Jordix - von Amman nach Akaba

Tolle Tour und wie immer wahnsinnig interessant! So eine Weichei Tour durch Jordanien wäre auch was für mich, merke ich gerade. Die Rally Dakar führt ja "unweit" von euch gerade durch Saudi Arabien und die Bilder fand ich auch schon sehr beeindruckend und schön. Die Ecke hatte ich gar nicht auf dem Schirm.
 
Es geht viel Zeit drauf, das Filmen nicht mit eingerechnet. Ich schätze ich brauche ca. 10-20 Stunden für so einen Film.
Wow! Das hätte ich nicht im Traum gedacht.
Aber ich kann Dir sagen, dass es den Aufwand absolut wert ist. Ihr macht das super, wie Ihr frei von der Leber erzählt, tolles Lanschaft und Aktion zeigt und genial ist es wie Du daraus dann so tolle Filmchen machst.
Danke, Danke, Danke!!!
 
@Goldkettle Mich deucht, dass Ihr gar nicht fotografiert, sondern überhaupt nur filmt und die Standbilder daraus hier als Fotos einstellt. Liege ich da richtig?
Schätze inzwischen schneid ich mehr als die Hälfte der "Fotos" einfach nachher aus den Clips raus. Hat nicht ganz die Qualität eines Standbilds, aber 4k ist schon in Ordnung, fürs Netz sowieso. Der Vorteil ist dafür, dass man damit auf jeden Fall den "besten Moment" in der Bewegung findet... wie ein endloses Serienbild. Dafür kann man schon mal ein paar Megapixel und etwas Schärfe opfern.

Alles doppelt fahren für Fotos und Filme wäre dann doch ziemlich übertrieben. Der ganze Medienkrempl entsteht schließlich immer noch "nebenbei", wir sind nicht unterwegs um Filme oder Blogs zu machen. In erster Linie wollen wir eigentlich einfach nur radln und reisen :)
 
Die Videos sind halt jetzt noch das I-Tüpfelchen in den großartigen Berichten aber der Zeitaufwand ist schon enorm, hoffentlich verlieren eure smartphones nie an Anziehungskraft damit´s hier noch viele Filmchen gibt...

Hab jetzt eigentlich schon auf die nächsten Bilder gehofft, brauche meine tägliche Dosis... ;-)

@Goldkettle Dankeschön und großen Respekt für deine Schneid-/Fleißarbeit

Und euch beiden wieder besseres Wetter und schöne Trails...
 
"Bitte. Danke. Action" LOL
Klasse Video vom Leben und Radfahren als Aufhänger. Großen Respekt für den Aufwand, aber Kettle hat echt ein Händchen für flüssige Geschichten.
Hoffe, daß Ihr bald weiterfahren könnt!
Viel Spaß!
 
10.01. 16:20 Hotelzimmer in Wadi Musa, 1160m

wadimusa-bikestorage.jpg

Die Bikes sind seit 48 Stunden weggepackt...

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... und wir auch. Zweiter Tag mit Dreckswetter: im Bett liegen und Filme gucken unterm Heizlüfter. Action? Heute eher nicht. Hatten nicht mal Lust, Petra zu besichtigen. Aber morgen... wenn die Sonne wieder scheint... oder es wenigstens nicht mehr schneeregnet.

wadimusa-forecast.jpg

Mühsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich muss schon sagen die Berichte werden immer besser,dank Kettles Filmchen.Man bekommt viel mehr mit wie es da so ist.

Ihr seid schon ein geiles Gespann,reingehauen :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
11.01. 12:00 Petra Monastery, 1300m

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Niemand hier: keine Nabatäer, keine Byzantiner, keine Römer, keine Touristen. Nur zwei Radler ohne Radl, ein paar müde Beduinenhunde und ein zweitausenddreihundert Jahre altes Sandsteingemäuer. Und die Sonne ist wieder da!
Geniales Bild, macht weiter so. ??
 
11.01. 08:00 Petra Treasury, 920m

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Zwei Tage Dreckswetter in Wadi Muss abgewartet, heute kann man endlich mal wieder vor die Tür gegen. Also nix wie rein in die antique Nabatäerstadt Petra, mit großem Abstand Jordaniens Touristenattraktion Nummer Eins. Wir rechnen mit grusligsten Menschenmassen, schließlich werden hier im Jahr mittlerweile über eine Millionen Besucher durchgeschleust.

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Aber irgendwie... ist niemand da. Da macht der Weg durch den uralten "Siq" (= zur Marktstraße ausgebauter Slotcanyon) gleich richtig Spaß.

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Und selbst am meistfotografierten Fleck Jordaniens (und überhaupt des nahen Ostens?) sind wir beinahe alleine: Die "Treasury" war vermutlich ein alter Tempel oder eine Grabstätte, so genau weiss man über die Nabatäer und ihre antike Hauptstadt Petra nicht Bescheid. Schlappe zweitausenddreihundert Jahre ist's her... und viel Lust zum Geschichte niederschreiben hatten die Jungs wohl nicht.

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Petra?

petra-zorrotomb.jpg

Leistet.
 
11.01. 08:30 Petra High Place of Sacrifice, 1100m

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Von Siq und Treasury führen ein paar viele Stufen hinauf auf die Sandsteingipfel...

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... zum "High Place of Sacrifice". Angeblich gabs hier nur Tier- und keine Menschenopfer, aber nix genaues weiss man nicht. Wir opfern ebenfalls: Die Hälfte unseres Picknicks geht an die hungrigen aber kuschligen Beduinenkatzen. Vielleicht stimmt das ja die alten Götter der Nabatäer gnädig und heute kommt noch die Sonne raus.

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Fleissige Stufenbauer waren's schon, die Nabazis.

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Und hinter jeder Ecke wartet ein neuer cooler Blick auf alte Tempel und Grabstätten.

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Machen der Gruften werden heute von den geschäftstüchtigen Petrabeduinen für Souvenirshops und Teeküchen in Beschlag genommen. Kann und nur recht sein, geht doch nix über ein frisch gebrühtes Heissgetränk an einem kalten Tag.

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Bunt, bunter, Petra.

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Grabig, grabiger, Petra.

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Cool, cooler, Petra.

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Höhlig, höhliger, Petra.
 
11.01. 12:00 Petra Monastery, 1080m

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Weiter im Kulturprogramm: Ein langer Weg...

petra-horseuphill.jpg

... und achthundert Steinstufen führen hinauf...

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... zur "Monastery".

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Und scheinbar zeigt unser Frühstücksopfer bereits deutliche Früchte: Nach zweieinhalb Tagen sehen wir endlich die Sonne wieder.

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Wenn das kein Grund zur Freude ist: strahlend blauer Himmel, keine Nabatäer, keine Byzantiner, keine Römer, keine Touristen. Nur zwei Radler ohne Radl, ein paar müde Beduinenhunde und eine zweitausenddreihundert Jahre altes Sandsteingemäuer.

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Darauf einen Powernap. Mit Hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das find ich auch. Ein magisches Foto, mit Kettle schließt sich der Kreis.... wünsche Euch ein paar Wochen brauchbares Radlerwetter und keinen Dünnschiss von oben mehr ....
 
11.01. 14:30 Petra Wanderwadi, 1000m

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Das mittlerweile durchaus erfreuliche Wetter führt zu einer ausgedehnten Mittagspause an den diversen Viewpoints der "Monastery".

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Ganz oben auf den Bergen liegt noch ein bisserl jordanischer Wüstenschnee der letzten Tage rum, der verschwindet jetzt sicher schnell.

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Wir verschwinden ebenfalls, raus aus dem touristischen Bereich von Petra auf eine halbwegs abenteuerlichen Wanderung...

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... hinten rum um einen der großen Sandsteinberge. Nach Westen hin öffnen sich erstaunlich tiefe Schluchten, wie immer in diesem zerfurchten Land am Übergang vom Hochland zur Tiefebene. Dort würde man vermutlich auch irgendwo mit dem Radl durchkommen, aber heute ist eher zu Fuß gehen angesagt. Am Haupteingang von Petra lassen sie dich mit Stollenreifen sowieso nicht durch... und sich hinten rum irgendwo durch die Botanik zu mogeln... naja... muss jetzt auch nicht sein.

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Glaub Kettle steht wirklich auf die Felsen hier. Sind aber auch ausgesprochen hübsch... und "Petra" heißt sowieso "Fels" in der Übersetzung. Passt.

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Petrapanorama? Passt auch.

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Eine gute Stunde lang wursteln wir uns um den Berg und später wieder runter durch ein langes Wadi.

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Dabei fragt man sich ein ums andere Mal, ob's hier überhaupt weiter gehen kann, ...

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... oder ob der nicht vorhandene Weg irgendwann im Gestrüpp...

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... oder an einem Wasserfall abrupt endet. Drei Meter reichen ja schon, wenn man keine Ausrüstung dabei hat. Passiert aber nix, wir sind ja nicht die ersten in dieser Schlucht. Folgen mal wieder einem Track aus https://www.hiking-in-jordan.com/ , die haben wirklich ganz fluffige Sachen in ihr Buch gepackt.

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Und so führt uns unser einsames Wadi schlussendlich relativ problemlos und unvermittelt über einen geheimen Seiteneinstieg zurück zum Hauptrummelplatz von Petra. Mittlerweile sind auch ein paar mehr Leute da, deutlich mehr Beduinen als Touristen allerdings. Kamele und Esel wollen als reitbarer Untersatz an müde Besichtiger vermietet werden, einige Souvenirstände und Teezelte warten auf Kundschaft. Aber verglichen mit den vollgestopften Menschenmassenhorrorstories, die ich über Petra lesen durfte, ist heute quasi nix los. Wenigstens zum Sightseeing scheint der Winter die ideale Zeit in Jordanien, als Radler würde man sich manchmal ein paar mehr Stunden für die Tage und ein paar mehr Grade für die Temperaturen wünschen.
 
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