Leben ohne Auto - Autofahren nur ausnahmsweise

Ich muss noch weiter ausholen, ich wohne in München und die Stadt fördert zum Einen autofreie Wohnprojekte und zum Anderen will sie junge Familien innerhalb der Stadtgrenzen halten um ein Abwandern ins meist günstigere Umland zu verhindern. Unsere Baugemeinschaft hat beides miteinander verbunden. Durch die Autofreiheit waren wir von dem Zwang entbunden für jede Wohnung einen Tiefgaragenplatz für 11.000€ zu kaufen und beim Grundstückskauf für die Wohnung hat die Stadt nochmal einen 5-stelligen Rabatt gewährt. Wie in meinem vorherigen Post erwähnt wird mir die Autofreiheit leicht gemacht.

Gruss
Arne
 
Hut ab und schön, wenns bei Euch trotz Kindern funktioniert. Wie ich schon schrieb, wir kommen nicht ohne Auto aus, schränken den Gebrauch aber auf ein Minimum ein, und das nicht (nur) wegen der Spritkosten. Ich hab mal gedanklich den völligen Verzicht aufs Auto für uns durchgespielt; es scheitert schon daran, das unsere Nachbarn ihre beiden Autos tagtäglich benötigen und uns keins leihen könnten. Ausserdem ist es oft auch ein Zeitproblem- bei Regen und knapp über 0 Grad bringe ich die Kinder nicht mit dem Rad zum Kindergarten/Kinderkrippe, da nehme ich das Auto; ÖPNV wären 25min mehr + anschließend 40min mehr zur Arbeit.
 
Das wird sich regeln, schneller als uns lieb ist. Bei gegenwärtiger Einkommensentwicklung und der zu erwartenden Steigerung der Treibstoffkosten werden mit den Pendlern auch die Dienstreisenden der unteren und mittleren Ränge auf den ÖVPN oder das Fahrrad ausweichen müssen.

Ein (QUOTE) jung-dynamisch-erfolgreicher kinderloser Porsche-Fahrer (/QUOTE) bemerkte zum Thema kürzlich, daß der Spritpreis auf mindestens zehn Euro gehen sollte, damit der ganze Mob endlich von den Straßen verschwindet.
 
hallo, ich bin 14 jahre alt, und besitze natürlich noch kein auto, aber ich hab mir die frage gestellt (bevor ich mein dirt bike hatte...) ob ich mir einen roller oder ein dirtbike kaufe, beides is finanziell nich drin. hab mich aber dann doch für das dirtbike entschieden da ich auch kein bock gehabt habe dauert sprit zu bezahlen.

ach ja....

ähm bei mir in der nähe ca. 100m entfernt wohnte mal ein mann, der is mim auto immer zum zigarettenautomaten gefahren, der nur schräg, ca. 50m entfernt war, das fand ich dann schon ziemlich heftig

gruß
 
Die Nachmieter in unserer alten Wohnung waren übrigens von der Sorte "Wir haben kein Auto, denn man braucht in der Stadt keins".
Bei den Verhandlungen zur Übergabe kamen dann ständig Sätze wie "Könnt Ihr die Farbe holen / den Küchenschrank entsorgen / usw... wir haben doch kein Auuuto!" :heul:
 
Ohne Auto ist es schon recht schwierig. Mal ein paar Beispiele:
- Eine 5-köpfige Familie verbraucht am Tag allein 6 Liter Getränke. Wenn ich einmal die Woche Getränke kaufe, sind das schon mal 42 kg die es gilt herbeizuschaffen.

- Bike-Marathons im Sauerland sind nicht mit ÖPNV zu erreichen

- ÖPNV kostet Zeit. In Remscheid ist der so schlecht, dass es zu Fuß oft schneller geht. Die Zeit die durch das zu Fuß gehen oder Busfahren verloren geht, ist mir zu viel.

- Geht mal mit fiebrigen Kindern zum Arzt (im Winter), ohne irgendwen um sein Auto anzupumpen. Außerdem werden Kinder komischerweise immer mitten in der Nacht krank, oder am Wochenende. Der Arzt verschreibt etwas, was man dann nur in der 7 km entfernten Notapotheke bekommt.

- "Mal eben eine Besorgung machen" geht mit dem Auto innerhalb einer halben Stunde. Zu Fuß oder mit ÖPNV ist das schon mal eine Feierabendfüllende Sache.

Es geht ohne Auto, sicher. Aber ich müsste auf zu vieles verzichten, deshalb das Auto
 
Geniale Diskussion das!

Ich selbst habe kein Führerschein, also naturgemäß auch kein Auto, was mir regelmäßig Blicke einträgt, als käme ich von einem anderen Stern.

Mein Bedarf an Auto ist null. Ich wohne - absichtlich - in der der Innenstadt und der Einkauf ist im Umkreis von 10 Minuten zu Fuß zu machen. Ansonsten bin ich in dieser Stadt an jedem Ort mit dem Rad schneller als mit dem Auto.

Schaue ich mir die Straßen und den Verkehr an, dann frage ich mich allen Ernstes, wie jemand noch Spaß am Auto fahren haben kann. Bei jeder Fahrt mit dem Rad erlebe ich mindestens einmal, wie ein Autofahrer mehr oder weniger ausrastet. Und sei es nur, dass sie mit überhöhter Geschwindigkeit an mir vorbei rasen müssen, um drei Sekunden früher an der roten Ampel zu stehen. Offensichtlich sind sie also ernsthaft gestresst.

Auto ist Fetisch Nummer eins in D, keine Frage. Die Reaktionen bestimmter Kandidaten in Diskussionen wie dieser, beweist das einmal mehr. Wenn man diesem oder jenem drohte das Auto wegzunehmen, das wirkte wie eine Kastrationsandrohung.

Tatsächlich fußt die hiesige Wirtschaft, wenn nicht die der westlichen Welt insgesamt, unter anderem ganz wesentlich auf der Autoproduktion, die deshalb als Motor der fälschlicherweise als unendlich wachsend gedachten Wirtschaft gilt. Das geht jetzt soweit, wie ja eigentlich allen bekannt sein dürfte, dass man daran geht, Nahrung zu verfahren, die dann anderen (und irgenwann natürlich auch uns selbst) fehlen wird. Die Perversion dieses Umstandes wird gewissen Leuten natürlich erst dann bewusst werden, wenn sie selbst Hunger haben, der nicht abzustellen sein wird.

Insofern sind Überlegungen sicherlich zu begrüßen, die dahin gehen, sich vom Auto unabhängiger zu machen, auch wenn manche schon von dem Gedanken extrem gestresst werden, ihr Fetisch könnte auch nur ansatzweise in Frage gestellt werden.

Über kurz oder lang aber wird die Preisentwicklung das Problem sicher durch das beliebte Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage erledigen.

Gruß

Dirk
 
Eine 5-köpfige Familie verbraucht am Tag allein 6 Liter Getränke. Wenn ich einmal die Woche Getränke kaufe, sind das schon mal 42 kg die es gilt herbeizuschaffen.

- Geht mal mit fiebrigen Kindern zum Arzt (im Winter), ohne irgendwen um sein Auto anzupumpen. Außerdem werden Kinder komischerweise immer mitten in der Nacht krank, oder am Wochenende. Der Arzt verschreibt etwas, was man dann nur in der 7 km entfernten Notapotheke bekommt.

Gerade im Fall von Einkaufen kann man sich auch beliefern lassen. Wir sind zwar nur zu zweit, aber 6 Liter am Tag trinken wir auch. Der Getränkemarkt hat einen Schlüssel zu unserer Garage und ersetzt einmal pro Woche die leeren Getränkekisten gegen volle...gegen einen Aufpreis von 25 Cent pro Kiste.

Die Sache mit den kranken Kindern verstehe ich gut. Aber für solche Notfälle stehen rund um die Uhr Taxen zur Verfügung. Der Verzicht auf ein Auto spart (alle Kosten inkl Wertverlust eingerechnet) mindestens 400 Euro im Monat. Davon kann man oft Taxi fahren und sich viele Getränkekisten liefern lassen.

Gruß
Kicki
 
Schaue ich mir die Straßen und den Verkehr an, dann frage ich mich allen Ernstes, wie jemand noch Spaß am Auto fahren haben kann. Bei jeder Fahrt mit dem Rad erlebe ich mindestens einmal, wie ein Autofahrer mehr oder weniger ausrastet. Und sei es nur, dass sie mit überhöhter Geschwindigkeit an mir vorbei rasen müssen, um drei Sekunden früher an der roten Ampel zu stehen. Offensichtlich sind sie also ernsthaft gestresst.

Wieviele Autofahrer siehst Du denn so pro Radfahrt, dass Du durch "mindestens einen" Ausgerasteten zu dem repräsentativen Ergebnis kommst, dass "sie" (alle?) ernsthaft gestresst sind?
Wenn man diesem oder jenem drohte das Auto wegzunehmen, das wirkte wie eine Kastrationsandrohung.

Hier im Thread? Hab ich was verpasst?
 
find ich auch, aber i-wie möchte ich dann später auch nicht aufs autofahren verzichten, aber nur um mal schnell 500m oder 1km wegzufahrn brauch ich auch kein auto
 
Sicherlich lässt sich zu jedem Beispiel eine Lösung finden, wie es auch ohne Auto geht. Nur ist das in der Summe alles recht umständlich.
Ich habe 2 mal längere Zeit versucht, ohne Auto klarzukommen. Man lebt dann doch etwas eingeschränkt und macht viele Dinge nicht, weil es ohne eigene Blechkiste zu umständlich ist.

Noch ein Beispiel: Kürzlich war ich mit meinem 6-jährigen am Rhein radfahren. Einfach, weil es dort schön ist, flach ist, ein Verkehrsübungsplatz ist, die meisten Wege ziemlich Autofrei sind, die Eisdiele in der Nähe ist usw.
Wir hatten einen tollen Tag, das hätte ich bei uns am Ort so nicht machen können. Es waren zwar 200 km Autofahrt (ca. 1:20 h), die waren es aber Wert. Mit dem Zug wären wir gut 5 Stunden unterwegs gewesen.
Klar kann man auch immer vor der Haustüre biken, geht bei uns sogar wunderbar, ich will aber auch mal was anderes sehen.
 
Mein Beitrag zu dem Thema:

Da lobe ich mir Karlsruhe. Aufgrund eines Carsharing-Models ist es uns möglich, auf ein Auto zu verzichten. Hoffentlich setzt sich das bald Deutschlandeweit durch.

Preis für den ganzen Spaß: 1h Opel Corsa 1,5 € und für jeden km ca. 20 Ct.
Sprit ist incl. Frei buchbar über das Internet und genügend Fahrzeuge in der Stadt verteilt.

Innovativer geht es kaum....
 
Ohne Auto ist es schon recht schwierig. Mal ein paar Beispiele:
- Eine 5-köpfige Familie verbraucht am Tag allein 6 Liter Getränke. Wenn ich einmal die Woche Getränke kaufe, sind das schon mal 42 kg die es gilt herbeizuschaffen.

- Bike-Marathons im Sauerland sind nicht mit ÖPNV zu erreichen

- ÖPNV kostet Zeit. In Remscheid ist der so schlecht, dass es zu Fuß oft schneller geht. Die Zeit die durch das zu Fuß gehen oder Busfahren verloren geht, ist mir zu viel.

- Geht mal mit fiebrigen Kindern zum Arzt (im Winter), ohne irgendwen um sein Auto anzupumpen. Außerdem werden Kinder komischerweise immer mitten in der Nacht krank, oder am Wochenende. Der Arzt verschreibt etwas, was man dann nur in der 7 km entfernten Notapotheke bekommt.

- "Mal eben eine Besorgung machen" geht mit dem Auto innerhalb einer halben Stunde. Zu Fuß oder mit ÖPNV ist das schon mal eine Feierabendfüllende Sache.

Es geht ohne Auto, sicher. Aber ich müsste auf zu vieles verzichten, deshalb das Auto

Heute früh mit zwei Kindern zum Arzt, Bus verpasst, Carsharing-Zentrale angerufen, Auto gebucht, pünktlich beim Arzt gewesen.
Letzten Freitag, Brückentag, schönes Wetter, entschieden ein Wochenende mit der Familie in den Bergen zu verbringen. Normalerweise kein Auto zu bekommen bei Mietwagen oder Carsharing. Es hat dann doch geklappt, neuen Passat Kombi geholt, Snowboards und Ski rein und ein super Wochenende gehabt.
Einkaufen geht mit Fahrradanhänger und direkt vor den Kühlschrank. Nicht erst in die Tiefgarage und durch schwere Brandschutztüren dreimal rauf-und runter laufen.
Klar, am Land braucht man mindestens ein Auto für das steuerfinanzierte Berufspendeln. Dafür hat man viel Platz, weite Wege und günstigen Wohnraum. Aber mir reicht meine Wohnung am Stadtrand. Da haben die Kinder wenigstens jemanden zum Spielen.
 
Die Sache mit den kranken Kindern verstehe ich gut. Aber für solche Notfälle stehen rund um die Uhr Taxen zur Verfügung. Der Verzicht auf ein Auto spart (alle Kosten inkl Wertverlust eingerechnet) mindestens 400 Euro im Monat. Davon kann man oft Taxi fahren und sich viele Getränkekisten liefern lassen.

Gruß
Kicki

Rund um die Uhr Taxen:lol:, wenn Dein Kind Fieber hat gehst Du sicher nicht relaxt zum Telefon, rufst ein Taxi, das bei uns auf dem Land ca 90min braucht um zu kommen, wenn überhaupt. Besonders mitten in der Nacht...

Poste mal wieder, wenn Du Kinder hast.

Ciao Jobal
 
Rund um die Uhr Taxen:lol:, wenn Dein Kind Fieber hat gehst Du sicher nicht relaxt zum Telefon, rufst ein Taxi, das bei uns auf dem Land ca 90min braucht um zu kommen, wenn überhaupt. Besonders mitten in der Nacht...

Poste mal wieder, wenn Du Kinder hast.

Ciao Jobal

Wenn Dein Kind mal Fieber hat, rennst Du umgehend und mitten in der Nacht und bei jedem Wetter sofort zum Arzt???
 
Mein Beitrag zu dem Thema:

Da lobe ich mir Karlsruhe. Aufgrund eines Carsharing-Models ist es uns möglich, auf ein Auto zu verzichten. Hoffentlich setzt sich das bald Deutschlandeweit durch.

Preis für den ganzen Spaß: 1h Opel Corsa 1,5 € und für jeden km ca. 20 Ct.
Sprit ist incl. Frei buchbar über das Internet und genügend Fahrzeuge in der Stadt verteilt.

Innovativer geht es kaum....

Das ist nicht innovativ, das gab's schon ein paar mal, z.B. Shell Drive.
 
glaube aber nicht in dem Volumen (4500 angemeldete Mitglieder).... Unsere DB bietet das ja auch an... :rolleyes:

Ich und meine Frau waren bei Shell Drive auch "angemeldete Mitglieder". Wir habe es aber kein einziges Mal genutzt, da es uns letztendlich zu blöd war, kurze Autofahrten zu planen.
 
Natürlich, genau wie es auch "geht", ohne Internet, Telefonanschluss, Elektrizität, Zentralheizung, usw zu leben. Man "will" aber nicht.

Das hast Du etwas falsch verstanden;)
Wenn man es nicht "will", spricht ja nicht viel dagegen, das akzeptiere ich auch, wie schon geschrieben.
Der Punkt ist schlicht der, daß das typische Argument "geht nicht" die allzu bequeme Umschreibung von "will nicht" ist. Das wird aber nicht gesagt, stattdessen wird sich irgendwie gerechtfertigt...
So in etwa wie: Ich spiele in meiner Freizeit leidenschaftlich gerne Mikado, also kann ich nicht mit dem Rad fahren, der spitzen Stäbe wegen...

@Jobal
Wenn mein Kind Fieber hat (->so hoch, daß es bedrohlich ist), dann rufe ich einen Krankenwagen, kein Taxi. Ansonsten helfen Wadenwickel und ein Arztbesuch am nächsten Tag...
@Speichennippel
Komm schon, 200km Auto fahren, um eine Runde mit dem Rad zu fahren, das ist schon etwas arg schräg;) Auf so eine Idee käme ich erst garnicht, sondern ich entdecke immer wieder tolle Ecken in sinnvoller Nähe.

Was mich sehr ärgert: Ich muß einen Stellplatz vorweisen, obwohl ich kein Auto habe:mad: Habe schon alles versucht, keine Chance...

Der Nikolauzi
 
Hallo
Im Gegensatz zum großteil der hier anwesenden nutze ich mein Auto gerne und sehe es auch gar nicht ein warum ich z.B. zum Einkaufen mir die Mühe machen sollte mit dem Fahrrad zu fahren. Versteht mich nicht falsch, ich gehe auch gerne und häufig Biken nur erledige Ich die alltäglichen Dinge wie Einkaufen, Weg zur Schule oder ähnliches viel lieber mit dem Auto als mich mit dem Fahrrad durch die Stadt zu quälen.
Des Weiteren macht es mir auch einfach Spaß mit dem Auto zu fahren, so nutze ich zum Beispiel auch gerne die Tempolimit freien Autobahnen aus und gurke nicht mit 130 km/h durch die Gegend.
Trotzdem sollte jeder es so handhaben wie er möchte. Ich habe nichts gegen Leute die von einem Leben ohne Auto träumen. Bei mir ist diese Vorstellung allerdings eher ein Alptraum.
 
ich wohne in berlin, habe 4 räder und brauchen kein auto.
ich nutze:
• adidas schuhe
• öpnv
• die räder
• db call a bike (sehr praktisch für zwischendurch)
• taxi (von der steuer absetzbar)
• kumpels mit auto
• autovermietung robben & wientjes (für transport: laster ab 2,50 die stunde)
• autovermietung laudamotion (smart für 25 am tag, billiger als carshare)
• sixt, europcar (one-way in eine andere stadt)
• bahn (bc50)
• nachtzug (nicht jedermanns sache, aber ich mags)
• airberlin und easyjet

ein auto zu besitzen vermiss ich nicht:
• ich muss mich um keine pflege kümmern.
• ich muss nicht nach knappen parkplätzen vor der tür suchen (die über nacht zu baustellen umdefiniert werden ;))
• ich bin alles in allem flexibler.

wenn ich ne familie mit kind hätte, sähe die sache natürlich anders aus.

Genau meiner Meinung, hab aber nicht an den Schlußsatz gedacht! ;)
 
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