MTB im Allgäu

So eine "Lenkung" für den Otto-Normal-Rattfahrer ist ja perse nicht schlecht. Ich meine auf diese Weise kann man schon viel kanalisieren und vielleicht die Trails die für uns interressant sind entlasten. Aus meiner Sicht hat das eben so gar nichts mit unserem Sport zu tun. Aber gut ist es trotzdem, das es die Angebote gibt.
 
Ich wünsche Euch jedenfalls - solange die Schilder noch stehen - schon einmal angenehme Gespräche mit den Naturpark-Rangern, die für die gemeinsame Aktion der Bayerischen Staatsforsten, der Gemeinde Blaichach und eben auch dem Verein Naturpark Nagelfluhkette e.V. den Kopf vor Ort hinhalten, um den Älplern einen Gefallen zu tun.

Was macht in der Zwischenzeit eigentlich die tatsächlich für den Vollzug der Landschaftsschutzverordnungen zuständige Behörde?

Ausbau des Skigebiets am Riedberger Horn
Das Landratsamt Oberallgäu hat überraschend den Bau eines neuen Speicherbeckens für die Kunstschneeproduktion inmitten eines Jahrtausende alten Moors am Riedberger Horn genehmigt. Die Förderung des „naturnahen Tourismus“ in der Region wird damit zur Farce.

16.08.2018
Das Landratsamt Oberallgäu hat überraschend den Bau eines neuen Speicherbeckens für die Kunstschneeproduktion im Skigebiet Grasgehren am Riedberger Horn genehmigt. Die Planungen sind dabei nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch zu bewerten, da das Projekt in einem sensiblen Moorgebiet realisiert werden soll. Es wird somit massive Auswirkungen auf schützenswerte Lebensräume und Arten wie das Birkhuhn haben.

Landesbund für Vogelschutz (LBV) und BUND Naturschutz (BN) sind zudem überrascht und enttäuscht über die Genehmigung zu einer Zeit, in der zeitgleich bei persönlichen Gesprächen mit dem Landrat und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden eigentlich nach einer gemeinsamen Kompromisslösung gesucht wurde. Auch die angekündigte Förderung des naturverträglichen Tourismus durch die Staatsregierung mit einer Summe von 20 Millionen Euro wird so ad absurdum geführt.

Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender: „Die Staatsregierung spricht von naturverträglichem Tourismus und dem Schutz klimarelevanter Moore – und gleichzeitig genehmigt der Landrat, dass enorm viele tausend Kubikmeter Torf am Riedberger Horn einfach weggebaggert werden. Eklatanter kann der Widerspruch zwischen Worten und Taten im Naturschutz nicht sein. Der LBV wird gegen den Genehmigungsbescheid wie
auch gegen den sofortigen Maßnahmenvollzug prozessieren, um diese Naturzerstörung zu verhindern“.

Richard Mergner, BN-Vorsitzender: „Der nun genehmigte Ausbau ist alles andere als naturverträglich und daher nicht vereinbar mit den Versprechungen eines naturnahen Öko-Tourismus. Wir sind entsetzt, dass die Genehmigung sogar mit einem Sofortvollzug erteilt wurde und noch im August mit ersten Maßnahmen zu rechnen ist. Wir haben daher Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung gestellt. Wir laden Ministerpräsident Markus Söder zu einem Ortstermin ein, denn die Planung stellt die von ihm vorgestellten Ergebnisse des ‚Friedensgipfels zum Riedberger Horn‘ in der Staatskanzlei auf den Kopf.“

Noch am Vortag der Genehmigung ging ein Schreiben des Oberallgäuer Landrats bei LBV und BN ein, in dem eine gemeinsame Kompromisslösung beim Ausbau des Skigebiets Grasgehren inklusive Speicherbecken gewünscht wurde. Umso überraschender für die Naturschützer kam beinahe zeitgleich der sofortige Genehmigungsbescheid für einen Schneiteich, der am geplanten Standort von den Naturschutzverbänden seit langem kategorisch abgelehnt wird. Eine Modernisierung der Anlagen im Skigebiet Grasgehren wird von den Verbänden grundsätzlich mitgetragen, um die wirtschaftliche und touristische Attraktivität in der Region zu erhalten. Der ausgewählte Standort für den Schneiteich liegt jedoch in einer biologisch hoch sensiblen Zone. Es sind nicht nur klimarelevante Moore betroffen, deren besondere Schutzwürdigkeit erst kürzlich von der Staatsregierung mit einem Masterplan „Moore in Bayern“ bestärkt wurde. Im umliegenden Gebiet kommt zudem das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn und weitere sensible Arten wie Alpensalamander und Raufußkauz vor.

Besonders fragwürdig erscheint den Verbänden die Genehmigung eines derart umstrittenen Projekts vor dem Hintergrund, dass die Staatsregierung für die Förderung eines „naturverträglichen Öko-Tourismus“ den Gemeinden erst kürzlich 20 Millionen Euro Förderung in Aussicht stellte. Diese Zusage erteilte Ministerpräsident Söder, nachdem er der umstrittenen Skischaukel am Riedberger Horn im April eine Absage erteilt hatte. Im Rahmen eines 5-Punkte-Plans sollte durch die Förderung der naturverträgliche Tourismus in der Region zu einem „Natur-Meilenstein mit enormer Strahlkraft“ ausgebaut werden.

„Durch den Bescheid mit Sofortvollzug kann theoretisch noch heute der erste Bagger am Riedberger Horn anrollen. Da wir die Planungen nicht im Detail kennen, bitten wir die Besucherinnen und Besucher, uns jetzt oder in Zukunft mitzuteilen, wenn die Bauarbeiten vor Ort beginnen.“, so Schäffer.

„Solange der Ausbau des Riedberger Horns nicht rechtlich verbindlich ad acta gelegt, die Zone C des Alpenplans wiederhergestellt ist und der Ausbau der bestehenden Skigebiete naturverträglich erfolgt, sind die bisherigen Versprechungen nur Lippenbekenntnisse, auf die wir uns leider nicht verlassen können.“ so Mergner.

Gemeinsame_Pressemitteilung_des BUND und LBV zum Ausbau_des Skigebiet_Riedberger_Horn.pdf


 
Das Landratsamt Oberallgäu hat überraschend den Bau eines neuen Speicherbeckens für die Kunstschneeproduktion inmitten eines Jahrtausende alten Moors am Riedberger Horn genehmigt. Die Förderung des „naturnahen Tourismus“ in der Region wird damit zur Farce.

Was ist an dieser Entscheidung überraschend?

Die Planungen haben schon in der letzten Skisaison begonnen und daß was gemacht wird, war schon klar, noch bevor das Ende der Skischaukel öffentlich verkündet wurde. Es kann doch garnicht sein, daß die Naturschutzvertreter vor Ort das nicht mitbekommen haben.

Die Verbotsschilder sind angesichts der massiven Baumaßnahmen natürlich eine Farce.

Auf dem Allgäutag haben die Herren Söder und Klotz noch von den vielen Millionen Euro geschwärmt, die am Riedberger Horn jetzt zur Verfügung stehen, um den naturnahen Tourismus zu fördern.
 
Haha ... die Politiker sind so a Lügen**%§$§§$$%%!!! ... :wut:

Übrigens wenn man Wikipedia den Herrn Klotz sucht steht da folgendes:
Zitat: Von den Naturschutzverbänden LBV und BN wurde Anton Klotz dafür kritisiert, dass er im Hintersteiner Tal auch nach eigener Aussage gegen die Gesetzeslage ein Kleinwasserkraftwerk genehmigte. Für das Kraftwerk sollte die Ostrach oberhalb eines Natur-, Landschafts- und Vogelschutzgebiets, das auch als Naturdenkmal ausgewiesen ist, durch eine Betonmauer aufgestaut werden.[4] Im November 2017 erklärte das Verwaltungsgericht Augsburg die Genehmigung des Kraftwerks für unrechtmäßig.[5]

Mein Urteil hierzu wäre, das der Herr Landrat generell auf die Natur pfeift...
 
Vielleicht sollten wir einfach solche Schilder aufhängen....
IMG_20180821_111757.jpg
 

Anhänge

  • IMG_20180821_111757.jpg
    IMG_20180821_111757.jpg
    979,7 KB · Aufrufe: 173
Vielleicht sollten wir einfach solche Schilder aufhängen....Anhang anzeigen 764915

Solche Schilder sieht man öfters außerhalb des Allgäus.
Das sensibilisiert beide Seiten für den gegenseitigen Respekt voreinander und funktioniert nach meinen persönlichen Erfahrungen ziemlich gut.
... nur werde ich irgendwie den Verdacht nicht los, das so eine einfach Lösung für das Allgäu zu fortschrittlich ist...
 
Solche Schilder sieht man öfters außerhalb des Allgäus.
Das sensibilisiert beide Seiten für den gegenseitigen Respekt voreinander und funktioniert nach meinen persönlichen Erfahrungen ziemlich gut.
... nur werde ich irgendwie den Verdacht nicht los, das so eine einfach Lösung für das Allgäu zu fortschrittlich ist...

Ja bin grad in Davos. Obwohl hier die MTBler mit den Bahnen hoch gekarrt werden, und somit noch viel mehr als im Allgäu auf den Wegen los ist, klappt das hier super gechillt zwischen Hikern und Bikern.
 
Bin ja bei euch im Thread eher stiller Mitleser aufgrund "Nachbarschaft", aber das hier ist mir doch nen Post wert..... schön existierende Wege sperren und "kanalisieren".

Gigantisches Bike-Valley in Balderschwang geplant
Bike-Park nahe Riedberger Horn könnte größter Deutschlands werden – Farce des „naturnahen Tourismus“ geht weiter


Hilpoltstein, 24.08.18 – Nach dem beabsichtigten Bau eines Schneiteichs im sensiblen Moorgebiet bei Grasgehren soll es nun auch der anderen Balderschwanger Talseite in Sichtweite des Riedberger Horns an den Kragen gehen. So liegen dem LBV aktuell Pläne zum Bau eines gigantischen Bike-Parks am Gelbhansekopf / Balderschwang vor. Geplant ist der Trassenausbau von mindestens 25 Kilometern für Mountainbikes. Die Räder könnten dazu mit der bestehenden Seilbahn transportiert werden. „Das Vorhaben ist unfassbar“, so Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV, „Die Staatsregierung hat erst vor kurzem für die Förderung eines naturverträglichen Öko-Tourismus den Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein 20 Millionen Euro Förderung in Aussicht gestellt“. Diese Zusage erteilte Ministerpräsident Söder, nachdem er der umstrittenen Skischaukel am Riedberger Horn im April eine Absage erteilt hatte. Mittels des angekündigten 5-Punkte-Plans sollte, vor allem durch die Förderung des naturverträglichen Tourismus, die Region zu einem „Natur-Meilenstein mit enormer Strahlkraft“ ausgebaut werden.

Nach Information des LBVs sind zur Errichtung des „Bike-Parks“ von einem privaten Investor größere Baumaßnahmen auf labilem Boden geplant. „Fast 100 Prozent der Flächen am Gelbhansekopf sind Schutzwald, Moore oder andere besonders geschützte Biotope, die einfach überbaut werden sollen“, so Schäffer. Der LBV befürchtet, dass auch regelmäßig außerhalb der vorgeschlagenen Abfahrtsrouten gefahren wird und flächendeckende Störungen der scheuen Raufußhühner, wie Auerhuhn und Birkhuhn, erfolgen. Dies zeigt sich bereits in anderen Gebieten mit deutlich kleineren Anlagen, wie zum Beispiel am Imberger Horn. „Eine weitere Planung, die neben dem neuen Speicherbecken für die Kunstschneeproduktion im Skigebiet Grasgehren, aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch ist“, erklärt der LBV-Vorsitzende.

Für den LBV ist das Vorhaben in keinster Weise mit den Zielen eines sanften, naturnahen Tourismus vereinbar. So könnte doch eine Art „Disneyland“ entstehen, das Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Großraum Riedberger Horn eigentlich nach eigener Aussage verhindern wollte. Skandalös ist außerdem, dass für die Umsetzung des Bike-Valleys zusätzliche Fördergelder der Tourismusförderung über das Bayerische Wirtschaftsministerium abgerufen werden könnten.

Eine Karte mit den geplanten Trassen gibt es unter www.lbv.de/presse.
 
Wer braucht schon Moore und Schutzwald, habe auch noch nie ein Birkhuhn auf der schwarzen Strecke am Imberger Horn getroffen.
Finde ich gut mit dem Bikepark, immer her damit.
 
Hab mir schon immer gedacht das das Balderschwanger Ski-Gebiet für nen Bikepark perfekt wäre (weil man fast 360° Grad vom Sessellift aus Strecken runterbauen könnte. Hätte aber nie gedacht das wirklich so was geplant wird (weils ja bisher auch garkein Sommerbetrieb der Seilbahn gibt - also keine Ergänzung des Sommerbetriebs darstellt).
Ein neuer / guter Park im Allgäu wär natürlich toll, Kanalisierung und Sperrungen weil es ja nen weitern Park gibt natürlich nicht. Aus Naturschutzsicht natürlich auch nicht gut (Ok, der Park wäre komplett auf dem Gebiet des Skiegebietes, also halten sich Neuerschließungen im Rahmen - aber Kommerz steht halt wieder über allem und dann immer den Grund "Naturschutz" vorschieben um Verbote zu fordern)
Also bin da ziemlich zwiegespalten

Edit...ne eigentlich wär nen Park dort geil :D (das wird sowieso nix)
 
Zuletzt bearbeitet:
Fätt. Jetzt macht es auch Sinn das die passstrasse stetig ausgebaut wurde.... und über das Lochbachtal ist der Park sogar direkt ohne Auto Einsatz mit dem Bike von Süden aus erreichbar.
 
Gleicher Investor wie am Grünten? :cooking:
Zugegeben, das schaut Mega aus! Aber ich hab da ein lachends und weinendes Auge. Außer dem Naturschutz, was auch richtig ist, kommen da noch die Grundstückseigner dazu. Sowas ist im Allgäu sehr sehr schwer! ;) Oder gehört das alles dem Einen?
Brauch ich jetzt den Stixener nicht mehr kaufen...:mexican:
 
Wer braucht schon Moore und Schutzwald, habe auch noch nie ein Birkhuhn auf der schwarzen Strecke am Imberger Horn getroffen.
Finde ich gut mit dem Bikepark, immer her damit.
I hab mal Quer im BR angschrieben die prüfen des obs für die Sendung interessant ist. Könnts dene ja ja auch noch mal schreiben, is echt a Witz.
 
Wenn man nun die Stimmung in Richtung Mountainbike im Allgäu wieder aufhellen möchte, dann sollte man hier geschlossen gegen diese Planung auftreten. Warum?
  • Man befindet sich in einem Naturschutzgebiet (spätere Anmerkung: stimmt nicht, das betroffene Gebiet fällt nicht unter diese Einschränkungen), so sollte man das erschließen von neuen Wegen doch eher ablehnen und eher das Verbot, die bestehenden Sachen zu nutzen, aufheben. Letztere muss dann ja immerhin noch aus eigener Muskelkraft erreichen und dass sortiert ein wenig aus. (Mit dem EBike relativiert sich die Aussage allerdings ein wenig, aber immerhin ist der Akku mal leer.) Immerhin regt man sich über die Maßnahmen der Älpler und sonstigen Institutionen hier drin ja auch auf. Sobald es das eigene Wohl angeht, ist scheinbar wieder die Hälfte damit einverstanden.
  • Der Bikepark kann nur ein mittelmäßiger werden. Wenn man sich überlegt, dass wir hier doch ganz andere Möglichkeiten haben, so will man auf ca. 350 hm etwas hin zaubern. Dies entspricht ungefähr einem Bikepark in den Mittelgebirgen. Den Mut, die Sachen so zu bauen wie in Lac Blanc, Spicak oder Jachymov (Bozi Dar), hat niemand in Deutschland.
  • Balderschwang ist verkehrstechnisch recht schlecht angebunden. Von Kempten aus, braucht es ca. 45 - 60 Minuten bis man da hinten drin ist. Die Passstrasse gilt als Unfallschwerpunkt, gerade auch für Motorradfahrer. Es würde sich somit die Belastung auf die Verkehrsteilnehmer erhöhen. Mit den Öffentlichen sieht es noch schlechter aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Woher hast du, dass es sich da um ein Naturschutzgebiet handelt?
Nach meiner Info ist es weder Naturschutzgebeit noch Landschaftschutzgebiet. Es gehört zum Naturpark Nagelfluhkette mehr nicht, oder?
Wegen der Auerhühner und Birkhühner ist wohl die Gegend um den Hochschelpen gemeint. Ja, dann muss man die Wege auch für Wanderer sperren, das Stockgeklapper und die roten Haxen vertreiben selbst mich. Wie geht es da den Hühnern?
Die Planung scheint im ersten Blick für uns MTB´ler schon attraktiv, aber der angesprochene eher geringe Höhenunterschied relativiert für mich irgendwie alles.
 
Ok, mit den Naturschutzgebiet hast du recht. Das stimmt so nicht, habe gerade noch einmal nachgeschaut und das falsch in Erinnerung gehabt.
Für die Stimmungsmache aufgrund der Nähe zum Riedberger scheint es aber wohl zu reichen.
 
Zurück