Mich hat vor ca. 6 Wochen (Samstag) auch das Glück verlassen, so dass ich nach einer Vollbremsung aus ca. 5 km/h zuerst über den Lenker und dann mit dem rechten Arm voran direkt auf den Asphalt befördert wurde. Ich habe mich dann noch unter großen Schmerzen 15 Kilometer nach Hause gequält.
Meine Frau fuhr mich ins Krankenhaus. Aufgrund der bereits bestehenden Bewegungseinschränkungen des Armes waren keine vernünftigen Röntgenbilder möglich, so dass ein CT erstellt wurde. Darauf war dann deutlich ein Bruch des Radiusköpfchens inkl. Verschiebung des Fragments + Impression der Gelenkfläche zu erkennen. Also erstmal eine Gipsschiene an den Arm bekommen und total deprimiert gewesen.
Mann muss dazu sagen, dass ich bereits 8 Jahre Mountainbike und Rennrad fahre und davor 5 Jahre Motocross gefahren bin, ohne mir dabei jemals eine ersthafte Verletzung zugezogen zu haben. Und jetzt stürze ich bei Schrittgeschwindigkeit und breche mir den Arm ...
OP 3 Tage später am Dienstag. Die OP verlief erfolgreich, auch wenn es nach Angabe des operierenden Arztes "einen ziemlichen Salat" in meinem Ellenbogen gab. Ich war dann noch bis Freitag im Krankenhaus. Die Schmerzen nach den OP waren - auch dank Schmerzmitteln - erträglich, nur die Gipsschiene drückte etwas auf die Wunde. Nach den Entlassung aus dem Krankenhaus ging es dann am Montag zum weiterbehandelnten Arzt, der den OP-Bericht aus dem Krankenhaus noch nicht bekommen hatte und mir daher avisierte, den Gips bereits am Freitag - also 13 Tage nach dem Sturz - abzunehmen. Bis Freitag hatte er dann doch die Infos aus dem Krankenhaus bekommen. Ergebnis Gips blieb noch eine weitere Woche an meinem Arm, aber - fast alle - Fäden wurden gezogen. Krankengymnastik wurde nur für die angrenzenden Gelenke (Schulter + Finger) freigegeben. Die Schmerzen waren zu dieser Zeit fast verschwunden.
Am folgenden Montag startete die Krankengymnastik. Es war eine riesen Anstrengung die - geschwollenen - Finger vollständig zu beugen und zu strecken. Das Schultergelenk wollte anfangs auch nicht so recht funktionieren.
Am Freitag - 20 Tage nach dem Sturz - kam dann die Gipsschiene ab und es gab die Freigabe für die Krankengymnastik des gesamten Arms. Die Schmerzen waren jetzt wieder voll da und ich fragte mich, ob das, was da aus dem Gips geholt wurde, tatsächlich mein Arm ist. Ich hatte ihn ganz anders - irgendwie dicker und nicht so faltig - in Erinnerung. Naja nach einem Tag war er dann doppelt so dick wie vorher. Der Ellenbogen schwoll extrem an. Kühlakkus waren ab diesem Zeitpunkt meine treuesten Begleiter.
Die folgenden 3 Wochen waren weniger schön. Die Physiotherapeutin quälte mich 3 mal pro Woche bis mir zu Teil Tränen in den Augen standen. Die Hausaufgaben der Physiotherapeutin habe ich gewissenhaft übererfüllt. Aber ohne Schmerz kein Erfolg. Ich kann heute (6 Wochen nach dem Sturz) meinen Arm wieder vollständig beugen. In der Streckung fehlen noch ca. 15 Grad. Die Drehung des Unterarms ist leider auch noch mit gewissen Einschränkungen verbunden. Bei bestimmten kombinierten Bewegungen - z. B. Drehung des Unterarms in Kombination mit einer Bewegung des Handgelenks und der Finger - kommt es noch teilweise zu stechenden Schmerzen im Ellenbogen.
Seit heute darf ich den Arm wieder leicht belasten. 6 Wochen Schonung führten natürlich zu einem deutlichen Muskelabbau. Man glaubt gar nicht, wie schwer die Fernbedienung eines Fernsehers sein kann ...
Ich werde jetzt wohl noch 4 bis 6 Wochen warten, ehe ich wieder auf das Bike steige. Nicht wäre dümmer, als jetzt wieder auf den Arm zu fallen. Ellenbogenprotektoren sind bereits bestellt ...