MTB-Trainingssteuerung und Wettkampfstruktur im Vergleich zum RR

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8. Oktober 2015
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Ein herzliches "moin, moin" aus Hamburg,

ich bin ganz neu in der MTB-Szene. In meiner Jugend bin ich Rennrad bzw. Radrennen gefahren und habe nach längerer Pause wieder zu Radsport gefunden.
Diesen Winter würde ich gerne eine gute Grundlage für die neue Saison 2016 legen. Da ich recht ehrgeizig bin und schnell "in den Wettkampfmodus" schalte peile ich 2016 (so ich gut über den Winter komme) auch den ein oder anderen Wettkampf an.

Da ich, was Trainingsplanung und Wettkampfplanung angeht, nur den Straßenradsport kenne, wollte ich fragen wie sehr sich MTB und RR da ähneln.
Worin unterscheidet sich das MTB-Training vom RR-Training? Kann ich meine Trainingspläne grds. nach dem gleichen Muster aufbauen, wie ich dies für den Straßenradsport gemacht habe?
Erste Gedanken: Schnellkraft und Schnelligkeit haben beim MTB-Training weniger Bedeutung, dafür aber Maximalkraft und Kraftausdauer eine umso höhere?

Mich würde noch interessieren, wie MTB-Wettkämpge grds. aussehen bzw. was diese wiederrum hinsichtlich der physischen Anforderungen von Straßenrennen unterscheidet?
Wenn ich es richtig sehe gibt es die kürzeren Cross Country-Wettkämpfe und die längeren Marathon-Wettkämpfe. Für erstere dürfte das Tranining doch ähnlich sein wie für ein Rundtreckenrennen/Kriterium auf der Straße (also Schwelle + viele Übergänge in den Spitzenbereich) oder? Für Marathon-Wettbewerbe denke ich ist das Training ähnlich wie für ein langes Straßenrennen (Aerob + Schwelle) oder?

Vielen Dank :)
 
Kommt halt drauf an, was du anpeilst. Hast du ja selbst schon geschrieben: XCO oder XCM.

Beim Marathon ist es noch wichtig, ob du Kurz- Mittel- oder Langstrecke fährst. Bei den Kurz- und kürzeren Mittelstrecke wird eigentlich auch von anfang bis Ende voll gefahren. Wo ich mich dran gewöhnen würde sind steile Rampen. Nicht selten musst du mal eine Skiwiese hoch. Das ist dann schon erheblich steiler, als die steilsten Anstiege bei Straßenrennen. Auch kürzere und sehr steile Rampen sind üblich. Da solltest du einfach im vorfeld schauen, dass du dich daran gewöhnst. Dieser wechsel ist wichtig.

Wichtig ist auch die Kraft und Stabilität im Oberkörper. Das ist vor allem Bergab wichtig. Ein technischer Downhill nach 10km ist etwas anderes als der gleiche Downhill nach 90km. Da sollten in Armen und Rumpf genügend Kraftreserven vorhanden sein, um nicht nur noch zu schleichen.
Da spielt natürlich auch die Fahrtechnik eine riesen Rolle. Trainiere das abfahren! Marathons werden selten bergab gewonnen, aber verloren. Meistens erkennt man die Jungs, die sonst Straße fahrendaran, dass sie bergab hinten rausfallen. Dann ist die Gruppe weg und man steht alleine im Wind. Nicht gerade ideal.
 
Kommt halt drauf an, was du anpeilst. Hast du ja selbst schon geschrieben: XCO oder XCM.

Beim Marathon ist es noch wichtig, ob du Kurz- Mittel- oder Langstrecke fährst. Bei den Kurz- und kürzeren Mittelstrecke wird eigentlich auch von anfang bis Ende voll gefahren. Wo ich mich dran gewöhnen würde sind steile Rampen. Nicht selten musst du mal eine Skiwiese hoch. Das ist dann schon erheblich steiler, als die steilsten Anstiege bei Straßenrennen. Auch kürzere und sehr steile Rampen sind üblich. Da solltest du einfach im vorfeld schauen, dass du dich daran gewöhnst. Dieser wechsel ist wichtig.

Wichtig ist auch die Kraft und Stabilität im Oberkörper. Das ist vor allem Bergab wichtig. Ein technischer Downhill nach 10km ist etwas anderes als der gleiche Downhill nach 90km. Da sollten in Armen und Rumpf genügend Kraftreserven vorhanden sein, um nicht nur noch zu schleichen.
Da spielt natürlich auch die Fahrtechnik eine riesen Rolle. Trainiere das abfahren! Marathons werden selten bergab gewonnen, aber verloren. Meistens erkennt man die Jungs, die sonst Straße fahrendaran, dass sie bergab hinten rausfallen. Dann ist die Gruppe weg und man steht alleine im Wind. Nicht gerade ideal.

Danke dir für die Tipps!
Dachte daran zweimal die Woche Krafttraining zu machen und hatte mir auch vorgenommen in jede Fahrt einen Technik-Teil einzubauen (also Übungen zur Radbehrrschung, Fahrtechnik und damit im Zusammenhang eben auch das Abfahren).
 
Prinzpiell unterscheidet sich die grobe Trainingsgestaltung nicht, die Renncharakteristik ist halt anders. Das muss man berücksichtigen. MTB Rennen sind eher Einzelzeitfahren, wo man versucht über die ganze Dauer möglichst viel rauszuholen. Das ist dann schon anders, wie bei Straßenrennen oder Kriterien. Zudem, was auf kürzeren Strecken sehr typisch ist: Vollgas beim Start. Schau dir mal ein XCO Rennen auf Redbull 'Tv an.

Habe die Links hier schon gepostet, mache das aber nochmal. Vielleicht helfen die ein wenig, die Renncharakteristik zu verstehen:

https://www.fascatcoaching.com/tips/mountain-bike-power/
https://www.fascatcoaching.com/tips/how-to-train-for-the-iceman-cometh-mtb-race/
https://www.fascatcoaching.com/tips/golong/

Zumindest bei XCM würde ich mir über den technischen Aspekt nicht so viel Gedanken machen. Deutsche Rennen sind da nicht so fordernd.

Viel Erfolg und viel Spaß.
 
Prinzpiell unterscheidet sich die grobe Trainingsgestaltung nicht, die Renncharakteristik ist halt anders. Das muss man berücksichtigen. MTB Rennen sind eher Einzelzeitfahren, wo man versucht über die ganze Dauer möglichst viel rauszuholen. Das ist dann schon anders, wie bei Straßenrennen oder Kriterien. Zudem, was auf kürzeren Strecken sehr typisch ist: Vollgas beim Start. Schau dir mal ein XCO Rennen auf Redbull 'Tv an.

Habe die Links hier schon gepostet, mache das aber nochmal. Vielleicht helfen die ein wenig, die Renncharakteristik zu verstehen:

https://www.fascatcoaching.com/tips/mountain-bike-power/
https://www.fascatcoaching.com/tips/how-to-train-for-the-iceman-cometh-mtb-race/
https://www.fascatcoaching.com/tips/golong/

Zumindest bei XCM würde ich mir über den technischen Aspekt nicht so viel Gedanken machen. Deutsche Rennen sind da nicht so fordernd.

Viel Erfolg und viel Spaß.
Naja wenn man MTB aber gar nicht gewöhnt ist kann das schon einen großen Unterschied machen. Auf ner Langstrecke mUSST du halt am Ende auch Kraftreserven im öberkörper haben. Und wenns nur ne Wiese runtergeht. Auch die tut nach knapp 100km weh.

Auch hier in D gibt es technische Marathons ;)
 
Prinzpiell unterscheidet sich die grobe Trainingsgestaltung nicht, die Renncharakteristik ist halt anders. Das muss man berücksichtigen. MTB Rennen sind eher Einzelzeitfahren, wo man versucht über die ganze Dauer möglichst viel rauszuholen. Das ist dann schon anders, wie bei Straßenrennen oder Kriterien. Zudem, was auf kürzeren Strecken sehr typisch ist: Vollgas beim Start. Schau dir mal ein XCO Rennen auf Redbull 'Tv an.

Habe die Links hier schon gepostet, mache das aber nochmal. Vielleicht helfen die ein wenig, die Renncharakteristik zu verstehen:

https://www.fascatcoaching.com/tips/mountain-bike-power/
https://www.fascatcoaching.com/tips/how-to-train-for-the-iceman-cometh-mtb-race/
https://www.fascatcoaching.com/tips/golong/

Zumindest bei XCM würde ich mir über den technischen Aspekt nicht so viel Gedanken machen. Deutsche Rennen sind da nicht so fordernd.

Viel Erfolg und viel Spaß.

Cool, danke für die spannenden Links!
Habe mir ein paar Race-Videos angeschaut und das erste, was mir aufgefallen ist war tatsächlich die Relevanz des Starts bzw. der Position des Fahrers nach dem Start. Das ist auf dem RR tatsächlich anders. Da muss man sich zwar auch entsprechend früh positionieren, aber gerade bei längeren Straßenrennen hat man dann da doch etwas Zeit.

Naja wenn man MTB aber gar nicht gewöhnt ist kann das schon einen großen Unterschied machen. Auf ner Langstrecke mUSST du halt am Ende auch Kraftreserven im öberkörper haben. Und wenns nur ne Wiese runtergeht. Auch die tut nach knapp 100km weh.

Auch hier in D gibt es technische Marathons ;)

Würde zu Beginn eher Veranstaltungen fahren, bei denen eine gesunden Radbeherrschung und die Beherrschung einiger Grundtechniken (Kurven, Grundposition etc.) "ausreicht". Gerade im Langstreckenbereich gibt es doch sicher Wettbewerbe, die ohne große technische Elemente auskommen oder? Langsam möchte ich mich dann natürlich aber auch etwas anspruchsvolleren Kursen annähren.
Das mit dem Öberkörper-Krafttraining ist aber ein guter Tipp :)
 
Mist schade da oben kenne ich mich nicht wirklich aus was Rennen angeht. Fahre die meisten Rennen in NRW

Richtig geil sind die 24h von wittenborn( kannst ja mal in meinen Fred schauen)

In den Harburger Bergen war ich schonmal unterwegs... Da kannste ziemlich viel Spaß haben
 
Mist schade da oben kenne ich mich nicht wirklich aus was Rennen angeht. Fahre die meisten Rennen in NRW

Richtig geil sind die 24h von wittenborn( kannst ja mal in meinen Fred schauen)

In den Harburger Bergen war ich schonmal unterwegs... Da kannste ziemlich viel Spaß haben

Danke für den Tipp :) Das 24h-Rennen werde ich definitiv auf dem Schirm behalten!
Harburger Berge sind fest eingeplant :D
 
Ich würde auf jeden Fall im Winter Lauftraining mit einbauen. Bietet sich ja jetzt auch an bei dem Schee-Regenwetter alternativ sowas zu machen. Beim Grand Raid z.B. gibt es eine sehr lange Tragepassage. Da sollte man gut zu Fuss sein! Oder die Mausefalle beim Kitzalp auch einige Schiebestücke!
 
Ich möchte mich auch nochmal anschließen, dass der technische Aspekt auch bei Marathons nicht unwichtig ist!
Eine Trainingseinheit/woche würde ich gerade am Anfang komplett auf Technik fokussieren.
Nicht unbedingt irgendwelche Übungen, sondern Trails, Trails, Trails!
Später kannste dann auch gut mal im Uphill Intervalle fahren und simulieren wie es sich anfühlt wenn man unter Volllast plötzlich noch gescheit runter fahren soll.


Ich habe da Anhand des Strava-Segmentvergleiches von der kompletten Mittelstrecke in Nordenau mal geschaut, wie ich zu meinem Kollegen stand. Und Nordenau ist jetzt nicht wirklich technisch sondern eher relativ einfach.
Kollege fährt seit mehreren Jahren ordentlich Marathons, ist technisch jetzt auch nicht grottenschlecht, würde sagen normaler durchschnitt.
Allerdings hab ich ihm auf den 60 Kilometern alleine bergab knapp über 4 Minuten abgenommen. Und fahrtechnikgott bin ich beleibe nicht.
(Gut, unterm Strich war ich am Ende trotzdem über 10min langsamer wegen Uphill)

Außerdem geht es bergab auch etwas darum ökonomisch zu fahren und Energie zu sparen.
Auch auf Waldautobahnabfahrten. Ich hatte da zwei bis drei Kandidaten die bergab nach jeder Kurve wie die blöden angetreten haben.... ich hab gar nicht getreten...


Man gewinnt Rennen sicherlich nicht oder fast nie berab, aber man kann sie dort auf jeden Fall verlieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau so siehts aus. Egal wie der DH aussieht. Am Limit fahren ist eh immer schwierig und wenns nur Straße ist. Geht ja darum schneller als die anderen zu sein.
 
Ja was meinst du wo die technischen Pfeifen fahren würden wenn sie Technik könnten?
Der Mehraufwand ist ja gering um da was zu holen.
Offseason: Nur Trails
Intervalle am Berg: ab und an passende Abfahrt dazu suchen

Und wenn man mtb fährt wird man ja nicht nur auf Straße trainieren oder so.
Was mtb doch insbesondere ausmacht sind doch gerade die Trails und das damit verbundene Dauergrinsen. Finde ich für mich.
Sonst könnte man ja theoretisch! auch bei rr bleiben.
 
Das mag schon alles sein, am meisten zählt halt doch noch der Wummmms in den Beinen. Strava hin oder her. Dafür kenne ich zu viele "technische Pfeifen", die trotzdem regelmäßig vorne fahren.

4 Minuten in der Abfahrt sind 4 Minuten in der Abfahrt. Wenn man bergauf dann halt ne halbe Stunde verliert bringts einem nichts. Wenn einem jemand dem man bergauf in der Größenordnung 15-30 Min abnimmt einem in der Abfahrt einige min abnimmt ist da halt noch potential für einige Minuten was sehr leicht zu erreichen ist... Der Aufwand ist bei vielen viel geringer als die selbe Zeit nochmal zusätzlich bergauf rauszuholen...

Wenn man voll im Trainingsmodus für den Uphill/ die Gesamtstrecke ist ist die Hürde gezieltes Abfahrtstraining zu beginnen vielleicht relativ hoch. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass Gedanken wie "Ich fahre regelmäßig in die vorderen 5, 10, 20% eines Feldes, warum sollte mir da jemand das Bergabfahren beibringen müssen?" sehr verbreitet sind und bei einigen Leuten auch einfach das Ego der Grund ist weswegen nicht explizit an der Fahrtechnik gearbeitet wird...

Grüße,
Jan
 
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