MTB-News User Award 2020: Der beste Bike-Shop des Jahres

MTB-News User Award 2020: Der beste Bike-Shop des Jahres

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Keine Teile ohne Bikeshops, soviel ist klar. Wir haben unsere Leser auch dieses Jahr wieder befragt und präsentieren die Gewinner in der Kategorie bester Bikeshop des Jahres 2019!

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MTB-News User Award 2020: Der beste Bike-Shop des Jahres
 
Aus meiner Sicht sollten sich Onlinehandel und LBS ergänzen können. Dass ein LBS zB nicht zig verschiedene Reifen zur Auswahl dahaben kann, versteht sich von selbst. Umgekehrt sollte der LBS aber halt auch in der Lage sein, solche Teile die Online gekauft wurden in Rahmen eines Service (den er ja bezahlt bekommt...) zu verbauen und da keine Berührungsängste haben. Denn einerseits sich die Teile nicht aufs Lager legen wollen und andererseits dann nicht dem Kunden den Service anzubieten, passt halt nicht.

Ohne Läden wie Bike Components könnte ich meine Hobby nicht so betreiben. Seit ich nicht mehr in Großstädten wohne, habe ich keine passablen LBS mehr gefunden. Ich würde diese gerne unterstützen, aber wo es keine gibt... Selbst die nicht MTB-spezifischen Geschäfte auf dem Land verstehen es nicht, einen halbwegs brauchbaren Service anzubieten.

Vor zwei Jahren mal versucht einen Laufradsatz im örtlichen Dorfladen zentriert zu bekommen. Die erste Frage am Telefon war, ob ich das Rad von ihm hätte. Als ob das bei einem LRS eine Rolle spielen würde. Trotzdem habe ich wahrheitsgemäß Nein gesagt. Plötzlich hatte er keine Zeit dafür. Tja, was erwartet er? Dass ich mich nach einem Umzug erstmal mit zwei Neurädern in das Geschäft vor Ort "einkaufe", bevor ich zum erlauchten Kundenkreis gehöre?

So machen halt Bike Components und wie sie alle heißen doppelt Geschäft mit mir: Ich kaufe da eben auch nach und nach mein Werkzeug dazu und mache alles selbst.
 
Neulich brauchte ich eine neue Rolle für die Kettenführung, da macht sich dann der Facharbeiter im Laden dran die passende rauszusuchen und zu bestellen während ich schon längst wieder bei der Arbeit oder auf dem Rad bin. Da würdet ihr dann 1-2 Std. selbst recherchieren, um dann vielleicht 3 Euro zu sparen?
Das Fachgeschäft vor Ort ist Gold wert!

Andere Kalkulation: Ich muss die Öffnungszeiten des Händlers raus suchen, das Bike ins Auto packen, dann 15 Minuten zum Händler fahren, das Bike auspacken, 15 Minuten warten, bis man Zeit für mich hat, das Problem erklären, den Preis verhandeln, wieder nachhause Fahren, warten und hinterher Telefonieren, wieder zum Händler fahren, warten bis ich dran komme, bezahlen, das Bike ins Auto packen, wieder nachhause fahren - da bin ich schon bei deutlich über 1 Stunde.
Nachdem ich weiß, was ich brauche. 15 Minuten suchen und bestellen im Internet, Montage noch mal fünf Minuten, fertig.
 
Das kann ich verstehen, ich radel einfach beim Laden vorbei (2 min), der Händler schickt immer eine SMS wenn das Teil da ist samt Preis, ebenso bei einer Rep. - es hängt natürlich auch von den äußeren Bedingungen ab.
 
Ist ja wie immer Recht machen kann man es eh keinen,gibt immer Pro und Contra.Gut das wir hier im Ruhrgebiet die Qual der Wahl haben in Sachen Bike-Shops die es dort zu genüge gibt,und das seit Jahren.Was mir persönlich auch aufgefallen ist,das die meisten wie hier schon einer geschrieben ,mittlerweile voll auf das Zugpferd E-Bike setzen .Naja soll ihnen gegönnt sein,wird halt mit Wartung ect.sicherlich gutes Geld mit verdient.Und andersrum ist es doch gut das es gute Bike Onlineshops gibt so hat jeder was davon.
 
BC ist echt ein guter Laden. Die helfen einem auch bei Kram weiter, der nicht im Shop gelistet ist... Wo man für manch andere vielleicht nicht mal eine Antwort wert ist (auch schon erlebt).
Allerdings hatte ich mit den Top 10 hier noch nie Probleme, bei bike24 konnte ich sogar mal per Preisgarantie was rausschinden :D

Es gibt hier sogar nen recht guten Händler, der auch zu vernünftigen Preisen repariert und dem ich sogar meinen Kram anvertrauen würde - wenn ich es nicht immer einfach gern selber machen würde. Aber leider ein Einzelfall für die Gegend.
 
Ich bin jedesmal froh bike-components als Händler vor Ort zu haben :)
Bestellungen lasse ich direkt in den Laden bringen und kann die dann nach der Arbeit oder in der Mittagspause abholen. Klappt zumeist auch am gleichen Tag, wenn ich morgens direkt bestelle. Beratung ist auch sehr gut, vorausgesetzt es ist nicht zu voll.
Die Werkstatt hatte ich noch nicht in Anspruch genommen, da ich vieles selber hin bekomme. Kollegen haben aber zumindest nichts negatives gesagt.
 
so sehe ich es auch, ich gehe zwar nicht in die gleiche Werkstatt, aber in der Nähe.
Ich vertraue mein Bike für sämtliche Wartungen EB-Sport in Schönaich an.
 
Als aktueller "Geschäftsführer" und angehender Ladeninhaber eines kleinen Bikeshops muss ich hier eine Lanze für den Einzelhandel brechen (ohne den Onlinehandel zu verteufeln), möchte aber gleichzeitig meinen Vorrednern auch in den meisten Fällen zustimmen.

Wir nehmen auch wahr, dass die Qualität der Werkstätten oft ernüchternd ist. Das Dilemma liegt aber zum Teil an einer anderen Stelle, nämlich dem oft mangelnden fähigen Nachwuchs. Leider verhält sich die Entwicklung der technischen Fähigkeiten gegenläufig zur halbjährlich wachsenden Komplexität der Technik im Bikesport. Vom fähigen Mechaniker (nicht Schrauber, dazwischen liegen Welten) wird , wie vorangegangen gelesen, erwartet , dass er alle gängigen Bremsen, Federelemente und Schaltungen kennt und beherrscht, wobei zur Grundlage eigentlich die üblichen Nabenschaltungen, Trommelbremsen, Cantilevers und ihre Eigenarten aber auch mittlerweile diverse E-Systeme zählen und er natürlich einspeichen kann.

Wer von euch kann das von sich behaupten? (ich schließe mich da nicht aus). Im Gegenzug sind es aber keine 10% ausgebildete Zweiradmechaniker, die in der Werkstatt stehen.

Es gibt mittlerweile alleine über 100 (!!!) verschiedene Tretlagertypen, jede Menge Steuersätze und bestimmt 15 verschiedene Steckachsen am Hinterbau, unendlich viele Dämpfermaße und Einbauvarianten, ebenso was Bremsbeläge angeht. Und wenn Du es als Shop nicht da hast oder es nicht kennst, bist Du nicht gut sortiert oder inkompetent. Wir bestellen fast wöchentlich neues Spezialwerkzeug, weil mittlerweile fast jeder Hersteller sein eigenes Ding macht.
Ich kann jeden Ladenbetreiber verstehen, der da nicht mitmacht und sich auf die einfacheren Bereiche beschränkt, weil die Kapazitäten oder einfach das fähige Personal fehlt.

Zu den Materialkosten, für alle, die es noch nicht kapiert haben:
Wir z.B. haben als kleiner 2,5 Mann-Betrieb (plus Aushilfen) laufende Kosten von rund 6-8000€. Um also Handlungsfähig zu bleiben, muss noch deutlich mehr rein. Man kann sich vorstellen, was mittelgroße Betriebe erwirtschaften und umsetzen müssen, um überleben zu können. Wo glaubt ihr, kommt dieses Geld her?

Alleine aus Gründen der Lohnkosten liegt der berechnete Stundensatz selten unter 50,-, in betuchteren Regionen sogar bei 70,-.
Dennoch würde das bei weitem nicht ausreichen, um einen Laden zu halten, wäre da nicht der Verdienst an den Ersatzteilen. Wir kennen und vergleichen unsere Preise ständig mit den Online-Preisen und stellen immer wieder fest, dass es utopisch ist, da mithalten zu wollen, da die Preise zum Teil unter oder nur knapp über unserem Einkaufspreis liegen, da wir, im Gegensatz zu BC und Co. nicht 1000 oder noch mehr Ketten etc auf einmal bestellen und daher einen völlig anderen Preis dafür bekommen.

Noch was zum Hassthema #1: E-Bikes
Auch wenn ich kein absoluter Freund dieser Sparte bin, macht sie doch mittlerweile über 50% der verkauften Räder aus und liegt in der Regel im höherpreisigen Segment. Aus kaufmännischer Sicht ist es daher absolut logisch, hier mitzumischen., um konkurrenzfähig zu bleiben.
 
@Rad-ek Danke für Deine Hintergrundinformationen aus der Händler Sicht.
Ich denke den nur auf MTB ohne E spezialisierten Shop, der alles kennt, kompetent repariert, nahezu Internetpreise anbietet und seine gutausgebildeten Mitarbeiter fair bezahlt kann man unter heutigen Bedingungen nicht wirtschaftlich betreiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was mich wirklich sehr stark interessieren würde: ist man als Händler eigentlich gezwungen, über den Großhandel/Hersteller zu gehen, oder könnte man nicht selbst auch bei den bekannten Onlineshops ordern? Man würde keinen Gewinn machen, aber auch kein Minus und könnte den Wunsch des Kunden erfüllen, ohne Apothekenpreise aufrufen zu müssen. Ggf. würden sogar langfristige Rahmenverträge mit Rückvergütungsvereinbarungen funktionieren, die dann sogar wirtschaftlich Sinn machen (auch, wenn man allein dadurch auch nicht reich wird)?

Ansonsten finde ich die Begründung, dass man auch schlecht ausgebildetes und ungeschicktes Personal bezahlen müsse und daher die Stundensätze selbstverständlich hoch seien, bedenklich. Das klingt so, als hätte man sich in sein Schicksal ergeben und erwarte nun vom Kunden, nicht nur freiwillig sondern sogar hocherfreut Geld für Dienstleistungen auszugeben, die er genau so gut (oder sogar besser) selbst erledigen könne (oder solle, wenn wirklich nur 10% den Beruf gelernt haben). Dabei ist GENAU DAS noch weit VOR dem Preis scheinbar der Hauptgrund, warum zumindest hier viele dem lokalen Handel den Rücken gekehrt haben.

Ehrlich, liebe Ladenbetreiber: hört auf, die ach so egoistischen Kunden als Ärgernis, nurmehr notwendiges Übel und eigentlich ja grundsätzlich Schuld an eurer Misere zu verstehen und macht eure Hausaufgaben, wie IHR EUREN Laden so in den Griff bekommt, dass die Leute einen Sinn darin sehen, ihr Geld ausgerechnet zu euch zu tragen. Seid wieder FACHhandel, bildet eure Leute aus und fort, holt euch als Highlight mal einen World-Cup-Mechaniker für einen Schrauber- oder Fahrwerkskurs in den Laden, bildet Kooperationen mit umliegenden Fachbetrieben (nicht jeder muss alles können, aber wenn ich den entscheidenden Tipp kriege, wo's perfekt wird, fühle ich mich doch auch gut aufgehoben). Oder kurz: redet doch mal mit Felix, der scheint das ganz gut hinzukriegen.
 
Also den Kommentar über die Komplexität was Standards angeht kann ich nicht nachvollziehen und zeigt in meinen Augen eher eine bedenkliche Einstellung in der Bikebranche.

Mal zum Vergleich:
Was soll eine markenunabhängige Autowerkstatt wie ATU zu dem Thema sagen wenn hier schon über 100 verschiedene Lagerstandards gestöhnt wird? Klar kann man nicht jeden seltenen Spezialfall immer parat haben, aber nachschauen und dann machen sollte schon drin sein.
Und noch ein Vergleich:
Ich kenne keine Autowerkstatt die meinen Reifenwechsel nicht gemacht hätte, nur weil ich das Auto oder die Reifen evtl woanders gekauft hätte.
 
Wir haben als Händler keine Vorgaben, woher wir unser Zeug beziehen. Tatsächlich sind die Lieferanten oft schlechter sortiert als der Onlinehandel, weil dieser oft die Lager leerkauft (soll keine Kritik sein. First comes first) wie am Beispiel des DMR Oilslick Pedals in der LAcondeguy Edition. Ist bei Cosmic schon lange nicht mehr lieferbar, hingegen knapp über unserem EK bei CRC zu bekommen.
Ebenso verhält es sich mit älteren Parts für Nabenschatungen, Etc... die gibts oft nur noch bei eBay. Tehava hat z.B. auch nur einen Teil des Supacaz-Angebots und davon ist nur die Hälfte direkt lieferbar. Nicht anders läuft es bei Ergon.
Die Bremsleitung für eine GRX Bremse ist überall ausverkauft mit Ausnahme der Onlineshops.
Damit der Kunde sein Produkt repariert bekommt, müssen wir nicht selten diese Wege gehen und die Ware auch mal ohne Gewinn weitergeben.
Die Liste der Lieferanten steigt auch kontinuierlich mit der Zahl der Parts und du hast als Händler eine Liste von 40-50 Lieferanten, die du überblicken musst.
Wenn Du selbst hingegen keine Leidenschaft für besondere Teile hast, dann betreibst du den Aufwand auch nicht, dich damit auseinander zu setzen, denn es ist kein unerheblicher Aufwand, überall Accounts anzulegen mit den ganzen SEPA-Mandaten etc.

Was die Qualifikation der Mitarbeiter angeht, geben wir zum Teil mehrere Hundert Euro pro Jahr für Weiterbildungen aus, wobei es derer keine gibt, die sich mit Cantilevern beschäftigt. Das sind dann eher interne spontane Workshops.
Ansonsten handhaben wir im Shop es so, dass je nach Arbeiter die Stundensätze gestaffelt gerechnet werden und unser erfahrenster Mechaniker für die Highlevel-Aufgaben anders verrechnet wird, als die Aushilfe, die vorwiegend Schläuche und Reifen wechselt. Wie das andere machen, kann ich nicht beurteilen.

Fakt ist aber, dass quasi jeder Vertreter einstimmig sagt, er wäre Millionär, könnte er fähige und zuverlässige Mechaniker backen und vertreiben, denn jeder Ladenbesitzer meldet kontinuierlich Bedarf und der Trend ginge dazu, bei den KFZ-Mechatronikern zu wildern, da die gute technische Grundvoraussetzungen hätten.
Ich persönlich habe wenig Probleme mit dem Onlinehandel, denn auch dieser Zweig hat seine Daseinsberechtigung und alle, die es selbst erledigen können, sollen doch gerne hier einkaufen.
Wenn Du aber spontan einen Satz Beläge oder eine Kette brauchst, zahlst Du eben etwas mehr.

Wir beobachten zunehmend, dass der Service stärker gefragt ist und die Leute gerne bereit sind, den Mehrpreis dafür zu zahlen, dafür aber einen Ansprechpartner, Beratung und eine unkomplizierte Abwicklung bekommen.
Wenn Du auf eine Test-/Probefahrt, spontane Reparaturen und Kulanzabwicklungen, Beratung etc verzichten kannst, dann kauf online.

Vergesst aber nicht, dass ihr zu den vielleicht 10% der Kunden gehört, die sich mit der Materie wirklich auskennen und auseinandersetzen. Der größte Teil gehört nicht dazu und ist auf die Shops und "Fachleute" angewiesen.
 
zum thema gute mechaniker:

wenn man einem zweiradmechaniker nach der Ausbildung 1600-1800 brutto zahlt braucht man sich nicht wundern, dass die scheiße sind. Es sei denn man zieht das große Los und findet einen absoluten Enthusiasten dem Geld am Arsch vorbeigeht.

Habe ich meinem Brötchengeber tausendmal erzählt, aber auf dem Ohr war er taub. Ich hab als Wirtschaftsingenieur ja sowieso keine Ahnung. Hat dann am Ende auch keinen neuen Auszubildenden mehr gefunden, der sich die ersten Lehrjahre für ein Taschengeld dahin stellt und danach einen Hauch über Mindestlohn rumkrebst. Überraschung. Die Mechaniker, die da sind sind alle an die 40. Das sieht bei allen Fahrradbuden in der Region absolut gleich aus.

Keine Kritik an irgendjemandem hier. Nur eine allgemeine Feststellung basierend auf den Zahlen, die ich so kenne.
Gute Leute kosten eben Geld. Eine gute Werkstatt hat aber auch eine gewisse Strahlkraft.
 
Ein Mitarbeiter sollte das 3fache an Umsatz im Verhältnis zu seinem Bruttoeinkommen machen, ansonsten rechnet sich das nicht - so die Aussage unseres ehemaligen Finanzchefs in einer ähnlichen Branche.

Bei einem Gehalt von 3300€ brutto muss ein Mechaniker auf 10.000€ Umsatz kommen.
Bei 220 Arbeitstagen käme man damit auf einen Stundensatz von ~70€ - wenn er jeden Tag 8h ausgebucht ist.
 
Eine gute Werkstatt hat aber auch eine gewisse Strahlkraft.
Aber wer kann schon eine gute von einer schlechten Werkstatt unterscheiden? Der normale Bike Besitzer ist dazu kaum in der Lage.
Weisst Du, ob der Hausarzt gut ist, der Chirurg gut ist oder der KfZ Mechaniker? Wenn Du nicht vom Fach bist, ist es extrem schwer zu erkennen, ob der Spezialist zu dem Du gehst, gut ist. Da müssen schon grobe Schnitzer passieren, damit ich das als Laie erkenne. Oft wird Eloquenz und Selbstdarstellung mit Qualität verwechselt.

Nachdem mir die Fahrradwerkstatt bei einer Auswechslung von Teilen Rahmen und Kurbeln eines neuen, ungefahrenen Rads verkratzt hatte, wusste ich dass sie nicht gut ist. Als ich den Radladenbesitzer auf die deutlichen Kratzer aufmerksam machte, sagte er, die müssten wohl schon vorher dran gewesen sein. Und damit war die Diskussion zu Ende und es war auch mein letzter Besuch dort.
 
Ein Mitarbeiter sollte das 3fache an Umsatz im Verhältnis zu seinem Bruttoeinkommen machen, ansonsten rechnet sich das nicht - so die Aussage unseres ehemaligen Finanzchefs in einer ähnlichen Branche.

Bei einem Gehalt von 3300€ brutto muss ein Mechaniker auf 10.000€ Umsatz kommen.
Bei 220 Arbeitstagen käme man damit auf einen Stundensatz von ~70€ - wenn er jeden Tag 8h ausgebucht ist.

zeig mir mal einen zweirad mechaniker, der 3300 brutto verdient. Das ist schon was viel

Aber wer kann schon eine gute von einer schlechten Werkstatt unterscheiden? Der normale Bike Besitzer ist dazu kaum in der Lage.
Weisst Du, ob der Hausarzt gut ist, der Chirurg gut ist oder der KfZ Mechaniker? Wenn Du nicht vom Fach bist, ist es extrem schwer zu erkennen, ob der Spezialist zu dem Du gehst, gut ist. Da müssen schon grobe Schnitzer passieren, damit ich das als Laie erkenne. Oft wird Eloquenz und Selbstdarstellung mit Qualität verwechselt.

Nachdem mir die Fahrradwerkstatt bei einer Auswechslung von Teilen Rahmen und Kurbeln eines neuen, ungefahrenen Rads verkratzt hatte, wusste ich dass sie nicht gut ist. Als ich den Radladenbesitzer auf die deutlichen Kratzer aufmerksam machte, sagte er, die müssten wohl schon vorher dran gewesen sein. Und damit war die Diskussion zu Ende und es war auch mein letzter Besuch dort.

Es laufen ja nicht nur Vollidioten rum. Man kann gute Arbeit schon erkennen. Dazu gehört ja nicht nur, wie supitoll das Innenlager eingebaut ist, sondern wie sich der Mitarbeiter verhält. Wie schnell eine Reklamation abgewickelt wird, wie Termine abgewickelt werden usw. Sowas spricht sich schon rum. Aus sowas erwächst ein Ruf.
Wenn da nur Dullies arbeiten und alles super unstrukturiert abläuft kann die Arbeit selbst auch nicht gerade Rocket Science sein.

Ist bei allen anderen Berufsgruppen doch genauso.
 
Es laufen ja nicht nur Vollidioten rum. Man kann gute Arbeit schon erkennen. Dazu gehört ja nicht nur, wie supitoll das Innenlager eingebaut ist, sondern wie sich der Mitarbeiter verhält. Wie schnell eine Reklamation abgewickelt wird, wie Termine abgewickelt werden usw. Sowas spricht sich schon rum. Aus sowas erwächst ein Ruf.
Wenn da nur Dullies arbeiten und alles super unstrukturiert abläuft kann die Arbeit selbst auch nicht gerade Rocket Science sein.

Ist bei allen anderen Berufsgruppen doch genauso.
Nein, dem ist nicht so. Du kannst vor dem Kunden die Abläufe super organisieren und Dich perfekt präsentieren und trotzdem wird schlechte handwerkliche Leistung abgeliefert. Ein Beispiel hierfür ist die örtliche Niederlassung von Fahrrad XXL. Tip top organisiert und mega freundlich, aber leider katastrophal in der Ausführung der Reparaturen. Gleiches gilt auch bei anderen Branchen (Ärzten usw.). Woher willst Du wissen, dass der Chirurg, der Dich operiert gut ist? Kannst Du nicht als Außenstehender. Ebenso bei der KfZ Werkstatt. Habe ich ebenfalls erlebt. Man wollte mir ein neues Getriebe einbauen wegen Klopfgeräuschen (größter VW Händler in FFM mit tip top Service und Abläufen); ich war skeptisch und bin zu einem anderen Händler. Der hat festgestellt, dass ein Rad nicht fest angezogen war und die Geräusche daher kamen.
 
Alleine aus Gründen der Lohnkosten liegt der berechnete Stundensatz selten unter 50,-, in betuchteren Regionen sogar bei 70,-.
Dennoch würde das bei weitem nicht ausreichen, um einen Laden zu halten, wäre da nicht der Verdienst an den Ersatzteilen. Wir kennen und vergleichen unsere Preise ständig mit den Online-Preisen und stellen immer wieder fest, dass es utopisch ist, da mithalten zu wollen, da die Preise zum Teil unter oder nur knapp über unserem Einkaufspreis liegen, da wir, im Gegensatz zu BC und Co. nicht 1000 oder noch mehr Ketten etc auf einmal bestellen und daher einen völlig anderen Preis dafür bekommen.
wo läge denn pi*daumen ein deckender stundensatz? ich bin kein freund des ersatzteilgeschäfts ... ich zahle lieber einen höheren stundensatz (mein eigener ist ja auch hoch) als ersatzteilpreise, die offensichtlich nicht (online-)marktüblich sind. das macht nämlich ein gefühl des beschissenwerdens ... und ich bin nicht nur ein schlechter selberschrauer, ich mache es auch einfach nicht gerne. mein hobby ist radfahren, nicht radschrauben.

es gibt ja beispiele für geschäfte/branchen, wo viel vom gewünschten funktioniert: ich lasse mir dinge in japan von online-auktionen/onlinemarktplätzen kaufen (ist von D aus schwierig) -- die verlangen natürlich fürs handling eine gebühr, die ist aber nicht schwindelerregend (und japan ist hochlohn). ich lasse mein auto reparieren in einer werkstatt, die keine neuwägen verkauft (obwohl man mit einem neuwagenverkauf mehr umsatz in der stunde machen könnte rein theoretisch). ich denke (oder ich hoffe), dass der schrauber bei exotischeren teilen nachliest, wie das zu montieren geht. ähnliches gilt für den radschrauber: der muss doch nicht jeden standard im schlaf vorbeten können -- aber er muss kognitiv in der lage sein, eine anleitung in endlicher zeit zu durchdringen und umsetzen zu können.
und ich verstehe diese verlinkte stuttgarter radreparaturwerkstatt so, dass man teile mitbringt, d.h. es wird keine alternde ware wie reifen en masse gehortet.

der YT-chef hat hier kürzlich im interview eine neuerung im servicebereich angekündigt ... da ist noch nichts durchgesickert, oder?
 
Nein, dem ist nicht so. Du kannst vor dem Kunden die Abläufe super organisieren und Dich perfekt präsentieren und trotzdem wird schlechte handwerkliche Leistung abgeliefert. Ein Beispiel hierfür ist die örtliche Niederlassung von Fahrrad XXL. Tip top organisiert und mega freundlich, aber leider katastrophal in der Ausführung der Reparaturen. Gleiches gilt auch bei anderen Branchen (Ärzten usw.). Woher willst Du wissen, dass der Chirurg, der Dich operiert gut ist? Kannst Du nicht als Außenstehender. Ebenso bei der KfZ Werkstatt. Habe ich ebenfalls erlebt. Man wollte mir ein neues Getriebe einbauen wegen Klopfgeräuschen (größter VW Händler in FFM mit tip top Service und Abläufen); ich war skeptisch und bin zu einem anderen Händler. Der hat festgestellt, dass ein Rad nicht fest angezogen war und die Geräusche daher kamen.

All diese Einzelerfahrungen spiegeln sich aber irgendwann im Ruf wieder. Sonst wären Bewertungen und Kaufentscheidungen, die darauf basieren, komplett sinnlos. Auch fällt eine schlechte handwerkliche Leistung im späteren Verlauf auf und führt zu entsprechenden Bewertungen. Gerade heutzutage kannst du, sofern man halbwegs zwischen den Zeilen liest, sehr einfach Informationen über die Qualität einer Dienstleistung erfahren. Da braucht man nicht mehr den Nachbarn fragen.

Das es rauskommt, dass eine Werkstatt, ein Arzt oder sonst Jemand schlechte Arbeit macht ist imho definitiv der Fall und ist das Ergebnis aus der Arbeit die geleistet wird. Sei es rein handwerklich oder auf der Social Skill Ebene.

Ich bleib dabei. Man hat def. Möglichkeiten genug eine gute Werkstatt von einer schlechten zu unterscheiden.
 
All diese Einzelerfahrungen spiegeln sich aber irgendwann im Ruf wieder. Sonst wären Bewertungen und Kaufentscheidungen, die darauf basieren, komplett sinnlos. Auch fällt eine schlechte handwerkliche Leistung im späteren Verlauf auf und führt zu entsprechenden Bewertungen. Gerade heutzutage kannst du, sofern man halbwegs zwischen den Zeilen liest, sehr einfach Informationen über die Qualität einer Dienstleistung erfahren. Da braucht man nicht mehr den Nachbarn fragen.

Das es rauskommt, dass eine Werkstatt, ein Arzt oder sonst Jemand schlechte Arbeit macht ist imho definitiv der Fall und ist das Ergebnis aus der Arbeit die geleistet wird. Sei es rein handwerklich oder auf der Social Skill Ebene.

Ich bleib dabei. Man hat def. Möglichkeiten genug eine gute Werkstatt von einer schlechten zu unterscheiden.
Die Realität im Internet sieht anders aus
https://www.morgenpost.de/vermischt...it-Fake-Rezensionen-online-Kunden-locken.html
Und ob eine Werkstatt gut oder schlecht ist, kannst Du als sehr interessierter und versierter Biker erkennen, der durchschnittliche Kunde wird sich damit sehr schwer tun
 
Nein, dem ist nicht so. Du kannst vor dem Kunden die Abläufe super organisieren und Dich perfekt präsentieren und trotzdem wird schlechte handwerkliche Leistung abgeliefert. Ein Beispiel hierfür ist die örtliche Niederlassung von Fahrrad XXL. Tip top organisiert und mega freundlich, aber leider katastrophal in der Ausführung der Reparaturen.

Selbst wenn. Ceteris paribus wäre "gut organisiert und freundlich" schon mal ein enormer Fortschritt gegenüber dem Gros der Radläden in D. Und es gibt auch noch sowas wie Mundpropaganda. Meine guten Erfahrungen mit einem der seltenen guten Radläden haben dem schon zwei neue Kunden beschert.

Was mich wirklich sehr stark interessieren würde: ist man als Händler eigentlich gezwungen, über den Großhandel/Hersteller zu gehen, oder könnte man nicht selbst auch bei den bekannten Onlineshops ordern? Man würde keinen Gewinn machen, aber auch kein Minus und könnte den Wunsch des Kunden erfüllen, ohne Apothekenpreise aufrufen zu müssen. Ggf. würden sogar langfristige Rahmenverträge mit Rückvergütungsvereinbarungen funktionieren, die dann sogar wirtschaftlich Sinn machen (auch, wenn man allein dadurch auch nicht reich wird)?

Letzteres wäre im Prinzip eine Art Einkaufsgemeinschaft. Sowas funktioniert in manchen Branchen ja recht gut. Im Fahrradbereich gibts da glaub nur die ZEG.
 
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