manchmal Fehler.
Beide zeichnet allerdings auch aus, dass sie, in der Regel, aus Fehlern, lernen; sich dadurch verbessern oder eben weiter entwickeln.
Und kollektiv hat "die Menschheit" keine all zu großen Fehler gemacht (die beiden Weltkriege ausgenommen).
 

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Re: Jagdfakten
Waldumbau wird es nur beschränkt geben. Um den CO2 Ausstoß zu reduzieren, werden wir so viel Holz wie möglich als Brennstoff und vor allem Baustoff benötigen. Nicht jede Baumart ist für Bauholz geeignet
In den Forsten der Deutschen Mittelgebirge hat die Fichte IMHO schlicht keine Überlebenschance. Mittelbar (Klimawandel, speziell Trockenperioden) wie unmittelbar (Borkenkäfer). Hier gibt's ein noch eher konservatives Dossier zu lesen. Aber selbst dort wird letztlich ein massiver Umbau propagiert.
[....] Wie auch immer: Mit Patentrezepten sollte man immer sehr vorsichtig sein, auch als Wissenschaftler, weil die große Weisheit hat niemand von uns und gerade Weltverbesserer tendieren stark zur Idealisierung. [....]
Absolut einverstanden. "Patentrezepte" habe ich in diesem Zusammenhang aber noch von keinem (seriösen) Wissenschaftler gehört. Allerdings gibt es fundierte Analysen und gut durchdachte Vorschläge für Maßnahmenpakete.
[....] Abgesehen davon war die Welt doch noch nie in einem so guten Zustand wie heute. Da gab es ganz andere Zeiten. [....]
Sozial, ökonomisch, sicherheitstechnisch ... ? Absolut korrekt. Nachweislich. Hier nur ein Beleg dafür. Umso unverständlicher die krankhafte (und mir widerwärtige) Gier nach noch mehr Sicherheit und noch mehr Wohlstand. Zumindest was die westliche Welt anbelangt.
[....]
Es gibt eine These, wonach das römische Reich unter anderem deswegen unterging, weil ihm das Holz und die Nahrung ausging. Den Zustand der Wälder und der Böden kann man in Italien heute noch gut sehen.
Ganz schwieriges Terrain. Es ist aus guten Gründen gerade beliebt, Parallelen in der Kultur- und Natur-, ibs. natürlich der Klimageschichte zu identifizieren. Die Entwicklung der Landwirtschaft, diejenige der Zivilisation überhaupt ist nur erklärbar durch das relativ warme, vor allem aber stabile Klima im Holozän. Man sollte da also nicht im Geringsten dran 'rumfummeln ;)

Konkret den Untergang des Römischen Reiches überwiegend auf ökologische Faktoren zurückzuführen ist aber deshalb schwierig, weil ja eigentlich nur das Weströmische Reich untergegangen ist . Demgegenüber bestand Ostrom ("Byzanz") rechtlich und kulturell kontinuierlich weiter bis 1453.
 
Wer hat denn das Haber Bosch Verfahren erfunden? ;)

Nein, im Ernst: Ich wäre der erste, der für eine Reduktion der Weltbevölkerung plädieren würde. Ist jetzt freilich schon zu spät, früher wär's einfacher gegangen. Ich muss ja nur an meine Kindheit zurück denken. Da war unser Dorf nur halb so groß.
 
Aber, wenn es Waffen sind, Umweltzerstörung, Waldrodungen oder auch wenn wir Kriege hernehmen, die allesamt schlimm sind und beträchtlichen menschlichen und wirtschaftlichen Verlust mit sich gebracht haben, so hat der Mensch doch noch mehr und besseres hervorgebracht (siehe oben).
Und wie hier auch schon angemerkt wurde, der Wohlstand hat sich dramatisch erhöht (soziale Entwicklung), Hungersnöte sind viel seltener geworden, viele Milliarden Menschen können ernährt werden (technische und agrarwirtschaftliche Entwicklung), die Lebenserwartung steigt auch immer weiter (medizinische Entwicklung), mehr Bildung und Wissen als früher, usw usf.

...wirtschaftlichen Verlust : für eine Menge an Individuen ja, für wenige genau umgekehrt

...Hungersnöte sind viel seltener geworden: wenn ich mir die Liste anschauen, bin ich mir nicht sicher, ob das haltbar ist klick - sicher sind die heute besser dokumentiert

In meinen Augen gelten die Aussagen so nur für Europa, Teile Amerika und Asien, woanders ist das Gegenteil zu finden...

Tante Edit: Ja, habe ich gelesen, aber keine Schuldzuweisung...

Auch wenn es zum Teil sehr bitter und Menschenverachtentend klingt, Hoimar von Ditfurth hat das schon im Apfelbäuchen beschrieben, dass andere Kulturen wg ua unserem Eingriff deutlich weniger Zeit für eine Entwicklung haben, wie wir (Europa). Ein weiterer Faktor sind Religionen (egal welche), die Aktiv für immer mehr (Schäfchen) sind...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gebe ich Dir recht, allerdings läuft hier auch alles auf zumindest zwei-Klassen-Gesellschaft hinaus...der ursprünglich gute Gedanke, Wissen für alle zugänglich zu machen kehrt sich leider immer mehr um, zB durch staatliche Kontrollen und Überwachung (auch bei uns)...
 
Finde ich überhaupt nicht. Erstens kannst du nach wie vor alles, was wichtig ist, ansurfen.
Zweitens funktioniert das erstaunlicherweise sogar im Bush.
Jedenfalls ist das so, wenn man realisiert hat, dass Politik auf lange Sicht irrelevant ist. ;)
Wenn man natürlich politischer Aktivist ist, wird's schwierig.
 
Ja, und ich dachte, das Potential irrsinniger Vorschriften und Gesetze sei 1) in Österreich mit dem de facto MTB-Verbot hinreichend ausgeschöpft, und ich dachte 2), dass wir Piefkes bei der Erschließung dieses Potentials einfach vorne liegen - müssen. Wer denn sonst? Aber Respekt, werte Nachbarn! Respekt. Das macht euch so leicht kein KFZ-Bundesamt und nicht einmal die Deutsche Steuergesetzgebung nach ;)

Ich musste zwischendrin abwechselnd herzlich schmunzeln und mit offener Klappe den Kopf schütteln. Meine Fresse!
 
Jagd der auch? dachte er schreibt nur Bücher und versteht die geheime Kommunikation der Bäume....
...ich schließe aus Deiner Äußerung, dass Du aus den zwei Teilen des Podcasts von insgesamt ca. 12 Stunden, bei dem hier im Teil 2 auf den Zeitraum ab Minute 19 verwiesen wird, nicht eine Sekunde gesehen hast. Zu Deiner Info: (unabhängig, davon was ich von P.W. halten mag) In dem benannten Zeitfenster nimmt P.Wohlleben nicht teil. Der benannte Zeitrahmen beträgt ca. 45 Minuten, welcher das Thema Jagd und Wild behandelt - von 12 Stunden.
Also was möchtest Du mit Deinem Beitrag mitteilen?

...und ganz nebenbei...
...im gesamten Podcast kam kein einziges Mal "Mountainbike" vor. Dafür ging es sehr wohl um die "soziale Funktion" des Waldes - sprich Freizeit- u. Erholungsnutzung auf vielfältige Art. Hier hatte - für meinen Eindruck - ausgerechnet der Vertreter von Forst BW - einen sehr "wirtschaftsliberalen" Eindruck hinterlassen, obwohl die soziale Funktion eientlich seine Kernkompetenz sein sollte.
 
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