Hi!
Um 2000 rum bin ich noch sehr viel gefahren und hatte, dank noch fehlender Fahrtechnik einen ganz ordentlichen Verschleiß. Aus der Zeit fallen mir folgende (tauglichen) Teile ein:
Bremse: Bin damals noch Felgenbremsen aus Kostengründen gefahren. Erst kurzzeitig
Shimano XT-V-Brakes *quiiiiiieeeeeetsch*, dann
Magura HS22 Raceline-D. Die hab ich immernoch, jetzt am Singlespeed-Tourer. Eines der vier Teile die ich nicht kaputt bekommen habe.
Ausser der Gustav fällt mir an Scheibenbremsen nur eine taugliche aus der Zeit ein:
Shimano XT 4-Kolben bzw. die baugleiche Grimeca (System 12/16) - Im Vergleich zur Gustav recht filigran, Schlanke Scheiben (nur 16mm Reibring) und reichlich Power. Die Grimeca hatte aber ihre Fertigungstoleranzen und neigt zum siffen.
Die erste Hayes hat nix getaugt, Hope war zu teuer (die M4/DH4 aber vielleicht für Dich 'ne Option), die Ur-Louise war schlapp, genauso wie die Formula HD-5 und B4 und die Cleg kam erst '02/'03.
Laufräder: Komplettlaufräder (a'la
Mavic Crossmax/
Deemax) sind aus dem Zeitraum eher nicht zu empfehlen, da es die zu der Zeit noch nicht als 20mm Steckachse gab. Besser was selbstgespeichtes. Sehr gut waren damals die
Mavic D521, 28mm breit unter 600g. Sun Double-/Single-Track/-Wide gab's damals auch schon. Waren aber schon da genauso weich und schwer wie Heute. Besser war noch die Rhino Lite, 30mm breit auch unter 600g.
Nabenseitig gab's von
Shimano noch keine 20mm Steck. Daher würde ich die DT/Hügi FR empfehlen, genauso robust (und mit DT-Innereien) aber meist günstiger waren die
Magura Gutav.
Wenn Du's richtig time-correct treiben willst, zu den
Reifen.
Es gab als dickere aber tourentaugliche Schluppen:
- Conti Vertical - 2,3", 600g waren schön leicht, aber durchschlagempfindlich und übelst kritisch im Grenzbereich, besonders auf Schotter. Hab ihn gehasst.
- IRC hatte die El Gato / Backcountry-Paarung - 2,25er, 850g/650g nie selber gefahren, Kumpel meinte die waren echt super.
- Panaracer Fire DH - 2,3er knappes kilo, nicht lange gefahren, weil mir zu schwer, aber klasse Grip. (Sehr weiches Gummi, die hätten sicher nicht lang gehalten.)
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Maxxis High Roller - 2,5er gutes kilo, nie gefahren, 2,5er passte nicht in meinen Rahmen. Der Chef des örtlichen Radlladens schwörte drauf. Als es die 2,35er gab, hatte ich was besseres gefunden.
- Ritchey Z-Max - 2,3er um 650g, klassiker, fahre den selber am '93er Cannondale. Mitte der 90er sicher ein top
Reifen, um 2000 rum aber schon veraltet, gab besseres.
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Schwalbe Fat Albert - 2,35er, um 700g, gibt's noch Heute und das aus gutem Grund. Super Allrounder.
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Schwalbe (light) King Jim - 2,35er, um 650g, Vorläufer des Nobby Nick, ähnliches Profil, ähnliche Fahreigenschaften. Hab den so klasse gefunden, dass ich mir direkt mal drei Sätze auf Halde gelegt hab, als er abgesetzt wurde. Fahre grade den letzten Satz runter, mag die immernoch gerne.
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Schwalbe Black Shark gab's auch mal in 2,5", fand der rollte aber wie'n Sack Schrauben. Dafür im tiefen Matsch für einen 2,5er echt prima. (Kurz angetestet am Bike von nem Kumpel)
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Michelin Wildgripper - Alle zu schmal...
Bei den Kurbeln liegst Du mit den XT gar nicht schlecht. Wenn sie vom Baujahr passen, lass sie ruhig dran. Hollowtech-II gab's damals noch nicht, Du müsstest also mit Octalink leben. Das funktionierte wenigstens ganz gut. Solltest Du doch tauschen wollen, mach' nen möglichst großen Bogen um alles mit ISIS-Innenlager, das hat nicht wirklich was getaugt, machte viel Ärger und ist, zum Glück, inzwischen fast ausgestorben.
Wenn Du's RICHTIG robust haben willst, und optisch fänd ich's Knaller zum Kangaroo, könntest Du Ausschau halten nach "BMX-Kurbel-Adaptionen" für's MTB.
Das waren 3-Teilige Sets, bestehend aus Fetter (Hohl-)Achse incl Lager, und rechter+Linker Kurbel, meistens geschweißte Stahl-Kurbeln. Statt Einzel-Kettenblatt gab's dann nen Spider für 5-Arm.
(gemeint ist sowas in der Art:
http://cnc-bike.de/product_info.php?cPath=41_99&products_id=6094 )
(Die Dinger sind selten, die Suche nach DMR, Profile, Torture Tools, Chainsaw, Azonic könnte aber vielleicht was passendes an's Tageslicht befördern.)
Pedale: Wenn Du Klick bevorzugst, schau mal nach den guten, alten, roten
Shimano DX (aka PD-M636). Unzerstörbar, fahre ich immernoch.
Platform-/BMX-Pedale gab's damals schon wie Sand am Meer. Keine Ahnung von denen, bin ein Klick-Kind.
(Obwohl, es geistert bei mir schon seit '97 oder so ein paar GT-Platformpedalen durch die Gegend. Sind immer an dem Rad dran, das grade keine Klicks hat, bzw. gebrauchen kann, wenn ich es verleihe. Die halten super, sind aber wartungsaufwändig. Haben halt keine Industrielager, sondern richtig mies gedichtete Konuslager. 2mal im jahr aufmachen, sauber machen, fetten, einstellen und die halten auch fast ewig.)
Lenker/Vorbau: Bekannt aus der Zeit sind mir:
- Amazing Toys Slugger - Lenker, als 630er nicht gerade breit, dafür mit fast 500g mit mörder Übergewicht und komischer Kröpfung geschlagen. Schaut aber cool aus.
- Answer - Lenker (z.B. proTaper) breit leicht teuer, sollen gut gewesen sein, konnte ich mir nie leisten...
- Azonic double Wall: - Lenker, 740mm, keine 300g, leider 'ne verkorkste Rohr in Rohr-Konstruktion. Es gab Fertigungsschwierigkeiten und die Dinger brachen der Reihe nach. Finger weg!
- Easton - Siehe Answer
- Profile Racing Tomac/Tenacious D - 680mm/720mm unter 300g aber bezahlbar. Bin ich lange gefahren, bekommt grade das Gnadenbrot am Singlespeeder, konnte ich mich nicht von trennen. (Würde den immernoch am MTB fahren, wenn der nicht den 3cm Rise hätte, ist mir zu hoch.)
- Roox - Recht bezahlbare und leichte Modelle, hatten aber das Problem mit der Kunststoff-Hülse an der Lenkerklemmng. Manche bekam man zum verrecken nicht fest.
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Syntace VRO - Gab damals die ersten Modelle, sicher damals mit das beste am Markt aber als Kombi Vorbau/Lenker über 200EUR...
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Syntace Vector - 660mm 250g, 6°/12°/16° zur Auswahl, fand die 12° sehr angenehm (leider nie den Vector gehabt, dafür aktuellere VRO Modelle, super!)
- Point - Lenker und Vorbau, waren damals sehr stark am Markt vertreten, ähnlich FSA oder Truvativ Heute. Denen haftete etwas das Fernost-Billig-Image an, waren aber durchaus taugliche Teile (wenn auch manchmal etwas schwer).
- Azonic Shorty - Vorbau, Kumpel hatte den, heisses Teil, fände den aber 'ne optische Vergewaltigung an einem Stahl-Bike.
- Profile Stiffy - Leicht, bezahlbar, steif, auch 75mm und 90mm zu haben. prima Teil, bin den gern gefahren.
- Roox Danny's Stem - Ursprünglich verdammt teuer, später aber echt preiswert zu haben, diverse Pulver-Farben, müsste auch das Manitou-Mango dabei gewesen sein. (u.A. aber auch SiD-blau, Judy-Gelb, Bomber-orange...) Hübsche Teile.
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Syntace Mageforce - Vorbau, Leicht, teuer, gut.
- RaceFace - Etwas zu sehr gehypt, zu der Zeit mega-angesagt, daher zu teuer. -> Nie gefahren
- Thomson - Siehe
Syntace
Sattelstütze: Wenn ich recht überlege, hab ich da nicht viele verschiedene gefahren. 3 Stück, um ehrlich zu sein... Eine No-Name (Kalloy?) zwischendurch ansonsten nur eine
Shimano XT anno '94 (Stahl, schwer aber leicht klemmbar, trotzdem gleitet sie leicht, unempfindlich unzerstörbar. - Die wechselte mit ihren 27.2mm von Rad zu Rad. Jetzt am Klassiker) und jetzt am MTB was Aktuelles. Empfehlenswert sind da aber die Klassiker Thomson, Shannon und
Syntace.
Die Syncros schaut schnell hässlich aus (verkratzt, Schrift löst sich ab) und macht Ärger am Kopf (Schrauben reissen, knarzt... Kumpel flucht ständig.), die RaceFace XY schaut verboten hässlich aus und ich meine die war auch nicht ganz problemlos.
Das ist so auf Anhieb der Krempel, der mir einfällt, und den ich auch immer wieder nehmen würde, bzw. mit dem sich die Klamotten von Heute bei mir messen müssen.