Kann eine Bremsscheibe wandern?

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Hallo in die Runde!


Nach langer Zeit habe ich mich wieder hier angemeldet und komme gleich mal mit einer Frage. Nun hat es mich also auch getroffen, die singende und klingende Scheibenbremse an meinem Vorderrad. Am Rad ist eine Avid BB7 verbaut, diese verrichtet Ihren Dienst seit Jahren ohne murren. Was soll auch großartiges sein...?! Vor dem letzten Urlaub, der nahezu nur auf der Straße zu beradeln sein sollte, habe ich den vorderen Reifen gewechselt, bzw. den race king von hinten noch vorne gewechselt. Bei den Touren auf der Straße wollte ich dann einen härter gepumpten Reifen fahren, also wurde der Reifendruck auf gute 2,5 Bar vorne erhöht. Seit dem Wechsel des Reifens kommt immer mal wieder das berühmte Ting, Ting, Ting... Nun bin ich recht BB7 erfahren, also klar, den Bremssattel neu ausgerichtet mit Lämpchen drunter usw. Beläge sind auch neu, ebenso die Feder zwischen den Belägen. Die Hülle habe ich erneuert samt Zug... Und weil alles nichts half, wurde der Bremssattel komplett auseinander genommen, gereinigt, sparsam gefettet und bla bla... Und trotz alle dem scheint die Bremse nun ihr Eigenleben führen zu wollen. Der Witz: Nach dem Losfahren ist Stille, die Beläge schleifen nicht. Nicht ein einziges mal. Nach 15 Minuten oder später dann wie aus heiterem Himmel, Ting, Ting... Das Ganze dann über die ganze Tour im Minutentakt, mal mehr, mal weniger. Selbst wenn die Beläge recht weit entfernt sind von der Scheibe, kommt es gerne auf längeren Touren zu diesem Effekt. Ich muss schon die Beläge soweit nach außen drehen das ich den Bremsgriff fast bis an den Lenker ziehen kann um Ruhe zu haben. Wie gesagt, ich bin recht BB7 erfahren und hatte nie Probleme beim Einstellen usw... Es ist alles sauberst justiert, die Radnabe hat auch kein Spiel.

Drum nun meine Frage: Ist es vielleicht gar nicht die Bremse sondern die Felge? Kann es sein das durch den höheren Luftdruck die Spannung der Speichen singt und dadurch die Laufrad irgendwie ins "Schlingern" kommt, was sich dann irgendwie auf die Bremsscheibe überträgt? Obgleich die 2,5 Bar für die Straße ja nicht wirklich viel sind. Mich lässt das Ganze ja kaum noch schlafen :) Wenn ich vor der Tour sehe das ein satter Spalt zwischen der sich drehenden Scheibe und den Belägen ist, was passiert dann während der Fahrt das sich beides zueinander hin arbeitet? Und wieso erst nach ein paar Kilometern? Es ist ja nicht so das die Bremse nicht funktionieren würde, nur ist der längere Hebelweg nicht so schön. Was mich aber am meisten wurmt ist, das ich es nicht verstehe... :) Hat von euch vielleicht jemand eine Idee woher dieses Eigenleben meiner Vorderradbremse kommen mag?
 
Das Phänomen was du da beschreibst fällt mir bei meiner beiden Bikes auch immer auf.

Vor allem beim Propain höre ich das Klingeln erst ab 30km/h. Darunter ist es still. Oder man hört es die ganze Tour nicht und auf einmal auf die letzten Kilometer hört man wieder ein schleif Geräusch.

Ich vermute immer das es von der Belagnachstellung der Bremse kommt. Wenn man längere Zeit nicht mehr Bremst, gleicht sich der Druck im System an den Kolben aus. Was dazu führt das die Beläge zu schleifen beginnen.

Betätigt man die Bremse ist es weg 🤷

Aber alles auch nur eine Theorie 😅

Der Heblweg ist bei mir aber immer gleich.
 
Mahlzeit. Hatte selbiges Problem an meinem Crosser, mit ner TRP Spyre Bremse. Hab drei verschiedene Scheiben getestet, den Belagabstand auf ein Maximum gestellt, aber es kam immer wieder. Aufgefallen ist mir dann, dass das Klingeln erst ab einem bestimmten Tempo auftritt.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe den Reifen getauscht und seit dem ist Ruhe.

Offensichtlich entstehen bei manchen Felgen-Naben-Reifen Kombinationen Schwingungen, die die Scheibe zum klingeln bringen können.

Kannst ja mal testweise einen anderen Reifen probieren und berichten.
 
Hallo in die Runde!


Nach langer Zeit habe ich mich wieder hier angemeldet und komme gleich mal mit einer Frage. Nun hat es mich also auch getroffen, die singende und klingende Scheibenbremse an meinem Vorderrad. Am Rad ist eine Avid BB7 verbaut, diese verrichtet Ihren Dienst seit Jahren ohne murren. Was soll auch großartiges sein...?! Vor dem letzten Urlaub, der nahezu nur auf der Straße zu beradeln sein sollte, habe ich den vorderen Reifen gewechselt, bzw. den race king von hinten noch vorne gewechselt. Bei den Touren auf der Straße wollte ich dann einen härter gepumpten Reifen fahren, also wurde der Reifendruck auf gute 2,5 Bar vorne erhöht. Seit dem Wechsel des Reifens kommt immer mal wieder das berühmte Ting, Ting, Ting... Nun bin ich recht BB7 erfahren, also klar, den Bremssattel neu ausgerichtet mit Lämpchen drunter usw. Beläge sind auch neu, ebenso die Feder zwischen den Belägen. Die Hülle habe ich erneuert samt Zug... Und weil alles nichts half, wurde der Bremssattel komplett auseinander genommen, gereinigt, sparsam gefettet und bla bla... Und trotz alle dem scheint die Bremse nun ihr Eigenleben führen zu wollen. Der Witz: Nach dem Losfahren ist Stille, die Beläge schleifen nicht. Nicht ein einziges mal. Nach 15 Minuten oder später dann wie aus heiterem Himmel, Ting, Ting... Das Ganze dann über die ganze Tour im Minutentakt, mal mehr, mal weniger. Selbst wenn die Beläge recht weit entfernt sind von der Scheibe, kommt es gerne auf längeren Touren zu diesem Effekt. Ich muss schon die Beläge soweit nach außen drehen das ich den Bremsgriff fast bis an den Lenker ziehen kann um Ruhe zu haben. Wie gesagt, ich bin recht BB7 erfahren und hatte nie Probleme beim Einstellen usw... Es ist alles sauberst justiert, die Radnabe hat auch kein Spiel.

Drum nun meine Frage: Ist es vielleicht gar nicht die Bremse sondern die Felge? Kann es sein das durch den höheren Luftdruck die Spannung der Speichen singt und dadurch die Laufrad irgendwie ins "Schlingern" kommt, was sich dann irgendwie auf die Bremsscheibe überträgt? Obgleich die 2,5 Bar für die Straße ja nicht wirklich viel sind. Mich lässt das Ganze ja kaum noch schlafen :) Wenn ich vor der Tour sehe das ein satter Spalt zwischen der sich drehenden Scheibe und den Belägen ist, was passiert dann während der Fahrt das sich beides zueinander hin arbeitet? Und wieso erst nach ein paar Kilometern? Es ist ja nicht so das die Bremse nicht funktionieren würde, nur ist der längere Hebelweg nicht so schön. Was mich aber am meisten wurmt ist, das ich es nicht verstehe... :) Hat von euch vielleicht jemand eine Idee woher dieses Eigenleben meiner Vorderradbremse kommen mag?
Die Felge und die Speichen haben keinen Einfluss auf die Bremse. Es kann sein, dass Du beim Einbau des Vorderrades die Achse nicht fest genug angezogen hast (ich weiß nicht, ob es eine Steckachse oder ein Snellspanner ist...), oder dass die Nabe ein bisschen Lagerspiel hat. Die beiden Sachen kann man eigentlich einfach prüfen.
 
Schon mal danke für die schnellen Antworten! Ja, wenn ich den Bremshebel leicht antippe, also noch bevor das Bremsen beginnt, dann hört das Geräusch auf. Felgen/Reifen-Kombi... Kann das wirklich sein? Hatte vorher einen smart sam drauf, der liegt hier noch irgendwie rum. Ein Versuch wäre es ja wert, warum nicht?
 
Probier es einfach, ist ja ein überschaubarer Aufwand. Hatte meinen damals um 180° gedreht, wurde schon besser, aber erst mit einem neuen Reifen mit anderem Profil war Ruhe.
 
Der Witz: Nach dem Losfahren ist Stille, die Beläge schleifen nicht. Nicht ein einziges mal. Nach 15 Minuten oder später dann wie aus heiterem Himmel, Ting, Ting... Das Ganze dann über die ganze Tour im Minutentakt, mal mehr, mal weniger. Selbst wenn die Beläge recht weit entfernt sind von der Scheibe, kommt es gerne auf längeren Touren zu diesem Effekt.
Könnte sein, daß deine Scheibe leicht verzogen ist und daher manchmal auch das große Belagsspiel nicht ausreicht.

Nachprüfung am Lichtspalt und Laufrad drehen. Anschliessend an der Stelle der Scheibe die Scheibe geradebiegen.
 
Das werden bestimmte Frequenzen sein die die Reifen erzeugen und die Scheiben schwingen lassen oder es kommt durch sich bei Hitze verziehende Scheiben.
 
Je nach gefahrener Geschwindigkeit kenne ich das mit diesen regelmäßigen ting tings falls man konstant fährt
 
So nun muss ich doch zugeben das ich mich seit Wochen getäuscht habe. Wie ich ja schon schrieb, habe ich nun wieder den alten runtergefahrenen smart sam vorne drauf und den race king wieder runter. Was soll ich sagen... Es ist Ruhe. Glaubt es, oder glaub es nicht :) Heute bin ich zur Probe rund 20 Kilometer gefahren, nicht einmal ting, ting... Es müssen also wirklich Vibrationen oder Schwingungen gewesen sein die sich auf die Scheibe übertragen haben. Oder vielleicht auf die ganze Gabel? Dazu sagen möchte ich noch, das der race king lange hinten mit wenig Luftdruck gefahren wurde, nun aufgrund des "Straßenurlaubes" vorne mit höherem Druck. Vielleicht haben sich da die kleinen Stollen unter höherem Druck so unglücklich aufgestellt das es eben zu diesen Schwingungen kam. Mitgewechselt habe ich auch einen extra leichten Contischlauch gegen einen Conti-Standardschlauch. Vielleicht ist es ja auch das Gewicht das eine Rolle gespielt hat, leichter Schlauch + leichter race king gegen "schweren" Schlauch + schwereren smart- sam in Draht? Keine Ahnung, jedenfalls bin ich froh das nun erst mal Ruhe ist. Das Laufrad wurde übrigens exakt wieder so eingesetzt wie es war, da ich die Kontermuttern von der Narbe mit einer kleinen Kerbe markiert habe. Und wer nun meint alles Zufall... Nein ich hatte wirklich alles durch, Bremssattel mit Lampe unten drunter usw... Aber ich kenn mich, ich werde mal einen neuen race king bestellen und mal gucken wie der sich verhält...
 
Siehst du, hat mich viel Zeit und Nerven gekostet bis ich zu dem Ergebnis gekommen bin. :daumen:
Bin gespannt ob es mit einem neuen RK ruhig ist, könnte mir aber vorstellen das es am Profil an sich liegt. Mit den Schläuchen kannst du ja auch rumexperimentieren.
Dann bitte die Ergebnisse berichten.
 
Unglaublich, dass es die Reifen sein werden :oops:

Ich habe zuletzt eine Rohloff-Nabe einbauen lassen, Die Bremsscheiben gewechselt (beides 203mm in Shimano XT-Optik) und von Schwalbe Super Moto-X auf Schwalbe Al Grounder gewechselt und plötzlich habe ich ab knapp über 20km/h ein Geräusch, wie wenn der Dönermann seine Messer aneinander entlangzieht um sie zu schärfen 🤯

Die Scheiben zu richten und die Zangen penibel auszurichten hat den Effekt um ein paar km/h nach oben geschoben (bilde ich mir zumindest ein), aber er bleibt vorhanden.

Wie oben beschrieben ist er weg, wenn man das Lüftungsspiel zwischen Belag und Scheibe "wegnimmt" (Bremshebel leicht ziehen) und zudem abhängig davon, ob man geradeaus fährt oder ein wenig "zickzack" fährt.
Manchmal ertönt es auch gar nicht, dann wieder permanent, aber nicht "ts, ts. ts" sondern "ziiiinnng, zing-ziinng, zing, ziiiinnnng" wie wenn ständig jemand einen Säbel aus der Scheide zieht oder sowas -unmöglich! 🙉🙉🙉

Dass es Vibrationen vom Profil sind erklärt, dass das Geräusch durch stärkere Lenkbewegungen unterbrochen werden kann -bisher dachte ich da immer an Lagerspiel (was ich mit der Hand aber nicht verifizieren konnte).

Danke Euch jedenfalls für Eure kundtgetanen Erfahrungen, sie haben mir ein ganzes Stück weitergeholfen! :bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also: Ich habe wieder die Schwalbe Super Moto-X (relativ "glatte" Reifen) mit Schlauch montiert und der Effekt des "Säbel schärfens" ist komplett verschwunden.

Es muss also wirklich so sein, dass bestimmte Reifenprofile in der Lage sind, bestimmte Scheiben (vorzugsweise große) ab bestimmten Geschwindigkeiten aufwärts in Schwingungen zu versetzen, so, dass diese an den Bremsklötzen entlangschleifen und Geräusche verursachen.

In einer entspr. Gruppe auf FB meinte jemand, dass er darum nur zweiteilige Scheiben fahren würde, weil dort dieser Effekt nicht auftritt.

Soweit ich weiß (Stand März 2024) gibt es aber für Rohloff keine zweiteiligen Scheiben im freien Handel.
 
da sind wir wieder bei Thema des sorgfältigen Laufradbaus , gleichmäßige und Hoge Speichenspannung verhindern auch Vibrationen etc.
 
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