Mit dem Schlitten im Taunus...

darkdesigner

***ESK***
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7. Mai 2002
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Krankfurt
Seit Wochen unterliegen die Mitteleuropäischen Regionen dem Einfluß Arktischer Kaltluft, immer wieder gepaart mit H²O-volllgesaugten Niederschlagspaketen, welche sich ab und an in den verschiedensten regionalen Klein- und Großräumen der Republik aufs heftigste entleeren.

Ja ist es denn wahr? Weltweite Klimaänderung und menschgemachte Erwärmung der Atmosphäre nur eine Farce? War das Jahrhundertjahr 2003 nur ein letztes Aufbäumen unserer Wärmeheizung Golfstrom vor dem Zusammenbruch? Liegen tausende, ja gar zehntausende Jahre einer neuerlichen Eiszeit vor uns?

Eigentlich ist nur Winter, besser gesagt seit heute sogar meteorologischer Frühlingsanfang, also an sich kein Grund sich Sorgen machen zu müssen.

Doch erstaunlicher Weise treibt es die unterschiedlichsten Charaktere in atypischer Verhaltensweise gerade in dieser Mangelzeit in die Weiten der heimischen Forstgebiete. Die Frage ist doch, was sucht der an sich wohl genährte Zivilisationstyp mitten im Winter im Wald? Vielleicht mühsam von Eichhörnchen gesammelte und versteckte Eicheln finden und verzehren?

Wollten diese Subjekte eventuell "nur" wandern und dabei die winterliche Romantik der umherziehenden Wildschwein Rotten stören, immerhin unser Brudervolk, meine Gutmütigkeit wurde jedenfalls arg strapaziert. Noch schlimmer sind die Elemente auf zwei Schienen, zusätzlich ausgerüstet mit Schlagstöcken in beiden Händen, ihre Spur der Verwüstung gleicht einem Zug der Vandalen. Spätestens als ich jedoch auch auf subversive Elemente auf unmotorisierten Zweirädern stieß, verließ mich endgültig mein Glaube an das Gute im Menschen.

Es gibt ein letztes Häuflein aufrechter, tief im Glauben verwurzelter Ritter der Gerechtigkeit, die unter Waffen stehende SchlittenStaffel.

An einem frostigen Freitag im Februar beginnt meine Partisanentätigkeit mit der geheimen Anfahrt in Richtung des in nordwestlicher Richtung der Mainmetropole gelegenen variskischen Rumpfgebirges. Unter zur Hilfenahme des ÖPNV führte mein Weg zur Hohen Mark am Fuße des bösen Berges.

Um keine Fährten zu legen, wurde der Schlitten geschultert, ab und an wurden Stichwege rückwärts laufend abgeschritten. Jede unnötige Spurenlegung konnte so verhindert werden. Nach den ersten, relativ ruhigen Kilometern begab ich mich nun abseits der Hauptwege und suchte nach ersten Opfern.

An einem Steilhang wurde ich fündig, ein Rudel tückischer Rehe mußte vor kurzem hier entlang gerudelt sein, gefolgt von frischen Reifenspuren größer 2,5. War ich etwa mitten in das Scharmützel verfeindeter DDD´ler und einer Herde Rotwild geraten?

Ich beschloß ohne Rücksicht auf Leib und Leben ein Exempel zu statuieren, kurzum began ich mit dem Ausheben von Fallgruben. Darin sollte sich am nächsten Morgen der ein oder andere DDD´ler halbtot wiederfinden. Aber auch das Rotwild sollte nicht ungeschoren davonkommen, an bekannten Futterstellen legte ich vergiftetes Futter aus, langsam vor Schmerzen krümmend sollte dieses dreiste Pack verenden.

Weiter zog ich meines Weges, mit durchschnittlich mehr als 20% Steigung wählte ich die Diretissima in Richtung des Sandplackens. Der Rücken schmerzte vom kiloschweren Holzschlitten aus der Baureihe um 1950, der Schweiß lief in Bächen, meine Beine brannten wie Feuer, der Weg war steil.

Immer wieder traf ich auf Spuren der verfeindeten Gruppierungen, meine Fallen entwickelten sich zu einem flächendeckenden Teppich. Hier und da fielen meiner Tatkraft auch listige Eichhörnchen zum Opfer. Ich entwickelte neue Strategien um auch das Heer der CC´ler vernichtend aus dem Naturraum zu entsorgen. Hier und da wurden die stets bewährten Krähenfüße ausgelegt, an Stellen mit besonders ausgeprägter Gefällesituation entschied ich mich für Drahtschlingen in Halshöhe. Damit sollte doch der ein oder andere übermütige CC´ler in seinem Drang nach Geschwindigkeit entscheident "gebremst" werden.

Endlich erreichte ich das Hochplateau am Sandplacken, doch was war das? Ich stand direkt vor den Zeugnissen der imperialistischen Kriegsmaschinerie, unter der Verwendung meines mitgeführten Werkzeuges wurde der Natodoppelzaun rasch überwunden, die Sprengladung mustergültig positioniert und das arabische Bekennerschreiben an exponierter Stelle hinterlegt.

Gerade hier oben nahm jedoch das Publikumsinteresse schlagartig zu, Zeugen konnte und wollte ich nicht gebrauchen, sie fielen der gängigen Liquidation zum Opfer. Unzählige Wanderer verscharrte ich schwitzend mit dem beigeführten Klappspaten. Optimaler waren da die Langläufer, mit ihrem Schlagwerkzeug ließ ich sie graben, ihre Laufschienen ergaben prima Grabkreuze.

Nach fast vier Stunden erreichte ich mein Ziel am Ostrand der Erhebungen, Leichen, Kadaver und Verwesungsgeruch umgaben mich auf meiner Reise. Erschöpft aber glücklich und zufrieden über das Geleistete lehnte ich mich in heimatlichen Gefilden zurück und ließ das Erlebte vor meinen Augen Revue passieren.

Der Wald war nun nahezu frei von anthropogenen Geschöpfen, keine Wanderer, Skifahrer und Biker mehr, die Fauna wurde ebenso auf wesentliche Bestandteile reduziert, ja so mag ich die Natur...

Vielleicht hätte ich unterwegs nicht so viel von dem überall herumliegenden weißen Zeug nasal aufnehmen sollen? Ach, alles nur Schnee von gestern, bald ist wieder Sommer und die grauenhaften Erinnerungen an meine Hirnerfrierungen und unfahrbare Wege verblassen auf herrlich grünen Trails.
Den Schlitten werde ich dann einem Lagerfeuer und mich den wartenden Aufgaben des ESK opfern.

Mit dicken Grüßen an die verwirrten Hauptstädter, besonders den Lamakacke fressenden Spongohausener Exilmoderator Robert, die Mr. Bean-Immitatoren El und *enis, den ewig querschießenden und trotzdem forumsbereichernden Panzerfaust (schönes Bilderalbum!), selbstredent den Oberst und alle anderen Freunde, Feinde, Förderer und Gegner des Eisenschweinkaders!!!

dd
 
@darkdesigner du hast vergessen, die sich immer wieder ausgrabenden Ossis, mit dem Spaten endgültig vernichtend zu erschlagen.

Ansonsten würde ich sagen nicht so viel Saufen beim Mutti und ihr solltet euch mal andere Gesprächsthemen suchen. ;)

[Überschrift geändert]
 
oxoxo schrieb:
Ansonsten würde ich sagen nicht so viel Saufen bei Mutti und ihr solltet euch mal andere Gesprächsthemen suchen. ;)
Vielleicht liegt Darkis Problem darin, dass er aufgrund der übergroßen Entfernung von der Berliner Zentrale nicht oft genug bei Mutti säuft. Statt dessen verputzt er, einsam und allein, übermäßig viele Döner und das ist noch niemandem auf Dauer bekommen. Also sollten wir Milde walten lassen, zumal das Thema jetzt so einen schönen neuen Titel hat.

[Überschrift geändert]
 
oxoxo schrieb:
nicht so viel Saufen beim Mutti ;)

Cool, ist Mutti Eure neue Stammkneipe in Berlin? Dann muß ich ja unbedingt mal wieder dahin fahren. Ansonsten wer irgendetwas anderes mir damit sagen möchte, meine Mutter gibt mir keine Milch mehr und der Hund war schneller...
dd


[Überschrift geändert]
 
oxoxo schrieb:
@darkdesigner du hast vergessen, die sich immer wieder ausgrabenden Ossis, mit dem Spaten endgültig vernichtend zu erschlagen.

Ansonsten würde ich sagen nicht so viel Saufen beim Mutti und ihr solltet euch mal andere Gesprächsthemen suchen. ;)
sollte dir entgangen sein, das laut herrn panzerfaust das esk nur aus ehemaligen ossis besteht die sich den ganzen tag mit alk und doping-präperaten vollpumpen? und da eine krähe der anderen kein auge aushackt...

in diesem sinne: prost und weitermachen
 
Mich würde mal interessieren, wozu bei dem beschriebenen Gemetzel der Schlitten mitgeführt wurde.
Zum Abtransport der den Gerichteten abgenommenen Wertgegenstände?
Oder war im Blutrausch keine Zeit mehr eine anständige Prise einzuheimsen?
 
@tobi dark ohne das bo

mein herr,

in ihrem löblichen ansinnen den wald zu säubern haben sie es verabsäumt auch die spochtgeräte zu entsorgen. sollten sich noch unmotorisierte zweiräder im unterholz befinden so bitte ich um den abtransport in meinen garten zum zwecke der fledderei ... das schizeugs und die pelze können sie von mir aus behalten oder verbrennen.

hiphip
hurra.

merci vielmals
tom:-)

p.s.: ich erwarte selbigen tatendrang beim hessisch-fränkischen aktionstag am 19.03.2005.
 
souldriver schrieb:
Mich würde mal interessieren, wozu bei dem beschriebenen Gemetzel der Schlitten mitgeführt wurde.
Zum Abtransport der den Gerichteten abgenommenen Wertgegenstände?
Ja!
Tom:-) schrieb:
p.s.: ich erwarte selbigen tatendrang beim hessisch-fränkischen aktionstag am 19.03.2005.
Selbstverständlich werden Eure naturnahen Kulturlandschaftsräume selektiert...
dd :daumen:
 
So, ich bin auch gerade von einem Winterabenteuer zurück.

Der Frost der vergangenen Zeit hatte die Gewässer zu Eisbahnen werden lassen und es wehte ein laues Lüftchen - beste Bedingungen mal etwas auszuprobieren.

Also die Schlittschuhe und einen Rucksack mit geheimem Inhalt ins Auto geschmissen und losgerauscht. Mein Weg führte mich nach Süden und mit jedem Meter in diese Richtung wurde es winterlicher.
Schließlich bog ich in einen Feldweg ein, an dessen Ende seit einigen Jahren ein See liegt der jedoch auf keiner meiner Landkarten verzeichnet ist. Er ist nämlich erst entstanden, als nach der Wende die Pumpwerke abgeschaltet und die Natur wieder sich selbst überlassen wurde.
Das Wasser ist hier nicht tiefer als einen Meter, so dass man, falls das Eis doch noch zu dünn war, nicht gleich ersäuft.
Der Wind hatte den Weg unter guten 30-40cm Tiefschnee begraben. Also ließ ich die 55 Pferde des Skoda aufheulen und stürzte mich mitten hinhein. Die Tachonadel zeigte beständig 60 bis 70 km/h, doch ein Blcik aus dem Fenster zeigte mir eine andere Wahrheit - ich wurde immer langsamer.
Am Ende des etwa 1km langen Weges kam ich fast zum stehen.

Nun war ich also angkommen an diesm mysteriösen See nahe der N zwischen Z..... und St....... (ich will dort auch in Zukunft alleine Schlittschulaufen können ;) )
Ich öffnete den geheimen Rucksack und heraus kam mein Drachen! Diesen breitete ich am Ufer aus und bereitete ihn vor. Nun mußte ich mir die Schlittschuhe anziehen, ohne dass in der Zwischenzeit der Drachen wegflog. Iregndwie gelang auch das und ich konnte starten.
Aber das einzige was passierte, war dass es mich aufs Maul legte quer übers Eis zog. Irgendwann verfing sich der Drachen dann im Schilf und ich konnte mich wieder aufrappeln.
Dummerweise hatte ich beim Schlittern mit der Kufe eine der vier Leinen angeritzt und sie riß beim Versuch erneut zu starten.

Inzwischen war aus Südwesten ein regelrechter Schneesturm aufgezogen und ich hatte meine Mühe die 100 Schnüre daran zu hindern zu einem Kneul zu werden. Außerdem froren die Finger.
Also beschloß ich auch die zweite Bremsleine und die beiden Hauptleinen zu kappen und die Griffe direkt hinter der Zusammenführung der kurzen Schnüre anzubringen.
Nun schwebte der Darchen in etwa 3m Entfernung und war wunderbar zu kontrollieren. Wie mit einem Segel konnte ich mühelos über das Eis gleiten und mir den Schnee um die Ohren fegen lassen. 30 Sachen waren da bestimmt drin! Auch schffte ich es ohne Ahnung vom Segeln und kreuzen immer wieder an meinen Ausgangspunkt zurückzukehren. Es war ein Mordsspaß!

Doch dann fiel mir wieder der Schneesturm und der ohenehin schon schwierige Hinweg ein, so dass ich irgendwann beschloss den Heimweg anzutreten.

Beim Auto angeommen mußte ich feststellen, dass von den Spuren des Hinwegs nichts mehr zu sehen war. Nur die Schneewehen schienen nochmal 5 cm höher. Trotzdem mußte ich ja zurück. Also Vollgas und los. Nach etwa 20m hatte sich vor mir eine Schneewand aufgetürmt, die bis zu den Scheinwerfern reichte - hier ging nichts mehr und ich steckte fest. Der Unterboden lag komplett auf dem Schnee auf und die Räder drehten munter frei. Mit einigem Vor- und Zurückgeschaukel gelang es mir schließlich wieder freizukommen und die 20 Meter zurückzusetzen. Da erinnerte ich mich zum Glück noch an einen anderen Weg, der teilweise etwas geschützer lag. Und tatsächlich erreichte ich nach ein paar wilden Drifts irgendwann die Straße.

Also Paraskating(TM) und Autofahren im Schnee machen ordentlich Gaudi!
 
ich kaufe ein e und will lösen

Nuthe oder niplitz
zwischen zauchwitz
und stangenhagen



schöne geschichten hier oben im norden. Da bekommt man riesiges heimweh.


weitermachen
 
eL schrieb:
Nuthe oder niplitz
zwischen zauchwitz
und stangenhagen
El du alter Verräter! Na warte, wenn ich dich in die Finger kriege!

(Zwischen Zauchwitz und Stangenhagen handelt es sich natürlich um die Nieplitz)
 
Tom:-) schrieb:
p.s.: ich erwarte selbigen tatendrang beim hessisch-fränkischen aktionstag am 19.03.2005.
:lol: (hat die der dd meine mail mit der karte zugesandt?)

sehr sehr geile geschichte, tobias. konnte sie zwar nur ueberfliegen, war aber schon lustig genug!

gruesse, rob

kaufe ein ae, oe oder ue ohne e aber mit punkten
 
rob schrieb:
:lol: (hat die der dd meine mail mit der karte zugesandt?)

...

jo rob, das hat er. merci für die geologische karte. ich glaub ich muß mal wieder ins institut gehen und meinen peri- und postglazialen wissenshorizont in sachen geomorphologie erweitern bzw. auffrischen.

schönen urlaub :daumen:
happy trails
tom:-)
 
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