Knorpelschaden - OP am Knie! Wie gehts weiter?

Kurze Rückmeldung nach meinem heutigen Besuch beim Chirug inkl. Chefarzt der Kniechirugie:
  • Ich habe meine aktuelle Situation nochmals dargestellt
  • Der Chirug hat ebenfalls nochmals seine medizinische Sicht ausführlich erläutert.
  • Der Heilungsverlauf ist aus medizinischer Sicht gut, wenn auch noch nicht abgeschlossen. Der Schaden in der Trochlea ist leider an einer undankbaren Stelle. Das Knie ist krank, es ist aber noch keine Arthrose des gesamten Gelenks und der Schaden sei halt nur "repariert".
Deren Angebot :
- Infiltration entweder mit Kortison/Hyaluron oder Eigenblut, um die Entzündung und Schmerzen zu mindern und diese Zeit dann zum intensiven Muskelaufbau zu nutzen.
Der Chefarzt konnte mir leider auch nur sagen, dass es ein Jahr mind. dauert.
- Alles andere Revision oder Prothese ist aktuell aus deren Sicht kein Thema.

So jetzt schwanke ich zwischen den beiden Infiltraionen. Kortison soll ja den Knorpel schädigen (allerdings ist wohl ein einmalige Gabe unbedenklich). Eigenblut hatte ich mal probiert, allerdings vor der Operation und hatte keine Wirkung bemerkt.
 
Also mit Kortison wäre ich auch vorsichtig. Ist meiner Meinung nach ein ziemlicher Dampfhammer - aber wenn die ärztliche Meinung dazu ist, dass es bei einmaliger Gabe okay geht, wäre es vielleicht einen Versuch wert.

Eigenblut / ACP / PRP habe ich auch schon zwei Sessions a sechs mal hinter mir. Könnte da jetzt auch nicht bestätigen dass das irgendwas verändert hätte außer meinen Kontostand.
 
Hallo Jonas,

wollte dir schon lange antworten... jetzt komme ich endlich mal dazu.
Dein Heilungsverlauf ist meinem sehr ähnlich inkl. der Aussage der Ärzte. Bei mir ist auch die Trochlea betroffen und es hat bei mir rd. 2 Jahre (!) gedauert, bis ich das Knie im Alltag nicht mehr gemerkt habe. Auch ich war sehr vorsichtig und die Physio bei "normalen" Therapeuten hat mich nicht weitergebracht, sodass mich mein atrophierter Quadrizeps lange begleitet hat.
1 Jahr nach der OP haben mir auch zwei Orthopäden zu Kortison geraten, allerdings in geringer Dosierung (die Menge für kleine Gelenke wie z.b. Daumen) und maximal 2 Mal. Zudem habe ich rd. 4/5 Wochen nach OP mit ACP/PRP angefangen. Bei mir hat insbesondere das ACP sehr gut gewirkt. Du musst halt beachten, dass die Wirkung über Monate eintritt und nicht sofort.
Und noch ein Hinweis aus meiner Erfahrung: Die Beschwerden die ich hatte und twl. noch habe, kommen nicht vom Knorpel (vermutlich) sondern von den umgebenden Strukturen. Allen voran ist hier die Kapselschwellung zu nennen (nichts anderes als Narbengewebe), die bei mir sehr ausgeprägt war und immer wieder zu Entzündngsreaktionen im Knie geführt. Und ein solches Milieu ist wiederum nicht sonderlich förderlich für einen Knorpelaufbau. Meine Kniescheibe am operierten Knie ist immer noch deutlich gröber von der Silhouette als die nicht operierte Seite.

Zusammenfassend, was mir über 2 Jahre geholfen hat:

1. Ein guter Pyhsio - und damit meine ich wirklich einen guten Physio. Ich war bei 5 Therpeuten ehe ich die Behandlung abgebrochen habe. Danach wurde mir ein Physio vom Orthopäden empfohlen und der war richtig gut! Habe dort 1,5 Jahre trainiert und meinen Oberschenkel wieder hinbekommen. Wenn du einen sehr guten Physio findest, dann wirst du es merken.
2. ACP (PRP) / ACS, jährlich wiederholend, einmalig Kortison
3. Hyaluronsäure (eher aus Gewohnheit, weil ich es schon vor der OP jährlich bekommen habe :-))

Ein Knacken und Reiben merke ich heute auch noch, aber das Knie ist belastbar, nicht entzündet und verträgt Belastungen im allg. gut.

Weiterhin gute Besserung und beste Grüße
AK
 
Hallo AK821,
danke für deine ausführliche Info hins. ACP und Hyaluron, auch ich habe Hyaluron gegen Chondropathie/Arthrose mit halbwegs überschaubarer Wirkung versucht und bin jetzt bei "ACP-Versuchen" gelandet - in welchen Abständen bekommst du Hyaluron und kombinierst du das mit ACP (welche du ja 1x jährlich bekommst, wenn ich deinen Post richtig lese) - und sind das dann jeweils 3 Sitzungen im Abstand von 1 Woche oder nur eine einzige Spritze oder wie ist hier dein "Modus"?
Würdest du mir noch dein Alter verraten?
Danke!
PS: Von Kortison - zumindest häufiger - wurde mir von allen (mittlerweile 4) Ärzten und Physiotherapeuten (mittlerweile 3, bis auch ich den richtigen gefunden habe, hoff ich zumindest :)) abgeraten, da dies den Knorpelabbau nur noch mehr beschleunigen kann.
 
Hallo Jonas,

wollte dir schon lange antworten... jetzt komme ich endlich mal dazu.
Dein Heilungsverlauf ist meinem sehr ähnlich inkl. der Aussage der Ärzte. Bei mir ist auch die Trochlea betroffen und es hat bei mir rd. 2 Jahre (!) gedauert, bis ich das Knie im Alltag nicht mehr gemerkt habe. Auch ich war sehr vorsichtig und die Physio bei "normalen" Therapeuten hat mich nicht weitergebracht, sodass mich mein atrophierter Quadrizeps lange begleitet hat.
1 Jahr nach der OP haben mir auch zwei Orthopäden zu Kortison geraten, allerdings in geringer Dosierung (die Menge für kleine Gelenke wie z.b. Daumen) und maximal 2 Mal. Zudem habe ich rd. 4/5 Wochen nach OP mit ACP/PRP angefangen. Bei mir hat insbesondere das ACP sehr gut gewirkt. Du musst halt beachten, dass die Wirkung über Monate eintritt und nicht sofort.
Und noch ein Hinweis aus meiner Erfahrung: Die Beschwerden die ich hatte und twl. noch habe, kommen nicht vom Knorpel (vermutlich) sondern von den umgebenden Strukturen. Allen voran ist hier die Kapselschwellung zu nennen (nichts anderes als Narbengewebe), die bei mir sehr ausgeprägt war und immer wieder zu Entzündngsreaktionen im Knie geführt. Und ein solches Milieu ist wiederum nicht sonderlich förderlich für einen Knorpelaufbau. Meine Kniescheibe am operierten Knie ist immer noch deutlich gröber von der Silhouette als die nicht operierte Seite.

Zusammenfassend, was mir über 2 Jahre geholfen hat:

1. Ein guter Pyhsio - und damit meine ich wirklich einen guten Physio. Ich war bei 5 Therpeuten ehe ich die Behandlung abgebrochen habe. Danach wurde mir ein Physio vom Orthopäden empfohlen und der war richtig gut! Habe dort 1,5 Jahre trainiert und meinen Oberschenkel wieder hinbekommen. Wenn du einen sehr guten Physio findest, dann wirst du es merken.
2. ACP (PRP) / ACS, jährlich wiederholend, einmalig Kortison
3. Hyaluronsäure (eher aus Gewohnheit, weil ich es schon vor der OP jährlich bekommen habe :-))

Ein Knacken und Reiben merke ich heute auch noch, aber das Knie ist belastbar, nicht entzündet und verträgt Belastungen im allg. gut.

Weiterhin gute Besserung und beste Grüße
AK
Uff 2 Jahre hast Du gebraucht. Ab welchem Zeitpunkt warst Du schmerzfrei ?
 
So, nun auch von mir mal wieder ein Update (war stressig in den letzten Wochen, daher hatte ich dafür keine Zeit).

Die OP ist jetzt 5 Monate her, meinen Alltag kann ich im Regelfall problemlos bestreiten. Klar gibt es mal bessere, mal schlechtere Tage, aber normale Belastungen wie Treppen, Steigungen, etc. gehen meist komplett schmerzfrei. Manchmal habe ich ein Stechen im Knie selbst beim Geradeaus gehen, aber das ist tagesabhängig und auch weiter außen hinter der Kniescheibe als der Knorpelschaden. Ich denke, das ist dem geschuldet, dass einfach noch nicht alles verheilt ist und sicherlich auch aufgrund muskulärer Defizite. Die Schmerzen am Schienbein runter sind nur noch selten da, da meine Nerven wohl wieder belastbarer sind im Alltag. Allerdings habe ich oft welche am Tuberositas-Ansatz - selbst die Berührung tut sehr weh. Ich werde definitiv die Platte und Schrauben entfernen lassen nach ca. 1 Jahr.
Meine Ferse bekomme ich fast wieder an den Hintern, allerdings kein wirklicher Fortschritt mehr seit ein paar Wochen. In die Hocke gehen zum Schuhe anziehen ist immer noch schwierig, aber möglich - wenn auch etwas krüppelig.
Der stechende Schmerz beim abrupten Abfedern, wie z.b. wenn man joggen würde, ist zwar etwas weniger als vor der OP, aber nach wie vor relativ stark - so wie ich das einschätze, muss ich damit leben und einfach auf solche gelenkbelastenden Sportarten verzichten.
Morgen ist mein erstes postoperatives MRT - bin sehr gespannt, was der Radiologe sagt. Im März dann die Untersuchung des MRT beim operierenden Arzt. Etwas Angst habe ich schon davor, dass er sagt, das Transplantat hat sich teilweise wieder gelöst bzw. abgerieben. Keine Lust, den ganzen Mist nochmal zu machen.

@Jonas123321: Ich hoffe sehr, dein heutiger Termin bringt Klarheit! Das, was du durchmachst, ist wirklich nicht schön. Drücke dir die Daumen.
Bei mir hat es sich tatsächlich verbessert. Laufe deutlich flüssiger und schneller. Was mir dabei extrem geholfen hat war fast täglich aufm Laufband im Fitnessstudio gehen zu üben (viel besser als draußen zu laufen, weil man sich potentiell abstützen kann und der Untergrund immer gleich ist, hilft auch dem Kopf). Danke auf jeden Fall an alle die meinten, dass es mit den Blockaden besser wird, es stimmt!
Schwellung sieht man in Streckung kaum, in Beugung im Bereich der Arthroskopie-Narben schon noch (man sieht dann so richtige Beulen außen und innen von der Patella Sehne). Beugung schaffe ich bis ca.eine Handbreit an den Po, das aber schon seit 3 Wochen, weiter komme ich irgendwie einfach nicht.
Muskelaufbau und Physio klappt auch soweit, nur mit einbeinigen Übungen habe ich noch Probleme (neulich mal einbeiniges hinsetzen aufstehen probiert, das tut schon noch gut weh).
Eine super merkwürdige Sache ist mir aufgefallen, als ich neulich schwimmen war: im Wasser blockiert und spannt das Knie deutlich mehr, kraulen geht ohne Probleme, aber im Wasser laufen ist ne Katastrophe. Gibt für mich keinen Sinn, weil ja eigentlich mehr Entlastung...
Freut mich, das zu hören! Meine Blockaden sind auch noch nicht gänzlich weg, sind aber seltener geworden. Immer wieder knackt es auch laut hörbar, wenn die Kniescheibe in die Trochlea rein"knallt" nach einer Blockade. Das einbeinige Hinsetzen habe ich auch in der Physio gemacht - zuerst ist es eine Kopfsache, und dann natürlich schmerzhafter als beidbeinig. Lass dich davon nicht irritieren, mein Physio meint, das ist zu 99% auf muskuläre Defizite zurückzuführen, einfach weiter aufbauen.
Interessant finde ich deinen Bericht zum Thema Wasser. Seit der OP bade ich öfter mal, da das heiße Wasser dem Knie guttut. Wenn ich im Sitzen den Fuß locker auf dem Boden liegen habe und über die Ferse zu mir heranziehe, habe ich fast jedes Mal eine Blockade! Werde im März mal nachfragen, woran das liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jonas123321 schmerzfrei war ich nach 3-4 Monaten. Was aber zb Treppenabsteigen betrifft, hat es ein gutes Jahr gebraucht bis es ohne Schmerz ging So wirklich gut wurde es, als ich die Therapie bei meinem jetzigen Physiotherapeuten angefangen hatte. Also auch mit mehr Muskelmasse im Quadrizeps. Bei mir wurde allerdings auch am laterale retinaculum gearbeitet...
@Manu1979 ACP hatte ich das erste Mal 4/5 Wochen Post OP und dann wieder ein Jahr später. Hyaluronsäure wurde dann mit nem Abstand von 4 Monaten gegeben. ACP habe ich 4 mal spritzen lassen und bei Hyaluronsäure kommt es auf das Präparat an. Da gibt es alles von 1,3 bis 5 mal. Ich fahre letzteren Modus. Achja, Baujahr '81 ;-)
 
Ich gehe jetzt bereits Morgen ein weiteres Mal ins Spital und bekomme eine Eigenblut-Infiltration. Meine Ärzte haben sich untereinander ausgetauscht und es sei wohl die Eigenbluttherapie die erste Wahl.
Ich habe mittlerweile so viel probiert, dass ich har nicht weiss, ob dies wirklich hilft. Aber es ist halt das, was mir angeboten wurde.
Ich soll auch nochmals eine Verordnung Physio machen. Momentan ist es halt nach wie vor schwierig wegen der Beschwerden.
Ich oute mich mal, weil es mir wichtig ist :
Durch die Knie-Geschichte habe ich eine schwere Depression ausgebildet. Ich habe schon lange Depressionen, konnte diese aber eigentlich immer unter anderem mit Gesprächstherapie und eben dem Laufen recht gut unter Kontrolle halten. Jetzt ist es halt letztes Jahr passiert und es war nix mehr mit Laufen und Ausdauersport und das hat mich in eine tiefe Krise katalpultiert.
Das macht die Sache nicht einfacher, sondern für mich eher schwieriger. Ich hätte nie gedacht, dass es mich mal so erwischt.
Ich bin ja hier durch die Anonymität geschützt und wollte einfach dieses Thema offen ansprechen.

Gruss Marco
 
Hallo lieber Jonas123321,
auch ich bin von Depressionen betroffen, ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Wir Sportler, die womöglich ein Leben lang ständig - oft täglich - Sport gemacht haben, definieren uns manchmal auch sehr stark über unsere Leistung diesbezüglich - und wenn das wegbricht (bei mir reicht es schon, wenn das auch nur gefährdet ist), bleibt oft die Frage, wer wir denn ohne das noch sind.

Außerdem kann ich mir zb. nicht vorstellen, ein Leben ohne meiner "großen Liebe", dem Training und der Bewegung, zu führen - also, zumindest kein sinnvolles bzw. sinnerfülltes. Ich habe im Sport (und insbes. im so-richtig-Auspowern) meinen Ausgleich für meine Psyche und wenn das dann ein paar Tage nicht geht, weil ich krank bin oä., werde ich schon unrund. Längere (vom Arzt verordnete) Sportpausen (aufgrund von Verletzungen) sind die Höchststrafe. Und wenn dann so Sachen wie "das wird womöglich nie mehr so gehen wie früher" im Raum stehen, zweifelt man halt an allem, auf was man sein Leben gebaut hat und an was man bisher so geglaubt und festgehalten hat.

Ich habe für mich hier auch noch nicht wirklich eine Lösung gefunden, außer, daß es immer Aufs und Abs gibt und ich mittlerweile halbwegs die Sicherheit habe, wenn ich ganz tief unten bin, es auch wieder bergauf geht, auch wenn man das in dieser Situation dann nicht glauben kann. "Hilfreiche" Sprüche wie, "es findet sich immer eine Lösung" und "mit der Zeit wird es besser" spare ich mir hier, die habe ich selbst zur Genüge gehört (und wollte die Personen, die das meinten - und natürlich meinten sie es gut -, am liebsten auf den Mond schießen). Ich wollte dir nur sagen: danke für deinen Mut, dies hier zu posten und du bist auf keinen Fall allein!!!
 
Hallo,

Ich würde nicht sagen, dass ich mit Depressionen zu kämpfen habe, aber es geht teilweise - vir allem über den Winter- in diese Richtung. Mir hat das Joggen in der Natur immer unheimlich viel gegeben. Das war quasi immer 1 Std den Kopf freiräumen. Besser als jeder Psychiater. Einfach ein super Gefühl, wenn man nach dem Joggen richtig geschwitzt war und einfach nur dasitzt und in sich ruht (Meine Strecke ging rund um eine Talsperre). Das ist jetzt gut 2 Jahre her...... und das fehlt schon extrem. Ich war jetzt wieder ein paar Mal für 10-15 Min auf dem Laufband Joggen und es hat sich echt toll angefühlt nochmal in die Bewegung / den Rhythmus zu kommen. Da kommen Erinnerungen hoch 😀. Aber trotz allem habe ich nicht vor, wieder längere Strecken draußen zu Joggen. Ich suche mir andere, schonendere Sportarten. Kraulschwimmen ist hier aktuell mein Favorit. Da kann man auch sehr gut abschalten.

Was ich sagen will: Ich kann voll und ganz nachvollziehen, dass das fehlende Joggen eine ziemliche Lücke in die mentale Gesundheit reißt. Aber es gibt Alternativen. Dir wünsche ich, dass Du jetzt erstmal die Schmerzen - mit viel Geduld- in den Griff bekommst.

VG Tobias
 
Als Anatomie-Nerd und ehemals ebenfalls unter einer schweren Knieverletzung vom Windsurfunfall leidend, neige ich ja dazu, mich hier ein bisschen zu oft zu melden. In Anbetracht der letzten Posts will ich das noch ein weiteres Mal tun.

Ich stelle mir immer in solchen Situationen die Fragen: Was ist der Worst Case? Wie würde ich damit zurechtkommen? Gibt es noch Optionen, an die ich noch gar nicht so gedacht habe? Vielleicht auch auf den ersten Blick sehr radikale, die man ohne näheres Nachdenken verwirft.

Hier ist ja der Worst Case, dass die Schmerzen nicht besser werden und man auf Dauer nicht mehr richtig am Leben teilnimmt und sich Depressionen festsetzen.

Wenn man konservativ/therapeutisch/prophylaktisch alles probiert hat (dazu gehört dann auch den 1 von 100 wirklich guten Therapeuten gefunden zu haben), gibt es dann doch noch Optionen:

Ein künstliches Gelenk will man ja eigentlich in dem Alter noch nicht wegen Haltbarkeit. Aber ist es nicht allemal besser erstmal wieder 15 Jahre Ruhe zu haben?

Und auch danach - falls ein erneutes Künstliches nicht geht - ich habe viele Dokus von Para-Sportlern gesehen, die entweder nach Unfällen oder weil ein angeborenes Handicap zu sehr Schmerzen verursacht hat, sich entschieden haben, auf einen Unterschenkel zu verzichten. Das klingt jetzt vielleicht absurd oder radikal - soll aber nur aufzeigen, dass doch noch was geht, auch wenn man gar kein Licht mehr sieht. ZB ist ein Sieger eines sehr bekannten 100 Meilen Trailruns in den USA im Training auf einen Felsblock getreten, der dann nachgegeben hat und sein Unterschenkel wurde dann iwie unter einem anderen Fels begraben. Nach X OPs wurden die Schmerzen nicht besser, das Bein war immer geschwollen, an Laufen nicht zu denken. Dann hat er sich zu dem radikalen Schritt entschieden und den Unterschenkel abnehmen lassen. Jetzt ist er den 100 MeilenLauf mit Prothese gelaufen und geht mit seinen Kindern wieder laufen.
Von dieser Option seid Ihr noch weit entfernt, naheliegend ist ja wie gesagt erstmal ein Künstliches, wann Ihr anders nicht weiterkommt. Aber es zeigt Euch, dass es immer Optionen gibt.
Ich habe ziemlichen Einblick in en Parasport, weil mein Sohn ja auch 3 Jahre im Rolli saß - ich weiß also wirklich wovon ich rede und ich habe so tolle, glückliche Menschen mit Handicap kennengelernt.

Ich muss auch immer an mein größtes Vorbild Andreas Baseler denken: Erst seine Mutter an MS gestorben, dann er MS bekommen, 30 Jahre 10h am Tag dagegen erfolgreich antrainiert, damit Mallorca 312 gegen einen ehemaligen Toursieger gewonnen, eine Stiftung gegründet, Hunderten anderen Gehandicapten geholfen und Hoffnung gegeben und dann während der RAAM-Vorbereitung auf einem Radweg fahrend von einem SUV über den Haufen gefahren und partiell querschnittsgelähmt nach X Operationen. Trotzdem setzt er sich weiter für andere ein.

Seid stark. Wenn alles nichts mehr hilft, denkt halt an den Gelenkersatz. Gute Besserung!



Hier Besi zur Inspiration (altes Video, bevor er vom SUV über den Haufen gefahren wurde):


https://stiftung.besiandfriends.de/über-die-stiftung.html

Wer die nachfolgende Lebensgeschichte liest und keine Tränen in den Augen bekommt, ist nicht normal ;-)

https://stiftung.besiandfriends.de/über-besi/
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo lieber Jonas123321,
auch ich bin von Depressionen betroffen, ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Wir Sportler, die womöglich ein Leben lang ständig - oft täglich - Sport gemacht haben, definieren uns manchmal auch sehr stark über unsere Leistung diesbezüglich - und wenn das wegbricht (bei mir reicht es schon, wenn das auch nur gefährdet ist), bleibt oft die Frage, wer wir denn ohne das noch sind.

Außerdem kann ich mir zb. nicht vorstellen, ein Leben ohne meiner "großen Liebe", dem Training und der Bewegung, zu führen - also, zumindest kein sinnvolles bzw. sinnerfülltes. Ich habe im Sport (und insbes. im so-richtig-Auspowern) meinen Ausgleich für meine Psyche und wenn das dann ein paar Tage nicht geht, weil ich krank bin oä., werde ich schon unrund. Längere (vom Arzt verordnete) Sportpausen (aufgrund von Verletzungen) sind die Höchststrafe. Und wenn dann so Sachen wie "das wird womöglich nie mehr so gehen wie früher" im Raum stehen, zweifelt man halt an allem, auf was man sein Leben gebaut hat und an was man bisher so geglaubt und festgehalten hat.

Ich habe für mich hier auch noch nicht wirklich eine Lösung gefunden, außer, daß es immer Aufs und Abs gibt und ich mittlerweile halbwegs die Sicherheit habe, wenn ich ganz tief unten bin, es auch wieder bergauf geht, auch wenn man das in dieser Situation dann nicht glauben kann. "Hilfreiche" Sprüche wie, "es findet sich immer eine Lösung" und "mit der Zeit wird es besser" spare ich mir hier, die habe ich selbst zur Genüge gehört (und wollte die Personen, die das meinten - und natürlich meinten sie es gut -, am liebsten auf den Mond schießen). Ich wollte dir nur sagen: danke für deinen Mut, dies hier zu posten und du bist auf keinen Fall allein!!!

Als Anatomie-Nerd und ehemals ebenfalls unter einer schweren Knieverletzung vom Windsurfunfall leidend, neige ich ja dazu, mich hier ein bisschen zu oft zu melden. In Anbetracht der letzten Posts will ich das noch ein weiteres Mal tun.

Ich stelle mir immer in solchen Situationen die Fragen: Was ist der Worst Case? Wie würde ich damit zurechtkommen? Gibt es noch Optionen, an die ich noch gar nicht so gedacht habe? Vielleicht auch auf den ersten Blick sehr radikale, die man ohne näheres Nachdenken verwirft.

Hier ist ja der Worst Case, dass die Schmerzen nicht besser werden und man auf Dauer nicht mehr richtig am Leben teilnimmt und sich Depressionen festsetzen.

Wenn man konservativ/therapeutisch/prophylaktisch alles probiert hat (dazu gehört dann auch den 1 von 100 wirklich guten Therapeuten gefunden zu haben), gibt es dann doch noch Optionen:

Ein künstliches Gelenk will man ja eigentlich in dem Alter noch nicht wegen Haltbarkeit. Aber ist es nicht allemal besser erstmal wieder 15 Jahre Ruhe zu haben?

Und auch danach - falls ein erneutes Künstliches nicht geht - ich habe viele Dokus von Para-Sportlern gesehen, die entweder nach Unfällen oder weil ein angeborenes Handicap zu sehr Schmerzen verursacht hat, sich entschieden haben, auf einen Unterschenkel zu verzichten. Das klingt jetzt vielleicht absurd oder radikal - soll aber nur aufzeigen, dass doch noch was geht, auch wenn man gar kein Licht mehr sieht. ZB ist ein Sieger eines sehr bekannten 100 Meilen Trailruns in den USA im Training auf einen Felsblock getreten, der dann nachgegeben hat und sein Unterschenkel wurde dann iwie unter einem anderen Fels begraben. Nach X OPs wurden die Schmerzen nicht besser, das Bein war immer geschwollen, an Laufen nicht zu denken. Dann hat er sich zu dem radikalen Schritt entschieden und den Unterschenkel abnehmen lassen. Jetzt ist er den 100 MeilenLauf mit Prothese gelaufen und geht mit seinen Kindern wieder laufen.
Von dieser Option seid Ihr noch weit entfernt, naheliegend ist ja wie gesagt erstmal ein Künstliches, wann Ihr anders nicht weiterkommt. Aber es zeigt Euch, dass es immer Optionen gibt.
Ich habe ziemlichen Einblick in en Parasport, weil mein Sohn ja auch 3 Jahre im Rolli saß - ich weiß also wirklich wovon ich rede und ich habe so tolle, glückliche Menschen mit Handicap kennengelernt.

Ich muss auch immer an mein größtes Vorbild Andreas Baseler denken: Erst seine Mutter an MS gestorben, dann er MS bekommen, 30 Jahre 10h am Tag dagegen erfolgreich antrainiert, damit Mallorca 312 gegen einen ehemaligen Toursieger gewonnen, eine Stiftung gegründet, Hunderten anderen Gehandicapten geholfen und Hoffnung gegeben und dann während der RAAM-Vorbereitung auf einem Radweg fahrend von einem SUV über den Haufen gefahren und partiell querschnittsgelähmt nach X Operationen. Trotzdem setzt er sich weiter für andere ein.

Seid stark. Wenn alles nichts mehr hilft, denkt halt an den Gelenkersatz. Gute Besserung!



Hier Besi zur Inspiration (altes Video, bevor er vom SUV über den Haufen gefahren wurde):


https://stiftung.besiandfriends.de/über-die-stiftung.html

Wer die nachfolgende Lebensgeschichte liest und keine Tränen in den Augen bekommt, ist nicht normal ;-)

https://stiftung.besiandfriends.de/über-besi/
Ich finde nicht, dass Du Dich zu oft meldest. Inhaltlich ist es aus meiner Sicht immer bereichernd.

Thema Worst-Case: das habe ich schon überlegt und auch gegenüber mehreren Ärzten vorgebracht. Hier waren sich alle einig, dass dies keine (momentan) Option sei.
Zudem ist wohl nach einer Prothese die Schmerzfreiheit nicht garantiert und die sportlichen Möglichkeiten sind stark eingeschränkt. Das muss im Fall der Fälle dann wirklich gut überlegg sein, aber es ist eine Option ja.
 
Guten Morgen zusammen!
Danke dir, Tiefdruck1, das ist wirklich sehr berührend!
Meine Vorgehensweise ist momentan, den Gelenkersatz so lange wie möglich rauszuzögern (aktuell wechseln Schmerz- mit Schmerzfreiphasen, in denen ich dann auch meinen geliebten Sport Laufen ausüben kann), aber durchaus in Erwägung zu ziehen, falls es nicht mehr so weitergeht.
Meine Hoffnung ist weiters, dass sich die Medizin in den nächsten Jahren so weit weiterentwickelt, dass man auch (mehrere) Revisionen künstlicher Gelenke gut und problemloser hinbekommt.
Wer weiß und vielleicht erfinden sie ja irgendwas. Letztlich passiert da ja in Wissenschaft und Technik auch viel. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Situation in ein paar Jahren ev. gleich ganz anders ausschaut. Ich meine - früher waren ganz andere Dinge, die wir heute problemlos operieren, ein Todesurteil...
Sorry, falls das ganze jetzt ein wenig am Thread vorbeigeht. Ich glaube nur, dass körperliche und psychische Gesundheit sehr stark zusammenhängen und sicherlich viele, die mit ständigen Knieproblemen zu kämpfen haben, früher oder später auch dieses Thema bekommen.
 
Eine neue Folge vom Podcast. Selbst noch nicht gehört, aber sicherlich für den ein oder anderen Menschen hier interessant.

https://pca.st/episode/fde05434-13b5-4418-96d1-7e1b16f6645e

1000020314.png
 
Innenseitig Arthrose 3. Grades. Und mit 34 ist eine Prothese keine Option. Zudem müsste das Kreuzband nochmal gemacht werden. Außenseite sieht besser aus, d.h. damit sollen noch ein paar Jahre rausgeholt werden.
 
@JohnnyM Vielen Dank für den Podcast - Prof. Dr. Niemeyer soll eventuell meine Achsfehlstellung operieren - hat hier jemand Erfahrungen mit einer O-Bein-Korrektur?
Hi, ich hatte Schaden 4. Grades an der Innenseite rechtes Knie (bin 44). Ca 2,5 cm2. Leichte O-Beinstellung mit ungefähr 5 Grad. Ob das wirklich ursächlich war ? MRT linkes Knie war unauffällig. Egal, gleichzeitig zu minced cartilage wurde rechts umstellungs-osteotomie gemacht. Das fand ich isoliert weniger schlimm....eher vergleichbar mit Knochenbruch. EingeTage nach der OP waren die Schmerzen schon weg. Natürlich größere Wunde und Naht. Hatte aber alles gut geheilt. Mich hatte vielmehr die Sorge belastet, durch irgendeine falsche Bewegung die Knorpel-OP zu Nichte zu machen. Da konnte bei der Umstellung Dank Platten/ Schrauben ja nichts passieren. 1 Jahr später wurde beides dann ambulant entfernt. Die Knieregion hat ein leicht anderes Gefühl und ganz selten "spannt" die Narbe vielleicht noch etwas. Aber insgesamt war das eher ein Klacks im Vergleich zu der Knorpel-Thematik (ständiges Aufpassen, wohldosierte Bewegung etc etc....). Aber ob das leichte o-Bein wirklich ursächlich war bzw die OP notwendig war...da bin ich mir heute nicht sicher. Evtl hab ich mir den Knorpel auch einfach bei der Gartenarbeit kaputt gemacht, weil ich (regelmäßig) wie ein Verrückter auf den Spaten getreten habe 😞. Linkes knie ist ha ok und o-Beine hat man ja wohl eher beidseitig?!. Also vor der Umstellungs-Op hätte ich nicht zuuuuu viel Angst, nur Respekt 😉.
 
Servus zusammen,

ich werkele derzeit mit einer Donjoy-Orthese (die ich nur bei Belastung/Sport/längeren Spaziergängen trage), die das Knie etwas nach innen drückt und somit die O-Beinstellung (auch 5 Grad) etwas "ausgleichen" soll und damit den "Hauptbelastungspunkt" vom Knorpel etwas "verschiebt". Ich dachte, hilfts nix, so schadets nix und ist allemal der weniger invastive Eingriff als eine Umstellungs-OP.

@thehornedman: Vielleicht kannst du das im Vorfeld ja mal "probieren", wie sich das damit dann anfühlt. Damit lässt sich alles machen, biken, Kraftsport und ich kann damit auch problemlos joggen (außer schwimmen halt, weil das Ding nicht recht nass werden soll, aber das ist ohnehin nicht mein (Haupt-)Sport).

Und ja, auch ich habe O-Beine auf beiden Seiten, aber der Knorpelschaden ist innen auf einem Bein (dort wo ich jetzt eben die Orthese trag) deutlich mehr und auf der anderen ist das O-Bein nicht ganz so ausgeprägt.

Kann jetzt zwar nicht sagen, daß das DIE Lösung für alle Zeiten ist, aber den Versuch ists wert. Oder hat sonst jemand Erfahrung damit?
 
Ob die O-Beine ausschlaggebend für die aktuelle Situation waren kann ich nicht einschätzen - nachdem ich den Podcast gehört habe, könnte das durchaus sein. Vor allem die überproportionale Belastung selbst bei einem unverletzten Knie und die daraus folgenden Risiken für Bänderverletzungen.
Habe links und rechts Kreuzband-, Innenband- und Meniskusrisse (BMX und Snowboard) und rechts dann einen MRSA-Keim inkl. mehrfacher Nach-OP.

Meine Hoffnung ist es, durch die Umstellung den innenseitigen Knorpel zu entlasten und durch Training und Gewichtsreduktion die Prothese ein paar Jahre hinauszuzögern (bis der KI-Overlord übernimmt)

Orthesen habe ich lange getragen, aber suche nach einer "besseren" Lösung...
 
Am letzten Freitag war ich zur Eigenblut-Infiltration und musste recht lange warten. Während des Wartens bekam ich ganz starke Ruheschmerzen und ich wusste nicht wie sitzen oder stehen. Bei der Infilltration hab ich dann wahrscheinlich bedingt durch die Schmerzen grosse Angst bekommen.
Am Tag danach hatte ich wieder starke Schmerzen und war nun zum 3. Mal in der orthopädischen Notaufnahme. Man hat das Knie nochmals geröngt (keine Auffälligkeiten) und mir Tramadol und Novalgin gegeben. Heute habe ich nochmals wegen eines Sprechstundentermins angerufen. Dieser soll jetzt lediglich telefonsich stattfinden.
Ich weiss einfach nicht mehr weiter ...
Ich bin jetzt knapp mehr als 5 Monate nach der OP und habe starke Schmerzen, die lediglich beim Liegen besser sind. Bisher haben mir weder der Chirug, noch der Chefarzt die Ursachen der Schmerzen erklären können und auch keine Lösung anbieten können.
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun ?
Das zehrt so sehr an meinen Nerven, dass ich einfach icht mehr weiss wie das weitergehen soll.
 
Hi,
Ich bin ja echt kein Experte. Aber es klingt doch alles danach, dass Dein Knie total entzündet ist. Kann man da nicht mal die Entzündungswerte im Blut messen? Was soll es denn anderes sein,...Du belastet ja kaum. Wenn es eine Entzündung ist würde ich alle verfügbaren entzündungshemmende Medikamente nehmen :) Vielleicht auch Kortison, denn Entzündung selbst ist ja auch nicht förderlich für Knorpelaufbau. Oder kommt auch ein Krankenhauskeim in Frage? Ich würde den Muskelaufbau jetzt aussen vor lassen und nur ohne Belastung etwas bewegen....
 
Es tut mir wirklich sehr leid wie schlecht es Dir geht @Jonas123321

Musst Du denn aktuell auch arbeiten? Hast Du das Glück einen Schreibtisch-Job im Homeoffice machen zu können oder bist Du aufgrund der vielen Komplikationen krankgeschrieben?

Zusätzlich zu den von hobe80 vorgeschlagenen Medikamenten, haben mir bei Entzündungen auch immer überraschend gut Quarkwickel geholfen. Hoffe das klingt jetzt nicht wie Hohn für Dich bei Deinen akuten Problemen wenn jemand mit Quarkwickeln kommt - aber probier es ruhig mal aus.
 
Zurück