Koblenz: Radfahrer sollen mal wieder zurückstecken...

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Radverkehr Peter-Altmeier-Ufer, Konrad-Adenauer-Ufer, Rheinanlagen
22. August 2017

Koblenz – „Die Stadtverwaltung beabsichtigt in den Uferbereichen des Peter-Altmeier-Ufers, des Konrad-Adenauer-Ufers und der Rheinanlagen eine Veränderung der Beschilderung für den Rad- und Fußgängerverkehr“, teilt Baudezernent Bert Flöck mit. „Wir wollen damit, das in den letzten Jahren gestiegene Beschwerdeaufkommen sowohl bei der Verwaltung als auch bei der Polizei reduzieren“.

Die Konfliktsituationen in den Uferbereichen sind der hohen Bedeutung für den Rad- und Fußgängerverkehr (überregionale Radrouten, Berufspendler, Touristik, Naherholung), der bisherigen Beschilderung, aber auch dem Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer geschuldet. Die Maßnahmen wurden zwischen den Ämtern 61 und 66, dem Eigenbetrieb 67 und der Polizei abgestimmt, der ADFC wurde angehört. Hierbei wurde versucht die Interessen und den notwendigen Schutz aller Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge) zu berücksichtigen.

Hier die Erläuterungen zu den Regelungen im Einzelnen:
Peter-Altmeier-Ufer:
Am Peter-Altmeier-Ufer an der Mosel sollen die Fahrradfahrer nach wie vor auf der Fahrbahn fahren. Dies wird zukünftig durch einige zusätzliche Schilder und der Markierung von Fahrradpiktogrammen auf der Fahrbahn verdeutlicht. Der Gehweg war dort immer ein reiner Gehweg und wird dies auch bleiben. Die Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn sollen alle Verkehrsteilnehmer darauf hinweisen, dass der Fahrradverkehr auf der Fahrbahn geführt wird und die Aufmerksamkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmer für Fahrradfahrer soll hierdurch gesteigert werden.

Danziger Freiheit + Konrad-Adenauer-Ufer:
Hier wird der bisherige gemeinsame Geh- und Radweg aufgehoben, da insbesondere durch das Deutsche Eck, die Schiffsanleger und die Seilbahnstation ein sehr hohes Fußgängeraufkommen herrscht. Dem Platzbedarf und der Sicherheit der Fußgänger soll hier Rechnung getragen werden. Daher wird die Beschilderung zukünftig wie folgt aussehen: „Gehweg; Radfahrer frei“ Diese Beschilderung erlaubt zwar weiterhin das Fahrradfahren in diesem Bereich, allerdings nur mit Schrittgeschwindigkeit und dem Fußgänger wird Vorrang eingeräumt. Der Radverkehr hat besondere Rücksicht auf den Fußgängerverkehr zu nehmen. Der unmittelbare Uferbereich an den Schiffsanlegern bis zur Spitze des Deutschen Ecks bleibt dem Fußgängerverkehr alleine vorbehalten. Dies wird durch entsprechende Verbotszeichen deutlich.

Im weiteren Verlauf des Konrad-Adenauer-Ufers wird der Radverkehr in beiden Fahrtrichtungen unverändert auf der Fahrbahn geführt. Da die Straße in diesem Bereich für den Durchgangsverkehr gesperrt ist, ist der Radverkehr hier sicher und komfortabel unterwegs.

Kaiserin-Augusta-Anlagen:
In den Kaiserin-Augusta-Anlagen von der Rückseite des Kurfürstlichen Schlosses bis zum Oberwerth wird die Beschilderung zukünftig wie folgt aussehen: „Gemeinsamer Geh- und Radweg“ Diese Beschilderung gilt für den breiten Hauptweg der Kaiserin-Augusta-Anlagen. Hier haben Radfahrer und Fußgänger gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen. Fast im gesamten Bereich der Kaiserin-Augusta-Anlagen steht den Fußgängern neben dem gemeinsamen Geh- und Radweg auch der Leinpfad direkt am Ufer zur Verfügung. Dort ist das Fahrradfahren durch entsprechende Beschilderung untersagt, sodass auch schwächere Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit haben, ohne unmittelbaren Fahrradverkehr zu spazieren.


Artikel:
http://blaulichtmyk.de/radverkehr-peter-altmeier-ufer-konrad-adenauer-ufer-rheinanlagen/

o_O
 
Find ich grundsätzlich gut. Durch das verbotswidrige Nutzen des Bürgersteiges kommt es immer wieder zu unschönen Situation, die dann auf alle Radfahrer projeziert werden. Zumal der Bürgersteig unter der Brücke zu schmal ist. Die Beschilderung ist ein erster Schritt, jetzt fehlt Tempo 30 für das Peter-altmeier Ufer!
Mann sieht aber auch: an der bescheidenen Situation für Radfahrer ändert sich nur etwas, wenn wir in den Blickpunkt geraten-und sei es durch negative Meldungen...
Allerdings ist es mit ein paar schildern mehr nicht getan.
trotz unseres fahradbeauftragten vermisse ich ein nachvollziehbares Gesamtkonzept und eine eindeutige Haltung zum Radverkehr.
Der Radverkehr in Koblenz braucht eine Imagekampagne!
 
Aus meiner Sicht ziehen dunkle Wolken über Koblenz :mad:



Diese Pressemitteilung liest sich positiver als es in der Realität ist. Fußgänger und vor allem Autofahrer werden einseitig bevorzugt. Radfahrer sind eher eine lästige Plage.

Muss man die Innenstadt mit Autos vollstopfen und dann noch die Radler dazwischenquetschen?

Müssen die Fußgänger wirklich die geamte Breite der Rheinanlagen in Beschlag nehmen. Da ist doch wirklich genug Raum für eine Koexistenz ohne unrealistische "Schrittgeschwindigkeit".

Und die Sperrung des "Deutschen Ecks" für 2Räder ist ja wohl für so einen markanten Punkt vieler Radtouren ein Witz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme Dir vollkommen zu - Radfahren in Koblenz ist kein Spaß, wir haben keine Lobby, und die Stadt verwaltet nur so weit sie muss.
Was das Deutsche Eck angeht bin ich aber auch der Meinung, dass dort keiner her- oder hinfahren muss. Man kann sein Bike gut dahin schieben. Dort sind viele Touristen im "Hans-guck-in-die-Luft-Modus" unterwegs, Kollisionen und Konflikte somit vorprogrammiert. Und wir Radler brauche nicht noch mehr negative Berichterstattung.

Ich bin Alltagsradler, halte (und kenne) mich an die allermeisten Verkehrsregeln. Viele andere Biker halten sich aber nicht an diese Regeln, und erzeugen damit ein schlechtes Allgemeinbild. Und anstelle einer intensiven Aufklärungskampagne werden halt Verbote ausgesprochen, und damit das negative Bild auf die Radler noch verstärkt.

In Koblenz wird einfach keine klare Linie gefahren. Auch die Rhein-Zeitung schreibt nicht neutral, sondern eher negativ-wertend. Gleichzeitig steigt aber nicht zuletzt durch die E-Bikes die Zahl der Radfahrer, somit besteht hier Handlungsbedarf.

Koblenz braucht zu allererst eine eindeutige und durchgängige Beschilderung der Radwege. Diese müssen auch freibleiben, sprich parkende Fahrzeuge müssen konsequent abgemahnt und/oder abgeschleppt werden. Dann müssen sowohl Rad- als auch Autofahrer auf die jeweiligen Rechte und Pflichten hingewiesen werden. Und dann eine Kampagne "Pro-Fahrrad".
Und das nicht nur IN Koblenz, sondern auch an Rhein und Mosel, sowie in Richtung der Stadtteile (Pendler).

Das man mit dem Fahrrad nicht mehr zum Deutschen fahren darf halte ich für zweitrangig. Das mir jeden Arbeitstag jemand die Vorfahrt nimmt, mich zu knapp überholt, zu dicht auffährt, oder mir ganz allgemein das Gefühl gibt, ich solle doch besser laufen, halte ich für viel wichtiger.
 
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