Nationalpark Siebengebirge

Quelle: Kölnische Rundschau

„Das Siebengebirge muss sich neu positionieren“

Von MARC HOFFMANN, 12.09.09, 07:18h
Helmut Wachowiak hat wenig dafür übrig, wenn Legenden gestrickt werden. Aussagen wie: „Ins Siebengebirge kommen jedes Jahr bis zu sechs Millionen Touristen“ oder...


BAD HONNEF / KÖNIGSWINTER.
Helmut Wachowiak hat wenig dafür übrig, wenn Legenden gestrickt werden. Aussagen wie: „Ins Siebengebirge kommen jedes Jahr bis zu sechs Millionen Touristen“ oder „Mit einem Nationalpark wird das Siegengebirge von Touristen überrannt“ sind für ihn bar jeglicher Vernunft. Der Tourismusexperte und Professor an der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef-Bonn verlässt sich lieber auf die Wissenschaft. Eine Studie, der Masterplan Tourismus Siebengebirge im Auftrag des Rhein-Sieg-Kreises, die er gemeinsam mit 50 seiner Studenten derzeit erarbeitet, hat dabei Erstaunliches ans Licht gebracht: Im Siebengebirge sind deutlich mehr Übernachtungsgäste, dafür aber viel weniger Tagestouristen unterwegs, als bisher angenommen. Und: Bei den Besuchern handelt es sich nicht ausschließlich um Senioren.Dieser Masterplan, der in seiner endgültigen Fassung samt Maßnahmenkatalog Anfang 2010 vorliegen wird, soll die Planungsgrundlage sein, um das Siebengebirge fit zu machen für einen qualitätsvollen Tourismus in der Zukunft - mit oder ohne den umstrittenen Nationalpark. Dass etwas getan werden muss, daran ließ Wachowiak, als er gestern mit Landrat Frithof Kühn sowie Vertretern der Städte Bad Honnef und Königswinter die ersten Ergebnisse der Untersuchung vorstellte, keine Zweifel. „Seit 15 Jahren befindet sich das Siebengebirge in einer Phase der Stagnation. Ohne eine Neupositionierung wird das Siebengebirge abgehängt!“
Doch um der Politik konkrete Vorschläge für Projekte machen zu können, wollten Wachowiak und seine Studenten „den Touristen an sich“ und dessen Erwartungen erst einmal kennen lernen. Daher wurden zwischen April und Juni insgesamt 1400 Besucher des Siebengebirges (die Erholungssuchenden, die im Siebengebirge oder der näheren Umgebung leben, wurden nicht berücksichtigt!) an 26 verschiedenen Standorten in Königswinter, Bad Honnef, Bonn oder Unkel / Rheinbreitbach / Erpel / Linz befragt.
Auf einen Übernachtungsgast kamen rein rechnerisch vier Tagesgäste. Da bislang allgemein bei 230 000 Ankünften von Übernachtungsgästen in Königswinter und Bad Honnef von einem Verhältnis von 1:17 ausgegangen worden sei, kam man auf 3,9 Millionen Tagesgäste pro Jahr (11 000 pro Tag). „Diese Zahl ist aufgrund unserer Ergebnisse unhaltbar“, betonte Wachowiak, der sich aber nicht auf eine konkrete Zahl festlegen wollte.
Auffallend an den Befragungsergebnissen ist auch: Es gibt deutlich mehr Beherbergungsbetriebe als in den offiziellen Statistiken ausgewiesen. Denn Pensionen, Ferienhäuser oder Hotels werden erst ab einer Bettenzahl von acht in der Statistik geführt. Gänzlich fehlen würden ebenso all die Gäste, die bei Freunden, Bekannten oder Verwandten unterkommen. Das waren immerhin 28 Prozent der Befragten.
Ansonsten sind im Siebengebirge alle Altersgruppen anzutreffen - vom Kleinkind bis zum Senior; 47,2 Prozent sind Männer (im Schnitt 45,3 Jahre), 52,8 Prozent Frauen (43,6 Jahre). Auf die Frage, warum sie den Naturpark aufsuchen, nannten die Befragten stets mehrere Motive. An vorderster Stelle: Um die Natur zu genießen, gefolgt von „erholen & entspannen“ sowie Wandern / Nordic Walking. 67,6 Prozent der Besucher reisen mit dem Auto an (laut Wachowiak deutlich weniger als angenommen), immerhin 13 Prozent mit dem Zug. Fragen mit Blick auf den Nationalpark haben zudem gezeigt, dass es sich nicht um ein Projekt für Ältere handelt.
Christoph Schwarz, Umweltdezernent des Kreises, sah sich durch die Studie in seinen Bemühungen um die Gründung des Nationalparks bestätigt, da die Besucher die Natur erleben wollten: „Ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Bürgermeisterin Wally Feiden betonte, Bad Honnef habe im Tourismus, eine wichtige Säule für die Stadt, nur eine Chance, „wenn wir uns regional fortbewegen. Der Nationalpark stärkt die regionale Verzahnung.“
Königswinters Technischer Beigeordneter Hubert Kofferath sagte: „Die Probleme sind zutreffend geschildert. Die Aufgabenstellungen sind klar; mit oder ohne Nationalpark. Das ist nicht so eine spannende Frage.“ Und Landrat Kühn hob hervor: „Es geht um keinen Massentourismus. Es geht um Menschen, die die Natur, Vielfalt und Schönheit der Landschaft suchen und Wert auf Qualität in der Gastronomie und Hotellerie legen.“
 
Am Sonntag findet in Bad Honnef der Bürgerentscheid statt:

http://www.bad-honnef.de/service/rathaus/wahlen/be09/formulare/infoblatt.pdf

Für alle anderen, aber auch die Biker aus Bad Honnef, die zu dem Bürgernationalpark Bad Honnef im förmlichen Anhörungsverfahren Stellung nehmen wollen, besteht in der IG Beteiligungsverfahren Siebengebirge die Möglichkeit zur gemeinsamen Erarbeitung einer Stellungnahme. Wer mitmachen will, ist herzlich eingeladen, sich anzumelden und mitzumachen.
 
hat nix direkt mit dem thema zu tun, aber so grob ;) wofür sind diese weißen tücher auf dem waldboden ?? und das über hunderte m² grob geschätzt! ist mir auf dem weg zum ölberg übern großen breiten waldweg vom einkehrhaus aus aufgefallen :) wohl irgend nen biologischen sinn oder hat sich da ein künstler ausgelebt und hatte nen bissel bettwäsche übrig ?
grüße
 
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hat nix direkt mit dem thema zu tun, aber so grob ;) wofür sind diese weißen tücher auf dem waldboden ?? und das über hunderte m² grob geschätzt! ist mir auf dem weg zum ölberg übern großen breiten waldweg vom einkehrhaus aus aufgefallen :) wohl irgend nen biologischen sinn oder hat sich da ein künstler ausgelebt und hatte nen bissel bettwäsche übrig ?
grüße

Sogenannte OKZSVMBS

OKZSVMBS = Optische Kontrolle zur Sichtung vom Mountainbikespuren

Wer drüberfährt, wird erfasst. Fotos der Spuren gehen dann an CSI Miami und die werten in ihren Reifendatenbank die Fotos aus und ermitteln den Halter des Bikes. Alles im Rahmen der Kontrollmaßnahmen im 7GB. Unterstützt wird die Maßnahme durch einen neuen Spionagesatelliten der NSA, der 24h auf das 7GB ausgerichtet ist.

:D
 
Sogenannte OKZSVMBS

OKZSVMBS = Optische Kontrolle zur Sichtung vom Mountainbikespuren

Wer drüberfährt, wird erfasst. Fotos der Spuren gehen dann an CSI Miami und die werten in ihren Reifendatenbank die Fotos aus und ermitteln den Halter des Bikes. Alles im Rahmen der Kontrollmaßnahmen im 7GB. Unterstützt wird die Maßnahme durch einen neuen Spionagesatelliten der NSA, der 24h auf das 7GB ausgerichtet ist.

:D

:lol::lol:
 
Mal etwas erfreuliches zum Thema: Bad Honnefer Bürger haben heute abgestimmt und dem Nationalpark ihr klares Nein ausgesprochen. Aber lest selbst:

Es gibt keinen Nationalpark Siebengebirge bei uns im RBRS Land. Die Bad Honnefer haben ihrer Stadt untersagt, bei den weiteren Planungen mitzumachen.

60,9 Prozent der Bürger in Bad Honnef haben die Frage zum Bürgerentscheid mit "Ja" beantwortet, 31,1 Prozent mit "Nein".

Damit zieht sich Bad Honnef zurück, aber auch das Land NRW. Denn nur wenn alle am Siebengebirge beteiligten Kommunen den "Bürgernationalpark" wollen, sollten die Planungen dafür weiter gehen.
Quelle: http://www.radiobonn.de/bonn/rb/397018/news/bonn_rhein-sieg

Damit sollte das Thema hoffentlich vom Tisch sein. Oder wird jetzt noch mal was ausgebuddelt, womit die Kommunen weiter machen können?
 
Es wird den Politikern schon gelingen, das Wählervotum zu umgehen, keine Angst. ;););)

Der Nationalpark ist gestorben, es lebe der Bürgernationalpark, oder der NRW-Park.
 
Der Bürgerentscheid in Bad Honnef wird nach dem vorläufigen Endergebnis auf keine „Fortführung der Faktensammlung“ hinauslaufen (es wurde nicht die Zustimmung zum Nationalpark abgefragt, sondern die Fortführung der Untersuchung zu einem solchen). Rund 4.000 Wähler hätten mit „Ja“ stimmen müssen, um dies aufzuhalten. Rund 8.100 haben dies getan :daumen:, ca.5.150 haben dagegen „Nein“ gesagt.

Was heißt dies nun für uns Mountainbiker?

a) die Wahrscheinlichkeit, das der Nationalpark kommt, ist gesunken. Das Land hatte (!) einmal zugesagt, es würde gegen den Bürgerwillen keinen NP geben.

b) völlig unabhängig vom Nationalpark ist aber, und darauf wurde schon öfters hingewiesen, die Wegenetzplanung im 7GB.
Und hier besteht unsererseits dringender Handlungsbedarf, um der bikerunfreundlichen Behördenplanung zumindest etwas Einhalt zu gebieten! Arbeit gibt es genug, es fehlt aber noch an hilfreichen Händen der Locals. Wer mit anpacken möchte, sei auf obenstehenden Post Nr. 382 in diesem Thread verwiesen. Die zugehörige Arbeits-IG (Zulassung erforderlich, erfolgt umgehend nach Beantragung) findet sich hier: http://www.mtb-news.de/forum/group.php?groupid=297
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal etwas erfreuliches zum Thema: Bad Honnefer Bürger haben heute abgestimmt und dem Nationalpark ihr klares Nein ausgesprochen. Aber lest selbst:


Quelle: http://www.radiobonn.de/bonn/rb/397018/news/bonn_rhein-sieg

Damit sollte das Thema hoffentlich vom Tisch sein. Oder wird jetzt noch mal was ausgebuddelt, womit die Kommunen weiter machen können?

Danke für die Info.:daumen:

Bei den ganzen Wahlnachrichten am heutigen Tage ein mal wirklich eindeutiges nicht interpretierbares Wählervotum.:cool:

Es wird den Politikern schon gelingen, das Wählervotum zu umgehen, keine Angst. ;););)

Der Nationalpark ist gestorben, es lebe der Bürgernationalpark, oder der NRW-Park.

Freuen wir uns doch erstmal über den Zwischenstand.
Der Nationalpark 7GB kommt nicht.
Aber ...

die für Mountainbiker einschränkende Wegeverordnung im 7GB ist deswegen nicht vom Tisch.
Bleiben wir also weiter am Ball.
 
2,5m Regel hin oder her. Ohne Nationalpark wird es keine entsprechenden Ranger geben. Das wäre aus meiner Sicht der erste Plus-Punkt.

Das Wegenetz ist in der Tat eine andere Thematik. inwieweit diese aber weiter verfolgt und wie durchgezogen wird, werden wir nun sehen. Ebenso werden sich die Politiker nun was neues einfallen lassen müssen. Selbst wenn der Spuk nicht vom Tisch ist, so kann man nun ein wenig durchatmen ... ;)

Ich möchte an der Stelle ein herzliches Dankeschön an die Bürgerinitiative aussprechen, ohne die dieses (Zwischen-)Ergebnis nicht möglich gewesen wäre. Daran erkennt man mal wieder, dass ohne vernünftige Einmischung nichts läuft, bzw es schon wa sbringt, für seine Meinung einzustehen. Falls sich da jemand informieren möchte -> Werbung in meiner Signatur ...
 
2,5m Regel hin oder her. Ohne Nationalpark wird es keine entsprechenden Ranger geben. Das wäre aus meiner Sicht der erste Plus-Punkt.
QUOTE]


Mir würde es nicht reichen, das keine hauptamtlichen Kontrolettis kommen werden. Die selbsternannten Waldpolizisten nerven genauso.

Wichtig bleibt das Ziel eine angemessene Regelung für die Biker in den Wegenutzungsregelungen zu erreichen!
 
Mir würde es nicht reichen, das keine hauptamtlichen Kontrolettis kommen werden. Die selbsternannten Waldpolizisten nerven genauso.

Wichtig bleibt das Ziel eine angemessene Regelung für die Biker in den Wegenutzungsregelungen zu erreichen!


Möchtegern-Sherrifs und -Blockwarte wird es immer wieder geben. An der Stelle hilft es wohl nur, für ein vernünftiges Miteinander zu werben und dieses auch zu praktizieren. In dem Sinne ... Fair on Trails! ;)

Was die Wegenutzungsregelungen angeht, so glaube ich nicht daran, dass die 2,5m-Regelung sich kippen lässt. Lustigerweise habe ich noch nie auch nur einen Konflikt auf einem schmalen Weg im Siebengebirge erlebt, sehr wohl aber auf den Forstautobahnen ...
 
...gerade offizielle Mitteilung aus dem Ministerium:

Die Planung für den Nationalpark wird aufgrund des Votums aus Bad Honnef nicht weiter fortgesetzt!

Quelle: 1Live
 
Aber wer soll denn kassieren? Das Ordnungsamt wird sich bedanken, sich am Ölbergrundweg auf die Lauer zu legen. Der Förster ? Eher nicht.

Und das Wege wie der über den Nonnenstromberg freigegeben werden, glaub ich eher nicht.

Meine Prognose als Jurist: Et is, wie et is.
Der Nationalpark mit all seinen wirklichen Nachteilen ist vom Tisch und wie auch immer sie das Kind nun nennen, Naturpark, Bürgerpark etc. ist völlig gleich.

Und am Rande bemerkt: Manche Abfahrten/Wege hätten eine Schonung echt nötig. War gestern an der Löwenburg und der letzte Teil des Trails darunter sieht echt bescheiden aus. Alles ausgewaschen, palltgetreten etc. Denke aber auch, das dort zum Großteil das Fußvolk schuld ist.
 
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