Krämpfe während des Marathons

schnarchsack

Zwewwellewwerworschtbiker
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20. Februar 2004
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Lutherstadt Eisleben
Hallo an alle,

ich hab da mal ne Frage, die ehr in den medizinischen Bereich geht:

Ich bin am vergangenen So. zum ersten mal einen MTB-Matathon mitgefahren (www.mtb-biesenrode.de) und zwar über eine Strecke von 50km bei 1400hm.

Eigentlich war ich in einer guten Verfassung, hatte mich auch durch ein spezielles Bergtraining intensiv auf das Rennen vorbereitet. Auch sonst würde ich meinen Trainingszustand als nicht all zu schlecht einschätzen. Ich fahre meist zweimal pro Woche so ca. 40 - 60km (aber natürlich nicht immer 1400hm).

Angangs lief es auch noch recht gut aber so ca. nach der Hälfte der Strecke (25km) bekam ich massive Probleme mit Krämpfen in den Oberschenkeln (beidseitig). Immer am Berg fing es an. Ich konnte nur noch auf „Sparflamme“ fahren, sonst hätte sich gar nichts mehr bewegt. Ich musste auch mehrmals absteigen und schieben.
Irgendwann hat es mich dann voll erwischt.Ich konnte mich und das Rad nur noch in die Wiese fallen lassen. Da lag ich wie ein Maikäfer auf dem Rücken mit angehockten Beinen. Die Krämpfe tobten sich aus und die anderen biker an mir vorbei (ca. 5-10 Min. Zeitverlust).
Als es sich ausgekrampft hatte, ging es wieder besser. Ich nochmal Gas geben und wieder etwas Boden gut machen.

Zu erwähnen ist noch, dass ich den ersten Versorgungsstützpunkt ungenutzt liegen lies. Vielleicht hätt ich dort son en Iso-Drink zusätzlich zu mir nehmen sollen. Ich hatte aber noch ausreichend in der eigenen Flasche dabei, deswegen hatte ich auf diesen Stop verzichtet.

Nun die Fragen:
Kennt Ihr dieses Problem, was tut Ihr dagegen?
Was muss man tun, dass man von solchen Krämpfen während eines Wettkampfes verschont bleibt?
Ist es ein Ernährungsproblem (bin zur Zeit etwas auf Diät: wenig Fett u. wenig Kohlehydrate - allerdings nicht vor dem Rennen)?
Manche meinten ich hätte zu wenig getrunken? Andere erzählten von einer Mg-Kur, die sie vorher gemacht haben (ich hatte auch etwas Mg zusätzlich genommen am Abend zuvor und direkt vor dem Rennen - aber vielleicht nicht genug)?
Eines steht sicher außer Frage: der Trainigszustand hätte (wie immer) natürlich noch besser sein können.

Also ich freu mich auf Eure posts.

MFG. Schnarchsack
 
also am magnesium wirds nicht gelegen haben, in der tat hat man magnesium entweder vorm wettkampf in den muskeln, oder ben nicht, dann wirds richtig heftig... so gesehen war die abendliche einnahme gut

die frage ist eher, was du getrunken hast während des marathons? hier ist die menge und vor allem der natriumgehalt entscheidend...

deinen fehler hast ja auch schon erkannt, wobei natürlich nicht gesagt ist, das in dem isodrunk genug natrium gewesen wäre, aber trinken tut man grundsätzlich bevor man es eigentlich muss...

der link in meiner signatur führt dich zu einem artikel "trinken im sport" unter publikationen schauen, damit solltest dann gewappnet sein fürn nächsten marathon :)
 
Hi,
es kann auch mal an der Kälte liegen, also wenn man unter einem Kälteeinbruch fährt, vielleicht auch noch mit kurzer Hose. Dann sind die Muskeln nicht so schnell aufgewärmt, und wenn man sich vorher nicht richtig aufwärmt, sondern gleich volle Pulle macht, dann sind Krämpfe möglich.
Ich habe aber auch einen Na Mangel im Verdacht, den man sich schnell einhandelt, wenn man etwas auf Diät ist, oder eine Kombination aus beiden Ursachen.
Ich hatte sowas dieses Jahr auch mal zum ersten und bisher einzigen Mal.
Gruss!
Shem
 
Hallo,
besten Dank für die schnellen Antworten.

@pingelchen:
Link zu dem Doc ist genial. Der hat ja noch vieles anderes Interessantes veröffentlicht.

@shemesh:
Das es an kalten Muskeln gelegen hat, glaub ich eigentlich nicht:
Zum einen hatte ich ne lange Hose an (als einer der wenigen Starter). Hatte diese Entscheidung für mich persönlich aber richtig getroffen, da es im Wald stellenweise noch sehr kalt war.
Andererseits traten die Krämpfe ja erst in der zweiten Hälfte des Rennens auf, wo ich eigentlich denke, dass ich zu diesem Zeitpunkt warm war.

Vielleicht gibt`s weitere Leute, die ne Meinung dazu haben?

MfG. schnachsack
 
hi,

vermutlich lag es an zuwenig flüssigkeit die du zu dir genommen hast. wann, was und wie oft hast du getrunken? Man sollte rechtzeitig mt trinken + essen beginnen. damit der körper erst garnicht "leer" läuft.

grüße coffee
 
Krämpfe vermeidet man (neben der richtigen Ernährung) auch,
indem man etwas kleinere Gänge fährt.

Mal ein interessanter Tip zur Beseitigung von Krämpfen:
Brennesseln! :D
Mein Bruder ist mal mit einem Krampf in einen Haufen reingefahren und
danach waren die Beine sofort wieder offen. Im Rennen sind natürlich
nicht immer wlche da, aber falls ich mal einen bekommen sollte, werde
ich es auf jeden Fall probieren. Hört sich auch logisch an. Die Durchblutung
wird dadurch wahrscheinlich enorm gesteigert.

Thb
 
@ thunderbird:
Also den Tipp mit den Brennesseln beherzige ich nicht. Ich bin auf ner Tour (es war schon Abend) mal auf nem zugewucherten Trail durch ne Brennesselpassage gekommen (kurze Hose) - Ergebnis: ich hatte die ganze Nacht Feurer in den Beinen und Fieber/Albtäume. Aber am nächsten Tag, nachdem ich schweißgebadet aufgestanden bin, war alles vorbei.

@coffee:
Im Nachhinein denke ich auch, dass es am Flüssigkeitsmangel lag. Ich hatte zwar ca. 3h vorm Start gefrühstückt (1 Tasse Kaffee) und danach vielleicht noch 1/2 Liter Minaralwasser getrunken aber dann eben bis zum Rennen nichts mehr. Ich hätt mich mal richtig "hydrieren" solln.
Während des Rennens hab ich dann immer mal (ca. aller 10 Min.) einen Schluck aus der Flasche genommen (war ne Mischung aus ner Mg-Brausetablette mit etwas Dextroenergen-Pulver und Leitungswasser). Sicher hat in dieser Mischung noch etwas Na(Cl) gefehlt (mal abgesehen von der Flüssigkeitsmenge).
Während des Rennens hatte ich mir die Flasche dann mit Iso auffüllen lassen, aber da waren die Krämpfe schon aktuell.

Gruß schnarchsack
 
schnarchsack schrieb:
Ich hatte zwar ca. 3h vorm Start gefrühstückt (1 Tasse Kaffee) und danach vielleicht noch 1/2 Liter Minaralwasser getrunken aber dann eben bis zum Rennen nichts mehr.

Gruß schnarchsack

Der Kaffe ist war wohl keine gute Wahl, weil der den Körper entwässert. D.h. mit einem Teil des halben Liters Wasser, hast du quasi nur den Kaffee ausgeglichen.
Da der Körper ja in der Früh sowieso eher dehydriert ist, war der halbe Liter bis zum Marathon wohl sicherlich zu wenig.
Gruss,
Andreas
 
hallo schnarchsack,

also ich hab noch nie probleme mit kraempfen gehabt, moechte aber auch ein bischen meinen senf dazugeben:
also die tasse kaffee wird deinen koerper auch nicht austrocknen. aber der halbe liter davor ist schon etwas wenig. ich "saufe" in den stunden vor einem renne mindestens einen liter. aber ich glaube, da ist es auch schon zu spaet. man sollte sicher in den tagen vor dem rennen viel trinken. in kombination mit kohlenhydraten kann das wasser (und die kohlenhydrarte) dann gut gespeichert werden. und wenns am magnesium liegt, so ist es sicher auch sinnvoller, nicht ne kur vor dem rennen zu machen, sondern taeglich was zu nehmen. ich verzichte allerdings auf sowas, esse statt dessen viel obst und salat und so.und bier hat auch viele mineralstoffe und so`n gesundes zeug.:bier:
ich war auch in biesenrode am start und hab waehrend des rennens ca. 1,5...2 liter getrunken. allerdings kann ich dir den von dir benutzten mix nur bedingt empfehlen. dextroenergen pulver ist ja meines wissen traubenzucker, der macht schnell power, aber "hitzige pferde ziehen nicht lange"... ich hab statt dessen ca. 80g maltodextrin19 (-->apotheke) mit apfelsaft vermischt und da noch etwas salz zugegeben. hab ich in biesenrode das erste mal ausprobiert und hat super dienste geleistet. ab der mitte der zweiten runde hab ich dann aber immer mal ein stueck dextroenergen reingedrueckt, gab nochmal kraft fuer die letzte halbe stunde. ich hab nach 5 minuten die wirkung richtig gespuert und konnte noch einige ueberholen. aber kurz vorm ziel war ich dann auch "flasche leer".

also, viel spass weiterhin beim biken. und wenn du ein paar ratschlaege mal ausprobieren moechtest, so bietet sich folgende veranstaltung an....


gruesse,
mathias
 
@schnarchsack

Danke. ich hab eigentlich nicht mit so ner platzierung gerechnet, hab auch erst nach ner weile mitbekommen, das ich topten war:freu: . vielleicht laesst sich das ja in mertendorf wiederholen.....

gruesse,
mathias
 
pingelchen schrieb:
die frage ist eher, was du getrunken hast während des marathons? hier ist die menge und vor allem der natriumgehalt entscheidend...

deinen fehler hast ja auch schon erkannt, wobei natürlich nicht gesagt ist, das in dem isodrunk genug natrium gewesen wäre, aber trinken tut man grundsätzlich bevor man es eigentlich muss...


Natrium?
da bekomme ich ganz grosse ohren. ich werd naemlich auch (fast immer) von kraempfen geplagt, obwohl ich viel trinke und grundsaetzlich magnesium einnehme...

was hat es mit natrium fuer eine bewandniss? in welchen getraenken/pulverchen ist es ausreichend enthalten?

merci,
duble
 
bei mir isses eigentlich so, dass ich vor und während der wettkampfperiode ausreichend magnesium (in form von tabletten) supplementiere. für die veranstaltungen selbst achte ich darauf, mein getränk mit besonders Mg und Na haltigem mineralwasser (angaben dazu finden sich ja auf den jeweilgen flaschen in getränkehandel - es sollte auf jeden fall stilles wasser sein, sonst fliegt dur die flasche möglicherweise um die ohren oder du hast zumindest kurzfristig an unangenehmen nebenwirkungen auf dem rad zu leiden) anzumischen. als pulver bietet sich meiner erfahrung nach besonders basica sport an.
 
Die Radfahrer der UDSSR hatten früher immer eine Stechnadel dabei. Bei einem Krampf habe Sie sich diese dann in den entsprechenden Muskel gestochen. Ich habs selber noch nicht versucht, bin aber auf Eure Erfahrungsberichte gespannt :D

Ansonsten kan ich dem bereits gesagten eigentlich nur beipflichten:

Viel trinken (vor und während dem Rennen), regelmässig Essen, kleinere Gänge treten.....
 
Hallo Schnarchsack!
Das ganze Magnesium/Natrium-Zeug ist schon irgendwo relevant, aber die Ursache deiner Krämpfe ist sicher die ÜBERANSTRENGUNG im Wettkampf.
Du fährst dich vor dem Start nicht richtig warm, musst am Start noch 15-30min warten und gibst gleich zu Beginn ordentlich Gas - und das wahrscheinlich noch in einem zu dicken Gang.
Probier im nächsten Wettkampf taktischer zu fahren und die ersten 10km wirklich locker einzufahren.

Gruß
Cook
 
Tach zusammen!

Ich hatte nur ein einziges mal nen Krampf - beim Schwimmen im Schulsport. Das ist jetzt aber auch schon über 10 Jahre her.

Es gibt viele Punkte, die hier zu beachten Sind. Angefangen vom "richtigen" Training. Denk daran - Grundlagenausdauer! Die sollte 70 - 80 % des Trainings ausmachen (hab ich mal gelesen). Dann solltest du immer genügend trinken. Also jeden Tag. Mindestens 2 - 3 l. Dann hat dein Körper immer genügend Flüssigkeit. Beim Training und Rennen brauchst du natürlich mehr Flüssigkeit. Dann die Ernährung. Deine Kohlenhydrat-Speicher müssen voll sein. Und die musst du auch ständig nachfüllen. Sonst gibts Probleme im Rennen. Hier kannst du immer mal wieder was essen. Es müssen ja nicht die teuren Energy-Riegel sein. Es tuts hier auch ein Corny. Und du kannst in deine Trinkflaschen noch ein Pulver von Maxim oder Powerbar oder so einfüllen. Die enthalten auch Kohlenhydrate. Tja, und dann noch richtige Kleidung und Aufwärmen. Und natürlich....

Die Liste lässt sich wohl ewig fortsetzen. :p
 
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