11.01. 14:30 Petra Wanderwadi, 1000m
Das mittlerweile durchaus erfreuliche Wetter führt zu einer ausgedehnten Mittagspause an den diversen Viewpoints der "Monastery".
Ganz oben auf den Bergen liegt noch ein bisserl jordanischer Wüstenschnee der letzten Tage rum, der verschwindet jetzt sicher schnell.
Wir verschwinden ebenfalls, raus aus dem touristischen Bereich von Petra auf eine halbwegs abenteuerlichen Wanderung...
... hinten rum um einen der großen Sandsteinberge. Nach Westen hin öffnen sich erstaunlich tiefe Schluchten, wie immer in diesem zerfurchten Land am Übergang vom Hochland zur Tiefebene. Dort würde man vermutlich auch irgendwo mit dem Radl durchkommen, aber heute ist eher zu Fuß gehen angesagt. Am Haupteingang von Petra lassen sie dich mit Stollenreifen sowieso nicht durch... und sich hinten rum irgendwo durch die Botanik zu mogeln... naja... muss jetzt auch nicht sein.
Glaub Kettle steht wirklich auf die Felsen hier. Sind aber auch ausgesprochen hübsch... und "Petra" heißt sowieso "Fels" in der Übersetzung. Passt.
Petrapanorama? Passt auch.
Eine gute Stunde lang wursteln wir uns um den Berg und später wieder runter durch ein langes Wadi.
Dabei fragt man sich ein ums andere Mal, ob's hier überhaupt weiter gehen kann, ...
... oder ob der nicht vorhandene Weg irgendwann im Gestrüpp...
... oder an einem Wasserfall abrupt endet. Drei Meter reichen ja schon, wenn man keine Ausrüstung dabei hat. Passiert aber nix, wir sind ja nicht die ersten in dieser Schlucht. Folgen mal wieder einem Track aus
https://www.hiking-in-jordan.com/ , die haben wirklich ganz fluffige Sachen in ihr Buch gepackt.
Und so führt uns unser einsames Wadi schlussendlich relativ problemlos und unvermittelt über einen geheimen Seiteneinstieg zurück zum Hauptrummelplatz von Petra. Mittlerweile sind auch ein paar mehr Leute da, deutlich mehr Beduinen als Touristen allerdings. Kamele und Esel wollen als reitbarer Untersatz an müde Besichtiger vermietet werden, einige Souvenirstände und Teezelte warten auf Kundschaft. Aber verglichen mit den vollgestopften Menschenmassenhorrorstories, die ich über Petra lesen durfte, ist heute quasi nix los. Wenigstens zum Sightseeing scheint der Winter die ideale Zeit in Jordanien, als Radler würde man sich manchmal ein paar mehr Stunden für die Tage und ein paar mehr Grade für die Temperaturen wünschen.