Luftdruck vs Sag

G

Gelöschtes Mitglied 605340

Guest
Servus Leuds,

die Geschichte hat bestimmt schon schon n Bart aber ich habe keine Threads gefunden mit einer ähnlichen Thematik.

Ich fahre in meinem Neuaufbau eine Lyrik Ultimate Debon Air RC2.
Mit 30% Sag eingestellt was mit 50psi möglich war. Kam mir zu diesem Zeitpunkt schon sehr wenig vor aber ich dachte es wird sich schon zeigen obs taugt....und es zeigte sich als mein 1m Drop in die Schräge von einem lauten "KLONG" begleitet wurde...es taugte nicht. War wohl zu wenig Druck und ist es laut Rockshox Trailhead auch. Hierbei werden mir bei einem Fahrergewicht von 88kg 82psi empfohlen. So gelesen so getan. Nun beträgt der Sag allerdings nur noch 25%. So schlussfolgere ich, dass der korrekte Sag und der passende Druck in gewisserweise ein Kompromiss darstellt ?! Sehe ich das richtig ?
Entweder 30% Sag und es rauscht durch oder 25% und man büßt Bodenhaftung ein.
Ebensoverhält es sich mit dem RockShox Super Deluxe Ultimate. Bei 30% rauscht er durch. Bei dem Fahrergewicht entsprechenden Druck der bei sich 88 kg auf 194psi beläuft beträgt der Sag 25%.
Ist es erstrebenswert 30% sag zu fahren ? Oder machen selbst 20% nichts aus als ein strafferes Fahrgefühl ?
Meines Wissens wäre somit ein 30%iger Sag bei gleichem Druck nur durch Einbau der Bottomlesstokens möglich ?
Ist das korrekt ?

Vielen Dank & Ride On
 
Was bringen die 30% wenn das Fahrwerk damit nicht arbeitet? Und wo steht dass es 30% sein müssen? Ja, bei den meisten long travel Fahrwerken ist das so. Aber wo liegt das Problem wenn es nur 25% sind? Ist das eher emotional? Solange es funktioniert... wenn die gabel und der Dämpfer eingefahren sind, sich das bei dee sag einstellung spürbare losbrechmomen reduziert, dann wird es schon von alleine mehr sag bei gleichem Druck. Und für mehr Progression eben token rein. Richtig erkannt
 
Finde 30% vorne auch sehr viel.
Ich fahre vorne bei 150mm ca. 20%.(stehend gemessen)
Hinten ca.25% (sitzend)

Zudem gibts noch die möglichkeit mit spacern zu spielen
Vorne fahre eich einen mehr als vom Hersteller.
Hinten nur einer, aber mit progressivem Hinterbau
 
Sehe ich auch so. Vorne fahre ich auch 20%, hinten 30%. Das Ganze bei 170/165mm Federweg.
Bevor du mit Tokens rum experimentierst, probiere das mal aus.
Gegen das „Durchrauschen“ gibt es auch noch die Druckstufenverstellung. Und bezüglich Bodenhaftung sehe ich da zuerst eine korrekte Zugstugeneinstellung.
 
Vielen Dank für die Antworten.
Ich werde es mal so wie oben beschrieben probefahren.
Anfangen werde ich mit offener Low-Speed-Druckstufe an der Front und am Heck.
Rebound vorne 8 Klicks offen und hinten in mittiger Position.
Highspeed Druckstufe vorne auf mittiger Position. Oder sollte man diese auch zu Beginn komplett öffnen ?
Federweg sinds vorne 170mm und hinten 165mm.
Durch das zudrehen der Highspeed-Druckstufe wird das gesamte Fahrwerk straffer soweit ich das verstanden habe.
Ich habe schon gelesen dass sich Highspeed Druckstufe und Lowspeed Druckstufe miteinander regeln.
Nur wie habe ich nicht verstanden. Ist es möglich mit viel Highspeed-Druckstufe zu fahren und gleichzeitig wenig Lowspeed um eine schnell ansprechende Federreaktion beizubehalten.
Irgendwie soll man es nämlich nicht einstellen und bevor ich da grobe Fehler mache frage ich lieber euch :)
 
Also entweder du nimmst für die Zug- u. Druckstufe mal die Empfehlung der Hersteller, oder beginnst mit kpl. offenen Druckstufen. Zuerst den SAG übern Luftdruck. Am besten sitzend oder stehend (je nachdem was du überwiegend fahren wirst) voll aufgerüstet mit Helm, Klamotten, Rucksack etc. Evtl. von jemandem halten lassen.
Zugstufe vorne dann so weit zu drehen dass bei der Gabel nach kräftigem Einfedern und Loslassen das Vorderrad gerade nicht mehr abhebt. Für den Dämpfer hinten sitzend einen Bordstein runter fahren, es soll 1x nachfedern.
Das wars fürs erste und ist schon die halbe Miete!
Druckstufen entweder nach Vorgabe, oder kpl. offen. Dann auf dem Trail einstellen. Lowspeed für langsame Schläge, Highspeed für schnelle Schläge.
Wenns bei deinem 1m Drop durchhaut, gehst du an die Highspeed-Ds.
Wenn die Kiste beim Anfahren von Anliegern oder Wellen zu weit in die Knie geht, an die Lowspeed-DS. Usw. …
Ich hoffe ich habe das jetzt einigermaßen richtig und verständlich erklärt. Ansonsten gibts da jede Menge gute yt Videos dazu. Z. B. bei Jasper Jauch/Fox oder bei FleerideFlo.
 
Also ich würde mich von den SAG angaben in prozent frei machen.
Die herstellerangabe ist bei gabel schon mal eine sehr guter ausgangspunkt, alles weitere nach gefühl.
Bei SAG vermisst du dich mehr als alles andere, außerdem hat deine gewichtsverteilung auf dem trail mitunter nichts mit der position gemein, die du beim SAG messen einnimmst.
Den Rebound kann analog zum Luftdruck einstellen, je mehr druck, desto mehr dämpfung ist notwendig.
Druckstufe ist sehr strecken und vorlieben abhängig. Würde aber darauf achten nicht zu wenig lowspeed druckstufe zu fahren, sonst sackt das fahrwerk weg und du hängst beim bremsen und insbesondere im steilen immer halb auf dem vorbau.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen und mir ein bisschen Überforderung genommen. Das mit den wippenden Dämpfer ist ein guter Tip, hätte sonst nicht wirklich gewusst wie ich den einstelle, außer zudrehen wenn bei kleinen Drops oder Wurzelpassagen das Hinderrad hüpft.
 
Zum Thema Low- und Highspeed-Druckstufe beeinflussen sich gegenseitig: Bei Lowspeed machst du vereinfacht gesagt ein Loch kleiner (mehr Dämpfung) oder größer (weniger Dämpfung). Das Loch hat der Hersteller so dimensioniert dass ab einer gewissen Einfedergeschwindigkeit nicht mehr alles an Öl durchpasst was der Dämpferkolben verdrängt. Dadurch entsteht ein Überdruck der sich den Weg des geringsten Widerstands sucht. Dieser besteht in aller Regel aus Shimstacks die sich ab einem gewissen Druck aufbiegen und Öl durchlassen. Das ist die Highspeed-Druckstufe.

Wenn du jetzt die Lowspeed ganz zu hast und die Highspeed ganz offen, dann wird eben der Druck der nötig ist damit die Shims der Highspeed aufgehen tendenziell früher erreicht. Weil eben früher zu wenig Öl durch das Loch passt.

Anders herum, hast du die Highspeed ganz zu aber die Lowspeed ganz offen geht einfach noch mehr Öl über die Lowspeed als evtl ideal wäre in der Situation. Wenns der Hersteller total daneben gerechnet hätte könnte man sich sogar was denken wo das eine das andere dann vollständig ersetzt, mit ggf suboptimalem Ergebnis. Kann ich mir heutzutage aber nicht vorstellen, schon gar nicht bei Federelementen wo man es getrennt einstellen kann.
 
Man sollte auch anmerken, dass über Lowspeedport, also die Nadel, Öl in BEIDE Richtungen fließen kann- solange kein CheckValve das verhindert.
Bei den Ports mit Shims ist das nicht der Fall.
Dementsprechend kann es sein, sich Zugstufe und Druckstufe gegenseitig beeinflussen.
 
Relativ anschaulich ist die gegenseitige Beeinflussung hier:

(anschaulich unter der Vorraussetzung das man generell mit Graphen und deren Interpretation vertraut ist)
 
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