MTB Sattel - Schmerzfrei möglich?

Kero81

Meister der Metrik
Registriert
2. August 2013
Reaktionspunkte
425
Ort
Trier RlP
Guten Morgen,
ihr werdet es alle kennen. Bei langen Touren fängt der Po an zu Schmezen und schlimmstenfalls fangen bestimmt Regionen an einzuschlafen... So erlebe ich meine bisherigen MTb Sättel.
Ich hab mich mal etwas eingelesen und bin bei drei Marken (SQLab, Ergon u. Selle SMP) gelandet, die laut ihrer Werbung diese Mankos abstellen wollen. Da Werbung aber immer auch viel schönrederei beinhaltet würde ich gerne mal von euch als Nutzern etwas über diese Sättel hören. Stimmt es was die Werbung mir erzählen will? Sind diese Sättel wirklich sooo gut? Zum Teil werden da doch schon sehr hohe Preise aufgerufen und ich möchte ungern etwas für teuer Geld kaufen, was dann doch wieder nicht das bietet was es sollte.

Hier mal meine Sättel, die ich von den drei Marken in erwägung ziehe zu kaufen:
- Selle SMP Extra oder Selle SMP Plus
- SQLab 610/611
- Ergon SM3

Montiert werden soll der Sattel auf einem Propain Tyee Enduro. Ich werde damit sowohl Trailige kurze Touren (S1-S3, -25km) fahren als auch längere (30-70km) Radweg u.Waldautobahn-Touren.

Ich würde mich freuen mal aus erster Hand Erfahrungsberichte zu lesen, auch interessiert mich die Verarbeitung und Haltbarkeit der Sättel. Speziell bei dem Active System der SQLab Sättel würde mich interessieren ob sich durch die WIppbewegung mit der Zeit nicht iwas löst.

Danke schonmal im Vorraus.

Kero81 | Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: MTB Sattel - Schmerzfrei möglich?
Es gibt unendliche viele Threads um Sättel - gerade bei den Lang-Tourenfahrern. Problem ist nicht so sehr "gut/schlecht", sondern "paßt/paßt-nicht". SQ-Lab und auch andere bieten eine Sattelauswahl (Sitzknochenabstand) und verschiedene Breiten an. Schon gut, aber nicht immer die Lösung, bzw. nicht immer richtig angewendet. Es gibt einen simplen Grundsatz zu Beginn: die Sattelform muss breiter sein für aufrechtes Sitzen und schmaler für sportliches Sitzen. Ein schmaler Rennradsattel darf nur flach gefahren werden - auch wenn es den in verschiedenen Breiten geben sollte. Den - z.B. aus Style- oder Gewichtsgründen - auf ein MTB mit viel aufrechterer Sitzposition zu bauen, geht meist schief. Ich habe hier einen neuen SQ-Lab 611, der einfach für die Sitzposition das falsche Modell war, was die passende (?) Breite nicht rausreißt. Also passende Grundform wählen und dann Probefahrten. Aber: es ist schwer, von einer Probefahrt auf 120km-Tour zu schließen. Da bleibt ein Risiko. Mein Bauchgefühl für Touren-MTB, die auch mal 120km am Stück laufen müssen: eher breitere, aber keine weichen Sättel: ich bin beim total uncoolen Brooks gelandet und seit dem keine Probleme mehr.
 
Von den Brooks hab ich auch schon viel gehört. Die sollen recht gut sein, aber auch nen Ticken teurer.
Ich schaue gerade auf der SQlabs Homepage beim 611 Ergowave. Dort wird ist die angegebene Sitzpostion die, in der ich auch sitze. Wir haben einen Händler hier, der auch SQlab führt. Dort werde ich um zehn aufschlagen und Testsitzen mit meinem Bike. Dank Dir schonmal für dein Feedback. =)
 
Ok, aber die Brooks sind old-school-Kernledersättel. Also nicht nur ein Lederüberzug (statt Kunststoff), sondern das ganze Ding ist eine ca. 5 - 6mm starke, geformte Lederdecke. Und die muss - wie früher Lederstiefel - eingelaufen/eingesessen werden. Der neue Sattel muss dabei einigermaßen passen, das Einfahren drückt dann noch auf längeren Touren ziemlich, ist nach ca. 1000km aber vorbei und das Ding passt optimal. Wenn er beim Einfahren extrem schmerzt, glaube ich nicht, dass durch Einsitzen noch etwas richtig Gutes wird. Aber vielleicht gibt's da auch andere Erfahrungen. Es gibt häufiger Angebote, dann ist so ein Teil auch mal für 60€ zu bekommen, sonst um die 100€, da liegt aber auch ein SQ-Lab.
 
@Mario8 hat absolut Recht mit Bauformen, Breiten und so. Es gibt hier auch einige Anleitungen, wei du deinen Sitzknochenabstand messen kannst um dann vorab eine grobe Auswahl treffen zu können. Und leider gibts keinen anderen Weg, als ausgiebig zu testen.
 
Bevor Du jetzt wild anfängst, Sättel zu tauschen, würde ich erstmal folgendes probieren:
  1. Zieh ne "ordentliche" Radhose an (unter der Flatterbuchse) und achte darauf, dass die ein ordentliches Sitzpolster hat - da gibt es eklatante Unterschiede.
  2. Probier mal Sitzcreme
  3. Stell den Sattel etwas tiefer als sonst und absolut waagerecht
Im Idealfall lässt Du einen Experten/Kumpel/Radhändler mal einen Blick auf Deine Sitzposition werfen. Wenn das alles durch ist und Du immer noch Sitzprobleme hast, würde ich mal den Sattel tauschen.

Cheers,
Dan
 
Bevor Du jetzt wild anfängst, Sättel zu tauschen
.... absolut richtig, erst mal schauen, ob sich die Schmerzen auf eine sichtbare Fehlhaltung zurückführen lassen. Wenn man Zugang zu verschiedenen Sätteln in der Bekanntschaft (in irgendwelchen Kramkisten) hat, kann man kostenlos einiges durchprobieren, vielleicht findet man irgendeine Logik für das Problem. Neu kaufen würde ich auch nur noch gezielt und nicht zum "Mal probieren". Das nimmt kein Ende und räumt nur die Geldbörse leer. Aber: Sitzcreme und Polster sind eigentlich ein Reparaturversuch. Besser wäre, dass es auch ohne geht. Etwas Sitzcreme für die wirklich langen Touren ok, aber bei 40km darf das noch nicht nötig sein.
 
Gibt auch Händler, bei denen man durchtauschen kann, bis man den richtigen gefunden hat.

Ggf mal die diversen Threads dazu durchforsten...

Grüsse
 
aus meiner Erfahrung hat die gute Hose mit ordentlichem Sitzkissen wesentlich mehr Einfluss auf Langstrecken als der Sattel selbst.
Ich werde oft blöd angeschaut, weil ich sogar bei Endurorennen oder im Bikepark enge Racehosen trage. Ist mir aber wurscht, denn ich kann mit den guten Sitzpolstern auch nach Stunden noch gut fahren. Ich bevorzuge bei der Hose eine Marke aus der Schweiz. Die hat aber zwei Nachteile:1. sie ist verhältnismässig teuer 2. Du ziehst nichts anderes mehr an, wenn du sie mal hast.
 
Ich habe nach immer wieder eintretenden Taubheitsgefühlen während MTB-Touren auch nach einer Lösung für das Problem gesucht.
Entschieden habe ich mich damals für einen SQlab Sattel 611. Den Abstand der Sitzhöcker habe ich zu hause mit Hilfe der Seitenwand eines Kartons ausgemessen und eine realistische Einschätzung der Sitzposition für die Auswahl der richtigen Sattelbreite vorgenommen.

Das Ergebnis hat in meinem Fall, auch ohne die active Variante, eine deutliche Verbesserung gebracht. Auch bei langen Touren habe ich keinerlei Anzeichen mehr von Taubheit und auch über Schmerzen kann ich nicht klagen. Ich fahre mittlerweile nahezu ausschließlich ohne gepolsterte Radhose und habe dabei weniger Probleme als mit Polsterhose. So unterschiedlich können hier die Erfahrungen ausfallen wie man sieht. Die Schmerzbeschwerden sind meiner Erfahrung nach durch häufigeres im Sattel sitzen deutlich zu reduzieren, bei der Taubheit ist das eine andere Sache.
 
Hallo,
den Ergon SMA kann ich dir empfehlen:daumen: (fahre ich auch auf dem TYEE )
IMG_0043.JPG
Gruß M
 

Anhänge

  • IMG_0043.JPG
    IMG_0043.JPG
    175,7 KB · Aufrufe: 371
@Kero81 Ich habe insgesamt 4 SQlab-Sättel auf 4 verschiedenen Bikes im Einsatz (612er auf dem XC-Hardtail, 611 active auf dem Enduro, 2x 611 Race Team auf dem Rennrad und dem Singlespeed) und bin immer noch sehr zufrieden. Gerade der 611 active liegt mir so sehr, dass ich problemlos auch Mehrtagesrennen ohne Sitzpolster bestreiten kann (was superpraktisch ist, weil Sitzpolster UND Protektorenhose ist bissle viel auf einmal).

Vom 610er rate ich auf einem einigermaßen sportlich gemeinten Bike allerdings ab - den habe ich auch schon mal getestet und der Sattel zwingt dich eine zu aufrechte Sitzposition für ein MTB.

Das active-System hat aus meiner Sicht außer dem Gewicht keinen Nachteil - was soll sich da auch lösen? Der Sattel hat halt etwas mehr Flex als üblich und das wird mit einem Polymer gedämpft...fertig. Es fährt sich auch sehr angenehm - dass ich den active nur auf dem Enduro einsetze, hat hauptsächlich Gewichtsgründe.

ich fahre übrigens 14er Breite, bin aber auch fast 1,90 groß...
 
Ich nenne mal den Terry Ateria Men GT. Habe ich seit kurzem und finde, sowohl die Sitzform als auch die nicht zu straffe Polsterung ist recht brauchbar.
 
Jeder Arsch ist anders. Punkt. Erstmal tatsächlich das Problem lokalisieren - Sitzknochen tun weh? Polster evtl. zu hart oder unpassend zur Sitzhaltung. Evtl. ist der Sattel auch nicht korrekt eingestellt, sodass man falsch auf dem Sattel sitzt.
Wunde/gerötete Stellen vom Sitzen? Sattel evtl. zu breit/schmal, da kann dann auch eine Sitzcreme helfen (gegen schmerzende Sitzknochen nicht).
Taubheitsgefühle? Evtl. Sattel etwas nach unten neigen, oder auf einen Stufensattel (SQLab und Ergon), notfalls sogar mit Aussparung wechseln.
Viel Erfolg, ich komme mit den Ergons und SQLabs z.B. nicht sonderlich klar, ich brauch nen weichen Sattel, obwohl ich laut Strava innerhalb der letzten 2 Jahre 1000 Stunden auf demselbigen verbracht habe, und man ja immer sagt "fahr mehr, dann ist ein harter Sattel ganz supertoll". Bei mir eben nicht.
Das ändert sich aber vielleicht wieder mit einem anderen Bike. Bei gestreckterer Sitzposition auf dem XC-Hardtail kam ich auch mit einem harten Sattel zurecht, beim Enduro mit aufrechter Position dagegen überhaupt nicht.

Den perfekten Sattel habe ich aber weiterhin nicht gefunden, ohne Sitzpolster zu fahren ginge z.B. überhaupt nicht.
 
Ich fahre einen 08/15 Carbon Sattel aus der Bucht.
Meine Touren gehen von 20-40Km, da ich Frühers viel RR gefahren bin habe ich da damit 0 Probleme.
Wenn ich RR fahre so um 60-80km benutze ich dieses
680085.jpg
 
Hui, Antwortegeballer! :daumen::anbet:

Also, ich war heute morgen im Radladen und hab auf vielen Sätteln Probegesessen.
> Selle SMP TRK - auf anhieb garnicht gefallen
> SQlab 611 active u. normal - Auf jeden Fall besser als mein alter Sattel, der Preis hat mir aber nicht gefallen
> SQlab 610 normal - Perfekt!
> Terry Ateria Men GT - das war mein alter Sattel, nicht gut... garnicht gut...

Ich habe jetzt den 610 für eine Woche mitgenommen. Ich darf ihn ne Woche testen und wenn er mir nicht zusagt zurück geben. Die Sitzposition war bei meinem alten Sattel schon korrekt eingestellt. Ich war, als ich mir den Terry gekauft hatte, auch in dem Radladen und die Sattelposition auf mich einstellen lassen. Meine Sitzposition wurde dabei auch überprüft. Eine Radhose samt Polster trage ich auch immer.

Viel Gelaber... Ich komme gerade von einer 25km Tour zurück und hatte keinerlei, aber wirklich keinerlei Probleme. Weder Schmerzen im Po noch taube/eingeschlafene "Dinge"!o_O Top, bis jetzt bin ich wirklich zufrieden mit dem Sattel.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Beiträge, werde ich alles im Hinterkopf behalten falls mich mal jmd nach nem anständigen Sattel fragt.


P.s. Wegen der Sitzcreme... Ich hab wirklich null Plan davon. Was genau macht diese Creme?! Ich dachte immer die wäre nur da um Scheuerstellen zu vermeiden? Habe davon mal beim Bund gehört, da hatten Leute davon erzählt das man die benutzen kann um sich keinen Wolf zu laufen.

So long
Kero81 | Markus

Ich wünsche euch allen noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch!

:bier::daumen::geschenk::frostig::love::i2:
 
In dem verlinkten Bild steht ja zu lesen, dass diese aus Paraffin besteht.
Ich nehme wenns wirklich sein muss Babyöl von Penaten, das tuts auch (ist auch Paraffin) und stinkt nicht so (aber anders). Auch gut für das Gesicht und die Füße wenns kalt wird.
Sitzcreme hat man früher gebraucht, als die Polster noch aus Leder waren.
 
Meiner Erfahrung nach wird ein vernuenftiger Sattel fuer lange Touren immer ein bisschen Popoaua verursachen. Eine gewisse Haerte ist einfach noetig, damit man nicht drin versinkt und das Gelpad an Haut und darunter den Knochenhaeuten rumscheuert ... solche Weichthrone sind super fuer Citybikes mit deren Kurzstrecken, aber untauglich fuer lange Strecken.

Ich wurde fuer mich gluecklich, indem ich einfach mal auf nen Wellkarton sass, meine Sitzhoeckerdistanz (aufliegender Beckenknochen) vermass und mir dann einen Sattel bestellte, der mindestens diese Breite anbietet auf flacher Ebene. Man sollte nicht auf den seitlichen Schraegen zu sitzen kommen, das presst in den Schritt und seitlich auf die Knochen. Dazu dann noch Entlastung weiter vorne durch leicht abgesenkte Sattelnase. Und zuletzt die Menge Schaumstoff etc, die grad noch geht fuer lange Touren, plus Gummipuffer darunter, die den Sattel leicht hin und her bewegen lassen.

Damit wurde es bei mir ein SQlab 611 in 15er Breite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, der 610 hat auch ne gewisse Härt. Ich spüre die Sitzknochen deutlich damit. Aber es tut halt nicht weh, es ist halt nur etwas härter aber noch angenehm. Ich habe ihn jetzt in 16er Breite.
 
Ich habe eigentlich bei jedem Sattel 'eingeschlafene', wenn ich den Sattel waagrecht einstelle. Also etwas nach vorne neigen, was meiner Fahrweise auch entgegen kommt, weil ich beim kräftigen Pedalieren sonst immer einen Rutscheindruck habe. Besonders wenn's steil hochgeht habe ich so mehr halt.

Beim SQlab sitzt man konstruktiv bedingt hinten auch schon etwas höher. Der ist mir aber hinten zu hart.
 
P.s. Wegen der Sitzcreme... Ich hab wirklich null Plan davon. Was genau macht diese Creme?! Ich dachte immer die wäre nur da um Scheuerstellen zu vermeiden? Habe davon mal beim Bund gehört, da hatten Leute davon erzählt das man die benutzen kann um sich keinen Wolf zu laufen.
Genau das.
Als ich von meinem 16 Jahre alten PseudoMTB-Rad auf ein "echtes" XC-Hardtail umgestiegen bin, hab ich den Sattel übernommen, mit dem ich zuvor 7, 8 Stunden problemlos in der Weltgeschichte rumkurven konnte. Nach der ersten Ausfahrt hatte ich mit dann dermaßen einen Wolf gefahren, dass ich drei Tage auf keinem Fahrrad sitzen konnte. Genau dafür hilft die Sitzcreme, wobei das ja eigentlich auch nur einen nicht ganz passenden Sattel und/oder Sitzpolster kaschiert. Im Optimalfall sollte das nur für wirklich lange Touren, oder wenn es sehr nass werden könnte nötig sein.

Und wie @cxfahrer angemerkt hat, gab es früher Sitzpolster aus diversen Ledersorten, die mit Sitzcreme überhaupt erst fahrbar wurden. Heutzutage ist die nur noch für deine Haut gedacht, und nicht mehr für die eines ehemaligen Tieres. ;)
 
Ich habe SQlab 611 mit und ohne active mit 1cm Differenz in der Breite. Den cm merke ich mehr, als das active. Ich mag einen harten Sattel, dann kann ich mich an vieles gewöhnen. Manchmal dauert es halt paar Kilometer. Wenn man regelmäßig längere Touren fährt, fällt es leichter. Und ruhig auch mal zwischendurch Wiegetritt.
 
Kann es sein, dass es zwei grundlegende Konzepte gibt, nämlich Konstruktionen, wo man mit den Sitzknochen auf einer relativ ebenen Sattelfläche sitzt (SQlab), und welche, bei denen man mehr mit dem Bereich knapp innerhalb der Sitzknochen auf einer eher abgeschrägten Fläche sitzt?

Nein, es gibt noch viel mehr Konzepte: Stufensättel, Sättel mit Loch, mit Aussparung, Sättel mit halbrundem Querschnitt, Sättel mit völlig flachem Querschnitt, keilförmige Sättel, geschwungene Sättel, gerade Sättel, Sättel mit viel und wenig Polsterung...

Ich denke ich habe in meinem Bikeleben vielleicht 20 verschiedene Modelle getestet - und sicher noch nicht mal ansatzweise alle Konzepte durch.
 
Zurück
Oben Unten