Kettentausch nach 600km?

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Guten Abend,
ich schreibe hier die Frage mal stellvertretend für meine Großeltern rein.

Vor 5 Monaten ein Sinus Staiger E-bike gekauft. 26 Zoll, relativ leicht. Halt ein typisches Tourenrad.
Antrieb ist ein Bosch Mittelmotor Aktive Line mit Nexus 8 Gang.
Nach knapp 100 gefahrenen Kilometern musste schon das erste mal die Kettenspannung nachjustiert werden. Danach hat er das dann immer wieder regelmäßig selber gemacht. Kettengeräusche wurden aber immer lauter. Bei jetzt gefahrenen 600 km also das Rad wieder zum Händler: nach der Inspektion hieß es dann:
Die Kette ist bei beiden Rädern hinüber und wurde ausgetauscht. Kosten: 90 Euro für beide Räder. Rund 600-1000km wären beim E-bike normaler Verschleiß, durch die große Leistung. Beim ihm selber würden die Ketten auch entsprechend oft an allen Rädern gewechselt.

Beide sind über 70, fahren meist ihre ca. 20km, völlig entspannt und nur bei gutem Wetter (Gewicht: 50 und 80kg). Fahrräder werden aus meiner Sicht gut gepflegt.

Jetzt stellt sich für uns die Frage: Alle 600km eine neue Kette bei Rentern??????:spinner:
Ganz ehrlich, nach ein wenig Google hätte ich jetzt so auf 2000-4000km getippt, nach der die Kette gewechselt werden müsste. Gerade mit Nabenschaltung oder liege ich jetzt völlig falsch?

Habt ihr Ideen, wie man damit umgehen soll, auch im Bezug zum Händler? Man nimmt das ganze ja erstmal so hin, weil der hat bestimmt mehr Ahnung usw...

Vielen Dank schonmal von einem etwas fassungslosen Enkel...o_O
 
Der Mittelmotor verleitet dazu ständig mit großen Gängen zu fahren.
Es wird dann gern, statt mal einen kleinen Gang zu schalten, die Steigung mit'm Motor 'platt gemacht'.
Wenn dann noch "volle" Unterstützung abgefordert wird, kann es mit der Kette durchaus drastisch bergab gehen ...


Es wäre also zu klären wie Deine Großeltern die Fahrräder tatsächlich nutzen.
Das unangenehme dabei:
Sollte sich eine von Grund auf falsche Nutzung herausstellen, wird sich diese nur seeehr mühselig umgewöhnen lassen.
Zumal ja bei nicht wenigen Nutzern von Pedelecs im Hinterkopf das Programm abläuft daß man "ja schließlich" einen Elektroantrieb hat. Und wofür, als ständig für viel Vortrieb zu sorgen, sollte der wohl gut sein ...

Tip:
Fahr mit Deinen Großeltern gemeinsam eine Rund, am besten mit einer Steigung die auch ein wenig Wadeneinsatz braucht, und beobachte mal die Trittfrequenz ...
Aber auch ob es eben knapp unterhalb der Abschaltung der Unterstützung (25 km/h) "vorangeht".
 
Vollkommen korrekter Hinweis siehe oben, mal ne Runde mitfahren und schauen... Ohne was unterstellen zu wollen, aber die Rentner-übliche Nutzung (Unterstützung auf höchste Stufe und so wenig Trittfrequenz wie möglich) kann in meinen Augen zu hohem Verschleiß führen. Dies mal abchecken, ob der Preis für den Kettentausch ok ist kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
 
Möglich wäre der Verschleiß schon, 90€ für zwei Ketten auch. Hängt von der verwendeten Kette ab. Gibt ja teure und weniger teure.
 
da hänge ich mich mal dran: welche Kette ist denn empfehlenswert? Hab´ ne KMC X11e drauf ("ab Werk"). Da ich aber ein recht erfahrener MTB-ler bin, ein "ohne-E"-MTB fahre und erst seit zwei Monaten mein CUBE habe, fahre ich automatisch in einem etwas höheren Trittfrequenzbereich (um die 80, was ja optimal ist für den Boschantrieb). Meine Kette zeigt auch jetzt nach ca. 1500km noch keinerlei Verschleisserscheinungen. Gemessen wird mit einer ROLOFF-Kettenlehre.
Was soll ich mir denn als Ersatzkette hinlegen? BOSCH CX (15Z) mit XT 11-42.
Gruß Gerhard
 
Nimm doch die die drauf ist, scheint ja problemlos zu funktionieren... Never change a running system oder wie hieß das noch gleich :daumen:
 
Es gibt doch Werkzeug. Damit kann man testen ob die Kette schon langgezogen wurde, das steckt man auf die Glieder und wenn es nicht reinpasst, dann ist die Kette schon über ihr Limit gestreckt. Die wollen euch bestimmt nur das Geld aus der Tasche ziehen, ich fahre schon 1500 km mit einer Kette und manchmal volle Unterstützung. 600km ist n bisschen wenig, egal welche Fahrweise. Dann bleibt eigentlich nur zu klären was das für eine Kette ist. Die kann bei 600km ja absolut nichts taugen, da sie angeblich verschlissen sein soll
 
Wir sind schon das ein oder andere mal mit den beiden unterwegs gewesen.
Gefahren wird 95% im Eco und Tour Modus und vor allem werden keine großen Steigungen gefahren. Wir sprechen vor allem über Streckenprofile an Seen/Flüssen entlang.

Die Trittfrequenz ist würde ich mal behaupten im Mittelbereich. Nicht sonderlich hoch, aber auch nicht niedrig, wie man es sehr oft beobachten kann. (Waren am Feiertag auf dem Ruhrtalradweg unterwegs und da fahren viele deutlich niedere Frequenzen mit E-bikes)
Eine Geschwindigkeit knapp unter 25kmh gibt es nicht. Maximal mit der Oma zusammen 15-20.

Was mir einfach nicht aus dem Kopf geht: Mein Onkel fährt täglich mit seinem Bosch-Mittelantrieb zur Arbeit. Ein wenig höher geritzelt und mit super niedriger Trittfrequenz und oft mit voller Unterstützung. Ist einfach sein Stil. Er hat nach 6000 km das erste mal den Antrieb (Ritzel, Kette usw. getauscht).

Dazu im Gegensatz die Oma mit ihren 50kg mit deutlich höherer Trittfrequenz, die nach so kurzer Zeit die Kette tauschen muss?:confused:

Problem: Ich kann nicht herausfinden, welche Kette das war, aber es wurde wohl eine verstärkte verbaut. Den Preis finde ich jetzt auch in Ordnung, das passt schon, nur finde ich halt den Verschleiß enorm. (Interessant auch, dass schon nach 100km das erste mal nachgespannt werden musste.
Ich habe auch mit nem E-bike als Arbeitsrad geliebäugelt und da hätte ich bei bestem Willen nicht mit gerechnet, dass man so extrem oft die Kette hätte wechseln müssen. Das wären dann bei meiner Kilometerzahl alle 4 Wochen gewesen und bei mir nochmal eine ganz andere Belastung...
Bin ich froh, ein nicht E-Rad zu haben...
 
Kauf dir n Chainchecker, damit kann man prüfen ob die Kette verschlissen ist und ob sie bald gewechselt werden muss.

Nach 600km im Eco Kette verschlissen, und das bei Rentnern halte ich für Quatsch. Glaube die wollen euch nur abziehen. Und eher nutzen die Ritzel ab, als die Kette. Weil das Material der Kette noch verschleißfester sein muss als die Ritzel. Und Verschleiß an der Kette erkennt man daran, ob die einzelnen Glieder gestreckt sind, und das kann man mit dem Chainchecker prüfen. Und man kann auch an den Zähnen der Ritzel erkennen ob die Kette abgenutzt ist, und zwar daran, dass die Zähne spitz wie Haifischzähne sind, ist das der Fall, ist auch die Kette fertig. Weil wenn die Kette schon gestreckt ist, dann nutzen auch die Zähne sehr schnell ab. Also Materialabnutzung an der Kette gibt es als solches nicht, sie wird lediglich in die Länge gezogen, was mit sofortiger Abnutzung der Ritzel einhergeht

Ich fahre oft im Tour und manchmal sogar im Sport Modus und die Kette und Ritzel sehen aus wie neu.

Aber viele Händler wollen einem immer sagen dass man ne neue Kette braucht, ist halt Geschäft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau das war der Fall, die Kette zog sich ständig immer mehr in die Länge und musste ständig nachgespannt werden. Das ging aber irgendwann nicht mehr, da am Anschlag.

Wie gesagt: Ich könnte ja nachvollziehen, dass vielleicht ein schlechte Kette verbaut war, die extrem schnell aufgibt. Das sollte man aber entsprechend kommunizieren bzw. vllt auch entgegenkommen oder habe ich da eine falsche Sichtweise?
 
Man bekommt was man bezahlt, kaufst du Schrott kann da der Händler nichts dafür.
Falls die Kette ab Werk völliger Müll war ist das eben dein Pech. Qualität kostet nunmal meistens mehr.
Vllt ist ja jetzt eine höherwertige Kette verbaut und das Problem gelöst.
 
Ist doch klar, Bosch kleines kettenblatt, dadurch immer schön im grossen Gang fahren, erhöhte Belastung und Verschleiß wahrscheinlich noch ne schmale schaltungskette, wie so oft bei nabenschaltungen, das wars dann. Da wäre ein antrieb mit normalem kettenblatt wohl die bessere Wahl gewesen. Z.b Impulse mit 38er Kb. Aber da alle nur nach Bosch schreien, verkauft der Händler das lieber und leichter.....
 
Hm,
Fazit für mich wäre: Die Bosch Antriebe kann man vergessen, Bionic ebenfalls, da die wohl mittlerweile sich alle auflösen. Eigentlich sind die E-Bikes noch nicht so richtig ausgereift, wenn die Teile nicht mal 1000km am Stück halten, ohne dass man gleich in die Werkstatt muss. Ich denke, gerade Opa sollte das Teil schnellstens wieder loswerden...:rolleyes:
 
Hm,
Fazit für mich wäre: Die Bosch Antriebe kann man vergessen, Bionic ebenfalls, da die wohl mittlerweile sich alle auflösen. Eigentlich sind die E-Bikes noch nicht so richtig ausgereift, wenn die Teile nicht mal 1000km am Stück halten, ohne dass man gleich in die Werkstatt muss. Ich denke, gerade Opa sollte das Teil schnellstens wieder loswerden...:rolleyes:

irgendwas ist da schief gelaufen. Wie schon weiter oben erwähnt, beanspruche ich die Kette wirklich viel und sie zeigt nach 1500 km / ca. 30000 hm keinerlei Probleme. Ich reinige / fette sie allerdings auch mindestens nach jeder 2. Fahrt und überprüfe häufig mit der Lehre die Länge. Bei mir ab Werk montiert ist eine KMC x11e. Mit dem Antrieb kann es wohl nicht alleine zusammenhängen.
 
Naja,
2800 Euro finde ich jetzt nicht gerade Schrott. Da hätte dann auch das Aldi E-Bike gereicht.:D
Hat die STiftung Warentest nicht mal solche Bikes getestet? Ich meine da waren ziemlich katastrophale Ergebnisse dabei.
Es wird halt mit allen Mitteln versucht einen maximalen Gewinn zu erzielen. Die Quittung bekommt dann der Kunde.
 
Ist doch klar, Bosch kleines kettenblatt, dadurch immer schön im grossen Gang fahren, erhöhte Belastung und Verschleiß wahrscheinlich noch ne schmale schaltungskette, wie so oft bei nabenschaltungen, das wars dann. Da wäre ein antrieb mit normalem kettenblatt wohl die bessere Wahl gewesen. Z.b Impulse mit 38er Kb. Aber da alle nur nach Bosch schreien, verkauft der Händler das lieber und leichter.....
Einspruch!
Das KB ist zwar bei Bosch ein extrem kleines, nur wird die leistung mit hoher Drehzahl "eingespeist". Ergo das Drehmoment und die Zugkraft an der kette niedrig gehalten.
Je Kurbelumdrehung rotiert das KB irgendwas im Bereich 2,5 bis 3 mal. Die genaue Zahl vermag ich nicht zu sagen.
Mithin muß man bei dem 20er Popelding sich die Sache in etwas so vorstellen als ob da ein 50er oder 66er KB werkelt.
 
Einspruch!
Das KB ist zwar bei Bosch ein extrem kleines, nur wird die leistung mit hoher Drehzahl "eingespeist". Ergo das Drehmoment und die Zugkraft an der kette niedrig gehalten.
Je Kurbelumdrehung rotiert das KB irgendwas im Bereich 2,5 bis 3 mal. Die genaue Zahl vermag ich nicht zu sagen.
Mithin muß man bei dem 20er Popelding sich die Sache in etwas so vorstellen als ob da ein 50er oder 66er KB werkelt.
:wut::wut::wut::wut:
 
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