Mitschuld für Fahrradfahrer ohne Helm

Vielen Radfahrer auf Radwegen ist das höhere Unfallrisiko an Kreuzungen sehr wohl bewust. Sonst wäre das relative Risiko im Vergleich zur Fahrbahnnutzung im Kreuzungsbereich noch viel höher als es nun mal nachgewiesener Weise ist. Das was du forderst geschieht, wenn auch nicht durch jeden, und trotzdem ist das Risiko höher. Und dies ist nicht vermeidbar,

ein Großteil dessen könnte ganz leicht entschärft werden, indem dort wo Rechtsabbieger Radfahrer kreuzen, die Rechtsabbieger rot bekommen! da müssten zwar alle 2 Minuten länger warten, würde aber signifikant der Gesundheit und der Überlebenquote der Radfahrer dienen.

weitere Maßnahmen wären, Verbot linksseitiger Radwege und von Radführungen direkt an Parkreihen.
 
In der Praxis würde das wohl eher so aussehen, dass Radfahrer nur alle 2min für 10 selbst grün bekommen, damit der Kfz-Verkehr nicht zu sehr eingeschränkt wird ^^

In Kopenhagen sind die Rechtsabbiegespuren auf den Radspuren. Das schafft ein ganz anderes Bewusstsein, weil der Autofahrer nicht einfach über den Radweg drüber muss, sondern sich zwischen die Radfahrer einordnen muss.
 
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In Kopenhagen sind die Rechtsabbiegespuren auf den Radspuren. Das schafft ein ganz anderes Bewusstsein, weil der Autofahrer nicht einfach über den Radweg drüber muss, sondern sich zwischen die Radfahrer einordnen muss.

das kann ich nur bestätigen, dass in einigen anderen Ländern dem Radfahrenden Verkeher deutlich mehr Respekt + Beachtung entgengebracht wird. und zwar von den Leuten vor Ort, wie auch von der Legislative.
 
Was ich mich frage..

Warum muss der Mopedfahrer mit seinen 25 Km/H einen Helm tragen, aber der Radfahrer der meistens mit der selben Geschwindigkeit rumbraust net?

Man sieht auch von Woche zu Woche immer mehr Radler die freiwillig mit nem Helm fahren.

Und so teuer sind Helme ja nun auch net, die 20€ für die man ein Helm schon bekommt, helfen auch definitiv wenn man stürzt.

Und wer zu eitel ist sich ein Helm aufzusetzen, wird sich dann spätestens im Rollstuhl wünschen die paar €uro investiert zu haben.
 
Sollen sie doch ne Helmpflicht einführen, dann fahr ich halt immer mit Fullface rum :lol:

Aber jetzt mal ernsthaft, jeder sollte selber wissen was er tut und was net, wenn einer keinen Helm aufsetzen will ist es ganz einfach sein Problem wenn er bei nem Unfall mit dem Kopf bremst.

Ich fahr auch net immer mit Helm,z.B. wenn ich nur mal in der Stadt unterwegs bin hab ich auch keinen auf, auch wenn ich mir manchmal denke dass es wohl besser wäre wenn ich mir die Autofahrer und ihre Fahrstile hier so anguck.
 
Gerade in der Stadt finde ich Helm sinnvoll, weil die ignorante Rasselbande von Autofahrern Einen schon übel zurichten kann. Aber deswegen muss ich den Schrittgeschwindigkeits-Radlern nicht das Radfahren verbieten wollen, nur weil sie nach 50 Jahren ohne Helm auch weiter ohne Helm fahren wollen. Vor Allem mißachte ich selbst ständig die Dynamopflicht. Selber auf Regeln scheißen aber Andere mit Gängeleien überziehen wollen? Was soll das? :spinner:
 
Warum soll denn das Fahrradfahren auf einmal so gefährlich sein? Nur weil du es so willst?

Quatsch, nein.

Alles wird eben in Deutschland doch reglementiert und Gesetze werden für jeden kack gemacht.

Und grad in der Stadt würd ich ein Helm anziehen. Oft genug *******n Autofahrer auf Radwege, ignorieren Radler beim abbiegen.

So ein Helm trag ich ja net aufgrund des eigenen Unvermögens kein guter Fahrer zu sein, sondern kein Opfer der anderen zu werden wenn sie fehler machen.
 
Warum muss der Mopedfahrer mit seinen 25 Km/H einen Helm tragen, aber der Radfahrer, der meistens mit der selben Geschwindigkeit rumbraust, net?
Das hat viele Gründe. Zum einen geht der Gesetzgeber gar nicht davon, aus, dass Radfahrer 25 km/h schnell unterwegs sind. Anzeichen hierfür sind neben der Planungsgeschwindigkeit für Radwege (aus dem Gedächtnis: 15 km/h) einige Urteile, welche eine Teilschuld auf den Radfahrer abwälzen, wenn er schneller als 20 km/h unterwegs waren (z.B. OLG Karlsruhe, VRS 78, 329). Vielleicht wird es hier ein paar Änderungen geben, wenn Pedelecs weiter verbreitet sind. Dann wurde die Helmpflicht für Motorräder kurz nach dem geschichtlichen Höchststand an Todesfällen im Straßenverkehr eingeführt, als direkte Reaktion um diesem massiven Anstieg zu begegnen. Heutzutage sinken die Zahlen der verunglückten Radfahrer im langjährigen Trend sogar, die geschichtliche Begründung hat also keine Berechtigung. Auch ist Radfahrer nicht so gefährlich wie die Motorradnutzung, aus zwei Gründen. Erstens baut der umsichtige Gesetzgeber dort, und nur dort, wo es für Radfahrer gefährlich werden könnte seinen speziellen Schutzraum Radweg, den Motorradfahrer nicht haben und zweitens geben auch die Zahlen einen riesigen Unterschied der Gefährdung wider. Auf die Zeit der Verkehrsteilnahme hinzugerechnet (habe ich weiter vorn schon irgendwo geschrieben) hat auch mit (Integral-)Helm der Motorradfahrer auch heute noch das 11-fache Risiko einer tödlichen Kopfverletzung.

Also zusammengefasst: Mopedfahren ist auch mit Helm gefährlicher. Der Fahrradfahrer bekommt als Schutzmaßnahme den Radweg, der Mopedfahrer den Helm.

Und so teuer sind Helme ja nun auch net, die 20€ für die man ein Helm schon bekommt, helfen auch definitiv wenn man stürzt.
Der Helm sollte schon passen. Es gibt keine Garantie, dass glücklicherweise der 20 €-Helm passt und nicht der 150 €-Helm links liegen gelassen wird. Einfach mal schauen, was auf der Straße an Rädern bewegt wird, ein Helm für 100 € übersteigt nicht selten den Wert des Rades. Man stelle sich vor, zur Einführung der Gurtpflicht hätte dieses Sicherheitsinstrument genauso viel wie das Auto gekostet.

Und wer zu eitel ist sich ein Helm aufzusetzen, wird sich dann spätestens im Rollstuhl wünschen die paar €uro investiert zu haben.
Und wenn er nicht aufgrund einer Schädelverletzung (welche zufälligerweise durch einen Helm entscheidend gedämpft wurde) sondern wegen eines Genickbruchs im Rollstuhl sitzt, welcher durch einen Radhelm viel wahrscheinlicher als ohne war?
 
@Bill Tür

Erbsenzähler...

Zumindest in meiner Region ist neben fast jeder Landstrasse ein Radweg, der auch für Mofas freigegeben ist. Würde ihn auch mal das "Hobby-Tour-dé-France"-Pack benutzen, wäre das Leben hier so schön :D

Es sind auch schon Leute unglücklicherweise durch nen Airbag gestorben.
Aber auch wie beim Helm hat er wohl mehr Leben gerettet als gekostet ;)
 
[...]
So ein Helm trag ich ja net aufgrund des eigenen Unvermögens kein guter Fahrer zu sein, sondern kein Opfer der anderen zu werden wenn sie fehler machen.

Genau das spricht gegen die Helmpflicht, denn:

Diejenigen, die sowieso Helm tragen und trotz Helmpflicht weiter Rad fahren, sind laut bisherigen Erfahrungen die größten Opfer der Helmpflicht. Den Unterschied bemerke ich schon zwischen Winter und Sommer: Wenn weniger Radfahrer unterwegs sind, werde ich öfter übersehen. An einigen Kreuzungen wäre der Unterschied locker objektiv messbar.
 
Ich vermute mal die Gründe enthalten folgende Feststellung:
100% Verursachung durch den Autofahrer
Reduzierung des Haftungsumfang im Bereich Körperschäden, hier Schädel, weil fehlender Helm adäquad kausal für die schwere der Verletzung, bzw. die Verletzung wäre mit Helm nicht so schwer gewesen. Ich nehme auch an, dass es das zu ein Gutachten gab. Aber wie gesagt ohne Tatbestand und Gründe nur BlaBla.
btw, die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall kann verweigert werden, wenn z.B. ein Motoradfahrer wegen fehlender Schutzkleidung am Körper eine kapitale Asphaltflechte hat und nicht mehr arbeiten kann.

Dennoch geht das Urteil am Problem vorbei: In der Begründung heißt es "Sie [die Radfahrer] seien im täglichen Straßenverkehr einem besonderen Verletzungsrisiko ausgesetzt."
Der Grund dafür liegt in der fehlenden Aufmerksamkeit der Autofahrer (und Fußgänger), nicht darin, dass Radfahrer keinen Helm tragen.

"Es sei unzweifelhaft, dass ein Helm vor Kopfverletzungen schütze, auch sei die Anschaffung wirtschaftlich zumutbar. Daher kann nach dem heutigen Erkenntnisstand grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ein verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens beim Radfahren einen Helm tragen wird” - es ist auch unzweifelhaft, dass Knieschützer vor Knieschäden schützen bei einem simplen Sturz, es ist ebenso unzweifelhaft, dass Ellbogenschoner vor Ellbogenschäden schützen bei einem simplen Sturz. Dennoch kann von einem verständigen Menschen nicht erwartet werden, dass er zum Schutz vor eigenen Schäden deswegen bei jeder Radtour Ellbogen- und/oder Knieschoner trägt. Und die Anzahl der Schäden an diesen Gelenken übersteigt die Anzahl der jährlichen Kopfverletzungen pro Jahr um ein Vielfaches.
Es ist also entgegen den Schlussfolgerungen des Richters nicht davon auszugehen, dass allein die Tatsache, dass ein Helm vor Schaden schützt, einen verständigen Menschen dazu veranlassen wird, bei jeder Radnutzung einen Helm zu tragen. Auf eine mögliche Schwere der Verletzung stellt das Gericht in seiner Argumentation nicht ab. Daher muss davon ausgegangen werden, dass das Gericht auch bei weniger schweren, dafür aber weit häufiger auftretenden Verletzungen die gleiche Argumentation heranzieht, was einen "verständigen Radfahrer" eine Ausrüstung von zumindest Helm, Ellbogen- und Knieschutz sowie Handschutz aufzwingen würde. In dem Fall würde ich bereits erwägen, die vom Gericht unterstellte wirtschaftliche Zumutbarkeit zu verneinen.
 
Ich freu mich auf den Tag nach Einführung eines Helmzwangs, wo ich dann anstatt meines bisherigen Helmchens nur noch mit diesem Modell unterwegs sein werde:
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Schützt einen auch besser bei Meinungsverschiedenheiten gegenüber aggressiven Autofahrern ;)
 

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Hallo Zusammen,

ich habe jetzt hier zugegeben nicht jeden Beitrag gelesen.

Ich möchte nur folgendes dazu schreiben, weil ich glaube, dass es in irgendeiner Form passt. Kurz zu mir. Ich fahre bisher eigentlich wenig Fahrrad. Möchte trotz Mitte 30 mit dem MTB fahren beginnen und fahre hin und wieder bis oft, mit meinem City-Rad ins Büro.

Zusammen mit meinem Anfänger-MTB was ich mir vor einigen Monaten (viel zu wenig gefahren bisher) gekauft habe, habe ich mir auch erstmalig einen Helm gekauft. Das ich vorher noch keinen hatte ist eigentlich auch schon nicht in Ordnung, da wir auch einen kleinen Sohn haben, den wir natürlich nur mit Helm fahren lassen.

Auch den Weg zur Arbeit bin ich nach wie vor ohne den tollen neuen Helm gefahren. Fragt mich nicht nach einem Grund dafür. Ich habe keinen. Ich finde diese Helme nicht sonderlich schwer und auch die anderen für mich auch oft nicht nachvollziehbaren Gründe keinen Helm zu tragen, treffen nicht zu.

Gleichzeitig möchte ich aber auch sagen, dass man auf den Wegen zur Arbeit (ca. 12 KM eine Strecke) auf den Radwegen durch die große Stadt in 2 Wochen mehr Gefahrensituationen erlebt als bei 15 Jahre Auto fahren. Autotüren die plötzlich aufgehen. Autos die aus Tankstellen oder anderen Ausfahrten kommen und plötzlich auf dem Radweg stehen und und und. Richtig spaß macht das eigentlich nicht.

Und trotzdem denkt man, man tut was für seinen Körper und auch dafür, dass man vielleicht irgendwann einmal längere Touren fahren möchte und nicht so schnell im Eimer ist. Ob das überhaupt so ist. Das weiß ich nicht. Egal. Auf jeden Fall bin ich neulich wieder mit dem Rad auf dem Radweg unterwegs und vor mir kollidiert ein ebenfalls ohne Helm fahrender Radfahrer mit einer Fußgängerin, die plötzlich vom Fußweg auf den Radweg kam. Ich selbst immer als in vielen Lebenssituationen übervorsichtiger Mensch unterwegs wäre da vielleicht im langsameren Tempo dran vorbeigefahren, weil ich irgendwie immer mit den außergewöhnlich schlimmsten Dingen rechne.

Der Radfahrer vor mir hatte keine Chance mehr der Fußgängerin auszuweichen. Und was ich sagen möchte ist: Mir ist noch nie so deutlich vor Augen geführt worden, dass so ein Helm schützt, wie an diesem Tag. Ich möchte nicht näher ins Detail gehen. Aber es sah wirklich schlimm aus. Und das war ein Sturz in dem ein Helm ohne das ich irgendwie Gutachter wäre o. ä. auf jeden Fall geholfen hätte. Auf jeden Fall.

Ich schreibe das auch nur, weil ich 1. nach diesem Erlebnis natürlich selbst immer einen Helm trage, wobei ich ein paar Tage danach erst einmal gar nicht aufs Rad gestiegen bin. Und 2. weil ich einfach, glaube ich, durch die Schilderung meines Erlebnisses evtl. dazu beitragen kann, dass der ein oder andere doch darüber nachdenkt einen Helm zu tragen.
Ich bin mir auch zu 100% sicher, dass es nichts damit zu tun hat, was für ein guter Radfahrer man ist. Man ist immer auf die anderen Verkehrsteilnehmer mit angewiesen. Auch, wenn man sich selbst als besten Autofahrer sieht. Wenn einem mit 180 km/h einer dieser Falschfahrer entgegenkommt hat man auch keine Chance mehr.

Es ist mir klar, dass es zu Unfällen kommen kann in denen ein Helm nur als kleines Spielzeug wirkt und nicht wirklich mehr hilft. Aber bitte. Fahrt mit Helm. Denn der Kopf scheint mir doch ein Körperteil zu sein, was natürlich 1. nicht ganz unwichtig ist und 2. was in Verbindung mit Radunfällen immer in Mitleidenschaft gezogen wird. Es ist doch der gesunde Menschenverstand der einem dann sagt, dass eine Hülle um denselbigen schlimmeres verhindern kann.

Im Moment hört man ja auch in allen Medien häufiger zu diesem Thema. Neulich habe ich beim zappen ein Bericht im Fernsehen darüber gesehen. Es kann eigentlich nicht sein was da für Gründe genannt werden, warum man keinen Helm tragen möchte. Ich hatte das immer für ein Gerücht gehalten. Aber es gibt Menschen die tatsächlich sagen: "Weißt Du wie kacke ich aussehe mit einem Helm?" Da fahr ich wieder Auto, wenn ich gezwungen werde, so etwas aufzusetzen. Da habe ich mir gedacht. Das kann doch nicht wahr sein. Und das noch von jemand, der mit Helm wahrscheinlich noch zig mal besser aussieht als ohne...

Grüße Felge31
 
So schauts aus Felge, guter Post.

Wie die Ärzte in den Skigebieten immer sagen: "Wir können alles an dir wieder zusammenflicken außer den Kopf und die Wirbelsäule". (In Anspielung auf die typischen Skiverletzungen am Knie/Unterschenkel)

Da liegt eine ganze Menge Wahrheit drin, die mMn auch fürs Radln gilt. Natürlich kann es auch bei anderweitigen Verletzungen zu Komplikationen und Folgeschäden kommen.
 
Aber wenn es doch Pflicht wird, fährt doch keiner mehr Rad :heul:

Haben eigentlich die ganzen Soldaten, welche immer rummoserten vonwegen Glatzenbildung, fettiger Haare etc auch die Helmpflicht in der Bundeswehr umgangen, indem sie gesagt haben : Nö, also mit Helm geh ICh nicht ins Manöver, dann werd ich lieber doch Zivi. ?
 
Felge, du plädierst für eine Helmpflicht, weil du auf einem Radweg eine schlimme Erfahrung machen musstest (bzw. ansehen musstest). Der Schluss liegt nahe, dass man - um sich vor so etwas zu bewahren - einen Helm trägt. Aber dann sind wir bei der Argumentation, die das Gericht anwendet: Um den vollen Schadensumfang ersetzt zu bekommen, hat man sich vor jeder möglichen Gefahr im Straßenverkehr selbst zu schützen. Also nicht nur Helm, sondern Ellenbogen- und Knieschoner, sobald man sich im Verkehr befindet.
Aber wieso sollte gerade der Helm die Lösung aller Probleme sein? Die Probleme liegen in schlechter Rad-Infrastruktur und das Risiko will man auf die Radfahrer abwälzen.
Ohne Zahlen zu nennen, behaupte ich mal, dass die relativen Unfallzahlen in Holland und Dänemark deutlich geringer sind als in Deutschland. Das ist vermutlich auf deren Infrastruktur zurück zu führen und hat nachhaltig zu einer gewissen Rücksicht gegenüber Radfahrern geführt. Diese Rücksicht und Aufmerksamkeit fehlt in Deutschland, weil jahrelang der Radfahrer möglichst aus dem Kfz-Verkehr raus gehalten werden sollte.
Anstatt also dieses Problem anzugehen, wird über eine Helmpflicht diskutiert. In meinen Augen sagt die Politik: "Ihr seht doch, dass uns die Sicherheit von Radfahrern egal ist. Also schützt euch selbst!"
Und dieses Spiel kann man nach der Helmpflicht weiterführen bis der Rückenprotektor auf dem Rad zur Pflicht wird und die Autofahrer weiterhin ohne Schulterblick durch's Leben kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Felge, du plädierst für eine Helmpflicht, weil du auf einem Radweg eine schlimme Erfahrung machen musstest (bzw. ansehen musstest). Der Schluss liegt nahe, dass man - um sich vor so etwas zu bewahren - einen Helm trägt. Aber dann sind wir bei der Argumentation, die das Gericht anwendet: Um den vollen Schadensumfang ersetzt zu bekommen, hat man sich vor jeder möglichen Gefahr im Straßenverkehr selbst zu schützen. Also nicht nur Helm, sondern Ellenbogen- und Knieschoner, sobald man sich im Verkehr befindet.
Aber wieso sollte gerade der Helm die Lösung aller Probleme sein? Die Probleme liegen in schlechter Rad-Infrastruktur und das Risiko will man auf die Radfahrer abwälzen.
Ohne Zahlen zu nennen, behaupte ich mal, dass die relativen Unfallzahlen in Holland und Dänemark deutlich geringer sind als in Deutschland. Das ist vermutlich auf deren Infrastruktur zurück zu führen und hat nachhaltig zu einer gewissen Rücksicht gegenüber Radfahrern geführt. Diese Rücksicht und Aufmerksamkeit fehlt in Deutschland, weil jahrelang der Radfahrer möglichst aus dem Kfz-Verkehr raus gehalten werden sollte.
Anstatt also dieses Problem anzugehen, wird über eine Helmpflicht diskutiert. In meinen Augen sagt die Politik: "Ihr seht doch, dass uns die Sicherheit von Radfahrern egal ist. Also schützt euch selbst!"
Und dieses Spiel kann man nach der Helmpflicht weiterführen bis der Rückenprotektor auf dem Rad zur Pflicht wird und die Autofahrer weiterhin ohne Schulterblick durch's Leben kommen.

Ich würde es für mich eher aus der Position Selbstschutz ("es kann mir auch passieren") sehen. Grundsätzlich hast du natürlich recht, daß Radfahrer im Strassenverkehr stiefmütterlich behandelt werden und jetzt auch ein Gericht ein falsches Zeichen setzt.
 
Der Radfahrer vor mir hatte keine Chance mehr der Fußgängerin auszuweichen. Und was ich sagen möchte ist: Mir ist noch nie so deutlich vor Augen geführt worden, dass so ein Helm schützt, wie an diesem Tag. Ich möchte nicht näher ins Detail gehen. Aber es sah wirklich schlimm aus. Und das war ein Sturz in dem ein Helm ohne das ich irgendwie Gutachter wäre o. ä. auf jeden Fall geholfen hätte. Auf jeden Fall.
Hi,
Einzel-Beobachtungen sind zwar "eindrücklich", aber für eine Diskussion über eine generelle Helmpflicht nicht hilfreich.
Wenn du jetzt einen Fußgänger oder Jogger beobachtet hättest, der an einer Unebenheit stolperte und auf den Kopf fiel, würdest du dann auch für einen Helmpflicht für Fußgänger oder Jogger argumentieren?
Im Einzelfall ist es natürlich immer schlimm, aber die meisten (schweren) Kopf-Verletzungen passieren nun mal nicht bei Radfahrern, sondern in der Freizeit, Haus-/Gartenarbeit, Reitern und IM Auto -- und wer fordert dort eine Helmpflicht?

Stephan
 
Stop Stop Stop. Ich schreibe gerade über Handy und kann nicht vernünftig kommentieren.
Es war nicht meine Absicht für irgendein Gesetz zu plädieren.
Es handelt sich um eine reine subjektive Meinung.
Es tut mir leid wenn was falsch verstanden wurde.
 
Ich würde es für mich eher aus der Position Selbstschutz ("es kann mir auch passieren") sehen. Grundsätzlich hast du natürlich recht, daß Radfahrer im Strassenverkehr stiefmütterlich behandelt werden und jetzt auch ein Gericht ein falsches Zeichen setzt.
Aus Selbstschutz (und Angst vor Autofahrern) trage ich auch immer einen Helm. Aber das kann ja jeder für sich entscheiden. Und genau darum geht es ja bei dieser Diskussion: "Helmpflicht - ja oder nein?". (Und nicht, ob es sinnvoll ist, einen Helm zu tragen)
 
Ich habe neulich eine kleine Regenerationsfahrt mit Rad unternommen, da dachte ich fährste einen Teil davon ein wenig Richtung Vorstadt und fuhr recht langsam, also Spazierenfahren, auf dem Radweg. Das habe ich schon längere Zeit nicht mehr gemacht, da ich auf Radwegen generell wenig fahre auf Grund des Gefahrenpotentials. Das verstehen vereinzelte Autofahrer anscheinend nicht welche ihre Hupe betätigen und wild gestikulieren, dass ich gefälligst auf dem Radweg zu fahren habe....selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Wer kennt nicht diese Pappenheimer wenn man vor allem mit dem RR unterwegs ist.

Alter Schwede, meiner Meinung nach wie die Jahre zuvor schon ist der Radweg richtig gefährlich. Gefährlicher als die Strasse. Schon alleine bei normalen alltäglichen Spazierfahrttempo. Die Leute sind so unaufmerksam und verträumt, Kinder machen eine Vollbremsung knapp vor dir, Hunde kommen um die Ecke ohne Leine, Hansguck in die Luft zahlreich vertreten..... Ich denke die Problematik wird kein Helm alleine lösen.

Übrigens habe ich heute bei einer Ausfahrt auf sehr ruhigen Strassen/Wegen, meinen Helm eine zeitlang abgenommen. Mache ich auch eher selten, aber es war schön die Sonne und den Fahrtwind zu spüren. Vor lauter Helm sollte man dieses Erlebnis nicht vergessen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie die Ärzte in den Skigebieten immer sagen: "Wir können alles an dir wieder zusammenflicken außer den Kopf und die Wirbelsäule". (In Anspielung auf die typischen Skiverletzungen am Knie/Unterschenkel)

Da liegt eine ganze Menge Wahrheit drin, die mMn auch fürs Radln gilt.
Du setzt also die Risikosportart Skifahren mit Radfahren im Straßenverkehr gleich? Liegt du aber sehr daneben. Das Risiko beim Skifahren ist (bezogen auf die Expositionszeit - und das ist nun mal die gängige Metrik in der Risikoforschung) ein vielfaches dessen eines Radlers im Straßenverkehr.
 
Du setzt also die Risikosportart Skifahren mit Radfahren im Straßenverkehr gleich? Liegt du aber sehr daneben. Das Risiko beim Skifahren ist (bezogen auf die Expositionszeit - und das ist nun mal die gängige Metrik in der Risikoforschung) ein vielfaches dessen eines Radlers im Straßenverkehr.

Da hast du recht, mir ging es um den Bezug Helm/Kopfverletzung und da habe ich diesen Spruch in Zusammenhang mit dem Skifahren gehört, wäre es Eiskunstlaufen gewesen hätte ich das geschrieben.
 
Ich habe neulich eine kleine Regenerationsfahrt mit Rad unternommen, da dachte ich fährste einen Teil davon ein wenig Richtung Vorstadt und fuhr recht langsam, also Spazierenfahren, auf dem Radweg. Das habe ich schon längere Zeit nicht mehr gemacht, da ich auf Radwegen generell wenig fahre auf Grund des Gefahrenpotentials. Das verstehen vereinzelte Autofahrer anscheinend nicht welche ihre Hupe betätigen und wild gestikulieren, dass ich gefälligst auf dem Radweg zu fahren habe....selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Wer kennt nicht diese Pappenheimer wenn man vor allem mit dem RR unterwegs ist.

Tja, so ein Radweg ist eben für Radfahrer da, auch für Rennradfahrer.
Und wenn da aufm radweg kleine Kinder und Fußgänger sind, nimmt man eben Tempo raus und nimmt Rücksicht.
Und schon mal drüber nachgedacht das du zur Gefahr wirst für die Autofahrer?
Dazu dieser absolut ignorante Teil derer die nebeneinander fahren müssen um dabei zu babbeln.
 
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