Knorpelschaden - OP am Knie! Wie gehts weiter?

Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr,

ich habe einen kleinen Knorpelschaden von ca 8mm Durchmesser (3.-4. Grades) an der mediale Femurkondyle. Die Stelle "treffe" ich bei ca 20-30° Beugung des Knies. Das Ganze fing vor ca. einem Jahr an. Ich hatte beim Treppensteigen und Joggen Schmerzen. Ursache unbekannt. Dann ab zum Arzt und nach vielen verschiedenen falschen Ratschlägen, dann endlich bei Experten gelandet. Habe dann erst mal ein Jahr gewartet und viel Sport gemacht. Mein Schmerzen im Alltag sind weg (lagen wohl eher an dem Bone Bruise als am Knorpelschaden selbst). Ich kann Treppen steigen, Fahrrad fahren, Kitesurfen. Was nicht geht ist Joggen, Tennis, Fussball. Also habe ich mich zu einer OP entschlossen (minced cartilage), die jetzt bald anstehen würde. Ich bin 42 und wollte / will nicht akzeptieren, dass diese Sportarten nicht mehr gehen. Allerdings bin ich nachwievor zwiegespalten. Mein größte Befürchtung ist, dass ich im Falle einer nicht erfolgreichen OP bzw. wenn die Knorpelchips sich später lösen oder nicht mit dem anderen Knorpel verwachsen, meine Probleme größer sind als jetzt. Sprich aus meinem Schaden mit 8mm Durchmesser (3.-4. Grades) wird ein x mm großer Schaden 4. Grades + weniger Muskulatur. Mein Albtraum wäre, wenn dann Kitesurfen nicht mehr gehen würde.
Beim Minced Cartilage Verfahren werden ja zunächst die Ränder "gesäubert" und ich glaube, da wird der Schaden schnell ein paar mm größer, was prozentual bei mir eine Menge ist. Außerdem wird der Knorpel bis zum Knochen entfernt. Was meint Ihr? Sind diese Befürchtungen berechtigt? Hat jemand Erfahrung mit der Behebung relativ kleiner Schäden ? Ich weiß, man könnte sagen es ist ein Luxusproblem. Dennoch macht mich die Entscheidung wahnsinnig. Freue mich über Antworten.
LG Nico
Kleiner Nachtrag, bin heute morgen auf ein paar Dinge von dir gar nicht eingegangen - sorry, da hatte der Kaffee noch gefehlt ;)

Solange du im Alltag klar kommst, ist erstmal keine hundertprozentige Indikation für eine OP gegeben würde ich sagen. Ob du nach einer Knorpeltransplantation solche intensiven Sportarten wie Fußball wieder (schmerzfrei) machen kannst, ist natürlich nicht sicher. Mir wurde jedenfalls stark davon abgeraten, Fußball/ Tennis zu spielen - joggen ist zumindest etwas schonender, da keine massiven und plötzlichen Richtungswechsel auf das Knie einwirken. Ich kann dich natürlich verstehen, dass du das nicht akzeptieren willst mit 42 - ging mir anfangs genauso, vor allem weil das mit 32 bereits angefangen hat bei mir. Habe immer sehr gerne Fußball gespielt, aber das Thema habe ich begraben. Gejoggt bin ich nie gern, aber auch das würde ich nicht mehr machen aufgrund der Angst, wieder rückfällig zu werden. Die Schmerzen und Einschränkungen im einfachen Alltag waren viel zu groß.
Mein Schaden war auch ziemlich genau 1cm², dort aber tief. Was auf einem MRT nie zu sehen ist sondern erst in der Gelenkspiegelung, ist das Thema Ablösung vom Knochen - wenn das mal begonnen hat, wird es schwierig mit Knorpelersatz, dann bleibt oft nur noch die (Teil-)Prothese - so wurde mir das in der Klinik gesagt. Dass sich die Knorpelchips lösen, ist denke ich nicht allzu wahrscheinlich - vorausgesetzt, du hältst dich absolut penibel an den Plan der Klinik für die Zeit nach der OP. Such dir einen guten Physio, besprich das mit ihm und mache keinesfalls irgendwas früher als erlaubt!

Im Anhang siehst du meinen Nachbehandlungsplan.
 

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@Nico2110 : Mir wurde auch von diversen Ärzten/ Kliniken gesagt, dass der Erfolg einer Knorpel-OP schwer vorhersehbar ist. Bei den einen hilft es, bei den anderen weniger oder nicht. Dennoch sind die Erfolgsquoten bei minced cartilage inzwischen relativ hoch (~80%). Ich hatte auch Bedenken, aber letztendlich waren dann der Schmerz im Alltag und die Aussicht auf eine Teilprothese mit 40 ausschlaggebend, es doch machen zu lassen. Ich gehe gleich noch genauer drauf ein, wie es mir ca. 4,5 Monate danach damit geht.
@RomRom : Genau dasselbe Problem hatte/ habe ich auch! Erst seitdem ich voll belasten darf/ kann. Am Anfang war es extrem, es hat gereicht nach einem oder zwei Schritten das Knie im stehen beugen zu wollen - es hat blockiert und ist entweder mit einem Knacken und einem sehr unangenehmen Gefühl dann doch ins Gelenk gerutscht, oder ich musst es ohne Belastung einmal komplett durchstrecken, damit ich es anschließend richtig anwinkeln kann. Mein Orthopäde hat mich beruhigt und gesagt, das kann durchaus 6 oder sogar 12 Monate dauern. Ursachen dafür sind einerseits natürlich die Schwellungen und evtl. auch Narbengewebe im Knie, und dazu kommt bei mir die veränderte Zugrichtung der patella durch die Tuberositasversetzung. Das ganze hatte nach 5 Wochen postoperativ angefangen (Vollbelastung) und war zu Beginn sehr einschränkend. Ich habe fleißig Physio gemacht, irgendwann auch leichte Beinpresse und Beinstrecker. Da war es auch immer so und man hat sogar gesehen, wie die Kniescheibe blockiert und dann "reinkracht", aber mit der Zeit wurde es besser. Konnte ab ca. 3 Monaten postoperativ relativ problemlos Treppen abwärts laufen, auch mit dem gesunden Fuß zuerst runter. Scheint, als gewöhne sich der Körper daran. Sollte es aber nach 1 Jahr nicht gut sein, ist laut Orthopäde oft eine MPFL Rekonstruktion eine Lösung, um die patella sauber in der Führung zu halten.

Noch ein grundsätzliches Update, wie es mir nach gut 4 Monaten jetzt geht:
Ich hatte wirklich Angst, dass sich mein Schmerzzustand durch die OP nicht verbessert. Knorpel braucht 12 Monate, um vollständig einzuwachsen, daher ist es für eine endgültige Beurteilung noch zu früh. Aber: Bereits jetzt habe ich merklich weniger Schmerzen in der Beugebelastung. Ich kann schon (etwas krüppelig) in die Hocke gehen, Kniebeugen machen, mit 30kg in die Beinpresse etc. Ich trainiere mit dem Physiotherapeuten 2x wöchentlich speziell die Belastung in der Beugung. Oft denke ich, das kann ich nicht und so sehen auch die ersten Versuche aus. Er überzeugt mich dann aber, dass das eine Kopfsache ist (Schmerzvermeidung) - und nach ein paar Wiederholungen klappt das tatsächlich - manchmal schmerzfrei, manchmal unter einem ganz leichten Schmerz. Natürlich nicht immer, aber bei vielen Übungen.
Zu Silvester war ich in den bayrischen Alpen und war (mit der Seilbahn) auf 1600m. Dort oben war es natürlich rutschig, vor allem wenn man die letzten 50m zum Gipfelkreuz wollte. Geröll, uneben und rutschig, und dennoch konnte ich das mit kontrollierten Schritten schmerzfrei machen! Auch ein Spaziergang steil bergauf und wieder runter vor ein paar Tagen war komplett schmerzfrei möglich - das hatte ich jahrelang nicht. Natürlich ist es nicht jeden Tag so, es gibt gute und schlechte Tage. Die guten überwiegen inzwischen jedoch. Laut meinem Physio sind die Schmerzen, die man manchmal empfindet, teilweise nur eine Überreaktion des Körpers, da der an dieser Stelle lange Zeit Schmerz gewöhnt war und diesen jetzt auslöst, wenn z.B. eine muskuläre Überberlastung passiert (auf gut deutsch: er meckert, weil ihm das zu viel ist).

Ich bereue es bisher überhaupt nicht, dass ich die OP habe machen lassen - auch wenn ich dieses Jahr wohl nochmal ran muss, da mich die Schrauben/ Platte im Knie stören. Mir ist bewusst, dass andere evtl. weniger Glück hatten mit der OP und/ oder Klinik. Ich kann aber die Arcus Klinik in Pforzheim und speziell Dr. Balcarek nur empfehlen - er ist wohl einer der führenden Kniegelenkerhaltungs-Spezialisten in Deutschland und führt die OPs auch bei Kassenpatienten selbst durch.
Ach witzig, ich war zufälligerweise genau beim gleichen Operateur! Auch die Symptome die du beschreibst passen genau, bei mir ist es auch erst seit Vollbelastung so... Danke für die Tipps und Erfahrungswerte, das beruhigt echt ungemein, bin zwischenzeitlich wirklich frustriert, weil's einfach kaum besser wird! Hab jetzt auch nochmal mit der Arcus Klinik Kontakt aufgenommen, hoffe auf ein Telefonat mit Dr. Balcarek, wohne 4h Fahrtzeit entfernt von der Klinik, hin zu fahren ist jedes Mal mega umständlich.
Um auch was positives zu berichten: vor der OP konnte ich beispielsweise nicht Schmerz- und Geräuschfrei das Bein, wenn man an der Bettkante sitzt und 90° hängen lässt, in die Streckung bringen. Das geht jetzt ohne Probleme. Auch sonst habe ich nur selten Schmerzen, nur das Blockieren hält mich einfach extrem zurück
 
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Ach witzig, ich war zufälligerweise genau beim gleichen Operateur! Auch die Symptome die du beschreibst passen genau, bei mir ist es auch erst seit Vollbelastung so... Danke für die Tipps und Erfahrungswerte, das beruhigt echt ungemein, bin zwischenzeitlich wirklich frustriert, weil's einfach kaum besser wird! Hab jetzt auch nochmal mit der Arcus Klinik Kontakt aufgenommen, hoffe auf ein Telefonat mit Dr. Balcarek, wohne 4h Fahrtzeit entfernt von der Klinik, hin zu fahren ist jedes Mal mega umständlich.
Um auch was positives zu berichten: vor der OP konnte ich beispielsweise nicht Schmerz- und Geräuschfrei das Bein, wenn man an der Bettkante sitzt und 90° hängen lässt, in die Streckung bringen. Das geht jetzt ohne Probleme. Auch sonst habe ich nur selten Schmerzen, nur das Blockieren hält mich einfach extrem zurück
Sachen gibt's.. :)
Es scheint also durchaus normal zu sein, dass es so abläuft. Der Physiotherapeut hat auch versucht, sich einen Reim darauf zu machen und kam zu dem Schluss, dass es auch stark von der Muskulatur abhängig ist, da diese einen erheblichen Teil dazu beiträgt, die Kniescheibe zu führen.
Frage: Wann genau wurdest du operiert? Und nach wie vielen Wochen bist du ohne Krücken gelaufen?
Gute Idee mit dem Telefonat - drücke die Daumen, dass es klappt! Ich habe heute einen Termin bei Dr. Balcarek für März bekommen - Nachkontrolle mit MRT Bildern und zusätzlich ein MRT vom anderen Bein. Dort soll geprüft werden, ob ich am linken Knie auch einen Patellahochstand habe, damit der ggf. prophylaktisch korrigiert werden kann, bevor auch auf dieser Seite der Knorpel Schaden nimmt.

Das klingt doch zumindest nach einem Fortschritt! Und was das Blockieren angeht, trainiere so viel du darfst und kannst. Frag deinen Physio, ob er spezielle Übungen für die Beugebelastung machen kann. Gehe Treppen runter und versuche (anfangs mit festhalten), das gesunde Bein zuerst nach unten zu setzen. Das hat mir sehr geholfen. Zu Beginn dachte ich auch, dass es nicht geht - die Blockade zum einen, und der Kopf zum anderen. Versuche das zu überwinden und es trotzdem zu versuchen, je öfter es klappt, desto selbstverständlicher fängst du an, normal Treppen zu laufen und speziell diesen Teil der Muskulatur im Alltag zu stärken.
 
Ich finds noch interessant, das vieles über den Kopf geht und offenbar haben wir da alle recht viele Gemeinsamkeiten.
Ich hab nach der OP auf der Motorschiene gedacht, wie soll ich jemals 90 Grad schaffen und es ging dann doch. Das erste Mal auf Ergometer hab ich gedacht, dass schaffe ich niemals und ich habs geschafft. Ohne Krücken zu gehen habe ich grosse Bedenken gehabt und jetzt laufe ich ohne Krücken etc.
Klar läuft es anfangs nicht rund, aber insbesondere bei mir blockiert der Kopf vieles, welches eigentlich möglich ist.
Weiter üben und positive Erfahrungen machen ist für mich das beste Rezept
 
Ich kann aber die Arcus Klinik in Pforzheim und speziell Dr. Balcarek nur empfehlen
Ach witzig, ich war zufälligerweise genau beim gleichen Operateur!
Dito. Und hier ist noch einer unterwegs, der ebenfalls von ihm operiert wurde, vielleicht "outet" er sich auch noch.

Telefonische Beratung durch Dr. Balcarek ist jedoch nicht möglich, so wurde es mir mitgeteilt. Allerdings beantwortet er Fragen per Mail, wovon ich schon mehrmals Gebrauch gemacht habe. Es kann jedoch sein, dass dann irgendwann auch dafür mal eine Rechnung eintrudelt.
 
Ja, das wurde mir am Telefon auch gesagt, aber ich hab tatsächlich schon zwei Mal (vor meiner letzten OP) mit ihm telefoniert, deshalb weiß ich, dass er das grundsätzlich schon macht. Die Dame meinte sie gibt das mal an ihn weiter und sie melden sich dann.

Wann genau wurdest du operiert? Und nach wie vielen Wochen bist du ohne Krücken gelaufen?
Wurde ziemlich exakt vor 12 Wochen operiert. Würde sagen nach 6 Wochen hab ich meine ersten Schritte ohne Krücken gemacht und nach ca. 8 Wochen hab ich sie komplett weggelassen (außer ich hätte nen dringenden Termin, dann war's ohne einfach zu langsam 😄). Mache auch Krafttraining bei der Physio und zu Hause und viel auf dem Rollentrainer, funktioniert auch soweit ganz gut, Treppenlaufen im Wechselschritt macht der Kopf einfach noch zu, aber werd mich mal rantasten

Telefonische Beratung durch Dr. Balcarek ist jedoch nicht möglich, so wurde es mir mitgeteilt. Allerdings beantwortet er Fragen per Mail, wovon ich schon mehrmals Gebrauch gemacht habe.
Hattest du eine Mail-Adresse die direkt an ihn geht oder immer über die Info Adresse von der Klinik?
Ich finds noch interessant, das vieles über den Kopf geht und offenbar haben wir da alle recht viele Gemeinsamkeiten.
Total, habe auch als meine Physio das erste Mal meinte ich soll mein Bein strecken an der Kante von der Behandlungsliege bestimmt 10 min. gebraucht bevor ich mich getraut hab, aber dann hat's halt auch geklappt
 
Hey Zusammen,

ich lese seit einigen Wochen hier mit und wollte mal meine aktuelle Situation und mein aktuelles Vorgehen schildern.
Bin letzte Woche 50 geworden und treibe seit Ewigkeiten sehr intensiv Sport, aktuell hauptsächlich Crossfit und Windsurfen.
Ich habe bis zum 28. Lebensjahr aktiv Fussball gespielt und wegen anhaltender Knieprobleme dann aufhören müssen. Es gab damals keine MRT-gesicherte Diagnose, aber schon damals war klar, dass retropatellar der Knorpel nicht in Ordnung ist.
Habe dann sehr intensiv Kraftaufbau betrieben, Oberschenkelmuskulatur ordentlich aufgebaut und dann über 20 Jahre keinerlei Probleme mehr mit den Knien im Alltag oder beim Sport gehabt. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Gewichtstraining etc. alles ohne Probleme oder Schmerzen.
Letzten Oktober hatte ich es dann ziemlich übertrieben mit Trainingsintensität und fehlender Regeneration und hatte dann in einem Crossfitworkout von "es kribbelt ein bisschen" bis hin zu "holy shit, geht gar nix mehr" innerhalb von 10 Minuten. Kein Unfall, kein traumatisches Ereignis, sondern bei korrekter Übungsausführung sukzessive zunehmender Schmerz.
Knie in den Tagen danach sehr schmerzhaft bei ca. 30Grad Beugung. Gehen, Laufen, tiefe Kniebeugen gingen ohne Probleme, Treppen auf und ab war die Hölle, extremer Schmerz mit Giving way.
Orthopäde meinte: Hoffaitis und hat mich ohne echte Therapieempfehlung wieder weg geschickt mit MRT Überweisung.
MRT Durchsprache kurz vor Weihnachten, Ergebnis war nicht gut, höhergradige Knorpelschäden vor allem hinter der Kniescheibe, Bänder und Menisken aber in Ordnung.
Orthopäde meinte, alles was ich sporltich mache, bitte weitermachen
Ich habe seit dem Vorfall konsequent schmerzfreie Bewegung/Belastung durchgeführt (Schwimmen, Radfahren, Gewichtheben in schmerzfreien Beugewinkeln) und die Schmerzen sind auch wieder fast komplett weg, im Alltag gar keine Probleme mehr, Treppen etc. geht alles wieder schmerzfrei, lediglich die 30Grad Beugung bei sehr hohem Gewicht zwickt noch etwas.
Ich vermute, dass der Knorpelschaden in dieser Ausprägung schon sehr lange symptomfrei besteht (Knie knirschen z.B. seit ich mich erinnern kann) und lediglich durch die Überlastung im Oktober irgendetwas reagiert hat.
Ich habe auch keine klassischen Zeichen einer aktivierten Arthrose, also keine Überwärmung, Schwellung oder ähnliches. Ich habe volle Mobilität im Gelenk von maximaler Streckung bis zur Beugung Wade auf Oberschenkelrückseite.

Bin etwas unschlüssig, wie ich damit umgehen soll. Mein Knorpel ist ja einserseits ziemlich angegriffen und ich möchte trotzdem langfristig mobil und sportlich sehr aktiv bleiben, möglichst ohne Eingriffe oder gar Prothese.

Ergänzend: ich habe eine Beinlängendifferenz von ~1,5cm, die erst seit 1 Jahr über Einlagen versorgt ist. Ich hatte immer mal wieder das Gefühl, ich sei "schief", wurde von allen bisherigen Orthopäden nicht ernst genommen, bis letztes Jahr mal einer ein Röntgenbild der Hüfte gemacht hat und unterschiedlich lange Oberschenkelhälse ermittelt hat, also tatsächlich anatomische Beinlängendifferenz, nicht funktional

Ich versuche jetzt "mit der Schroflinte" alle konservativen Ansätze auszureizen, weil die OP Geschichten lesen sich alle nicht sehr ermutigend. Dabei sind auch ein paar Ansätze mit schlechter/keiner wissenschaftlicher Evidenz dabei, aber mutmaßlich auch ohne Schadwirkung. Nerven tut mich z.B. Dr. Feil mit seinem Mantra "Arthrose ist heilbar". Die grundsätzlichen Ideen bzgl. Ernährung, Nahrungsergänzung und Bewegung sind ja nicht falsch, aber daraus ein Heilsversprechen zu machen, finde ich sehr unseriös. Ich hatte mich spaßeshalber mal da angemeldet und auch an einem Livestream teilgenommen, aber da fehlt jede Wissenschaftlichkeit. Aus anekdotischen Einzelberichten und Pseudo-Fachsprache wird da ein Konzept gestrickt, das m.E. nur dazu dient, seine Nahrungsergänzungsmittel zu verkaufen.

Mein Regime:

1. Ernährung: Habe eh schon Idealgewicht und knapp 10% KFA, habe aber die Ernährung konsequent auf "entzündungshemmend" umgestellt, also kein rotes Fleisch, kein Zucker, kein Weißmehl, viel Gemüse, Gewürze, Fisch, dunkle Schokolade, ...
absolut kein Alkohol (hatt ich aber nie viel konsumiert, seit einigen MOnaten halt Null)

2. Nahrungsergänzung (im Zweifel wird halt der Urin teurer): Glucosamine, Chondroitine, Kollegenhydrolysat, Hyaloron, MSM, Bor, Kieselsäure, Omega3, Cissus, Bromelain

3. Bewegung: Tägliches Radfahren im Bereich 150 Watt, zusätzlich Programm des "kneesovertoesguy", kontiniuerliche Progression über den kompletten Bewegungsumfang
Crossfittraining wird weiterhin durchgeführt, aber kein "working through pain", ungünstige Übungen wie z.B. weighted Lunges werden ersetzt. Muskelaufbau/Halten des muskulären Status über entsprechene Übungen

4. Spritzen: Nächste Woche Start mit Hyaloronsäure, ggf. ergänzt durch PRP Injektion (aktuell in Abstimmung mit Orthopäden

5. tägliche Gelenkdistraktion über Gravity Boots (ich hänge 10-15 Minuten über Kopf an den Füssen, um den Gelenkspalt auseinanderzuziehen). Dauerhafte Gelenkdistraktion über externen Fixateur über 3 Monate hat ja in einer holländischen Studie ziemlich interessante Ergebnisse bzgl. Knorpelwachstum erreicht. Fühlt sich für mich aktuell gut an

6. Ausreichend Schlaf, jeden Tag mindestens 8h Schlaf
 
Zuletzt bearbeitet:
Dito. Und hier ist noch einer unterwegs, der ebenfalls von ihm operiert wurde, vielleicht "outet" er sich auch noch.

Telefonische Beratung durch Dr. Balcarek ist jedoch nicht möglich, so wurde es mir mitgeteilt. Allerdings beantwortet er Fragen per Mail, wovon ich schon mehrmals Gebrauch gemacht habe. Es kann jedoch sein, dass dann irgendwann auch dafür mal eine Rechnung eintrudelt.
War auch mein Operateur (Marathoni, weisst du ja).
War mit ihm danach auch noch 2x per Email im Austausch - und ja... kam dann auch eine (minimale) Rechnung, die vermutlich eigentlich den Verwaltungsaufwand nicht wert ist...
 
War auch mein Operateur (Marathoni, weisst du ja).
War mit ihm danach auch noch 2x per Email im Austausch - und ja... kam dann auch eine (minimale) Rechnung, die vermutlich eigentlich den Verwaltungsaufwand nicht wert ist...
Hab eine Antwort per Mail von der Klinik bekommen, bei weiterbleibenden Beschwerden ist ein MRT sinnvoll, die Bilder soll ich ihm zukommen lassen und er melden sich dann telefonisch bei mir. Werd dann wohl mal schauen, dass ich zeitnah nen MRT-Termin bekomme. Oder wie würdet ihr das "weiterbleibend" interpretieren?😅
 
@Michael3175 Solange du im Alltag gut klarkommst und du das hinbekommst mit Sport, Ernährung etc, sehe ich keinen Grund das nicht weiterzuführen. Sei dir allerdings bewusst, dass wenn der Knorpelschaden das Stadium 4 erreicht und dann Probleme mit Schmerzen kommen, keine Knorpeltransplantation mehr durchgeführt werden kann - dann bleibt entweder aushalten so lange es geht, oder eine Teilprothese. Da du bereits 50 bist und aktuell kaum Schmerzen hast, sieht das aber gar nicht so schlecht aus bei dir, denke ich. Bei mir waren bereits mit 33 die Schmerzen im Alltag schwer erträglich und in so jungen Jahren bereits eine Teilprothese zu riskieren, wäre fatal. Was du wissen solltest ist, dass der Knorpelschaden selbst keine Schmerzen verursacht, sondern die Ödeme, Gelenkhautentzündungen etc. die dadurch entstehen. Bei mir gingen sie einfach nicht mehr weg, was du aber wohl hinbekommen hast. Deshalb wurden mir bei der OP auch Teile des Hoffa-Fettkörpers und der Gelenkschleimhaut entfernt.

@RomRom da du mit OP, Vollbelastung etc. insgesamt 4-5 Wochen nach mir dran warst, würde ich dir empfehlen dem ganz noch etwas Zeit zu geben und beobachten, ob Muskelaufbau etwas hilft. Bei mir wurde das auch erst nach ca. 2,5-3 Monaten Stück für Stück besser. MRT kann trotzdem nicht schaden. Weiterbleibend würde ich so deuten, dass das MRT gemacht werden soll, wenn die Probleme in den nächsten Wochen nicht besser werden.

@Jochen1981 @Marathoni873 Wie lange ist bei euch die OP her und was wurde gemacht? Und wie geht es euch heute damit?
 
@Marcel_F Meine OP war September 2023 - Minced Cartilage am linken Knie (Femurkondylus). Heute alles wirklich super - voll belastbar, spiele wieder Tennis usw auf ambitioniertem Niveau.

Hab viel hier in diesem Thread geschrieben - schau mal meine Beiträge an
 
@Jochen1981 Shame on me... hatte tatsächlich gar nicht weit zurück gelesen. Du hast ja wirklich sehr ausführlich berichtet, finde ich super! Das gibt einem dann immer einen Faden, an dem man sich entlang hangeln kann :)
Freut micht, dass es dir so gut damit geht! Sportarten wie Tennis darf ich zwar theoretisch machen nach einigen Monaten, aber mir wurde wärmstens davon abgeraten, da bei solchen "aprupten" Sportarten der Knorpel retropatellar extremst belastet wird - das will ich nicht riskieren. Bei dir war der Schaden ja an einer anderen Stelle.
 
Sei dir allerdings bewusst, dass wenn der Knorpelschaden das Stadium 4 erreicht und dann Probleme mit Schmerzen kommen, keine Knorpeltransplantation mehr durchgeführt werden kann
Das halte ich aber für nicht richtig.

@Jochen1981 @Marathoni873 Wie lange ist bei euch die OP her und was wurde gemacht? Und wie geht es euch heute damit?
Bei mir ist die OP Ende März 2022 gewesen. Knorpelschaden (Grad 4), durchgeführt wurde ein Mix aus AMIC samt Pridiebohrung und minced cartilage.

Im Alltag keine Probleme, allerdings leichtes Knacken beim Treppensteigen ohne Schmerzen), wenn die Kniescheibe die repartierte Stelle passiert. Nach ca. 11 Monaten nach OP hatte ich das Lauftraining wieder aufgenommen, offenbar zu schnell wieder zu viel, so dass sich ein schmerzloses Knochenmarködem unter dem reparierten Knorpel gebildet hatte. Seit März letzten Jahres bin ich somit nur noch auf dem Rad unterwegs, wodurch das KMÖ auch zurück gegangen, aber noch nicht weg ist. Jetzt im Winter ist das Radfahren witterungsbedingt recht reduziert, weshalb ich demnächst wenigstens wieder ein bis zwei Laufeinheiten pro Woche machen will, um nicht zu sehr auf Sport zu verzichten.
Sollte das KMÖ mal ausheilen, muss ich zusehen, dass ich das Lauftraining langsamer wieder aufbaue, um dem Knochen Gelegenheit zu geben, sich schrittweise der Belastung anzupassen, bevor er überfordert ist. Ein Knochen kann mit seinen Aufgaben wachsen. Aber Marathons will ich nun auch keine mehr laufen.

Aktuell trainiere ich bevorzugt auf dem Smartbike, hin und wieder auf dem Rudergerät.

Das Thema "Dr. Feil" habe ich mir auch mal oberflächlich angetan. Seitdem werde ich täglich mit Mails zugespammt, was mir schon extrem unsympathisch rüberkommt. Dennoch versuche auch ich, entzündungsfördernde Lebensmittel zu reduzieren und aktuell mit Orthomol dem Knochen und Knorpel etwas Gutes zu tun. Bewegung natürlich wie beschrieben auf Smartbike, Rudergerät und auch Spaziergänge/Wanderungen (ca. 7-18km)
 
Das halte ich aber für nicht richtig.
Hast Recht, das war wohl zu unkonkret formuliert. Ich habe das gedanklich auf meinen Fall bezogen und das nicht dazugeschrieben. In diesem Zusammenhang wäre es laut den Ärzten bei Grad IV nicht machbar gewesen (retropatellar).

Deine OP klingt auch sehr kompliziert bei der Mixtur aus den verschiedenen Verfahren.. Aber die Ergebnisse scheinen ja zu stimmen!
Da bei mir jetzt gut 3,5 Monate rum sind, starte ich neben der Physio und Heimübungen kommende Woche wieder im Fitnessstudio. Zum Glück bin ich beim Kieser Training gut aufgehoben, da die Trainer sehr gut sind. Nachteil ist leider, dass sie keine Cardiogeräte haben. Werde das einfach mittels Krafttraining aufbauen.
Wandern möchte ich im Frühjahr auch wieder gehen, dann sind 6 Monate rum. Klein anfangen und langsam steigern natürlich :)

Danke für die Hinweise bzgl. Dr. Feil - das mit dem Orthomol probiere ich auch mal.
 
das mit dem Orthomol probiere ich auch mal.
Au weia, ich habe gerade etwas bereut, dass ich das Präparat genannt habe......
Ich hatte bei meinem letzten Besuch beim Operateur nach einer geeigneten Unterstützung zur Ausheilung des KMÖs und Knorpelunterstützung gefragt, und dabei wurde u.a. Chondroitin genannt. Aber kein spezielles Präparat.

Nun habe ich mich selbst durch sämtliche Nahrungsergänzungsmittel und "Tests" im Internet gelesen und letztlich mich für Orthomol entschieden, das ich seit knapp zwei Wochen mal ausprobiere. Bitte verstehe es nicht als Tipp meinerseits, da ich absolut gar keine Erfahrungen dazu vorzuweisen habe. Ich probiere es wirklich nur aus in der Hoffnung, dass es zumindest nicht schadet und idealerweise etwas bringt. Ich hätte genauso gut irgendein anderes nehmen können.

Wenn man sich im Internet über solche Sachen erkundigen will, sieht man schnell den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das "beste" Präparat gibt es nicht, bzw. jeder Test kürt ein anderes dazu. Manche Seiten wiederum sagen, dass alles nutzlos bis sogar schädlich sei.
Wenn man ein paar Euro verschmerzen kann, kann man es halt mal versuchen. Genau das tue ich gerade.
 
Hey Zusammen,

ich lese seit einigen Wochen hier mit und wollte mal meine aktuelle Situation und mein aktuelles Vorgehen schildern.
Bin letzte Woche 50 geworden und treibe seit Ewigkeiten sehr intensiv Sport, aktuell hauptsächlich Crossfit und Windsurfen.

Wirst du nicht gerne hören, aber Crossfit ist die Hölle und wird noch für viele Neumitglieder in diesem Thread sorgen.

Hohe Lasten und hohe Ausführungsgeschwindigkeiten passen nicht zusammen. Fehlen nur noch lange Hebel, um das Desaster perfekt zu machen.

Windsurfen ist auch nicht ideal. Auf Raumwind hast du eine enorme isometrische Spannung auf dem hinteren Bein, wenn du es fliegen lässt. Resultat: Quads mit Hypertonus und zuviel Anpressdruck auf Patella.
 
Da hast du Recht, höre ich nicht gerne 😉
Aber ich skaliere die Übungen mittlerweile so, dass ich die Belastungsspitzen nicht mehr drin habe, andere Übungen lasse ich ganz weg und ersetze sie durch Kniefeundlichere Alternativen, z.B. Kettlebell Swings statt weighted Lunches etc.
Ansonsten Technik vor Gewicht, leave your Ego at the door
 
Da hast du Recht, höre ich nicht gerne 😉
Aber ich skaliere die Übungen mittlerweile so, dass ich die Belastungsspitzen nicht mehr drin habe, andere Übungen lasse ich ganz weg und ersetze sie durch Kniefeundlichere Alternativen, z.B. Kettlebell Swings statt weighted Lunches etc.
Ansonsten Technik vor Gewicht, leave your Ego at the door
Ist auch ziemlicher Käse, dass das nicht "ideal" ist - was auch immer das bedeuten soll. Dann sind Sprints und Sprünge auch nicht ideal und somit 100% aller Spielsportarten, da nirgendwo höhere Kräfte wirken. Beim Sprint wirkt mal entspannt das gut 5fache des Körpergewichts, beim Bremsen / Richtungswechsel noch einmal eine Ecke mehr und beim Dreisprung sogar über das 15fache. Das wirst du beim CrossFit nicht bewegen können. Klar, wenn man keine Ahnung hat, kann man überall eine Gefahr sehen, aber dann sollte man vielleicht gar keinen Sport machen, Treppen runterlaufen oder sonstige Belastungen wirken lassen... da holt man sich dann jedoch die nächsten Probleme ins Haus. Es geht immer um Belastung und Belastbarkeit. Nur wenn die zwei zu weit auseinander gehen, wird es "gefährlich", allerdings geht auch ohne Belastung nichts voran, wie du selbst am besten weißt.
Dein Orthopäde scheint ein guter Orthopäde zu sein. 😊 Wie du weißt, kann man im CrossFit wunderbar skalieren und sich auch mit dem Knorpelschaden wieder an alle Übungen rantrainieren. Ich selbst mache mittlerweile wieder fast alle Bewegungen, mein eigenes Krafttraining aber losgelöst vom CrossFit mit einbeinigen (schweren) Isos, isolierten Übungen (Beinstrecker und -beuger), etc. Das zaubert den verletzungsbedingten Schaden nicht weg, hilft aber bestens damit zu leben. Muskulatur und Kraft helfen halt so ziemlich immer. 😬
 
BTW, hat jemand von Euch Erfahrungen mit Blood Flow Restriktion/Okklusionstraining?
Scheint ein guter Trade-Off zwischen Muskelaufbau und Gelenkbelastung zu sein.
Ich hab‘ mir beim Chinesen mal ein Set mit pneumatischen Manschetten bestellt, die ganz günstigen Bandvarianten haben mir nicht so gut gefallen
 
BTW, hat jemand von Euch Erfahrungen mit Blood Flow Restriktion/Okklusionstraining?
Scheint ein guter Trade-Off zwischen Muskelaufbau und Gelenkbelastung zu sein.
Ich hab‘ mir beim Chinesen mal ein Set mit pneumatischen Manschetten bestellt, die ganz günstigen Bandvarianten haben mir nicht so gut gefallen
Ja, ist in meinen Augen ein super Tool. Ich habe es selbst mehrerer Wochen genutzt (hauptsächlich BFR Squats) und auch schon bei Kunden ähnliche Protokolle angewandt. Da es keine negativen Effekte hat und durchaus positive, kann man es definitiv testen.
Hier hast du ein komplettes Positionspapier zum Thema (sehr aktuell): https://my.page2flip.de/21659774/22522043/22522044/html5.html#/1

Und hier in meinen Augen gute Manschetten. Die werde ich mir auch noch holen:
https://airbandsbfr.com/
 
Interessant. Noch nie davon gehört! Schau ich mir mal genauer an... Auch wenn es auf den ersten Blick ein bisschen wie die "nächste Sau die durchs Dorf getrieben wird" in Sachen Fitness Tools.
 
Interessant. Noch nie davon gehört! Schau ich mir mal genauer an... Auch wenn es auf den ersten Blick ein bisschen wie die "nächste Sau die durchs Dorf getrieben wird" in Sachen Fitness Tools.
Das gibt es tatsächlich schon recht lange und hat sich vor allen Dingen dort bewährt, wo man keine schweren Lasten verwenden kann - Reha beispielsweise. Es wird von den Anpassungen vergleichsweise schwereren Belastungen sicher immer etwas unterlegen sein, vor allen Dingen mit Blick auf Sehnen, Knochen und co - da braucht es einfach auch Last. Aber die Ergebnisse sind nicht sooo verkehrt und wenn man wenig Equipment hat oder nicht viel Last bewegen kann / darf / möchte, ist es eine gute Möglichkeit. In den Mainstream hat es BFR aber erst die letzten Jahre geschafft. Ist sogar mit Blick auf lokale Ausdaueranpassungen interessant, aber dort sicher mehr Spielerei. 😊
 
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