Kardanantrieb bei fahrrädern??

elvislebt schrieb:
jo, das leuchtet ein... aber mal eine ganz verrückte idee: wie wäre es mit luft? an stelle der ritzel kämen schaufelräder zum einzatz, welche durch den erzeugten luftdruck angeströmt würden?? so ähnlich wie ein turbolader, nur eben mit übersetzung. spontan sehe ich nur das dichtmaterial als problem...
:lol: ich glaub gase sind das denkbar ungeeignetste medium für diese art von kraftübertragung.. komprimierbar! erstmal 3 minuten kurbeln bis genug druck da is um ausreichend drehmoment zu haben - und die dabei aufgebrachte energie wird in hitze umgesetzt.

wenn überhaupt würde sich ein hydraulikantrieb eignen, der allerdings aus gewichtsgründen ausfällt.
 
danke für den hinweis. sehr interessanter thread. mir geht es aber nicht um allrad. sinn des ganzen wäre bei menien überlegungen z.b. ein liegerad, bei dem dank dieser neuen lösung mit der konventionellen anordnung gebrochen werden könnte. denn hier ist z.b. die bislang verwendete kilometerlange kette auch nicht wirklich effektiv.

aus einem beitrag entnehme ich, dass es mal eine hydraulische lösung gab, bzw. bei motorrädern gibt und wenn es hydraulisch geht, sollte es auch pneumatisch gehen, oder?

ok, überschneidung. pneumatisch ist also auch vom tisch. um wie viel wäre eine hydraulische lösung denn schwerer?
 
hab die sache noch mal durchgespielt- wenn man von einem gekapselten system ausgeht, ähnlich dem einer federgabel oder eines reifenschlauches (also nicht wie bisher ein offenes system ala turbolader oder kraftwerk), was spricht da gegen luft? ich meine, selbst luft lässt sich nur bis zu einem gewissen punkt komprimieren, oder? danach hätte sie die gleichen mechan. eigenschaften wie ein hydrauliksystem, oder? dass die kapselung und enorme "drücke" tech. und kostengünstig möglich sind, zeigen doch u.a. o.g. bsp..
meinungen?
 
Hydraulisch ginge es vielleicht mit zwei kleinen Zahnradpumpen.
zpani.gif

Wenn man jedoch ganz optimistisch sowohl den volumetrischen als auch den hydromechanischen Wirkungsgrad zu 95% annimmt, dann hat das Gesamtsystem schon nur noch 81%. Mit dem Wirkungsgrad der Speedhub kommt man dann auf knappe 80% - nicht gerade gut!

Und bei den geringen Drehzahlenen am Fahrrad dürfte der volumetrische Wirkungsgrad kaum über 70% liegen (bei 1000 U/min sind 95% schon gut), so dass man insgesamt auf vielleicht auf 40% kommt.

Und wenn man das Ganze jetzt irgendwie noch mit schön niedrigviskoser Luft ohne Eigenschmierung versucht, dann viel Spaß auf dem schnaufenden Dampfroß!

Vom Gewicht der Teile will ich jetzt mal garnicht reden.

Also lieber die gute alte Kette und dann vielleicht mit völlig dichtem Ölgefüllten Kettenschutz.
 
Hallo,

ich habe mir auch mal dazu Gedanken gemacht. Ich wollte ein wartungsarmes, völlig unempfindliches System mit stufenloser Übersetzung, kurzum alle Nachteile herkömmlicher Antriebe mit offenliegenden Teilen und schweren Wellen und Getrieben ausmerzen.

Ideal schien dafür ein hydrostatischer Antrieb, d.h. ein Hydrauliksystem bei dem die Energie vorwiegend durch Druck übertragen wird (nicht über Volumenstrom wie bei "Turbine"). Pneumatik ist Blödsinn, denn die "Energiedichte" von Luft ist viel geringer, die Schmierung ist dann noch zu lösen und "Direktheit" fehlt dank Kompressibilität...

Mit einer verstellbaren Axialkolbenmaschine hätte man die perfekte stufenlose Regelung.
Kein Problem bei den exotischsten Rahmen, keinerlei Interferenz mit einer Federung, sogar Allrad wäre möglich. Auch eine Anpassung an unrunden Tritt sowie begrenzte Energiespeicherung z.B. zügiges Anfahren nach Stopp wäre vielleicht machbar.

Leider hat eine genauere Betrachtung ergeben, dass wie bei allen anderen Systemen (elektrisches Getriebe war auch angedacht), der Wirkungsgrad einer Kette nicht erreichbar ist. Damit wars gestorben, denn den Entwicklungsaufwand hätte ich nur bei Perfektion auf mich genommen :-((

Der einzige mögliche Fortschritt besteht wohl nur noch darin, eine Rohloff leichter zu machen und zur Kraftübertragung einen Riemen o.ä. zu benutzen.
Wenn ich mich recht erinnere, ist Kardanantrieb vor allem deshalb für uns uninteressant, da das Gewicht bzw. das Volumen einer Konstruktion für die Kräfte beim MTB einen Kettenantrieb übertrifft. Die dynamischen Torsionsbelastungen auf eine Welle mit Kegelradgetriebe sind kaum zu beherrschen im Ggs. zu der einfachsten Zugbelastung einer Kette/Riemen.

Schönen Gruß!
 
Ein Fahrrad mit Kardanantrieb und Hinterradfederung gab es so um 1983 von der Firma Fendt .
Ja genau die mit den Tracktoren .
Auf der IFMA in Köln hatte ich seinerzeit das Glück einen Vortrag vom damaligen Projektleiter zu verfolgen . Danach war ich auch vom Kardan bei Fahrrädern überzeugt . Es wird schon seinen Grund haben warum sich dieses Antriebs-System nicht durchgesetzt hat .
Ich war in meinem Ostsee-Urlaub freudig überrascht als ich in der Scheune meines Vermieters ein ebensolches Exemplar in der Scheune stehen sah .
Langlebig scheint es schon zu sein denn es wurde noch täglich für kürzere Strecken genutzt .
 
Kardanantrieb und Federung sind kein Problem: mal abgesehen davon dass es bei allen Motorrädern funktioniert, braucht man dazu noch nicht einmal eine verzahnte Welle. Der Längenausgleich erfolgt direkt in den Gleichlaufgelenken die etwas axiales Spiel aufweisen, genau so wie bei den Antriebswellen im Auto. Und der Wirkungsgrad von Kegelgetrieben im gekapselten Ölbad dürfte so schlecht auch nicht sein. Und die Kardanwelle liesse sich zwecks Gewichtsersparnis aus Alu oder sogar Carbon fertigen. Hier noch ein interessanter Link zum Thema Fahrradantrieb: www.hettlagedrive.de
 
danke für die vielen antworten und die sehr interessanten und hilfreichen links.
mein erster eindruck ist, dass es keine einheitl. position für oder gegen einen alternat. antrieb (sei es kardan oder hydraulisch. pneumatisch ist vom tisch, ok) spricht.
im wesentlichen scheint weniger das prinzip als der momentane stand der technik das problem zu sein (reibung, material...)
zusammenfassung:
vorteil kardan/hydraulik
wartungsarm/frei + lange lebensdauer
stufenlose schaltung
integration des antriebes im rahmen
konstanter wirkungsgrad über die gesamte lebensdauer
nachteil:
geringerer wirkungsgrad als kettenantrieb (im neuzustand)
serviceunfreundlich
schwer
(diese liste darf gerne korrigiert/vervollständigt werden)
 
zum hydraulikantrieb habe ich hier mal einen sehr interessanten thread verfolgt...soweit ich mich erinnere kam man zu dem schluss dass er wegen gewicht und wirkungsgrad am fahrrad keinen sinn macht





-wigand
 
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