Kaufberatung erstes MTB CH-spezifisch

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Hallo Zusammen

Nach vielen Jahren auf dem Rennrad und jüngst auch ein paar Jahren auf dem Gravelbike drifte ich derzeit immer mehr von der geteerten Strasse in Richtung Feldweg und auch Trail ab. Ich bin daher seit länderem auf der Suche nach meinem ersten MTB. Bevor ich nun den Kaufentscheid fälle, hätte ich noch eine Frage, wo ihr mir allenfalls weiterhelfen könnt. Ich wende mich hier bewusst an die lokale CH-Community und habe diesen Post nicht in den allgemeine Kaufberatungs Abschnitt des Formus gestellt, da ich hoffe, dadurch passendere Antworten für mein Problem zu fnden.

Hier mein Problem bzw. meine Frage: Ich habe mich jüngst hinsichtlich meines beabsichtigten Kaufs vor allem mit MTBs der Kategorie "Down Country" (zusammengefasst: XC Rahmen mit relaxter/moderner Geo mit mehr Federweg und breiteren/stabileren Reifen) beschäftigt und diese auch getestet (ich war am grossen Testevent in der Lenzerheide dieses Jahr). Dies, weil ich schwerpunktmässig beabsichtige lange Touren und Pässe etc. in den Alpen zu fahren (ähnliche touren wie sie auch @RedOrbiter oft zu machen scheint; z.B. Glaspass und Surenenpas hoch auf der Liste), womit das Gewicht und die Aufwärtsfahrfähigkeit bei mir hoch im Kurs stehen. So wie ich (als Laie) die Sache aufgrund meiner Internet-Recherche einschätze, sind solche Down-Country-Bikes wie z.B. das Cannondale Scalpel SE, das BMC Fourstroke LT (derzeitiger Favorit), das Transition Spur, das Santa Cruz Tallboy oder das Speci Epic Evo optimal für mein geplantes Vorhaben bzw. den geplanten Einsatzzweck. Allerdings habe ich jüngst mit einem Kollegen gesprochen, der etwas mehr Erfahrung mit Biketouren in den Alpen hat und dieser meinte, dass er mir für mein Vorhaben trotz mehr Gewicht usw. eher zu einem klassischen Trailbike mit etwas mehr Federweg (ab 130 - 160mm) raten würde. Er meinte, dass es in den Alpen im Allgemeinen mit Federweg unter 130mm keinen Spass machen würde bzw. vieles gar nicht mehr gut fahrbar wäre.

Diese Aussagen haben mich ehrlich gesagt ein wenig verunsichert und ich weiss nun nicht mehr, ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Daher wollte ich mich einmal erkundigen, ob ihr die Meinung meines Kollegen tendenziell teilt bzw. ähnliche Erfahrungen gemacht habt oder auch eher der Meinung seid, ein Down County wäre für lange Touren in den Alpen auf Wanderwegen etc. im beschriebenen Umfang optimal.


Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Also ich weiss ja nicht, ob dich anspruchsvolle Trails dann ansprechen (wie der vom Glaspass nach Tschappina oder einige in Lenzerheide), aber ich sehe dich da auch eher auf einen Trailbike um die 140 mm.
Die Country schön und gut, aber damit eierst du, gerade aus Anfänger, auch nur den Berg runter.

Wenn es dir wirklich hauptsächlich darauf ankommt schnell oben zu sein, habe ich nix gesagt. Aber wenn du runter Spass haben willst, schadet es sicher nicht, sich nach etwas mehr umzusehen
 
Auch ich würde dir empfehlen etwas mehr Federweg zu wählen. Denn wenn du viel Meter hoch fährst, musst du aich viele wieder runter. Und da willst du doch auch etwas spass haben.
120mm ist wirklich in den Alpen nicht für jeden. Auch wenn du vom Gravel hartes gewohnt bist.
Breite Reifen sind auch gut. Aktuelle All-Mountain sind fast frei von Antriebseinflüssen und verpuffen kaum Energie in die den Dämpfer.
Es gibt Leute die mit einem Hardtail und 120mm Gabel zufrieden sind. Und es gibt welche, die mit 160 mm lange Touren machen...
Mit mehr Federweg hast du auch die Option mal etwas im Bikepark zu fahren. Oder eine Bahntour zu machen.
Ich empfehle dir ein Ocassionsbike zu kaufen. Dann kannst du nach nach einem Jahr ggf. wechseln.
Ich weiss nicht wie gross du bist.
Ich mit 174 habe von 29" auf 27,5" gewechselt und bin glücklich darüber.
Nur so als Idee.
 
Vielen Dank euch beiden schon einmal für die Inputs. Wie es aussieht muss ich da gegebenenfalls noch einmal über die Bücher. Eine Mischung aus Trail und XC-Bike tönt auf dem Papier sicherlich gut, birgt aber auch die Gefahr, dass es dann in den Alpen nirgendwo richtig passt. Ich gebe euch recht, dass es halt schon auch bergab ein wenig Spass machen solle (sonst könnte ich ja gleich beim Gravelbike bleiben, wo man mehr oder weniger auch beinahe überall runterkommt, einfach ohne Spass und viel zu Fuss). Ich werde mich jetzt einmal noch über Trail-Bikes ein wenig schlau machen, die dann halt 2-3kg mehr wiegen... Zunächst werde ich mich noch einmal ein wenig über das Trek Fuel Ex schlau machen, dass ich schon gefahren bin.
 
Ich fahre mit dem Bronson alles. 150/160mm, 2.4er/2.5er weiche Reifen... Klar, bergauf bin ich ziemlich lahm, aber das liegt nicht nur am Rad.
Aber ich habe mit dem Bike mega viel Spass. Gerade bergab. Darauf kommt es mir an. Aber jeder hat andere Prioritäten
 
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Dies, weil ich schwerpunktmässig beabsichtige lange Touren und Pässe etc. in den Alpen zu fahren (ähnliche touren wie sie auch @RedOrbiter oft zu machen scheint; z.B. Glaspass und Surenenpas hoch auf der Liste), womit das Gewicht und die Aufwärtsfahrfähigkeit bei mir hoch im Kurs stehen. So wie ich (als Laie) die Sache aufgrund meiner Internet-Recherche einschätze, sind solche Down-Country-Bikes wie z.B. das Cannondale Scalpel SE, das BMC Fourstroke LT (derzeitiger Favorit), das Transition Spur, das Santa Cruz Tallboy oder das Speci Epic Evo optimal für mein geplantes Vorhaben bzw. den geplanten Einsatzzweck.
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Deine Überlegungen sind absolut richtig und mit den genannten Bikes kann man auch auf technischen Trails bergrunter viel Spass haben.

In unserer Bikegruppe gibt es von vorne und hinten Null Federweg bis zum 160mm-Fully alle Varianten und wir alle haben Spass. Natürlich ist das leichte Starrbike schneller bergauf und das plüschige Fully schneller bergrunter. Doch: wen interessiert's? Solange der Fahrer happy ist, ist doch alles bestens.

Ich rate Dir genau das zu kaufen, was Dich persönlich anspricht. Hör nicht (zu sehr) auf Andere, denn Du fährst Dein Bike, hast Deine Präferenzen und Deinen ganz eigenen (Fahr-)Stil. Die eierlegende Wollmilchsau die alles perfekt kann, die gibt es auch unter Mountainbikes nicht.

Ausserdem weisst auch Du, dass kein Bike für die Ewigkeit ist und wenn sich Dein Geschmack ändern sollte, dann kannst Du auch wieder verkaufen und etwas anderes anschaffen. Doch das findest Du halt nur heraus, wenn Du es wirklich tust. Also nicht lange fackeln: entschieden, kaufen, BIKEN... nach 10 bis 20 der oben genannten Touren weisst Du dann ziemlich genau, ob das Bike wirklich zu Dir passt oder ob Du Änderungen vornehmen willst.
 
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Ein Hinweis vielleicht, ganz allgemein. Federweg allein sagt wenig aus.
ne gute bergabperformance hängt viel von der Geometrie und dem tatsächlich nutzbaren Federweg ab.... und natürlich von deinen Vorlieben und Fähigkeiten.
klar.....mit mehr federweg kannst auch einfach mal draufhalten, wo du mit nem cc-bike drumrum müsstest, aber ist das wirklich das, was du machen willst?

Haben nach nem Monat in der Lenzerheide, wo die Freundin das erste mal auf nem Bike gesessen hat, vor der gleichen Frage gestanden. am Ende wurde es ein eher altmodisches 100mm Fully....die 140mm Bikes, die sie sich ausgeliehen hat, waren ihr vor allem zu schwer und von der Straße kommend, konnte sie sich einfach nicht mit der Geometrie anfreunden. Versuch mal so n 14 Kilo Hobel über Baumstämme zu hieven oder steil bergauf zu stossen.
bringt am Ende nix, wenn du dich nicht wohlfühlst.

vor dem Hintergrund finde ich die von dir genannten Kandidaten schon ganz gut. Würde aus dem Bauch raus zum BMC oder Scalpel greifen....das BMC ist halt nicht gerade günstig, aber sehr progressive Geometrie und leicht. Das cannondale gibt’s jetzt auch in der SE Variante mit Lefty(Ltd).... könnte mein nächstes Rad werden. Mein jetziges (altes Scalpel) ist geometriemässig extrem altmodisch und ne deopperpost hab ich auch nicht....Lenzerheide ging trotzdem gut 😊
 
Viel Federweg heisst nicht immer schwer. Und Frauen-Bikes sind oft leichter
Aber ich war auch lange mit meinem Fatbike mit Starrgabel unterwegs. (habe auch ein Fully).
Weniger/kein FW saugt einfachdie Arme aus.
Und ja, es gibt Bikes mit 100mm, welche besser funktionieren als welche mit 140.
Darum gibt es ja auch alles. Jedem das Passende.
 
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