Kugellager vom Hinterbau einpressen

Mr_Marco

MTB-Trailscout
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23. März 2012
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Hallo liebe Schraubergemeinde,

nach 6 Jahren war es endlich soweit und ich habe mich an die Kugellager meines Hinterbaus gemacht. Okay....zugegeben hätte ich 2 Jahre früher damit anfangen sollen :D Aber die Lager waren sogar noch in einem beachtlichen Zustand.

Ich habe ein Lapierre Zesty 514 Modelljahr 2011.

Problemstellung:
Ich bin bei dem Schritt alle Lager wieder einpressen zu wollen. An der Wippe und an der Kettenstrebe. Hierzu habe ich kein Profiwerkzeug. Ich benutze eine Gewindeschraube, Unterlegschrauben, etc. und die alten Lager als Hilfe.

2 Lager an der Wippe habe ich eingepresst. Alles schön eingefettet vorher. Es ist schwierig mit meinem Tool komplett gerade zu bleiben und nicht zu verkanten. Die beiden Läger haben außerhalb des Rahmens super Freilauf, eingepresst verhalten sich beide unterschiedlich. Das eine läuft super schwer gängig und das andere so lala. Aber nicht so easy wie vor dem einpressen.

Was mache ich falsch? Verkantet? Oder ist es sogar die Lageraufnahme im Rahmen? Ich habe das Gefühl das die Lageraufnahme auf das Lager drückt und es deshalb so schwer gängig läuft.

Sollten die Lageraufnahmen vom Rahmen nochmals vom Profi plan gefrässt werden?

Welche Idee habt ihr?

Ich bin schon an dem Punkt angenommen zu sagen, dass Einpressen lasse ich von meiner Fachwerkstatt machen.

Beste Grüße & Danke für eure Meinung
Mr_Marco
 
Bei meinen Lagern habe ich keinen Unterschied nach dem Einpressen gemerkt.
Wenn du gerade bleibst, gehen die Lager auch ohne Kraftaufwand in die Sitze (mit Gewindestange). Um ein Lager so zu verziehen, damit es schwer läuft brauchst du richtig Kraft. Laut deiner Beschreibung klingt es als ob du Vermutlich die Lager mit viel Kraft schief in die Sitze gepresst hast.
Und hoffentlich sind die Lagersitze nicht beschädigt.
Sitzen die Lager plan in den Sitzen (mit dem Messschieber nachmessen)?

Evtl. nochmals raus damit.
 
Das Problem kenne ich nur zu gut :rolleyes:
Oft sind die Lagersitze zu eng => Altes Lager hat Rastpunkte.
Du machst das alte Lager raus, die Rastpunkte sind weg. Du machst das neue Lager rein und die Rastpunkte sind wieder da :D
Die Lager sind oft filigran, so dass nach dem Einpressen der Lageraussenring und somit das Lagerspiel kleiner wird.

=> Es wird wohl jedes Neubike irgendwo leichte Rastpunkte haben, es kuckt nur keiner nach.

Was natürlich pasiert sein kann:
Wenn du schief kommst, scherst du unter Umständen nen Aluspahn ab und dieser verhindert, dass das Lager plan aufliegt.
 
Sollten die Lageraufnahmen vom Rahmen nochmals vom Profi plan gefrässt werden?

"Fräsen" bringt hier überhaupt nix. Planfräsen sowieso nix. Es gibt keine Planfläche die nachgearbeitet werden muß. Wenn dann muß der Durchmesser nachgearbeitet werden. Mit "Bohren" ist da aber aufgrund der geringen Spantiefe sicher nix. Nimm Schleifpapier in die Hand und schleif ein paar wenige 1/100stel Millimeter aus dem Durchmesser heraus. Fertig. Aber halt Vorsicht. Wenn du zuviel heraus nimmst dann sitzt das Lager zu locker.
 
Das Problem kenne ich nur zu gut :rolleyes:
Oft sind die Lagersitze zu eng => Altes Lager hat Rastpunkte.
Du machst das alte Lager raus, die Rastpunkte sind weg. Du machst das neue Lager rein und die Rastpunkte sind wieder da :D
Die Lager sind oft filigran, so dass nach dem Einpressen der Lageraussenring und somit das Lagerspiel kleiner wird.

=> Es wird wohl jedes Neubike irgendwo leichte Rastpunkte haben, es kuckt nur keiner nach.

Was natürlich pasiert sein kann:
Wenn du schief kommst, scherst du unter Umständen nen Aluspahn ab und dieser verhindert, dass das Lager plan aufliegt.

Deswegen finde ich es gut wenn die Lagersitze minimal zu groß sind und die Lager ggf. eingeklebt werden müssen. Das man die Lager noch gerade so von Hand reingedrückt bekommt. Das empfinden die meisten aber als schlechte Rahmenqualität, was für mich völliger blödsinn ist. Die Lager halten so deutlich länger.
 
Ja, vor allem, weil das ja eigentlich eine für Kugellager (Wälzlager) ungeeignete Bedingung ist:
Nicht umlaufend, nur immer ein bisschen hin und her auf der selben Stelle und viel Kraft.
Wenn das Lager dann noch Rastpunkte hat, hält das nicht lange.

Hab das an nem anderen Rad mal vor Jahren so gemacht:
Gerschliffen, bis die Lager sich gerade so mit der hand, bzw mit Nuss und Handballen einbauen ließen.
Hab dazu natürlich die alten Lager genommen.
Die neuen ließen sich dann mit einem Finger eindrücken - die waren wohl ein tausendstel kleiner :rolleyes:
Wie gesagt, Übermaß ist Übermaß...


=> Würd nicht zu viel rumschleifen.
Wenn man jetzt Lager in der Diemension 6903 hat, die halten schon was aus, die vertragen schon gut Presspassung.


Ich schleif nur noch, wenns unbedingt sein muss, wenn sich das Lager merklich schwer drehen lässt nach dem Einbauen.
Manchmal lässt sich das verbaute Lager gar nicht mehr drehen - das ist ein Schmarrn, klar.

Das ist wie bei Laufrädern, man wills perfekt haben, gibts aber nicht.
 
Hey zusammen,

danke für eure Rückmeldungen.

Ich werde es mit dem sanften schleifen probieren. Das Kugellager sollte nach meinem Verständnis weich und rund laufen.

Habt ihr einen Tipp, wie ich mit einer Gewindestange das Kugellager gerade einpresse? Ich dachte zusätzlich an eine runde Verbindungsmutter/-muffe mit Gewinde, welche den gleichen oder geringfügig kleineren Außendurchmesser hat wie der Innendurchmesser des Kugellagers.

Beste Grüße
Marco
 
Wenn der Außendurchmesser der Gewindestange annähernd gleich ist wie der Innendurchmesser des Lagers, dann sollte da eigentlich nix verkanten.

In deinem Fall sollte eine M12 funktionieren. Alternativ nimmst du eine M6 und steckst noch eine U-Scheibe mit passendem Außendurchmesser ins Lager, damit die Gewindestange mittig bleibt und nicht verrutscht.
 
Die 6902 sind doch relativ groß, die hakten was aus.
Ausserdem hast du C3, erhöhte Lagerluft, die genau das verhindern soll.

Würd nicht zu viel rumschleifen.
Wie laufen die alten ausgebauten Lager jetzt? Miss die mal mit dem Mikrometer aussen und vergleiche sie mit den neuen.

Ich lkeg immer ein Stück Hartholz unter und lege ein altes Lager auf das neue und schlage es mit ner passenden Nuss und nem sehr kleinen Hammer ein. Man merkt eigentlich sofort wenns schief kommt und kann korregieren.
 
Ich würde mal den Hinterbau dran schrauben und dann gucken wie sich die Bewegung anfühlt. Im Gebrauch drehst du die Lager ja auch nicht mit dem Finger.
 
Habt ihr einen Tipp, wie ich mit einer Gewindestange das Kugellager gerade einpresse?
Ich hab es damals so gemacht:
Kontermutter -> U-Scheibe (die bis auf dem Außenring des Lagers aufliegt) ->neues Lager ->Lagerbuchse ->Stecknuss -> U-Scheibe -> Mutter
durch diese Konstruktion eine Gewindestange durch, auf einer Seite kontern und von der anderen Mutter langsam anziehen. Man merkt dann eigentlich recht schnell ob das Lager gerade in den Sitz geht oder sich verkanten will.
Ich hatte das Gefühl das mir die untergelegte Stecknuss geholfen hat das ganze gerade zu rein zu ziehen.
 
Hallo zusammen,

ich wollte nur kurz eine FERTIGMELDUNG rausgeben ;)

Ich konnte das Schwerlaufen von 2 neuen Läger nicht wirklich abstellen. Ich habe etwas weggeschliffen und als Vergleich die alten Läger eingepresst. Die alten Läger liefen reibungslos. Also.......2 alte Läger beidseitig geöffnet, gereinigt und neu gefettet. Dann eingepresst -> Fertig :)

Für das Einpressen habe ich eine gute Variante gefunden. Wippe und Kettestrebe horizontal ausgerichtet und die Verbindungsbuchsen, welche ins Hauptlager gehören, als Arretierung genutzt. Fotos vom Aus- und Einpressen anbei.

Ggf. lag es einfach an meinen neuen Lägern. Über den Punkt Lagerluft hatte ich mir keine Gedanken gemacht. EGAl.

DANKE für eure Rückmeldungen.

Gruß
Marco
 

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