Knorpelschaden - OP am Knie! Wie gehts weiter?

Kopf hoch!
Du machst das, um noch länger Sport machen zu können als ohne Maßnahmen zu ergreifen. Eine Investition in die Zukunft.
Wünsche dir gute Erholung und auch etwas Erfindergeist bei der Bewältigung alltäglicher Dinge, die durch einbeinige Krückenwanderung erschwert werden.
Das wird wieder.
 
Hi kleine Frage - hat jemand von euch schon den Begriff Scheinschrittbelastung mit Abrollen gehört? Gibt es da eine kg Angabe auch? Halte mich aktuell an die 20kg Vorgabe. Wie merkt man es eigentlich das Zuviel Belastung drauf ist (Beugung ist ja durch 24h Schiene limitiert) habe aktuell keinerlei Schmerzen (ohne Schmerzmittel) 3Tage post OP. Wäre über eure Erfahrungen sehr dankbar.
 
Mach dir keine Gedanken - du würdest Schmerzen sofort spürgen. 20kg ist sehr wenig - Dein Bein hat sicher 15kg Eigengewicht. Ist im Prinzip also Eigengewicht - sprich du brauchst es nicht durch die Luft heben - aber du kannst es nicht belasten.


Wichtig ist nichtmal so sehr der Zeitplan - wenn du mal ein paar Tage vorher inkrementell langsam beginnst zu belasten - ist das kein Problem. Mache aber alles sehr langsam und langsame Steierung. Wenn ab 4 Wochen keine Krücken - dann versuche ab 3 Wochen mit einer Krücke kurze Strecken (mit 2-3m ein paar mal Pro Tag anfangen - und nur wenn es sich okay anfühlt) auch wenn das nicht im Plan steht. Nie große Schritte sondern alles ganz langsam steigern (und ja das heißt nicht den Plan halbieren in der Zeit - aber wenn du etwa in 2 Wochen den Schritt von 30 auf 60° hast - dann gehe 3 Tage vorher schon auf 45° wenn deine Schiene das unterstützt)
Wenn wo Schmerzen auftreten dann lieber langsamer als im Plan - grad wenn man anderes dafür etwas vorziehen kann. Das Implantat ist relativ robust - aber das Knie generell nach der OP angeschlagen. Sprich schmerzfreie Aktivitäten die mehr gehen als erlaubt sind schon okay. Die ersten 72h aber auf keinen Fall mehr wie erlaubt.

Etwas kritisch ist der Punkt volle Belastung. Mit einer Krücke hat man sicher schon 90% Belastung vom Gewicht - aber gehen selbst Vorsichtig ohne Krücken ist eher 150% Gewicht. Was Vollbelastung ist - ist eher 150% in den meisten Programmen.
Die wenigsten schaffen wirklich nach 4 Wochen auf einmal ohne Krücken. Wenn nach 4 Woche ohne Krücken am Plan steht, würde ich sogar für 2-3m im Haus wenns sonst zu umständlich ist schon eine Krücke nutzen und versuchen ein paar Tage vorher generell auf eine Krücke umzusteigen auch für 100m. Klar Rucksack und Sackerl sind zu Beginn sehr wichtig - damit man seine Sachen von Küche zu Esstisch, zu Sofa, oder was auch immer bekommt.

Wenns dir am nächsten Tag oder ein paar Stunden später schlechter geht - dann weißt du es war zu früh - auch wenn es am Plan steht. Akuter Schmerz ist okay - Verschlechterung nicht.


Bzw vor einer Krücke kannst du auch die Krücke auf der kaputten Seite zu Beginn falschrum anfassen - das hat dann viel weniger Stabilität als die Krücke richtig benutzen - aber deutlich mehr als ganz ohne die Krücke. Ich würde alles versuchen so inkrementell wie möglich anzugehen. Gibt viele Zwischenschritte die man einfügen kann die sicherlich nicht erwähnt sind im Plan (und ja - ich war bis auf die ersten 3 Tage nach der OP quasi meist alleine zu Hause - war grad halt Lockdown und Physiotherapeuten waren auch geschlossen... ganz abgesehen davon dass die ersten Wochen genauso ohne gehen)
 
Mein detaillierter Plan sieht aus wie folgt: w1-2 30gr20kg w2-4 60gr20kg w5-6 90gr20kg w7frei/35kg w8frei/50kg w9frei/65kg w10frei/80kg w11frei/Körpergewicht und Gehstützen abtrainieren. In w5 hyl/prp Anwendung. Zusätzlich (für mich mystische) Physiotherapie inkl. E-stimuli quads von Beginn an. …. Ich rechne wenn ich das so durchziehe das ich die Krücken erst in 3Monaten los bin und mein rechtes Bein dann komplett die Muskulatur verloren hat. Ich könnte schreien - vor noch 2 Jahren tiefer squat frei mit 200kg…aber vielleicht war das ganze Crossfit eben der Tropfen der das Fass überlaufen ließ….Vielen Dank nochmals an alle für die tollen Tips!
 
Okay, sehr konservativ was Gewicht angeht. Frag Mal den Arzt wieso bei Kontrolle, da sie Studien ja gezeigt haben das schnelle Belastung (voll ab 6. Woche) genauso gut sind wie ab 12. Woche.

Die Beugung würde ich also am 10 tag auf 45° gehen wenn es ohne Schmerzen geht um dann am 14. Tag auf 60 zu gehen. Und bei gewicht frag nach grund bzw ob du wenn schmerzfrei auch schneller steigern darfst.

Ich würde versuchen auf jeden Fall ab 6. Woche am Ergometer zu sitzen, zuerst mit verkürzten Kurbeln aber ab 7. Woche volle Kurbellänge (dafür bräuchte es 120° in etwa). Evtl Liege Ergometer zu Beginn. Und da halt auch langsam steigern. Nach 2.5 Monaten stand ich ja schon am Rennrad bergauf in Wiegeschritt....(konnte aber erst gerade ohne Krücken gehen und war froh wenn 400m strecke ohne Krücken und ohne hinsetzen gingen. Humpeln tut man sehr lange... Wiegeschritt ging bevor ich halbwegs auch nur Bordsteinkante runtergehen konnte. Treppen bergab mit gutem Bein voraus das braucht echt lange... Aber jedes Knie ist anders. Meins ging halt schnell am Radl aber joggen geht wohl nie mehr vernünftig, und das lag sicher nicht am schnell radeln. Viele können nach der OP einfach nicht mehr richtig joggen bzw Sportart X nicht mehr dafür aber joggen. ). Der Bereich der operiert wurde meldet sich bei Belastungen eh mit Schmerzen... Je nachdem wo der liegt würde ich in dem Bereich auch langsamer als geplant agieren wenn's weh tut. Schmerzmittel für trainieren oder abschwellen, bitte nicht bzw nur wenn du weißt es war zuviel und du lässt es 2 Wochen sein bevor nächstem Versuch. Es gibt zwar Erfolgs Stories von monatelangen Sport mit NSAiD und dann auf einmal ohne, aber ich persönlich würde das nicht riskieren. Frühestens 2 Jahre Post OP wenn der Arzt sagt mach es. Davor soll/darf es nicht passieren.
 
…offenbar hab ich halt die Arschkarte gezogen, da bei mir ein Schaden im Gleitlager UND ein Schaden in der Hauptbelastungszone behoben wurde. Wenn nur einer von beiden dann entweder Beigelimitierung ODER Belastung. Hoffe nur auf einen positiven Ausgang der Story mit Ziel am 1.9.2023 wieder eine normale Radrunde mit meiner Familie um den See zu machen.Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung.
 
…offenbar hab ich halt die Arschkarte gezogen, da bei mir ein Schaden im Gleitlager UND ein Schaden in der Hauptbelastungszone behoben wurde. Wenn nur einer von beiden dann entweder Beigelimitierung ODER Belastung. Hoffe nur auf einen positiven Ausgang der Story mit Ziel am 1.9.2023 wieder eine normale Radrunde mit meiner Familie um den See zu machen.Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung.
Die Beuge Einschränkungen sind ziemlich Standard, egal wo der Schaden war, die hatte ich auch. Wobei der Arzt meinte unbelastet kann man ruhig etwas mehr abwickeln. Belastet dran halten. Hab dann auch irgendwann in 3. Woche beim Schlafen die Schiene abgenommen, auch wegen Schmerzen (mein Bein war nach der OP insgesamt recht empfindlich auf Druckschmerz). Und ich sehe meinen größten Fehler noch immer als das ich zu früh versucht habe die Streckung wieder zu erlangen... Angeblich habe ich da zwar keinen Schaden, aber fast durchgestreckt ist noch immer mein Hauptproblem (und war es auch vor der OP) - wieso auch immer wenn mein Schaden angeblich bei 60-90° die Hauptbelastung hat (nur dort bin und war ich immer schmerzfrei).
 
…warst du vor der OP komplett schmerzfrei? Ich habe zwar eine Vermutung bei mir, die konnte mir bis dato aber niemand bestätigen. Vor meiner beidseitigen Venen OP im Nov22 hatte ich nach JEDER sportlichen Aktivität ein dickes Knie. Dann wurde die 2cm dicke Stammvene (die ja nahe des Knies verläuft) entfernt. Dann ab Mitte Dezember wieder sehr viel Schifahren Tourengehen u Krafteinheiten (sicher mehr als 4x pro Woche). Nie wieder hatte ich ein dickes Knie. Auch nach der Athroskopie stand ich eine Woche später wieder auf den Brettern. Ich glaube fest daran das sich im Knie das Belastungsareal irgendwie verschoben hat (in einen noch intakten Bereich hinein) mittlerweile sag ich mir - es gibt nichts was es nicht gibt…
 
Hallo, ich habe jetzt meine zweite OP vor 3 Wochen (ACT). Belastung ab Woche 6. Davor bis 20kg. Beugung 30,60,90 Schrittweise. Das übliche Programm. Ich muss sagen ich habe mir das leichter vorgestellt bevor ich die Beiträge durchgelesen habe.
Ich habe seit Anfang kaum Schmerzen und kann ohne Probleme mit der Motorschiene über 60 Grad.
Ich habe nur Angst das ich das ganze zu schnell angehe. Soll ja nicht nach hinten losgehen. Was meint ihr, kann ich ohne Schmerzen Anfangen das Knie mehr zu belasten? 30 kg mit Krücken, mehr Beugung? ..
 
Ich würde die Beugung 15° schneller (vor allem mit kleineren Schritten) als unproblematischer als die Belastung sehen. Aber wenn ab 6. Woche volle Belastung - dann ruhig ab 5. Woche mit einer Krücke langsam versuchen. Alles langsam Schrittweise und nicht von 20kg auf volle Belastung einfach innerhalb von 1. Tag. Ich würde definitiv 1 Woche mit einer Krücke einplanen (das sind dann halt je nach Betrachtung so 70-90% Belastung).

Und wenn Beugung 90° erlaubt ist - dann geht auch kurz darauf langsam Versuche am Ergometer ohne Wiederstand. Erst recht wenn du einen hättest wo du die Pedallänge verändern kannst. Ansonsten halt zu Beginn Sattel zu hoch.

Und ja die Zeit ist schön Scheiße. Immherin Schmerzfrei ist viel besser als mit Schmerzen.
 
Normalerweise sollte man mit zwei Krücken die Belastung steigern.

Mit einer Krücke erzeugt man immer ein atypisches Belastungsschema.
 
Ja ich versuche eh langsam die Belastung zu steigern. Bei anderen Verletzungen konnte ich mich auf meine Schmerzgrenze gut verlassen. Die habe ich bisher noch nicht. Hoffe das ist ein gutes Zeichen.
Was habt ihr für Erfahrung mit Fahrradfahren (also im Geraden auf der Straße)? Geht das schon nach 2 Monate nach der OP?
 
Hallo liebe Leidensgenossen,
Ich bin jetzt gute 5 Monate nach meiner OP (,,Minced cartilage Trochlea) und muss sagen, dass ich auch im Alltag das Knie immer noch merke. Auch das Treppe runter steigen bereitet mir noch Probleme, wohin gegen Treppe rauf fast problemlos klappt.
Wie sind eure Erfahrungen in dem Zeitraum nach der OP? Merkt ihr im Alltag auch noch was vom Knie oder läuft es bei euch relativ problemlos?
LG
 
Woche 2 PostOP - Motorschiene / Compex / Lymphdrainage (2x pro Woche). Schmerzen keine. Muskelschwund macht sich langsam bemerkbar. So auf in Woche 3-4 . Psychisch hat sich das ganze mittlerweile auch normalisiert. Habe akzeptiert das es so ist wie es ist und gehe mit einem positiven mindset in die nächsten Monate. Nächsten große Meilensteine - 12.4. keine Schiene mehr - 10.5. ohne Krücken gehen können.
 
Ganz normal wird es nachher sicher nicht. Ich kann nach 16 Monaten wegen Schmerzen noch immer nicht joggen, bzw merke ich das dann am Tag danach - sprich es wird wohl einfach nicht mehr gehen. Alles andere geht aber (skifahren/snowboard keine Ahnung - eher nein, zumindest nicht so wie ich mir das vorstelle. Mit Freunden die nur 2 Wochen pro Jahr Ski fahren wird es sicherlich gehen, aber halt lange nicht so wie zuvor. Sprich die rennskischuhe kann ich wohl wegschmeißen, werde es mit sportlichen Laden skischuhen versuchen müssen, da dann die Schläge nicht viel weicher sind usw).

Auch Nachts ist es ab und zu leicht unangenehm. Aber vor der OP hatte ich jede Nacht Schmerzen...

Komplett wie neu schaffen wohl nur 1-2%, und das nach kleineren Schäden. Ohne die OP wäre mir ja nur ein künstliches Kniegelenk geblieben. Keine Ahnung ob das in 10-20 Jahren trotzdem fällig ist. Hoffentlich nicht aber dass ich es noch weitere 10 Jahre halt etwas eingeschränkt bis dahin durchhalte denke ich sicher. Und Mal schauen was dann medizinisch möglich ist.
 
Normalerweise sollte man mit zwei Krücken die Belastung steigern.

Mit einer Krücke erzeugt man immer ein atypisches Belastungsschema.
Ich habe ja Mal geschrieben. Zuerst zwei Krücken mehr Gewicht. Dann 2 Krücken verkehrt herum gehalten (also ohne stabilization am Ellbogen). Dann eine Krücke normal herum - aber für lange Wege wird man dann noch immer 2 Krücken brauchen außer man ist so glücklich dass es ohne geht. Wenn man nach 3 Monaten nach OP 1km in 12 Minuten zu Fuß ohne Krücken gehen kann ist das super. Aber jedes Knie ist anders. Ich bin nach 3 Monaten >100km geradelt aber kam noch keine Treppe normal runter. Und humpeln war sicherlich 7-8 Monate lang immer, dann noch etwas wenn erschöpft.
 
Ich habe ja Mal geschrieben. Zuerst zwei Krücken mehr Gewicht. Dann 2 Krücken verkehrt herum gehalten (also ohne stabilization am Ellbogen). Dann eine Krücke normal herum - aber für lange Wege wird man dann noch immer 2 Krücken brauchen außer man ist so glücklich dass es ohne geht. Wenn man nach 3 Monaten nach OP 1km in 12 Minuten zu Fuß ohne Krücken gehen kann ist das super. Aber jedes Knie ist anders. Ich bin nach 3 Monaten >100km geradelt aber kam noch keine Treppe normal runter. Und humpeln war sicherlich 7-8 Monate lang immer, dann noch etwas wenn erschöpft.
Wie lange hat es denn Bei dir gedauert bis du die Treppe runter gekommen bist?
 
Andere Frage in die Runde…hatte jemand eine Knorpelregenerative Maßnahme bei der der neue Knorpel sich dann vom Knochen gelöst hat (durch welches Event auch immer). Gab es da dann Schwellungen Schmerzen oder Ähnliches? Das ist ja meines nach die grösste Gefahr an der Geschichte. (Denn das Loch ist dann definitiv größer als der ursprüngliche Schaden) vg
 
So ich war gestern nochmal beim Orthopäden und der hat sich die aktuellen MRT Bilder angeschaut und meint, dass das alles soweit ganz gut aussieht. Die Schmerzen, die ich noch habe kommen wohl von den Vernarbungen im Hoffaschen Fettkörper. Dadurch reizt sich das immer wieder und man kann auch nicht sicher prognostizieren wann das besser wird. Also erstmal abwarten und hoffen, dass es weiterhin besser wird und ich vielleicht irgendwann mal wieder Joggen kann oder im Idealfall halt komplett schmerzfrei bin. Bin ja soweit auch erstmal ganz zufrieden und werde da nichts neues unternehmen, solange es nicht wieder schlechter wird.
 
Andere Frage in die Runde…hatte jemand eine Knorpelregenerative Maßnahme bei der der neue Knorpel sich dann vom Knochen gelöst hat (durch welches Event auch immer). Gab es da dann Schwellungen Schmerzen oder Ähnliches? Das ist ja meines nach die grösste Gefahr an der Geschichte. (Denn das Loch ist dann definitiv größer als der ursprüngliche Schaden) vg
Bei mir scheint das Transplantat nur teilweise angewachsen zu sein. Hatte vor 6 Monaten extreme Schwellungen, seit dem ist kacke. Ist aktuell ziemlich strange. Bin 17 Monate Post OP. Letztes Jahr ging Biken aber kein Krafttraining. Seit 6 Monaten kein Biken dafür Krafttraining. Mein Operateur hat mich leider mittlerweile aufgegeben. Scheint sich damit nicht mehr beschäftigen zu wollen. Ist aktuell nur schwer zu ertragen. Bin 44 und werde behandelt wie 70. Interessiert kein Schwein, dass man wieder 10 Stunden die Woche Biken will. Drücke allen Betroffenen die Daumen, dass ihr sowas nicht erleben müsst.
 
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