Mal ne Frage zum Luftdruck im Reifen

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wer kann mir denn beantworten, welchen Einfluss der Luftdruck der Reifen auf die zu erbringende Leistung beim Bergauffahren hat?
Ich habe 2 mal die selbe Strecke (Herzogstand) einmal mit meinem alten und einmal mit meinem neuen Bike abgekurbelt. Als ich mit meinem alten Bike rauffahren wollte, habe ich festgestellt, das ich fast einen Platten und schlauerweise keine Pumpe dabei hatte. Ich war mit dem neuen Bike erwartungesgemäß deutlich schneller, aber weiss jetzt nicht, ob es am Luftdruck lag, oder weil es so ein geiles Bike ist. Benchmark fürn Arsch gewesen, ausser mir sagt jetzt einer, dass dieser Wert bergauf zu vernachlässigen ist.
Bin gespannt auf Antworten...
 
Hallo,

zunächst Respekt, den Herzogstand komplett raufzufahren ist nicht ohne...

Der Luftdruck hat auf den Rollwiderstand natürlich großen Einfluß.
Andererseits spielt der gerade bergauf nur eine untergeordnete Rolle.
Denn der Rollwidersatnd steigt linear mit der Geschwindigkeit an und recht viel schneller als 5km/h wirst du bei den Rampen mit 28% Steigung kaum sein. Fast die komplette Leistung geht drauf für die "Steigleistung".

Typische Werte für den Rollwiderstand bei 20km/h sind 40Watt bei einer Gewichtskraft von 500N pro Reifen (2bar und "schlechter Roller"). Laß es in Summe also 80 Watt sein.
Bei 5km/h sind es dann noch 20Watt. Ein Reifen mit wirklich geringem Rollwiderstand bringt unter diesen Verhältnisse pro paar gerade mal 10 Watt!

Für die aufzubringende Gesamtleistung ist das marginal.

Gruß, Uwe
 
Da bergauf der Luftwiederstand wirklich fast keine Rolle spielt, ist der Rollwiederstand neben dem Gewicht tatsächlich das einzigste Interessante.
 
Hallo,

zunächst Respekt, den Herzogstand komplett raufzufahren ist nicht ohne...

Gruß, Uwe

Danke,
ich hatte mir extra eine steile Strecke ausgesucht, damit ich die Klettereigenschaften der beiden Räder vergleichen kann. Hatte dann eben nur das Problem mit der Luft im Hinterreifen . Würdest Du also sagen, dass ist zu vernachlässigen und der Vergleich hat Bestand? Ich war mit dem neuen Rad um 1,1 Km/h schneller oben, als mit dem luftleeren "Alten" bei nahezu identischen Bedingungen (naja die Schneefallgrenze war am 2. Tag um 300 meter weiter gesunken).
 
Da bergauf der Luftwiederstand wirklich fast keine Rolle spielt, ist der Rollwiederstand neben dem Gewicht tatsächlich das einzigste Interessante.

:o
Hallo Freund,

wie schon oben beschrieben hat der Sachverhalt nichts mit dem Luftwiderstand zu tun.
Der Luftwiderstand steigt im Quadrat mit der Geschwindigkeit, der Rollwiderstand annähernd linear; soweit so gut.

Bei niedrigsten Geschwindigkeiten wie in diesem Beispiel spielen sowohl Luft- wie Rollwiderstand keine Rolle!
Bitte beachte mein obiges Zahlenbeispiel. Damit sollte es klar werden.

Wer nicht selber rechnen mag, kann auch hier etwas spielen:
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm

Lt. diesem Rechner erreicht man bei 28% Steigung und 100kg Systemgewicht gerde mal eine Geschwindigkeit von 3,8km/h! Durchaus realistisch; ich kenn den Herzogstand ;-)
Wo soll da der große Einfluß der Rollreibung herkommen? Bei 20km/h bewegen sich die Unterschiede ja gerade mal im Bereich 50W bis 80W für die komplette Bereifung. Runtergerechnet auf die Beispielgeschwindigkeit von 3,8km/h bedeutet dies eine maximale Differenz von 5,6Watt.
Und hier vergleichen wir dann Leichtläufer wie Racing Ralph mit Freerideschlappen wie HighRoller.

@Wadelwunder:
Solch geringe Vorteile von leichtlaufenden Reifen wie von mir dargelegt, nimmt man natürlich trotzdem gerne mit. Und wenn der eine Reifen schlecht rollt und fast einen Plattfuß hat, während der andere ein Rennreifen ist, der normal aufgepumt ist, werden da schon merkbare Größenordnungen draus.
Bei solchen Vergleichen muß man aber auch aufpassen, Erwartungshaltung, Motivation uvam spielen eine Rolle.
Am besten misst man soetwas bei konstanter Geschwindigkeit mit Leistungsdiagnose.

Meine Kernaussage:
Bei Bergauffahrten wird dem Rollwiderstand zu große Bedeutung beigemessen.

Gruß, Uwe
 
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