Ein lustiger Dialog (sinngemäss) von einer vergangenen Tour am Belchen.
Auswärtiger Touri, der schon von weitem bei meinem Anblick mit dem Kopf schüttelte: "Muss man hier denn radfahren?"
Ich: "Nein, aber muss man hier denn auch wandern? Es ist schön hier und ich nehme doch auf Wanderer Rücksicht!"
Er: "Das ist Naturschutzgebiet!"
Ich: "Ich weiss, aber was mache ich mit meinen Reifen und meinem Gewicht denn mehr kaputt als Wanderer?"
Er: "Trotzdem, das ist Naturschutzgebiet!"
Hallo,
als Einheimischer, der sowohl radelt, als auch wandert:
Der Unterschied zwischen einem Wanderer und einem Fahrradfahrer ist im Gelände ungefähr so wie zwischen Spz Kette und Spz Rad: Du hast als Biker bei gleichem Gewicht einen viel größeren Bodendruck auf eine kleinere Aufstandsfläche. Umgekehrt ist man dafür auf Strassen mit Reifen wieder im Vorteil.
Dazu stärkere laterale Kräfte durch höhere Geschwindigkeit, welche sich gerade auf schmalen Wegen in steilem Gelände mit instabilen Böden (z.B. lehmige Mergel) mit Bodenerosion bis zu leichten Hangrutschungen bemerkbar machen (gerade wieder negativ im Wutachgebiet erlebt!).
Du hast als Biker in einem Naturschutzgebiet auf solchen Wegen nichts zu suchen. Das ist einfach rücksichtslos der Natur gegenüber (von dem Aufwand der ehrenamtlichen Wegebauer, dies wieder herzurichten, ganz zu schweigen). Fertig.
Und was Touren am Belchen betrifft: Hinten runter - ist glaube ich der Westweg - auf den Serpentinen, da trifft genau das mit der verstärkten Erosion durch die tiefen Spurrillen und die Probleme mit Wanderern zu. Wenn Du die Natur erleben willst, dann gibt es geeigneter Trails dafür, wo Du weniger "störst". Und wenn es Dir um die Schwierigkeiten und Deine Technik geht, dann gehe in den Bike-Park.
Im Übrigen gilt: Gegenseitige Rücksichtnahme und man toleriert sich wunderbar. Wenn man aber mit Karacho und ohne rechtzeitige Warnung von hinten an 70-Jährige ältere Frauen heranfährt, so dass diese vor Schreck zur Seite springen und schwer stürzen (diesen Sommer am Kybfelsen erlebt) und einfach weiterfährt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn man (von mir) bei voller Fahrt unsanft vom Rad geholt wird, um die Personalien aufzunehmen.
Nix für ungut.