Rückblick
Vor zwei Jahren kaufte ich mir als Ablöse für mein in die Jahre gekommenes Enduro ein
Orbea OIZ TR (29" 120mm/120mm).
Es ist wahrlich das schnellste MTB das ich seither gefahren bin.
Besonders faszinierend fand ich die Funktion des Lockouts. Dieser macht den Antriebsstrang in einem sehr hohen Maß neutral. Darüber hinaus vermittelt der Lenkwinkel und die sportliche Haltung sowohl bergauf als auch Bergab eine hervorragende Performance. Solange es nicht zu wild wird, braucht es sich nicht zu verstecken.
Doch ich wurde wieder wilder und wollte wieder mehr springen und außerdem gab es da diesen einen Kinderanhänger, der gezogen werden musste und das wollte ich dem Sportgerät mit Carbon Rahmen nunmal nicht antun. Also kam im letzten Jahr ein weiteres Bike in den Stall.
Ragley mmmbop
Wie es der Zufall will wurde ein 2019er Ragley mmmbop im selben Ort verkauft. Es war Liebe auf den ersten Blick. Zwar nicht von den äußeren Werten, aber dafür umso meher von den Fahreigenschaften.
Ich hatte nicht erwartet, dass mir dieses Hardtail solche Freude bereitet. Es mag auch daran liegen, dass ich so meinem Hobby noch öfter nachgehen könnte und mit meinem Sohn regelmäßig Ausflüge zu Zielen in der Umgebung, auch ohne dem Auto, unternehmen konnte.
Auch alleine bin ich voll und ganz auf meine Kosten gekommen. Bergab gab es mir eine Sicherheit, die ich vom vorherigen Enduro nicht kannte. Die
Reifen hatten ordentlich Grip. Die zentrale Position im Bike wirkte wunder. Meine Technik verbesserte sich rasant und der Kopf wurde ruhiger. Klar es ist nicht so schluckfreudig und auf ballern ausgelegt wie ein Enduro, doch das habe ich auch nicht gesucht.
Auf den Wegen am Inn liegen häufig umgestürzte Bäume und so übte ich damit diese zu überwinden. Wo ich mit dem Oiz immer zwei Probleme hatte. Erstens hat der Dämpfer vorallem bei langsamer Anfahrt zu viel geschluckt und es viel mir schwer das richtige Timing zu finden. Außerdem traute ich mich oft nicht zu springen, weil mir das Bike im Falle eines Crash zu schade war. Mein Kopf machte zu.
Mit dem mmmbop war das anders. Hier wusste ich, dass es dafür ausgelegt ist. Die Narben am Bike, die auf missglückte Versuche, hindeuteten taten nicht weh und so gelingt es mir inzwischen die meisten Hindernisse zu überwinden.
Das alles machte mir eine Menge Spaß.
Die Moral von n+1
Es kam wie es kommen musste. Der Spaßfaktor des Reglays und mein Zeitplan der meist nur zwei Stunden am Stück für das Biken vorsieht tat das übrige. Das Oiz wurde nur noch selten für Touren >40km genutzt und stand deshalb die meiste Zeit im Stall.
Einzig die Klettereigenschaften des Hardtails an den kurzen steilen Anstiege der Inn-Leiten und die langsamere Durchschnittsgeschwinsigkeit waren die Nachteile.
Eins hatten beide Räder hatten gemeinsam. Sie waren weitestgehend Serienräder der Hersteller. Das hat sie zwar in keinster Weise schlecht gemacht, doch kennt ihr sicherlich den Wunsch nach dem individuellen.
Den eigenen Wünschen und Fantasien hinterherjagend, begann ich so die Planung dieses neuen Rads...
Was kommt raus, wenn man ein CX Trail Bike mit Hardcore Hardtail kreuzt und dabei den Faktor Spaß nicht zu kurz kommen lässt?
Geometrievergleich
Für mich, das mutmaßliche Traumbike?