Mit dem Gnu unterwegs

KammoOnBike

A.k.a Aninaj
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17. März 2015
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Zwischen den Hügeln
Tag 1 Landsberg am Lech --> Füssen

Mit dem Rad durch die Alpen. Wahrscheinlich ein Traum vieler ambitionierterer Radfahrer. Nach Berlin und Kopenhagen standen nun also die Alpen auf dem Plan. Es gibt viele Wege durch und über die Alpen, einer der einfachsten ist die Via Claudia Augusta. Ein alte römische Straße, die vor 2000 Jahren von der Adria und den Ebenen des Po über die Alpen bis zur Donau führte.

Wir fahren sie natürlich in die andere Richtung, und entscheiden uns für einen Start in Landsberg am Lech. Die Strecke von Donauwörth, wo die heutige Via Claudia Augusta offiziell startet, erscheint uns etwas langweilig, wir wollen die großen Berge sehen und nicht das „platte“ Land davor.

Und so machen wir uns am Freitag in der früh mit dem Auto auf den Weg nach Landsberg am Lech und satteln vor Ort unsere „Pferde“.

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Und schon geht es los. Grob den Lech entlang fahren wir den großen Bergen entgegen. Erst noch in weiter Ferne, rücken die noch weiß gekleideten Gipfel mit jeder Kurbelumdrehung ein kleines Stücken näher.

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Vorbei an Stauseen und Wehren,

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durch grüne Felder und kleine Wäldchen

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richtigen Bergen entgegen,

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bis wir Füssen erreichen, wo wir in einem Hostel direkt in der Innenstadt unser Zimmer beziehen.

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Merke: In Fußgängerzonen an einem Freitagabend ist immer HalliGalli und wenn es schon so warm ist, dass man über Nacht unmöglich das Fenster geschlossen halten kann, dann klappt das mit dem Schlafen nicht so richtig gut.

In einem Restaurant gleich um’s Eck gab es dafür sogar eine eigene Karte mit glutenfreien Gerichten, auf denen sich auch Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn fanden, also definitiv eine Empfehlung von uns.

Insgesamt sind wir knapp 77,5 km mit 650 hm gefahren.

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Abboniert. :)

Aber wer zum Teufel ist das Gnu?

Schöne Bilder, machen Lust auf Urlaub!!!

Hehe, das ist wohl eine berechtigte Frage.

Das Gnu ist mein Reiserad. Da ich mit so kleinen Lenkerhörnchen unterwegs bin, die ein klein wenig wie die Hörner beim Gnu aussehen, hat es den Namen Gnu bekommen :)
 
Tag 2 - Füssen --> Landeck

Nach einer warmen und „unterhaltsamen“ Nacht, brechen wir früh auf, heute soll es königlich werden und so wählen wir den kleinen Umweg zu den Königsschlössern. Zuerst zeigt sich Schloss Neuschwanstein, leider nur mit Gegensonne zum fotographieren,

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direkt gegenüber findet sich Schloss Hohenschwangau.

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Schnell wird es allerdings voll auf den Plätzen vor den Schlössern und so statten wir dem Alpsee noch einen kurzen Besuch ab,

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bevor wir unseren stählernen Rössern die Sporen geben (hier das Gnu, die kleinen Ergon Lenkerhörnchen sind ganz gut zu sehen),

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und in den kühlen Wald eintauchen, der uns zurück an Lech führt, dem wir den ersten Teil des Tages noch entgegenfahren werden. Vorbei an beeindruckenden Landschaften,

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kleinen Bachläufen,

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und Seen (hier der Weißensee)

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dem Fernpass entgegen.

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Während wir bis zum Fernpass hoch noch auf dem Radweg fahren können, ist der Schotterweg kurz nach dem Fernpass plötzlich gesperrt und eine Umleitung über die Bundesstrasse ausgeschildert. Bis zu diesem Punkt war kein weiterer Hinweis dazu und auch keine Erklärung warum der Weg gesperrt ist, und so weichen wir wie vorgegeben auf die Bundesstrasse aus. Diese ist natürlich ziemlich voll und so versuchen wir so schnell wir möglich diesen Abschnitt zu überwinden und sausen mit bis zu 51 km/h ins Tal. An der ersten Möglichkeit biegen wir aber wieder zurück auf den Radweg.

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Auf gut ausgebauten Radwegen fahren wir den nächsten großen Bergen entgegen. Mittlerweile fahren wir dem Inn entgegen, bis wir als heutiges Ziel Landeck erreichen.

Hier haben wir leider wieder kein richtiges Glück mit unserer Unterkunft. Das Zimmer ist groß und die Lage oben am Berg ruhig, allerdings ist der Betreiber nicht so richtig kompetent, wenn es um sein Personal und die Art der Bewirtung geht. Nach einigen Diskussionen und zurückgehendem Essen (welches defintiv nicht glutenfrei war), beschließen wir unser Glück in der Stadt zu versuchen. Hier werden wir dann fündig und bekommen leckeres glutenfreies Essen, von einem kompetenten Koch und einer engagierten Bedienung.

Heute haben wir 94 km mit etwa 1230 Höhenmetern zurückgelegt (der lustige Kringel in der Mitte ist die Fahrt über den Fernpass).

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warum kein Stopp am leeren forggensee?

Weißensee stimmt schon
da gibt es 4, blind, Bernstein, Mitter und weißensee
 
Sicher? Der Weißensee ist westlich von Füssen. Laut GPS seid ihr da auch nicht vorbeigekommen.
Wüsste nicht, dass es in Österreich noch einen anderen Weißensee gibt.

Kurz bevor es zum Fernpass hinaufgeht, fährt man an einem kleinen See - dem Weißensee vorbei. Da haben wir im Schatten etwas ausgeruht, bevor wir uns an den Anstieg gemacht haben, der dann gar ned so schlimm war wie befürchtet ;)

warum kein Stopp am leeren forggensee?

Weißensee stimmt schon
da gibt es 4, blind, Bernstein, Mitter und weißensee

Der Forggensee ist ja kurz vor Füssen, da wollten wir dann nicht nochmal anhalten. Da wir am 1. Tag erstmal 4h Anfahrt zum Startpunkt hatten und dann entsprechend spät erst losgekommen sind, hatten wir nicht so viel Zeit wie die anderen Tage.
 
Tag 3 - Landeck --> Prad am Stilfserjoch

Das Frühstück hatten wir am Abend schon gecancelt und so fuhren wir am Morgen nochmal runter an den Bahnhof, zum einzigen Bäcker, der auch Sonntags geöffnet hat. Zumindest einen Kaffee muss es morgens schon geben

In Landeck ist der Inn schon ein beindruckendes Flüßchen, dem wir heute weiter entgegenfahren werden.

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Mal links am Fluß entlang, mal rechts und immer über andere interessante Brücken.

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Das nenne ich mal einen Wegweiser für die ViaClaudia, wer den übersieht, dem ist auch nicht mehr zu helfen ;) Dieses Zeichen ist entlang der Strecke (in D und AUS) als Wegweiser tatsächlich überall zu finden.

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Auf gut ausgebauten Radwegen geht es heute dem Reschenpass entgegen.

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Kurz vor der Auffahrt zum Reschen muss man ein Stück über die Bundesstrasse in die Schweiz fahren, allerdings hält sich der Verkehr wirklich sehr in Grenzen und ist schnell geschafft. So schnell wie wir in der Schweiz sind, sind wir auch schon wieder draußen und schaffen uns bei schönstem Sonnenschein die 11 Kehren zur Norbertshöhe hinauf.

Typisch: Kurz vor uns starten zwei Radler in die Kehren, von denen einer recht sportlich ausschaut, während sein Radkumpel ausschaut, als wenn er sich die Aufgabe seines Lebens vorgenommen hat. Mit deutlich Übergewicht quält er sich schon auf den ersten Metern sichtbar den Anstieg hinauf. Schnell haben wir ihn eingeholt und ich halte ich das Tempo so gemütlich, dass wir die 11 Kehren auch wirklich problemlos schaffen. Trotzdem verringert sich auch der Abstand zum sportlicheren der Beiden und als ich an ihm vorbeiziehe, auf meinem Stahlroß mit Gepäcktaschen, laut quasselnd und dann auch noch mit zwei X-Chromosomen, da schaut er nicht schlecht, wo denn mein Motor wohl versteckt ist :)

Insgesamt war der Pass allerdings weit weniger schlimm, als wir ihn uns ausgemalt haben.

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Oben angekommen rollen wir gemütlich nach Nauders runter, bevor wir uns die letzten Höhenmeter zum Reschenpass hocharbeiten. Wir haben wohl Glück und haben so gut wie keinen Gegenwind, nur ein leichtes Lüftchen geht, was aber eher Abkühlung bringt und daher sehr willkommen ist.

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Am Reschensee angekommen machen wir in einem Cafe eine kurze Pause

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und genießen den ersten italienischen Kaffee bzw. ich einen super leckeren Apfelstrudel.

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Für die Weiterfahrt wählen wir den Weg am versunkenen Turm im See vorbei. Als der Reschensee ( kurz vor dem 2. Weltkrieg geplant, 1950 dann umgesetzt) um 22m aufgestaut wurde, versanken die Orte Reschen und Graun im See. Einzig der Turm des romanische Kirchlein aus dem 14. Jahrhundert bezeugt noch die Existenz des alten Dorfes Graun.

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Vorbei am Haidersee rollen wir auf perfekten Radwegen mit Blick auf die höchsten Erhebung Südtirols, dem Ortler (3905 m), dem Tal entgegen.

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Vorbei an grünen und blühenden Wiesen,

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bis wir unser heutiges Ziel, Prad am Stilfser Joch, erreichen, wo wir nach etwas Suchen ein tolles Gästehaus mit angeschlossener Pizzeria finden – natürlich mit glutenfreier Pizza.

Hier treffen wir auch ein anderes Pärchen wieder, das ebenfalls die ViaClaudia fährt. Auf dem Weg hoch zum Reschenpass haben wir sie ein Päuschen machen sehen. Und so tauschen wir unsere bisherigen Erfahrungen aus, bevor wir müde in die Betten fallen.

Von Landeck nach Prad sind wir 97 km mit 1150 hm gefahren. Der lustige Kringel in der Mitte ist der Aufstieg zum Reschenpass mit seinen 11 Kehren.

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Hey, cool - mit dem Wetter scheint ihr ja Glück zu haben (ich drücke die Daumen, dass es so bleibt)

Der Reschensee ist ja leer - man kann am Kirchturm gut den "normalen" Wasserstand sehen...

(dann müssen wir mal ein "TreffenmitTieren" machen: Gnu, Mausel, Sausel... :D)
 
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Jaja, der leere Reschensee :D
Als wir vor 3 Wochen da vorbeifuhren und ich kommentierte: "Ganz schön leer." kam vom Fahrersitz die Erklärung: "Ist ja auch erst 9.35!" :lol:
(Schön, wenn einer vom Wasser und der andere von Touris redet...)

:D :daumen:

Nur der Vollständigkeitshalber, wir sind schon wieder zurück und ich schreibe das sozusagen rückwirkend, taggenau :D

Besser ist das ;)

Aber soviel schon mal vorweg, mit dem Wetter hatten wir Glück :)

seeeehr gut :)


Kurze Frage:

Dein Bike hat Aufnahmen für Gepackträger hinten - warum schnallst Du vorne Taschen dran?
 
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:D :daumen:

Kurze Frage:

Dein Bike hat Aufnahmen für Gepackträger hinten - warum schnallst Du vorne Taschen dran?

...weil sie's kann... :D

Korrekt :D

Tatsächlich haben wir uns lange nen Kopp gemacht, wie wir das Gepäck sinnvoll unterbringen, ohne zusätzliches Zeugs zu kaufen. Klar war, dass zwei kleine Frontroller reichen. Klar war auch, dass wenn wir das Gewicht hinten haben, das VR schneller kommt, wenn es etwas steiler den Berg hochgeht. Ebenso klar war, dass ein Rad, was hinten mehr Last hat bergab zappliger läuft. Das haben wir alles schon ausprobiert ;) Daher haben wir uns entschieden das Gewicht nach vorne zu bringen. Zusätzlich wurde alles abmontiert, was nicht gebraucht wurde. Bei mir waren das die Schutzblech und der hintere Gepäckträger. Von einem anderen Rad habe ich den LRS genommen, um den Dynamo nicht sinnlos rumzuschleppen. In Summe hab ich so knapp 2,5 kg Gewicht gespart, vom normalen Reiserad in den "Bergmodus".

Wir haben unterwegs ja mit einigen anderen Tourenradlern gesprochen (die alle ihre Taschen hinten hatten) und alle haben uns wegen den Taschen vorn gefragt. Und glaubt es, oder nicht, alle haben gesagt ihr VR ist bei den Päßen hochgekommen, sie mussten dann schieben. Wir hatten überhaupt keine Probleme ;)

Wir sind super zufrieden mit dem Setup und würden es wieder so machen. Das einzige wo das Mehrgewicht vorne stört sind langsame Passage, in denen man zirkeln muss. Da merkt man die Trägheit der Lenkung. Aber sowas hatten wir nicht auf der Tour, von daher hat es uns auch nicht gestört.
 
Tag 4 - Prad am Stilfserjoch - Kaltern am See

Nach einer ruhigen Nacht starten wir ausgeruht auf die nächste Etappe. Diese wendet sich nun erstmal nach Osten.

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Wir schlängeln uns durch Apfelbaumplantagen, umgeben von Bergen, deren Gipfel noch weiße Hüte tragen.

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Immer wieder queren wir den Fluss (Etsch),
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bis wir auf dem Etschradweg angekommen sind, der eher an eine Fahrrad-Schnellstrasse erinnert, als an einen Weg durch die Alpen.

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Nach der Hälfte der heutigen Strecke erreichen wir Meran, wo wir einen kurzen Abstecher in die belebte City machen.

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Bald zieht es uns aber zurück in die ruhigeren Bereiche und wir fahren zurück auf die ViaClaudiaRoute, die sich nun gen Süden wendet, die wir aber schnell wieder verlieren und wiederum auf dem Etschradweg landen. Die Ausschilderung der ViaClaudia in Italien ist im Grunde so gut wie nicht vorhanden. Zwar haben wir den Bikelineführer dabei, allerdings sind die Strassen und Wege so verschlungen, dass man alle paar hundert Meten drauf gucken müßte, was alles andere als praktikabel ist. Und so ziehe ich den Joker und schmeiße das GPS an, welches uns dann zurück auf die ViaClaudia führt, die sich eher an den Hängen entlangeschlängelt.

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Und wo wir nette und ruhige Rastplätze finden.

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Zum Etschradweg: Hier sammeln sich Radler aller Couleur. Besonders eBiker tummeln sich hier zu Hauf, gerne auch in größeren Gruppen. An einer Stelle findet sich eine Umleitung, die vom flachen und durchgängig asphaltierten Weg auf einen hügeligen Schotterweg führt. Berghoch ziehen natürlich wieder eBiker an uns vorbei und „motivieren“ uns mit Sprüchen wie „Sollen wir Sie hochschieben?“, während wir im kleinsten Gang unsere Räder hochtreten. Oben wendet sich dann plötzlich das Bild, denn ein eBike macht noch keinen Radfahrer, und so trauen sich die flotten eBiker nicht so richtig auf dem Schotter wieder runter zu fahren. Frech schieben wir uns vorbei, lösen die Bremsen und rauschen den Weg hinab ;)

Bald erreichen wir Kaltern und machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft, die wir schließlich am Ortsende finden, mit einem tollen Blick auf den Kalterer See und einem netten Vermieter.

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In der TouristenInfo haben wir uns noch eine Liste mit Restaurants geben lassen, die glutenfreie Gerichte anbieten. Das war leider nicht ganz korrekt, aber die Bedienung hat sich wieder vorbildich gekümmert und so gab es trotzdem ein leckeres glutenfreies Essen, bevor wir müde in die Betten gefallen sind.

Am Ende des Tages standen 96 km und knapp 470 hm auf dem Tacho – obwohl es eigentlich den ganzen Tag nur bergab ging

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Tag 5 - Kaltern am See - Trento

Die Nacht hat es geregnet und als wir morgens aus dem Fenster schauen, tropft es immer noch aus den Wolken. Und so machen wir gemütlich und sitzen fast 1h beim Frühstück, bei dem sich alle Bewohner der Herberge einfinden. Es gibt lustige Gespräch, bis der Hausherr uns dann doch freundlich bittet, unser Zimmer zu räumen.

Mittlerweile hat das Wetter auch ein einsehen und die Sonne blinzelt langsam durch die Wolkendecke. Und so machen wir uns im trockenen auf den weiteren Weg.

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Die Wolken hängen tief und verschleiern die Gipfel der Berge um uns herum.

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Wir fahren wieder durch unzählige Apfelbaumplantagen und Weinreben, die nun immer mehr werden. Mittlerweile ist auch die Sonne wieder voll da und wir wünschen uns etwas mehr Schatten, aber den können uns die Weinreben nicht bieten.

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Da uns die Radwege der ViaClaudiaAugusta, asphaltiert und flach und zum Großteil nun dem Etschradweg gleichend, langsam langweilen, beschließen wir unsere Minimalziel Trento zu erreichen und dann zum Gardasee zu fahren. Die Idee gab es schon von Anfang an und das Pärchen, das wir in Prad getroffen haben, hat uns nochmal motiviert. Für viele Alpencross Touren ist der Gardasee ein beliebtes Ziel, warum also nicht auch für uns.

Die langweilige Route über Rovereto wollen wir aber nicht fahren und so beschließen wir ab Trento mit der Seilbahn ein paar Höhenmeter zu erschwindeln und von dort über einen kleinen Pass zu fahren.

Da uns die Route jedoch nicht ganz klar ist, wollen wir uns in Trento noch informieren und beenden den Tag somit recht früh und erkunden die Stadt und besorgen eine Radkarte.

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Vorsorglich gehen wir auch an der Seilbahnstation vorbei und erkunden uns, wie die Mitnahme von Fahrrädern funktioniert. Kein Problem versichert man uns, wenn wir zu den entsprechend gekennzeichneten Zeiten kommen. Zur Sicherheit mache ich ein Foto vom Aushang am Eingang, bevor wir im Hotel zu Abend essen. Wie so oft in Italien gibt es problemlos glutenfreie Gerichte, statt den üblichen Brotstangen, wird sogar extra ein glutenfreies Brötchen aufgebacken. Zum Nachtisch gehen wir in der Stadt noch ein abendliches Eis essen, bevor wir die Betten beziehen.

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Dem morgendlichen Regen und unserer Routenänderung geschuldet sind wir heute nur knapp 62 km mit 260 hm gefahren

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Ei, da hätten wir uns vielleicht kurz sehen können. Ich war vom 29.5. bis 3.6. in Goldrain. Das ist das Kaff am Etschradweg zwischen den Käffern Latsch und Schlanders.
 
Tag 6 - Trento - Torbole

Der Tag beginnt früh, wir wollen rechtzeitig an der Seilbahnstation sein, um nicht zu lange warten zu müssen. In die Gondel passen max. 3 Räder und ihre Fahrer. Und so haben wir nur wenig Zeit für das erste echte glutenfreie Frühstück, bevor wir unsere Räder satteln und zur Seilbahnstation fahren.

Dort schaut uns der Ticketverkäufer völlig entgeistert an und erklärt, dass die Gondel erst ab 9 Uhr Räder mitnimmt, es ist 8:10. Wir sind etwas verwirrt und ich zeige ihm das Foto des Plans, das ich gestern extra gemacht habe und in dem eindeutig steht, dass um 8 die erste Gondel für Radler fährt. Sofort rennt er los und entfernt den von mir fotographierten Aushang vom Eingang und erklärt uns, dass wäre der Sommerfahrplan, der gilt (noch) nicht (ich frage mich nur, ob der da jetzt den ganzen Winter hing…).

Während wir uns etwas resigniert auf eine 45min Wartezeit einstellen, fängt der Ticketverkäufer plötzlich an zu telefonieren und diskutiert heftig mit jemandem auf italienisch. Am Ende erklärt er uns, dass wir mit der Gondel jetzt fahren können, aber noch Tickets kaufen müssen. Da sein Englisch leider nicht so gut ist und wir kein Italienisch können, sind wir uns nicht sicher, was das jetzt bedeutet, kaufen aber die Tickets und gegen 8:20 buggsiert er uns außerplanmäßig in die Gondel, die uns direkt nach oben bringt. Vielen Dank nochmal dafür :)

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Von oben hat man einen tollen Blick über Trento

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Und auch wenn wir uns mit der Seilbahn knapp 400 hm erkauft haben, müssen wir nochmal etwa 200 hm bis zu einem klein Pass aus eigener Kraft bewältigen. Wir sind aber früh genug dran, um fast keinen Verkehr zu haben und später gibt es sogar extra eine Strasse für Radfahrer, die zwar fies steil ist, aber wenigstens ruhig.

Der Pass ist schnell geschafft und den Rest des Weges geht es fast nur noch bergab. Mal durch kleine Orte, mal über Autostrassen, später dann nur noch über ausgebaute Radwege.

Unterwegs treffen wir einen urigen Obstverkäufer, der mit seinem kleinen Transporter am Strassenrand steht. Eigentlich wollte ich eine Orange kaufen, stattdessen bietet er uns ungefragt eine kulinarische Reise durch seinen Obstladen an. Neben Melone und Pfirsich probieren wir auch Kirschen und obwohl er erst nicht glaube kann, dass wir wirklich was kaufen wollen, einigen wir uns auf eine kleine Melone, die noch Platz in unserem Gepäck findet. Leider habe ich kein Bild gemacht :(

Abgesehen von kleinen Verfahrer finden wir dank der Karte und den Informationen, die das www so bereithält unseren Weg ins Sarchetal, in dem sich riesige Wände fast senkrecht vor uns auftürmen.

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Hier befindet sich auch Arco, eines der bekanntesten Klettergebiete. Und obwohl es hier Unmengen echte Kletterwänder gibt, sehen wir eine „Outdoor“kletterhalle direkt vor imposanten Wänden. Verrückt.

Und so fahren wir weiter, bis sich endlich das ersehnte Ziel vor uns ausbreitet – der Gardasee.

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Glücklich am Ziel zu sein, beziehen wir unser Zimmer im Hotel. Wir haben uns schon vor Beginn der Reise für den ShuttleService entschieden, der aber leider am nächsten Tag nicht fährt und so quartieren wir uns diesmal für zwei Tage ein und entscheiden wir uns für Torbole (zum Einen fährt der Bus zurück hier los und zum Anderen erhoffen wir uns etwas mehr Ruhe als direkt in Riva).

Der Blick vom Zimmer geht direkt auf den See, leider liegt noch die Strasse dazwischen, aber tatsächlich ist es nachts ziemlich ruhig und es läßt sich gut mit offenem Fenster schlafen. Etwas lauter war dann eher der italienische Nachbar ;)

Im Gegensatz zu den anderen Orten, finden wir in Torbole und auch in Riva lediglich ein Restaurant, bei dem wir sicher davon ausgehen können, dass sie glutenfreies Essen anbieten, zum Glück ist es eine Pizzeria, und so klingt der Tag bei einer leckeren Pizza aus.

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Am Ende war es eine eher kurze Tour, die wir mit schönen Pausen etwas in die Länge gezogen haben. Knapp 50km und 460 gefahrene Höhenmeter finden sich am Ende auf dem Tacho.

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Zusammenfassung:

Von: Landsberg am Lech
Nach: Torbole am Gardasee

Größtenteils auf der Via Claudia Augusta Route

gefahrene Kilometer: 476,5 km
gefahrene Höhenmeter: 4220 hm
 
Scböner Bericht :daumen: und evtl. eine Alternative für uns/mich auch mal zu einem AX zukommen - die Idee ist jedenfalls mal gespeichert :) - Bikes für/mit Taschen haben wir ja auch ;)
 
Scböner Bericht :daumen: und evtl. eine Alternative für uns/mich auch mal zu einem AX zukommen - die Idee ist jedenfalls mal gespeichert :) - Bikes für/mit Taschen haben wir ja auch ;)

Für alle die sich keine endlosen Höhenmeter durch die Alpen zutrauen, ist das definitiv eine sehr zu empfehlende Alternative. Zumal die Infrastruktur (Radwege, Unterkünfte, Verpflegungspunkte) sehr gut ausgebaut ist und man sich somit voll und ganz auf's raldn konzentrieren kann. Das Feeling der ganz hohen Berge fehlt natürlich etwas, aber als Einstieg und für Lust auf mehr durchaus geeignet. :D
 
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