Laufräder bauen?

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Hallo Leute,

ich wollte jetzt mal Laufräder bauen, also für meine Bikes. Ich bin mir jetzt nur nicht sicher was ich alles brauche, ich habe bisher folgendes (was ich noch kaufen muss):
  1. Zentrierständer
  2. Nippelspanner
  3. Speichenspanner
  4. Nabe
  5. Speichen
  6. Felge

Brauche ich noch etwas?
An Nabe hatte ich an eine bzw. zwei SLX Naben, oder XT Naben wobei ich dort schon gelesen hatte das die des öfteren Brechen könnt ihr das bestätigen? Dann was würdet ihr an Felge empfehlen und was an Speichen. zu guter letzt reicht diese Zentrierständer dafür?: http://www.bike-discount.de/shop/a1027/t3175-exact-zentrierstaender.html

Danke im Voraus :D
 
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Was noch fehlt wäre Dein geplantes Budget und wie "professionell" die ganze Sache werden soll? Sofern die Ewartungen und Haltbarkeit hoch, als auch die Toleranzen niedrig sein sollen, wird es m.E. teuer hinsichtlich Equipment.

So wie ich mich mittlerweile eingelesen habe, ist das Einspeichen zunächst kein Hexenwerk, aber die Haltbarkeit und Qualität eines LRS trennt die Spreu von der Weizen. Insgesamt braucht es auch Wissen und Erfahrungswerte. Speichenlängenberechung, Speichenwahl-know-how, Spannkräfte, "wie bekomme ich die Nabe exakt mittig" usw.

Des weiteren braucht es einen gescheihten Zentrierständer, Messuhren mit Haltevorrichtung und Tastköpfen (Rolle, Kugel), Speichentensiometer, Öl für die Nippel.

Der von Dir gepostete Zentrierständer wäre bestenfalls ein grobes Schätzeisen und grobes justieren.

Insgesamt wäre es klasse, wenn jemand an dieser Stelle einen Leitfaden als Link hätte und auch ein semiprofessionelles oder alternativ ein hochwertiges System zur Eigennutzung zusammen stellen könnte.

Gruß
Franco

PS.: Man(n) muss auch schauen welche Achsstandards (Schnellspann 9mm, Steckachse 10mm, 12mm, 15mm, 20mm) und Laufradbreite (Nabe) man einspannen möchte.
 
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Hallo CubeFan1998

Ich Kann Dir da vielleicht weiterhelfen.
Laufradbau ist in der Tat kein Hexenwerk, es verlangt aber schon nach einem nicht unerheblichen handwerklichen Geschick, und vor allem den Willen sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen. Jedenfalls wenn du zu einem einigermaßen anständigen Ergebnis kommen willst.

Es ist nicht nötig sich zu Anfang mit High End Equipment auszurüsten. Du solltest diesbezüglich aber schon darüber nachdenken ob das eine einmalige Aktion werden soll ,so im Sinne von mal die Erfahrung machen, oder ob du in Zukunft öfters Laufräder aufbauen willst.
Dan lohnt sich gleich die Anschaffung von etwas besserem Werkzeug.

Außerdem währe, wie oben schon erwähnt auch erst mal wichtig was du für einen Laufradsatz bauen willst.
-Achsstandard
-für welchen Einsatzzweck
-welches Budget steht dir zur Verfügung

Sag mal an ,dann geht's weiter.
 
Erstmal Danke für die Ausführlichen Antworten. :)

Ob ich das Professionell machen möchte? Erstmal nicht, erstmal nur für mich und auch so das die Laufräder keinen Ärger machen.
Was das Budget angeht, ist damit das Budget für das Equipment gemeint, nur für das Laufrad oder beides?
Für das Equipment ist das Budget leider nicht so groß dafür aber was das Laufrad angeht so groß das ich am Ende ein anständiges Laufrad habe ohne das es eiert oder bricht oder sofort ne Acht drin ist ect.

PS: Das Laufrad oder später die Laufräder sollten 26 Zoll Laufräder für ein Touren MTB werden bzw. zwei einmal für Felgenbremse und einmal Scheibe und dann noch eines in 28 Zoll für ein Tourenrad mit V-Brakes.
 
Also die PDF von bikeseppel scheint ja schon ganz hilfreich.

Den Trax Zentrierständer finde ich für den Anfang auch erst mal ausreichend.
Für mich unverzichtbar ist ein guter Nippelspanner , um die Speichen hoch vorspannen zu können ohne die Nippel zu beschädigen.
Ich benutze jene von Park Tool, die sind mit ca 8Euro noch bezahlbar und liegen mir gut in der Hand.

Es gibt verschiedene Größen ,hängt natürlich von den Nippeln ab die du verwenden willst.

Als Nippel empfehle ich dir zum Anfang auf jeden fall Messingnippel , die lassen sich gut verarbeiten und haben eine unempfindliche Oberfläche die nicht gleich schaden nimmt wenn du dich mal vertust und nochmal umspeichen musst.

Bei den Speichen, DT Competition oder Sapim Race. Sind beides hochwertige Speichen mit reduziertem Mittelteil ,die gut zu verarbeiten, hoch belastbar und nicht zu teuer sind.
Die Speichenlänge hängt von der verwendeten Felgen Nabenkombination ab.
Relativ zuverlässige Speichencalc. findest du z.B. auf der Seite von DT Swiss.

Als Schmiermittel hat sich bei mir Leinöl bewährt ( hat den Vorteil das es beim Aufbau schmiert und später verharzt und so als Nippelsicherung dient) ,bekommst du günstig in jedem Baumarkt.

Bei den Felgen musst du halt darauf achten das sie für dein Bremssystem geeignet sind . (Bremsflanken)
Es gibt viele Hersteller die hochwertige Felgen anbieten, vielleicht hast du ja schon eine bestimmte ins Auge gefasst. Die Breite der Felge hängt davon ab welche Reifenbreite du fahren willst. Schau mal durchs Forum, da gibt es wahre Glaubenskriege.
Achte darauf das die Felge die gleiche Lochzahl hat wie die Nabe .(sorry ist ja klar)
Es ist oft so daß sich eine etwas robustere Felge etwas leichter Zentrieren lässt.

Nabe hast du ja schon gesagt, Shimano XT oder SLX .
 
Also mit Felgen kenne ich mich zumindest im Moment noch nicht aus. Hab jetzt 17 mm Maulweite hab aber schon erfahren das ich damit keine 2,25 Zoll Reifen drauf kriege also würde ich gerne Maulweite von 21 mm haben damit ich jene Reifen aufziehen kann. Das Laufrad sollte am Ende auch leichter ein als mein jetziger (weiß allerdings nicht genau wie schwer mein jetziger LRS ist, schätze aber so auf ca. 2000 g plus, minus es ist ein RFR zx24). Ich kann aber mit Felgenbremsfelgen (was für ein Wort) auch mit Scheibenbremsen fahren oder? Wenn nein was spricht dagegen?
 
[*]Nippelspanner

[*]Speichenspanner
wo isn da bei Dir der Unterschied?
:confused:


ein günstiges Tensiometer ist n Muss

Zentrierständer ist nett, aber eine alte Gabel mit Schrauben rechts/links, um den "Schlag" sehen zu können, reicht mehr als aus.
oder ne Bastelei aus Metallprofilen, die das selbe macht.

Ein teurer Ständer mit Messuhren ist vorest einmal Quatsch,
Dafür fehlt was, 2 Dinge:
nämlich eine Zentrierlehre - so genau ist nämlich kein Ständer und die 20,-- für die Lehre muss Dir das wert sein

und ein gutes erklärendes Buch und die Zeit sich das vorher mal zu geben.
Da gibt es "Gerd Schraner - die Kunst des Laufradbaus" ... und sonst nix

Viel Spaß


PS: Messingnippel sind n guter Tipp, dafür sind die Spanner von Park Schrott --> n Spokey ist das beste
 
Dein Rad im Album fährt doch mit Scheibenbremsen. Beim Tacx kann ich Mittigkeit mit dem Tiefenmaß eines guten (analogen) Messschiebers prüfen. Auf die Mittigkeitsanzeige sollte man sich nie verlassen. Hier haben auch teure Zentrierständer Toleranzen Im Millimeterbereich :eek:
Klingt harmlos- aber ist es nicht.

Manchmal sind auch die Ausfallenden nicht 100%ig plan verarbeitet: dann muss man in RahmenGabel reinzentrieren. Edelpfusch, aber alles schon erlebt :D

Erfahrungssachen..
 
Noch ein Hinweis: Keine besonders leichten Leichtbaufelgen für das 1. Laufrad. Normalleichte Felgen (z.B. Mavic XC 717) sind unempfindlicher gegen Fehler und kosten auch weniger. Die habe ich jahrelang ohne Tensiometer eingespeicht.

Nippelspanner: Nicht die billigen Universialdinger sondern einen, der die Nippel an allen Seiten greift. Ich nehme den günstigen "Spokey"

Tensiometer würde ich mittlerweile empfehlen. Den Parktool TM-1 gibt es für 70€.

Wenn du nicht viel Geld ausgeben möchtest und Bastelwillen hast:
Bau dir doch erst mal ein billiges Vorderrad (ggf. mit Altteilen) für ein Alltagsrad auf und lerne daran. Wenn es zum Erfolg wird, kannst du dir dann auch etwas ordentliches aufbauen. Im Minimalfall würdest du mit einem Spokey, ein paar Kabelbindern+Gabel als Werkzeug auskommen
 
So unterschiedlich sind die Ansichten :D
Gutes Material:
Felge, Speichen, Nabe, SPEICHENNIPPEL !!:daumen:
Guter Nippelspanner:daumen:
Sonst teures Equipment nötig:lol:?
Ein guter Zentrierständer spart hauptsächlich Zeit. Für den Amateur reicht der Tacx locker.
Zentrierlehre ist unerlässlich, muss aber auch keine "Werkstattqualität" sein. Bei mir tut ein Meterrest Holzleiste mit drei Gewindestiften und Einschlagmuttern.
Tensiometer ein Muss? Sorry, das ist echt Blödsinn. Die Gleichmäsigkeit der Spannung auf einer Seite hört man, die absolute Spannung kann man für die ersten Versuche mit einem existierenden Rad vergleichen.
Ich bin inzwischen sogar versucht, die inflationäre Empfehlung von Tensiometern insofern kritisch zu sehen, wenn man darüber den gesunden Menschenverstand und Fingerspitzengefühl vernachlässigt. So etwa, wie stures Nach-Navi-Fahren, ohne die Landschaft auch mal per Augenschein zu bewerten (oder vielleicht mal 'nen Einheimischen fragen wo es lang geht).
Die absolute Speichenspannung ist ein wichtiger Wert, ein Pro mit hohem Anspruch muss das reproduzierbar messen, aber ein Anfänger beim Erstlingswerk?
Messuhren? Die sind erst recht nur für den Profi nötig (wenn überhaupt), um zu wissen wann es gut genug ist, die Schleiftaster meckern nämlich auch noch Schläge um und unter 1/10mm an.

P.S.: Leinöl habe ich im Baumarkt bisher nicht gefunden. Nur LeinölFirnis. Aber warum auch? Jeder halbwegs besser sortierte Supermarkt hat das Zeug.
 
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Das Laufradbauen ist wirklich keine Raketenwissenschaft.

Ich habe die ersten 15 Jahren meine Laufräder auch mit so einem billig Zentrierständer und ohne Tensiometer gebaut. Die haben genauso gut gehalten wie jetzt mit meinem Parktoolnachbau und dem Tensiometer.

Gerade jetzt, wo man im internet Anleitungen zu haufe und Speichenberechnungstool findet.

Als ich angefangen mußte man die Speichenlänge mit einer ewig langen Formel berechnen oder eben zu einem Händler, der das DT Plakat hatte.
 
Den beiden Vorpostings kann ich Zustimmen. Ein Laufrad einzuspeichen, dass haltbarer als 08/15 Fertiglaufräder ist ohne teure Hilfsmittel machbar und mittlerweile leicht zu lernen.

Auf ein Tensiometer würde ich bei einer empfindlichen kostspieligen Leichtbaufelge nicht mehr verzichten. Der Grat zwischen zu geringer Speichenspannung und kollabierender Felge ist sehr schmal und ohne Erfahrung nicht erfühlbar.
 
Auf ein Tensiometer würde ich bei einer empfindlichen kostspieligen Leichtbaufelge nicht mehr verzichten. Der Grat zwischen zu geringer Speichenspannung und kollabierender Felge ist sehr schmal und ohne Erfahrung nicht erfühlbar.
Das muss dann aber schon extremes Leichtbaumaterial sein.
Auch wenn eine ordentliche Bestimmung der Speichenspannung auf jeden Fall empfehlenswert ist, (obwohl ich das anders mache), für anfängertaugliches Material ist der Grat schon noch breit genug;) Gerade bei 26" und voller Speichung wie 32 Stück.
Ich würde aber auch als Erstlingswerk keine Felgen für 100+ Ocken wählen, und in der um und bei 50,-er Klasse, s.o.

Allerdings, bevor ich mir den dicken Park, einen Centrimaster oder den DT-Ständer an die Backe schwatzen lasse, auf jeden Fall was, um die Speichenspannung ordentlich zu messen.
 
Ich wollte jetzt mal in den nächsten Wochen/Monaten mal schauen wann ich dazu komme hab leider durch die Schule viel um die Ohren die Felge von meinem Trekkingrad (V-Brakes) tauschen als Übung erstmal um das mit dem Zentrieren zu lernen. Aber ich bräuchte mal euren Rat für eine gute Felgenbrems Felge kenne mich da nicht so gut aus.
 
Trekkingrad? Da reicht doch bestimmt etwas günstiges haltbares?
Ich würde eine geöste Felge nehmen.
Mavic A319, Rigida ZAC oder ähnliches evtl.? Gibts für ca..20€

Da bin ich aber anderer Meinung. Ist aber eventuell auch Geschmacksache. Ich emfehle für die ersten Aufbauten keine geöste Felge. Die Ösen sind oft sehr rau und erschweren den Aufbau. Mit ungeösten Felgen geht das viel leichter. In Deinem Umfeld gibt es doch bestimmt jemanden, der ein gut gebautes Laufrad hat. Da kannst Du Dich an der Speichenspannung orientieren. Man hat die Speichen auch schnell überspannt. Vorhin war ein Kunde mit einem Wild West Rennradhinterrad bei mir, da waren die Speichen mit knapp 1800N gespannt. Das geht nicht lange gut.
 
Das Trekkingrad braucht keine Hightech Ultra leicht Felgen dafür das ich ein paar Tage im Jahr damit fahre nur für Besorgungen und gelegentlich ein Sprint auf der Straße.
 
Zum Üben kannste einfach mal im Radladen nach nem Schrottrad fragen, das komplett demontieren und wieder zusammenbauen.. evtl mehrfach, um nen Gefühl dafür zu bekommen.. Gemüßtlich abends vorm TV mit 2-3 Bier ist das besser als Stricken oder Popeln!
 
Fürs Trekkingrad spricht eigentlich nichts gegen Rigida ZAC19 / ZAC21 / ZAC2000. Ich fahre seit 12 Jahren verschiedene ZAC19 und würde die immer wieder verbauen. Die Felgen sind günstig und problemlos, was will man mehr. Die gibt es übrigens auch ohne Ösen, einfach beim Händler entsprechend bestellen oder ein passendes Online-Angebot raussuchen.

Wenn das Gewicht nicht so wichtig ist, wäre die Rigida X-Plorer noch eine Möglichkeit. Die ist m.E. noch etwas stabiler als die ZAC und ungeöst.
 
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Neue Felge fürs Treckingrad ist ein gutes Einstiegsprojekt. Ich kann die Tipps der Vorredner nur bestätigen, keine Ösen, irgendeine stabile 19C Felge wie die genannten Rigidas, Messingnippel und neue Speichen, z.B. Sapim Race, DT-Competition oder CN MAC DB 454 (also 2/1,8/2mm).
Nur das mit dem "Schrottrad zum Üben" spar Dir, das bringt nix ausser Abgewöhnen.
 
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