Marzocchi MX Pro spricht auf kleine Stöße kaum an.

Manni

Team Tomburg
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Hallo,
ich habe bereits seit Juni eine Mazocchi MX Pro, (ohne Lockout und Eta) mit der ich anfangs auch zufrieden war. Allerdings spricht die Gabel bei kleinen Stößen nicht an. Anfangs hab ich es auf die Einfahrzeit geschoben, aber es wird nicht besser.

Mittlerweile habe ich in jedem Holm nur noch ca. 0,5 bar. Wenn ich die Gabel nun im Stand zusammendrücke, dann spricht sie erst garnicht an, ich kann mich mit einem relativ großen Teil meines Gewichts langsam auf sie stützen, erst dann spricht sie plötzlich an und federt auch weit ein. Es liegt also am Losbrechmoment. Aber trotz 0,5 Bar und mindestens 500 km Fahrleistung wird es nicht besser. Wenn ich auf Forstautobahnen fahre, fühlt es sich an als wäre ich mit Starrgabel unterwegs, geht alles durch bis in die Handgelenke. Außerdem federt sie nun mit den besagten 0,5 bar auch nicht mehr richtig aus, von alleine stehen vom Standrohr nur noch 90 mm aus dem Tauchrohr, obwohl es die 100 mm Variante ist :mad:

Habe heute mal die Luft abgelassen und die Ventileinsätze rausgeschraubt. Auch ohne Druck muss eine nicht unerhebliche Reibung überwunden werden, dann spricht die Gabel aber plötzlich an und sackt ein, allerdings nur bis auf ca. 50 mm, dann verhindert wohl die Öldämpfung ein völliges Einsinken :confused:

Besonders ärgerlich ist, das die Gabel wegen dem Problem schon bei cosmic sports war, dort wurde der Ölstand verringert, aber es hat nix gebracht. Ich kann jetzt zwar auch eine Veränderung feststellen, wenn ich die Dämpfung variiere, aber das Losbrechmoment bleibt. Der Ölstand beträgt nach Angaben von cosmic sports nun 50 (ccm, mm Höhe, ka was), vielleicht ist das noch zuviel? Sonst noch Ideen, außer das Teil wieder ein zu schicken?


Gruß Manni
 
Du solltest mal probehalber etwas Öl oder nen kleinen Spritzer WD40 auf die Standrohre über den Abstreifern machen und dann ein paar mal federn.
Wenn es dann spürbar besser flutscht, liegt das Problem bei den Abstreifern. Wenn die nicht 100% dicht sind, kommt mit der Zeit Dreck und Staub rein. Der setzt sich in die Dichtungen und evtl. auch zwischen Standrohr und Führungsbuchsen und erhöht die Reibung.

Lösung: Standrohreinheit aus den Tauchrohren ausbauen, beides gründlich entfetten und reinigen. Neue Abstreifer besorgen und tauschen. Alles schön einölen und wieder zusammen bauen.
Ich weiß jetzt nicht, wie das bei deiner Marzocchi ist, aber in meine Pace kommt in die Tauchrohre jeweils ca. 20ml Öl von unten rein. Das schmiert ständig die Buchen und Dichtungen von innen. Das Bike auch öfter mal einfach mal auf den Kopf stellen, damit das Öl unter die Abstreifer laufen kann.

Wenns da nicht hakt, dann ist vielleicht die Luftfedereinheit unzulänglich geschmiert oder ne interne Dichtung ist nicht in Ordnung (gerissen, verdreht o.ä.), was die Reibung auch erhöhen kann.

Aber ich tippe zunächst mal auf die Abstreifer.
 
Das ist auf keinen Fall normal.
Ich würde die Tauchrohreinheit abbauen und mal die Führungsbuchsen oben an den Tauchrohren kontrollieren. Bei meiner MX comp sind die aus Gummi, ob das bei deiner Gabel das gleiche ist, weiß ich nicht.
Ansonsten kannst du ja mal deine Standrohre richtig mit Federgabelöl einschmieren, Luft ablassen und immer die Gabel ein- und ausfedern.
Ich habe das vor der ersten Ausfahrt mit Ballistol gemacht, funzt auch nach vier Jahren noch super.
Das mit der Verringerung des Öles hilft eigentlich nur um das Schluckvermögen der Gabel zu vergrößern und, bei mehr Öl, taucht sie beim Bremsen nicht so tief ein.
Weniger Öl bedeutet, das die Gabel dickere Steine und Wurzeln besser wegbügelt, schneller aber auch durchschlägt. Ist bei mir zumindest so.
 
Ich schiebe bei meiner MZ einen dicken Kabelbinder unter die Dichtung.
Dann einen Spritzer Brunox hinein, Gabel ein paarmal einfedern und den Rest abwischen. Danach arbeitet die Gabel die nächsten 50Km sahnezart und die nächsten 300-400Km zufriedenstellend.
Es gab hier schon viele Diskussionen mit dem Thema WD40 kontra Brunox.
Zum schmieren würd ich immer Brunox nehmen.
WD40 hängt der Ruf nach die Dichtungen anzufressen.
 
WD40 würde ich auch höchstens einmal zum Testen verwenden, auf Dauer ist es schlecht, weil es ein Fettlöser ist!
Es geht auch einfach Kettenöl auf den Standrohren. Paar mal federn und Rest abwischen - fertig. Da weiß man, dass es nix angreift.
 
brunox ist das gleiche wie wd40...riecht nur anders.
wer´s nicht glaubt soll sich mal auf beiden herstellerseiten die anwendungsgebiete durchlesen.
beides eher schlecht für diesen anwendungszweck...zwar nicht für die dichtungen, denn dafür müsste man diese wochenlang darin einlegen, aber es spült schön das von innen schmierende gabelöl aus allen zwischenräumen.
deswegen fühlt sich nach gabe dieser mittel die gabel nach kurzer zeit auch wieder so ruckelig an.
silikonöl ist ebenso schlecht geeignet.

gabelöl ist die einzige sinnvolle wahl und zudem auch noch billiger als wd40 und brunox!


das einzige wozu brunox und co taugen ist die äußerliche reinigung von standrohren...also auftragen und wieder restlos abwischen.
aber bitte nicht unter die dichtungen geben.
es verbessert aber nicht, bzw. nur temporär das ansprechverhalten.

versucht es mal mit gabelöl, der unterschied zu den sprühdosenmittelchen ist enorm!
 
Bei den MZ Gabel kann die Einfahrzeit weit mehr als 500 Km dauern, meine MZ Marathon hat erst nach 1500 Km richtig weich gefedert. Dafür braucht Sie hinterher auch nicht so oft eine Wartung, wie Rock Shox und Co.

Und deine Gabel hat während der ersten 1500 km auch kaum auf die normalen Forstweg-Erschütterungen angesprochen? :confused: Ich kann leider nicht genau sagen, wie viele Km ich nun schon runter habe. Aber es wäre ne Möglichkeit, wenn auch leider eine eher unangenehme.


Die Buchsen und Dichtungen wurden ja bei cosmic sports erst letzte Woche kontrolliert. Ich werde aber gleich mal die Gabel zerlegen und schauen ob ich sie durch zusätzliche Schmierung geschmeidiger bekomme. Also vielen Dank für eure Hilfe! :daumen:


Gruß Manni
 
auseinanderbauen und zusätzlich schmieren? am besten mitt fett wie? :rolleyes:
vollkommen unnötig....

dreh sie über nacht mal auf den kopf ;)
marzocchis habn ein offenes ölbad und überkopf läuft das öl dann innen über die dichtungen.
und von aussen halt gabelöl drauftun, dann flutscht sie richtig gut:daumen:

und die einlaufzeit ist sehr hoch bei mazocchis, da kannst du locker 500KM rechnen und wenn du nur moderat fährst sogar mehr.

hast du mal den luftdruck kontrolliert? der wird nämlich zu hoch angegeben von marzocchi.
und zuviel druck macht die teile unsensibel ohne ende.

so, mehr tips fallen mir jetzt nicht mehr ein. :D
 
misch ich mich auch mal ein

auf die Öldichtungen und zwischen Öldichtung und Staubabstreifer gehört natürlich Fett.
Ist schon serienmäßig dran.

schlechtes Ansprechen nach so langer Zeit deutet auf nicht kompatible Tauchrohre zu Standrohre (Flucht) oder Buchsen schief, beschädigt.

Ursache Montagefehler, Materialfehler auch Sturz, Aufprall usw.....

M.
 
misch ich mich auch mal ein

auf die Öldichtungen und zwischen Öldichtung und Staubabstreifer gehört natürlich Fett.
Ist schon serienmäßig dran.

schlechtes Ansprechen nach so langer Zeit deutet auf nicht kompatible Tauchrohre zu Standrohre (Flucht) oder Buchsen schief, beschädigt.

Ursache Montagefehler, Materialfehler auch Sturz, Aufprall usw.....

M.

Schon mal ne Marzocchi aufgemacht?
 
Wenn das Bike im kalten Keller steht, hol es mal für einen Tag in die warme Wohnung, ist es dann gut durch gewärmt, teste noch mal. Ist Funktion dann besser, nimm ein dünnflüssigeres Öl.
 
yes sterniwaf,

meine MX-Gabeln habe ich schon öfter geöffnet.

schau mal genau hin, an den Öldichtungen ist etwas Silikonfett serienmäßig.

M.
 
So Operation durchgeführt. Auf den ersten Blick sieht alles OK aus.
Die Standrohre weisen keine Schleifspuren oder ähnliches auf, die Buchsen sitzen wo und wie sie sollen. Öl ist auch drin. ;)
Ich habe jetzt die Dichtungen und die oberen Gleitbuchsen noch etwas nachgeschmiert. Beim Zusammenbau ist mir dann noch aufgefallen, dass die Standrohre nach dem Einfädeln in die Staubabstreifer nur mit Krafteinsatz über die darunterliegenden (oberen) Kunststoffgleitbuchsen oder Dichtringe :confused: rutschen. Das gleiche gilt dann nocheinmal für die unteren Buchsen. Ich glaube nicht das die Standrohre inkompatibel zu den Tauchrohren sind, aber vielleicht muss die Gabel doch noch mehr eingefahren werden.


Anschließend habe ich das Rad über Nacht auf dem Kopf stehen gelassen und der subjektive Fahreindruck heute Nachmittag war schon besser :)
Also vielen Dank für die vielen Tipps :daumen: hätte die Gabel sonst wohl direkt wieder zurück geschickt :daumen: Jetzt werde ich nochmal 100-200 km testen obs besser wird und das Rad öfters mal umdrehen :)


Gruß Manni
 
Und deine Gabel hat während der ersten 1500 km auch kaum auf die normalen Forstweg-Erschütterungen angesprochen?
Seh ich genauso wie rr-igel. Hab mich auch anfangs etwas gewundert das auf Schotterwegen noch nicht großartig was passiert ist. Man muss einfach fleißig Kilometer fressen, und wenn das Ding dann ordentlich flutscht holt nen Ölwechsel nochmal zusätzlich was an Performance raus (natürlich kann man den auch weglassen, denn die Gabeln laufen auch so weiter, aber eben nen Tick weniger gut).
Und alle die ihre Marzocchi mal offen hatten werden mir zustimmen: Brunox hat da wenig verloren, schon gar nicht in großen Mengen unter die Dichtung gespritzt. Ausnahme: auf nem Lappen zum Abwischen der Standrohre.

Die Gleitbuchsen dürften übrigens aus Metall mit ner dünnen Beschichtung sein und nicht aus Plastik :daumen:
 
also ich nehm für meine mx comp solches silikonspray aus dem motorradfachbedarf. die nehmen das um die standrohre zu pflegen und es steht drauf zum pflegen von kunstoffen, gummi und metalloberflächen. und seit ich das benutze, spricht sie deutlich besser an.

silikonzeug hat wohl im vergleich zu dem ganzen ölzeug den vorteil, dass es schmutz und staub wesentlich schlechter bindet. denke ich zumindest.

oder mach ich damit gerade meine gabel kaputt? ;)...oder warum macht das sonst niemand?
 

Ich hatte letztes Jahr die Gabel geöffnet und habe die oberen Staubabstreifer und auch die darunterliegenden dicken Gummiringe getauscht. Auf jeden Fall waren die nicht gefettet oder vorab geölt. Die Standrohre laufen direkt in den dicken Gummiringen, das verursacht auch höchstwahrscheinlich die lange Einlaufzeit. Ich weiss sehr wohl, von was ich rede. Rauch deinen Dope alleine!
 
also ich nehm für meine mx comp solches silikonspray aus dem motorradfachbedarf. die nehmen das um die standrohre zu pflegen und es steht drauf zum pflegen von kunstoffen, gummi und metalloberflächen. und seit ich das benutze, spricht sie deutlich besser an.

silikonzeug hat wohl im vergleich zu dem ganzen ölzeug den vorteil, dass es schmutz und staub wesentlich schlechter bindet. denke ich zumindest.

oder mach ich damit gerade meine gabel kaputt? ;)...oder warum macht das sonst niemand?

Du verminderst damit wohl die Reibung zwischen den dicken Gummiringen und den Standrohren. Mache ich mit Ballistol und die Gabel funzt nach vier Jahren immer noch super!
Die Frage ist nur, ob sich das Silikonzeugs unten im Gabelöl sammelt und vermischt? Wer weiss, wie das reagiert?
 
Die Frage ist nur, ob sich das Silikonzeugs unten im Gabelöl sammelt und vermischt? Wer weiss, wie das reagiert?

hm...das ist natürlich ein punkt. aber ich mach ja im prinzip nur was auf die standrohre, feder ein paar mal ein und wisch den rest dann ab, also viel kann das nicht sein. und im zweifel muss man dann wohl das öl etwas früher tauschen, aber kaputt gehen kann ja nichts. ausser irgendwelche verrückten reaktionen laufen da drin ab :D
 
Neben der langen Einfahrzeit haben 1-2ml Red Rum unter jeden Staubabstreifer meiner MZ deutliche Verbesserung gebracht. Red Rum flutscht IMHO besser als normales Gabelöl.
 
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