Kettenverschleisslehre für 1x12 fach Antrieb?

Die Leute hier im Board weinen doch regelmäßig, dass nach dem Kettentausch ein Ritzel springt. Bei denen ist direkt was kaputt in Form von augenblicklichlichem Totalversagen. Schuld ist immer irgendeine Kettenlehre, welche angeblich nicht richtig funktioniert.
Da werden die wohl viel zu spät getauscht haben oder wussten nicht wie man die Lehre bedient ;)

Übrigens, um ein Gefühl für die Abweichung bei der Rohloff zu bekommen: Die Anzeige ist ja 0,075mm und 0,1mm Verschleiß pro Gelenk und die Lehre misst über 8 Gelenke. Die Röllchen von Eagle Ketten sind fast 0,1mm Dicker als die von anderen Ketten. D.h. man hat einen Fehler von 16,7% bzw. 12,5%.

Hinzu kommt das Problem mit dem Spiel der Röllchen, das bei der Rohloff den Fehler weiter erhöht, bei der CC-4 aber nicht mit gemessen wird.
 
Die Shimano misst von jeweils der gleichen Seite

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Die Röllchen von Eagle Ketten sind fast 0,1mm Dicker als die von anderen Ketten. D.h. man hat einen Fehler von 16,7% bzw. 12,5%. ... Spiel der Röllchen
Ich habe mir vorhin die Arbeit gemacht und habe nachgemessen und bin so ziemlich auf die gleichen Werte gekommen wie @Krabbelchen. Es sind etwa 2/100 bis 3/100 Unterschied in der Dicke der Röllchen. Wenn es schon so schwierig ist, den Rollendurchmesser zu ermitteln, dann müssen wir das Rollenspiel hier überhaupt erstmal nicht auspacken.
 
:confused:
Gibts da auch ne Begründung warum das Rollenspiel unwichtig ist wenn der Rollendurchmesser "schwer zu ermitteln" ist?
Ich habe nicht geschrieben, dass es unwichtig ist, aber es wird hier wohl niemand in der Lage sein, das Spiel ausreichend genau zu messen. Schon beim Unterschied vom Rollendurchmesser haben wir hier einen Messfehler von 300% - 500%, weil wohl irgendwann mal jemand versucht hat die Rollen mit dem Geodreieck zu messen und das Forum an diesen übelst falschen Wert so sehr glaubt.
 
Deswegen einfach eine Prüfmethode wählen bei der Faktoren die keinen Einfluß auf den Verschleiß der Kettenblätter/Ritzel haben (Rollendurchmesser, Rollenspiel, Rollenverschleiß) auch keinen Einfluß aufs Prüfergebnis haben...

Für den Rohloff Caliber spricht einfach garnichts. Auch nicht bei anderen Ketten.
Außer dass er vielleicht noch ein wenig idiotensicherer ist als ordentlich zu prüfen.

Das ist wie ein Thermometer, das die Temperatur misst, die Luftgeschwindigkeit und die Regenmenge auch und dazuzählt, und dann Pauschalwerte für Regen und Wind wieder abzieht und den Wert dann als Temperatur präsentiert.
Sowas braucht kein Mensch. Vorallem weils eben auch leicht anders geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den Rohloff Caliber spricht einfach garnichts.
Für den Caliber spricht, dass er in den letzten 15 Jahren immer zuverlässig funktioniert hat. Wenigstens bei mir.

Es wäre interessanter herauszufinden, warum bei vielen Leuten eine neue Kette springt, wenn der Caliber nur auf der 75er Seite andeutungsweise n.i.O. gemeint hat. Ich vermute, dass die Leute den Schlamm mitgemessen haben, den sie sich in die Kette gearbeitet haben. So von wegen artgerechtes Mountainbiking im ursprünglichen Sinn.
 
Ich geb Dir noch nen Hint:

Falls die Rollen bei der geprüften Kette langsamer verschleißen, als bei der Kette die Rohloff damals vor gefühlt 100 Jahren als Referenz herangezogen hat, zeigt der Caliber an, dass das Verschleißmaß noch nicht erreicht ist, obwohl die Kettenlängung bereits über dem Verschleißmaß liegt.
 
Die Shimano misst von jeweils der gleichen Seite

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Ah, danke für den Hinweis! Dann sollte die TL-CN42 bei SRAM Ketten ebenfalls korrekte Ergebnisse liefern. Sie wird vermutlich von SRAM nicht offiziell empfohlen, weil sie vom Konkurrenten ist ;)

Ich habe mir vorhin die Arbeit gemacht und habe nachgemessen und bin so ziemlich auf die gleichen Werte gekommen wie @Krabbelchen. Es sind etwa 2/100 bis 3/100 Unterschied in der Dicke der Röllchen.
Welche Werte hast du denn gemessen? Der Unterschied ist zwischen verschiedenen Röllchen einer Kette?

Für den Caliber spricht, dass er in den letzten 15 Jahren immer zuverlässig funktioniert hat. Wenigstens bei mir.
Vor 15 Jahre gab es auch noch keine Eagle Ketten ;)
 
Ah, danke für den Hinweis! Dann sollte die TL-CN42 bei SRAM Ketten ebenfalls korrekte Ergebnisse liefern. Sie wird vermutlich von SRAM nicht offiziell empfohlen, weil sie vom Konkurrenten ist ;)
Ich hab mir nun noch ein auch die CC4 gekauft, sobald die da ist messe ich mit beiden an der NX Kette meine jetzt 14 Monate alten Occam. Da dürfte dank Dreck und einiger Touren inzwischen meßbarer Verschleiß entstanden sein.
 
Für den Caliber spricht, dass er in den letzten 15 Jahren immer zuverlässig funktioniert hat. Wenigstens bei mir.
Der Caliber wird auch in den nächsten 15 Jahren einwandfrei funktionieren, wenn man ihn mit den Ketten verwendet, für die er ursprünglich mal gedacht war. Die Genauigkeit wird aber weiterhin hinter der der anderen Lehren zurückbleiben.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du nicht verstehen willst, welche Auswirkungen ein geringeres Rollenspiel und ein größerer Durchmesser der Rollen auf das Messergebnis mit einem Caliber hat.
Alleine die Tatsache, dass Shimano nun auch ein Tool hat, was eben genau diese beiden Parameter eliminiert, zeigt doch, dass man mit diesen Lehren deutlich praxisgerechtere Ergebnisse erhält.
Wenn es für dich ok ist, SRAM-Ketten permanent zu spät zu wechseln, weil du vom Caliber überzeugt bist, bleib bei dem Verfahren. Du schaffst es ja scheinbar auch, 35.000 km mit einer SLX-Kassette am MTB zu fahren.
 
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du nicht verstehen willst, welche Auswirkungen ein geringeres Rollenspiel und ein größerer Durchmesser der Rollen auf das Messergebnis mit einem Caliber hat.
Doch das ist alles verständlich. Jetzt muß nur noch jemand nachweisen, dass die EagleKetten ein geringeres Rollenspiel haben und um wieviel geringer es ist. Ich habe keine Werkzeuge mit denen man das 100%ig messen kann, aber bei meinen Messungen hatte ich bei den neuen Ketten bis auf 1/10tel das gleiche Ergebnis.

Du schaffst es ja scheinbar auch, 35.000 km mit einer SLX-Kassette am MTB zu fahren.
Da habe ich oft genug das Fahrergewicht von 50 kg dazugeschrieben. Ich bin der mit den Körpermaßen und Gewicht vom Marcel Kittel.
 
Jetzt muß nur noch jemand nachweisen, dass die EagleKetten ein geringeres Rollenspiel haben und um wieviel geringer es ist.
Und dann brauchen wir noch eine exakte Messung des Rollendurchmessers.
Und natürlich eine Messreihe des Rollenverschleißes über den Nutzungszeitraum.
Dann eine Messreihe der Kettenlängung über den Nutzungszeitraum um beurteilen zu können wieviel des jeweiligen Faktors auf die Messung des Abstandes zwischen den Rollen eingeht.
Und dann benötigen wir die jeweiligen Daten von der Referenzkette auf deren Grundlage der Caliber designt wurde.
Und schon können wir beurteilen um wieviel die Calibermethode bei dieser einen Kette abweicht.
Für andre Ketten müssen wir das alles wiederholen.
:daumen:

Oder man misst/prüft einfach auf selber Rollenseite...
 
So langsam versteh ich nur noch Bahnhof, hätte nicht gedacht, dass das so ein Hexenwerk ist :mad:
Dann werd ich mal noch bisl abwarten, bis ich was neues bestelle.
Oder doch gleich den CC-4 für ne Sram NX bestellen, bevor er vergriffen ist :confused:
 
Es ist nicht die Länge entscheidend, sondern die Punkte an denen gemessen wird. Es ist also egal ob Du über 10 oder 20 Glieder misst. Daß die Händler nicht immer alles richtig machen in Sachen Reparatur, Service und Beratung, erleben wir hier ja nun fast täglich.
 
Es ist nicht die Länge entscheidend, sondern die Punkte an denen gemessen wird. Es ist also egal ob Du über 10 oder 20 Glieder misst. Daß die Händler nicht immer alles richtig machen in Sachen Reparatur, Service und Beratung, erleben wir hier ja nun fast täglich.
Nein aber je mehr Kettenglieder gemessen werden desto genauer ist der verschleiß der kompletten Kette einzuschätzen. Wenn ich z.b. nur zwischen zwei Gliedern die Lehre stecken würde müsste man wohl an mehren Stellen dasselbe machen um eine präzise Aussage zu bekommen.
 
Nein aber je mehr Kettenglieder gemessen werden desto genauer ist der verschleiß der kompletten Kette einzuschätzen. Wenn ich z.b. nur zwischen zwei Gliedern die Lehre stecken würde müsste man wohl an mehren Stellen dasselbe machen um eine präzise Aussage zu bekommen.

Man sollte ja so oder so an mehreren Stellen prüfen. Zumindest mache ich das.
 
Nein aber je mehr Kettenglieder gemessen werden desto genauer ist der verschleiß der kompletten Kette einzuschätzen. Wenn ich z.b. nur zwischen zwei Gliedern die Lehre stecken würde müsste man wohl an mehren Stellen dasselbe machen um eine präzise Aussage zu bekommen.

Man misst doch sowieso an mehreren Stellen der Kette weil sich die Kette immer unterschiedlich längt. Da kann es sein daß die Meßlehre an einer Stelle durchfällt und an zwei Stellen noch alles i.O. erscheint. Man kann aber sagen, daß mit mehr Kettengliedern die Meßgenauigkeit "einfacher" wird, weil das Meßgerät grober sein kann und einfacher in der Herstellung.
 
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