MTB im Allgäu

Bin grade zufällig über das hier gestolpert.
Spannend finde ich die Aussagen des Eröffnungspalavers. Offenbar gibt es doch vereinzelte Allgäuer, die Mountainbiking als Tourismusoption erkannt haben.
 
In ähnlicher Form wäre das theoretisch an jedem Skilift bei uns möglich.
Zustimmung. Für einen tollen Bikepark braucht man auch nicht die mega Infrastruktur oder riesige Flächen. Paradebeispiel ist für mich da der kleine Bikepark Beerfelden (falls den jemand hier kennt). Trotz kurzem Schlepper/kleiner Waldfläche ist das ein super spaßiger Bikepark.
So was vermisse ich hier.
Schade das aus der Idee eines Parks in Balderschwang nichts wurde.
 
Tatsache ist doch, dass mittlerweile JEDE MENGE auswärtiger Biker hier sind. Gestern beim Heimradeln habe ich an fast allen Parkplätzen gesehen, dass lustig Bikes ein- und ausgeladen werden (Corona-Vorgaben lasse ich jetzt mal bewusst weg, die werden eh komplett ignoriert). Kein Mensch von denen (außer vielleicht die Genuss-E-Biker) braucht ausgeschilderte Strecken! Navi an und ab geht´s.

Ich werte es mal als vorsichtiges positives Zeichen, dass Gemeinden, die es bislang nicht für nötig gehalten haben (Blaichach, Obermaiselstein, Rettenberg usw.) auf Druck der Biker etwas machen MÜSSEN, seien die Ansätze auch noch so zart. Jeder gute Ansatz wird aber aktuell von den üblichen Bedenkenträgern so dermaßen zerredet, dass von den geplanten Projekten noch nicht viel übrig bleibt.

Wartet ab, wenn das so weitergeht hier, werden noch viele Eigentümer den anderen Weg suchen müssen und darum betteln, dass zusätzliche Trails und Wege ausgeschildert werden, die Haftung übernommen wird, die Verkehrssicherung usw.. Mit Verboten wird rein gar nix erreicht, nur ist das in manchen Köpfen noch nicht angekommen!

Zum Thema Lifte: es gäbe hier durchaus Interesse von Liftbesitzern, in den Übergangszeiten oder im Sommer Angebote für Biker zu machen. Aber: viele Lifte sind dazu technisch nicht in der Lage und vor allem gehören die Flächen, die im Winter zum Skifahren benutzt werden, Alpgenossenschaften oder privaten Eigentümern, die sich das im Winter von den Liftbetreibern ordentlich bezahlen lassen. Zudem haben die Liftbetreiber tierisch Muffe davor, dass die Biker ihnen dann im Sommer den hartumkämpften Markt der Wanderer versauen. Ich kenne einen Bürgermeister aus einem Hotspot sehr gut, der lieber heute als Morgen seinen Lift für die Biker öffnen würde. Seine vorsichtige Nachfrage scheiterte sofort und ohne Diskussion am Veto der Grundbesitzer!

Der Allgäu GmbH sind die heimischen Biker völlig wurscht. Man wollte mit dem groß angelegten Projekt Touris herlocken, da man gemerkt hat, dass die Kohle in den Regionen lassen und für ordentliche Übernachtungszahlen sorgen. Mit dem Ausweisen von Strecken wollte parallel der Effekt erzielt werden, die heimischen Biker ebenfalls auf diese Strecken zu drücken nach dem Motto "seht her, wir machen was und kanalisieren das Problem".

Was mich ärgert: man bekommt auch keine Unterstützung von denen, die vom aktuellen Boom ordentlich abkassieren. Egal ob lokaler Radhandel, Verleih-Station und vor allem den bewirtschafteten Alphütten, bei denen der Umsatz je nach Lage von bis zu 75% von Bikern generiert wird (auch wenn der Löwenanteil sicher von den motorisierten Bikern kommen wird).
 
Hier werden gerade fleißig Wege gesperrt. Sowohl am Blender, als auch an der Iller- dort handelt es sich um einen 2m breiten Kiesweg- Antwort der Gemeinde siehe Anhang. Treibt das sonstwo auch derartige Blüten?
 

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Hier werden gerade fleißig Wege gesperrt. Sowohl am Blender, als auch an der Iller- dort handelt es sich um einen 2m breiten Kiesweg- Antwort der Gemeinde siehe Anhang. Treibt das sonstwo auch derartige Blüten?
Die Antwort der Gemeinde spiegelt die Rechtslage nicht mal ansatzweise wider. Auch Privatwege können nicht einfach so gesperrt werden.

Art. 28 BayNatSchG gilt nach wie vor:


(1) 1Jedermann darf auf Privatwegen in der freien Natur wandern und, soweit sich die Wege dafür eignen, reiten und mit Fahrzeugen ohne Motorkraft sowie Krankenfahrstühlen fahren.

Daran hat auch die Ausführungsverordnung nichts geändert.

Aber eigentlich dürfte dafür auch nicht die Gemeinde zuständig sein, sondern das Landratsamt als Untere Naturschutzbehörde.
 
Hier werden gerade fleißig Wege gesperrt. Sowohl am Blender, als auch an der Iller- dort handelt es sich um einen 2m breiten Kiesweg- Antwort der Gemeinde siehe Anhang. Treibt das sonstwo auch derartige Blüten?
Welche Wege am Blender wurden gesperrt? >:(

@Sun on Tour
Könnt ihr von der DIMB vielleicht einen kleinen Leitfaden erstellen, wie man vorgehen soll wenn man auf solche neuen Bike-Verbote jetzt trift?
Z.B. an wen soll man sich wegen der "rechtswidrigen" Sperrung wenden (Gemeinde oder gleich Landratsamt, bzw. zusätzliche Info an die örtliche DIMB, wennes eine gibt); eine Vorlage was in solch ein Schreiben stehen sollte fände ich auch gut.
Vermute so eigenmächtige Verbote werden jetzt zunehmen.
 
Welche Wege am Blender wurden gesperrt? >:(

@Sun on Tour
Könnt ihr von der DIMB vielleicht einen kleinen Leitfaden erstellen, wie man vorgehen soll wenn man auf solche neuen Bike-Verbote jetzt trift?
Z.B. an wen soll man sich wegen der "rechtswidrigen" Sperrung wenden (Gemeinde oder gleich Landratsamt, bzw. zusätzliche Info an die örtliche DIMB, wennes eine gibt); eine Vorlage was in solch ein Schreiben stehen sollte fände ich auch gut.
Vermute so eigenmächtige Verbote werden jetzt zunehmen.
 

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In der Rad Stadt tut sich was. Leider paywall

Bike-Park in Sonthofen Biker aufgepasst: Anlage im Tannachwäldchen soll neu gestaltet werden
https://www.allgaeuer-zeitung.de/al...lage-für-biker-im-tannachwäldchen_arid-284995

EDIT:
So habe das ganze nun doch noch bekommen, in kürze:
  • aktueller Park entspricht nicht Richtlinien, ist nicht mehr verkehrsicher und muss geschlossen werden.
  • komplette Schliessung ist vom Tisch, Neuplanung nach Treffen von Mountainbikern, Stadt und Skiclub.
  • Auschreibung für Neubau mit Förderung in Aussicht (ua Schneestern, usw.)
  • Schneestern hats begutachtet und will auf gleicher Strecke umgestalten
  • Neuer Trail auf mittleres Niveau zur Ergänzung des leichten Pumptracks
  • Soll damit nicht den benötigen Bedarf der MTB decken
  • Bis ende 2021 da sonst Förderung ausläuft
 
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und noch einer
Rasende Mountainbiker gegen verärgerte Wanderer: Wie kann man das Problem lösen?
Hoppla, wer kommt einem da auf dem Wanderweg entgegen? Zu solchen Begegnungen zwischen Radfahrern und Wanderern kommt es auch rund um Füssen immer wieder. Wie man solche Begegnungen vermeiden kann, dafür haben Füssens Kommunalpolitiker noch kein Patentrezept zur Hand....
https://www.allgaeuer-zeitung.de/allgaeu/fuessen/rasende-mountainbiker-gegen-verärgerte-wanderer-wie-kann-man-das-problem-lösen_arid-285508
 
Hi, könnt ihr mit erläutern wie die Aussage aus dem Artikel oben "... wenn man sie darauf hinweise, dass sie auf reinen Wanderwegen mit ihren Mountainbikes nichts zu suchen hätten." mit dem bayrischen Recht vereinbar ist, dass auf allen geeigneten Wegen mit dem Rad gefahren werden darf?

Was ich auf jeden Fall schon verstanden habe ist, dass man als Mountainbiker in Füssen nicht willkommen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je öfters man halt solche Unwahrheiten verbreitet, um so mehr wird sie von der Allgemeinheit als gültig aufgenommen.
So geht Qualitätsjournalismus heute (oder besser gesagt Lobbyarbeit um die Biker ständig zu diskreditieren).

Wie man an dem Artikel sehen kann, ist es auch genau das, was die Konflikte auslöst.
Das deckt sich so mit einigen Studien. So wird in "Walderholung mit und ohne Bike II" der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg (VFA) aus dem Jahr 2019 betrachtet, wie präsent potentielle Konflikte aktuell tatsächlich sind.

"Die Ergebnisse zeigen: Egal wie die Menschen sich im Wald bewegen, ihre Grundhaltungen und Wahrnehmungen unterscheiden sich kaum, sie suchen im Wald ähnliche Erlebnisse und zeigen selbst an Hotspots eine große Bereitschaft zu wechselseitiger Toleranz. Stereotype Beschreibungen wie die ruhesuchende Naturliebhaberin und der rasende Sportfreak haben wenig mit der Realität der Menschen zu tun, die man zu Fuß oder mit dem Rad im Wald antrifft. Informations bedarf besteht weiterhin beim Thema Regeln für den Waldbesuch – hier gibt es viel Unwissen, Mythen und Fehlinterpretationen. Heikel ist bei der Vermittlung von Regelwissen allerdings, dass die Konzentration auf Regeln konfliktverschärfend wirken kann und auch nicht automatisch zur Regeleinhaltung motiviert. Wichtig ist deshalb, dass Regeln von Maßnahmen flankiert sind, die auf Verständnis setzen – Verständnis zwischen Waldbesuchenden sowie Verständnis und Nachvollziehbarkeit der Sinnhaftigkeit bestimmter Regeln."

Der Schwarzwaldverein brachte eine gekürzte Fassung des vorgenannten Artikels aus der Zeitschrift FVA-Einblick 1/2019 in seiner Mitgliedszeitschrift, Ausgabe 2/2019 (Seite 28/29) und auch die DIMB berichtete zur Studie:

Neue Studie sieht wenig Konflikte im Wald

Die FVA Freiburg hat die Studie “Walderholung mit und ohne Bike 2” veröffentlicht. An fünf schönen Wochenenden im Oktober 2017, an insgesamt 32 Punkten auf der schwäbischen Alb und im Schwarzwald, wurden Besucher befragt. Über 3000 Fragebögen wurden ausgewertet. Jetzt liegt die gesamte Auswertung vor. Kurz zusammengefasst:
  • Nur 7% der Waldbesucher fühlen beim Waldbesuch gestört. Am Befragungstag hat der Waldbesuch sogar 99% der Personen gut bis sehr gut gefallen.
  • Störend empfunden wird Rücksichtslosigkeit, Lärm und zu viele Besucher.
  • Personen mit Regelkenntnissen erleben mehr Konflikte als ohne Regelkenntnisse.
  • Auch Konflikte aus dem Straßenverkehr werden auf den Wald übertragen.
Die neuen Ergebnisse bestätigt die erste Bikestudie aus dem Schwarzwald von 2013, die auch damals kaum Konflikte festgestellt hat.

Da die Studie aus Baden-Württemberg stammt, beziehen sich die Aussagen hinchtlich der Regelkenntnisse auf die ausschließlich dort geltende 2-Meter-Regel, die dafür sorgt, dass mehr Personen Konflikte erleben und die letztlich auch Konflikte auslöst, die es ohne sie nicht gäbe. Ähnliches ist auch für Bayern durch die Fehlinterpretation hinsichtlich "geeigneter Wege" zu erwarten.

Wenn dann noch die durch Presse und Ministerium "vermittelten Regelkenntnisse" nicht den Regeln entsprechen, wird`s heikel.

Daher noch ein Hinweis:
https://www.facebook.com/mtbigallga...NfFlaTylNitfLEC3tWTnZIDewlQlsy5&__tn__=,O,P-R
 
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