MTB im Allgäu

So wie ich die Konfliktlage aus diesem Thread und diversen anderen Quellen aus der Ferne beurteilen kann, geht es aber zuerst mal um die allgemeine Akzeptanz des Mountainbikens bei Grundstücksbesitzern, Jägern und Touristikern (anders kann ich mir die Forderung nach einer 2-Meter-Regel nicht erklären). Dafür ist eine spezielle Radfahrstrecke nicht unbedingt förderlich, da sie oft zu verstärkten Sperrbestrebungen auf allen anderen Wegen führt.

Ob man
(touristische MTB Konzepte)
dann engagierten Laien/Ehrenamtlern überlässt sollte erst besprochen werden, wenn das geklärt ist.

Soweit ich das überblicken kann, gibt es in Sonthofen als Teil des Radstadtprojektes auch ein professionell erarbeitetes Tourismuskonzept bzw. die Unterstützung durch die Stadtverwaltung einschließlich des Tourismusdirektors. In der Tat wird der Mountainbiketourismus bei vielen Gastgebern nicht wahrgenommen, aber viele Rechtler sind auch Privatvermieter, so daß ich hier schon einen Ansatzpunkt sehe. Wobei ich das eher in Einzelgesprächen klären würde, als in einer Podiumsdiskussion. Aber am besten besprechen wir das mal in Ruhe bei einem hopfenhaltigen Regenerationsgetränk.
 
Dafür ist eine spezielle Radfahrstrecke nicht unbedingt förderlich, da sie oft zu verstärkten Sperrbestrebungen auf allen anderen Wegen führt.

Richtig, wir müssen aufpassen, dass ein Trailangebot für Mountainbiker nicht zu Bikeverboten auf anderen Wegen führt.

Ich denke aber, wenn wir einen Teil der Action-suchenden Biker (Downhiller, Freerider etc.) von den gemeinsamen Wegen (shared Trails) bringen, weil es attraktive Flowtrails gibt, sorgt das auf den restlichen Wegen für Entlastung, sodass ein respektvolles Miteinander möglich bleibt.
 
Ich denke aber, wenn wir einen Teil der Action-suchenden Biker (Downhiller, Freerider etc.) von den gemeinsamen Wegen (shared Trails) bringen, weil es attraktive Flowtrails gibt, sorgt das auf den restlichen Wegen für Entlastung, sodass ein respektvolles Miteinander möglich bleibt.

Wenn die Belastung durch eine Vielzahl von Nutzern mit unterschiedlichen Bedürfnissen das Problem ist (war in Stromberg und Ottweiler nicht der Fall, sowas ist eher in den Naherholungsräumen der Ballungszentren der Fall), dann helfen spezielle Strecken natürlich schon, wobei man DHler/Freerider mit "Flowtrails" eher nicht locken kann - die brauchen was anspruchsvolleres, am besten mit Lift.

Jedenfalls würde ich es vermeiden, eine solche Idee in den Vordergrund zu stellen.
 
Ein bischen vermisse ich in der aktuellen Diskussion die Stimmen der Leute, die mit Mountainbiken und Bikes auch Geld verdienen.

Wir haben ja mit Newmen sogar einen Komponentenhersteller der im Allgäu produziert. Und dann fallen mir z.B noch TrailXperience, Amplifi, Raaw und Peakrider ein. Auch die Gastgeber, die bevorzugt auf junges Publikum setzen, ich denke da z.B. an die Explorer-Hotels, sollten sich mal melden. Und bei Canyon konstruiert ja auch ein Allgäuer, der an der Hochschule Kempten studiert hat.

"Mountainbiken als Wirtschaftsfaktor", das wäre doch auch mal ein Thema für das Forum Radstadt. Ich denke wir sollten, wie auch die Gegner der Biker, öffentliche Veranstaltungen als Bühne nutzen. Die Berichterstattung über den Vortrag vom Tilman Sobek war ja eher positiv.

Und wer weiß, vielleicht hat die Standortentwicklungsabteilung der Allgäu GmbH dann ja mehr Interesse am Thema Mountainbike, als die Tourismusabteilung.
 
Servus Tobi, Heiko, Helmut und alle anderen!

Sehr gerne würde ich zu einem Stammtisch in Sonthofen kommen und darüber sprechen, wie wir den Willen bei den politischen Entscheidungsträgern und Rechtlern erzeugen ein offizielles MTB-Wegenetz, Flowtrais und / oder Trailabfahrten freizugeben oder neu zu bauen.

Sagt mir bitte wann und wo. Ab 19:00 Uhr, außer Mittwochs geht fast immer.

Besten Gruß
Stefan

BIKe - Bike-Initiative Kempten
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Sorry, aber das mußte sein.
Helmut klar immer. :daumen:
 

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Ein bischen vermisse ich in der aktuellen Diskussion die Stimmen der Leute, die mit Mountainbiken und Bikes auch Geld verdienen.

Wir haben ja mit Newmen sogar einen Komponentenhersteller der im Allgäu produziert. Und dann fallen mir z.B noch TrailXperience, Amplifi, Raaw und Peakrider ein. Auch die Gastgeber, die bevorzugt auf junges Publikum setzen, ich denke da z.B. an die Explorer-Hotels, sollten sich mal melden. Und bei Canyon konstruiert ja auch ein Allgäuer, der an der Hochschule Kempten studiert hat.

"Mountainbiken als Wirtschaftsfaktor", das wäre doch auch mal ein Thema für das Forum Radstadt. Ich denke wir sollten, wie auch die Gegner der Biker, öffentliche Veranstaltungen als Bühne nutzen. Die Berichterstattung über den Vortrag vom Tilman Sobek war ja eher positiv.

Und wer weiß, vielleicht hat die Standortentwicklungsabteilung der Allgäu GmbH dann ja mehr Interesse am Thema Mountainbike, als die Tourismusabteilung.

Hallo homerjay,

also wenn ein Stammtisch in Sonthofen statt findet würde ich auch gern dazu stoßen. Bin selber gebürtiger Sonthofner und wie gewünscht wäre jemand von der Wirtschaft dabei in diesem Fall von Newmen.

Gruß
Fabo
 
Hallo zusammen!

die BIKe hat es in Kempten geschafft unter Federführung der Stadtverwaltung alle betroffenen Parteien an einen Tisch zu bekommen: Grundbesitzer, Land- und Forstwirte, Umweltschutz- und Forstamt und natürlich auch die Jägerschaft. Teils sind diese Interessengruppen auch in Personalunion. Wichtig ist: Nur gemeinsam kann man eine Lösung schaffen! Wir können nichts erreichen, wenn wir die Entscheidungsträger nicht motivieren können.

Zu Beginn haben wir festgestellt, dass es viel verbrannte Erde gibt. Viele Land- und Forstwirte oder Jäger haben Geschichten von Begegnungen mit Mountainbikern, die sehr unfreundlich waren. Auch wenn das nur einzelne Erlebnisse waren, sorgen sie für einen anhaltenden Zorn.

Daher ist es meines Erachtens grundlegend, dass am Anfang eine neue Vertrauensbasis aufgebaut wird. Dies geht nur mit gegenseitiger Achtung und Respekt. (Und jeder muss zu Beginn mal Dampf ablassen können.) Die Jägerschaft ist dabei meiner Erfahrung nach die schwierigste Gruppe. Aber genau deshalb muss man sich hier doppelt bemühen, diese Personen abzuholen. Beschimpft man sich im Gelände, in öffentlich Foren oder Leserbriefen, hat man es später um so schwerer, wenn man sich am Verhandlungstisch Auge in Auge gegenüber sitzt und eine konstruktive Mitarbeit einfordert.

Gegenwärtig haben wir Ortsbegehungen, bei denen es um eine konkrete Streckenplanung geht. Wir sind noch nicht am Ziel, aber es macht sich vorsichtiger Optimismus breit.

Anbei noch der vollständige Artikel: "Mountaintainbiker im Wald - Der Konflikt verschärft sich" aus der AZ vom 23.10.2017. Die Jäger hauen darin ordentlich auf den Putz. Das entspricht meiner Erfahrung nach dem bayerischen Naturell. Auf der anderen Seite stehen der Landrat, der Leiter des Naturparks und ein Landbesitzer, die eher vernünftige Töne anklingen lassen. Daran kann man doch anknüpfen.

Ich würde mich über eine Einladung zu einem Treffen in Sonthofen sehr freuen.

Mit besten Gruß
Stefan

BIKe - Bike-Initiative Kempten
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Stefan, die Einladung kommt. Step 1 ist aber der geplante Stammtisch. Wie wir dann gemeinsam weitermachen, besprechen wir. Stellenweise werden wir genau mit dem von Dir beschriebenen "Zorn" konfrontiert, der das alles so schwierig macht. Da sind in Summe einige Einzelerlebnisse draußen im Gelände, die jetzt sehr ausgeschmückt bewertet, verbreitet und immer wieder hervorgeholt werden.
 
Danke für den Zeitungsartikel @CampoDeVerano

Was mich an dem Zeitungsartikel etwas zum schmunzeln bringt, ist die explizite Erwähnung von den E-Bikes.
Das lässt zumindest darauf schließen, dass, von den an der Diskussion beteiligten Parteien, doch zwischen den verschiedenen Bike-Gruppen unterschieden werden kann. Das finde ich persönlich nicht schlecht.

Was natürlich gar nicht geht, ist die Tatsache, dass es wohl Biker gibt die Zäune aufknipsen. Das ist mutwillige Sachbeschädigung und einfach nur daneben, wenn dann auch noch die Viecher ausbüxen.
 
Wir sind noch nicht am Ziel, aber es macht sich vorsichtiger Optimismus breit.
Mich würde interessieren, wie ihr den Jägern und Grundbesitzern klargemacht habt, dass
- erstens das Betretungsrecht für Radfahrer nicht zur Disposition steht
- zweitens niemand in einer solchen Runde das Recht hat, über sowieso bestehende gesetzliche Beschränkungen hinausgehende Einschränkungen zu vereinbaren
und wie diese darauf reagiert haben.
Was natürlich gar nicht geht, ist die Tatsache, dass es wohl Biker gibt die Zäune aufknipsen.
Gibt es nicht. Nur weil es ein Landrat behauptet und es in der Zeitung steht ist es nicht automatisch mehr als eine "Fabel".
 
Hallo zusammen!

Auch in Kempten hat sich die Situation mit den Jägern nicht in komplettes Wohlgefallen aufgelöst. Ab und an hat ein Jäger noch den Reflex lautstark nach Verboten zu rufen. Dann wird er aber zunehmend von seinen eigenen Genossen oder von der Stadt zur Räson gerufen mit dem Argument, dass dies das Problem nicht lösen wird und auch auf Grund der Gesetzeslage nicht möglich ist. Das wissen die Jäger.

Dennoch gibt es hier noch seltsame Schilder:
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Gibt es nicht. Nur weil es ein Landrat behauptet und es in der Zeitung steht ist es nicht automatisch mehr als eine "Fabel".

Leider hatten wir hier genau diesen Fall. Ein Grundbesitzer zäunte eine beliebte Abfahrt ein. Kurze Zeit später war der Zaun herausgerissen. Wir als BIKe entschuldigten uns dafür und waren mit dem Herrn auf einer Ortsbesichtigung. Auf den Sitzungen mit der Stadt konnte er seinen Ärger darüber auch kundtuen. Der Grundbesitzer steht uns heute wieder aufgeschlossen gegenüber.

Das ist natürlich ein krasser Einzelfall, aber es kommt vor.
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Stichwort "Dampf ablassen". Sofern es zu einem Treffen mit Grundbesitzern und Jägern kommen wird, ist sehr wichtig, dass jeder mal richtig schimpfen darf. Dann kommt Dampf aus dem Kessel. Erst danach kann man hoffentlich beginnen konstruktiv zu arbeiten. Das dauert aber ein oder zwei Treffen.

Wichtig: Die wichtigste Gruppe sind nicht die Jäger. Das sind die Grundbesitzer. Oft sind das aber die Jäger oder kennen die Jäger schon lange gut. Glück hat man, wenn die Gemeinde Land besitzt. Dann ist alles viel einfacher. Das ist hier in Kempten leider nicht So.

Besten Gruß Stefan.
(P.S. ich bin jetzt ein paar Tage unterwegs).
 
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