Neuausrichtung für Schwalbe: Produktion von Indonesien komplett nach Vietnam

Neuausrichtung für Schwalbe: Produktion von Indonesien komplett nach Vietnam

Schwalbe unternimmt einen strategischen Schritt und wird zukünftig die Herstellung aller Reifen und Schläuche komplett nach Vietnam verlagern. Der Standort Indonesien konzentriert sich auf den Formenbau, Mischbetrieb sowie die Bereiche Forschung und Entwicklung und beherbergt weiterhin die administrative Abteilung.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Neuausrichtung für Schwalbe: Produktion von Indonesien komplett nach Vietnam

Was sagt ihr zu den Neuigkeiten bei Schwalbe?
 
Was mich an der Sache fasiziniert ist, dass Fahrradreifen aus Asien kommen während ein Großteil der Autoreifen in Europa produziert wird. Tschechien zum Beispiel. Wenn es bei Autoreifen rentabel ist, ist es das dann für Fahrrad Reifen nicht.
Ich denke, dass hier die Logistik der entscheidender Faktor ist.

Ein Fahrrad-Faltreifen läßt sich recht kostengünstig versenden.
Was mit einem KFZ Reifen aufgrund Größe und Gewicht nicht möglich ist.
 
Doch teilweise schon aber man kann es nie vorher wissen woher sie dann kommen. EInfach bestellen und zurückschicken weil sie nicht Made in Germany sind. Aber dann bitte nicht mit ökologischem Gewissen werben weil man was Made in Germany gekauft hat.
Davon redet ja niemand.
Hier die offizielle Mail-Aussage von Conti:
Für Sie schon mal zur Info alle Reifen mit Black Chili und der Protection Version werden nur in Deutschland produziert. (14.02.23)
Und daran hat sich bisher nichts geändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe ehrlich gesagt den Produktnationalismus nicht, den manche hier immer an den Tag legen: "Made in Germany" über alles? Dann kauft halt eure deutschen Reifen. Mit Kautschuk aus Sachsen-Anhalt. Und Kevlar sythetisiert aus saarländischem Mineralöl. 🙄
Es sind Fragen der Menschenrechte, des Umwelt- und Arbeitsschutzes und sicherlich auch politische Aspekte, mit nationalen Aspekten hat es nichts zu tun.
Da gelten auch für Deutschland klare EU-Auflagen. Es gibt also Mindeststandards, bei denen man weiss, woran man ist.
Außer vielleicht, das Unternehmen hier Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen/erhalten.

Am Ende entscheidest du mit deinem Konsum.
 
Rumänien und Bulgarien liegen auch in der EU und man sagt sich, dass die Bekleidungsindustrie dort und in angrenzenden Ländern die Leute genauso bis schlimmer ausbeutet als in Südostasien und die Produktion dort tlw. sogar billiger ist. Das ganze kann man dann aber als Made in EU verkaufen. Win Win sozusagen, also zweimal gewonnen für H&M und Zara. Der Rest geht wieder leer aus.
Hast du da weiterführende Informationen?
Fakt ist: Jedes EU-Land muss sich an EU-Richtlinien halten.
Schwarze Schafe gibt es natürlich immer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
welche Reifen werden kn Europa produziert? Ist Conti noch hier ? Bin nicht so up to date. Europa hat genug soziales Gefälle, dass man eigentlich auch aus Europa den Deutschen Konsum m Hunger füttern können sollte. Wär für mich auf alle Fälle nen Argument für den Kauf, wenn es aus EU kommt . Warum mir das wichtig ist, weiß ich aber ehrlich gar nicht so genaue
Ich fasse das "Made in..."-Thema inzwischen auch etwas weiter als früher.
Natürlich würde ich wie vermutlich die meisten hier "Made in Germany" bevorzugen - nur wieviel Aufpreis ich dann jeweils zu zahlen bereit wäre, ist ein schwieriges Thema.
Daher sollte als Konsument das Ziel sein, bei Produkten, wo man noch eine Wahl hat, bevorzugt solche aus einem Land zu erwerben, dass - sicherlich auch mal hier und da mit Abstrichen - Teil
unserer "westlichen" Wertegemeinschaft ist. Das heißt für mich: freiheitliche Demokratie, Menschenrechte, Umweltstandards. Ja, da gibt es jeweils sehr viele Abstufungen. Wo man da die persönliche Grenze zieht? Das ist sicherlich auch je nach individuellen Präferenzen verschieden. Auch in der EU gibt es Problemstaaten, die USA mögen innen- wie außenpolitisch auch nicht jedem zusagen, wer Walfang ablehnt oder Thunfisch lieber lebend mag blacklisted vielleicht Japan.
Aber alles besser als Autokratien und Diktaturen.
 
Wahlen gibt es im Iran auch.
Ich will hier Indonesien gar nicht verteidigen. Mir geht es um den Zynismus, von einer sozialen Verantwortung zu schwafeln, während man seine Produktion in eine sozialistische Diktatur verlagert. Streng genommen wird der ja sogar noch deutlicher, wenn man vorher jahrelang in einem Staat mit grenzwertiger Menschenrechtslage produziert hat. Die Verlagerung stellt aber in dieser Hinsicht nochmal eine Verschlimmerung dar. Ich nehme an, darauf können wir uns einigen?

Und damit sind wir dann ja auch wieder bei einer Diskussion (oder deren Ende) über Aussagen von Bohle.
 
Das würde ich mal ausschließen. Kein LKW fährt von Südostasien nach Europa
Allerdings. Ohne Containerschiffe wäre erstmal Ebbe für jegliche Konsumgüter "Made in Südostasien".
Genau das will ja auch China (wenn wir eher grad über problematische Staaten reden... 😉) mit der "neuen Seidenstraße" ändern - natürlich hauptsächlich, um seinen geostrategischen Einfluss zu erhöhen. IIRC gab es neulich eine Meldung das erstmals ein Güterzug mehr oder weniger direkt von China nach Europa gefahren ist.
 
Davon redet ja niemand.
Hier die offizielle Mail-Aussage von Conti:

Und daran hat sich bisher nichts geändert.
Das werde ich mir merken und beim nächsten Reifenkauf mal gucken, was es bei Conti gibt. Hoffentlich sind die Fahrradreifen besser als meine Sommerreifen von denen - schlecht bei Nässe, aber dafür immerhin schnell abgefahren... 🙄
 
Es sind Fragen der Menschenrechte, des Umwelt- und Arbeitsschutzes und sicherlich auch politische Aspekte, mit nationalen Aspekten hat es nichts zu tun.
Da gelten auch für Deutschland klare EU-Auflagen. Es gibt also Mindeststandards, bei denen man weiss, woran man ist.
Außer vielleicht, das Unternehmen hier Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen/erhalten.

Am Ende entscheidest du mit deinem Konsum.
Bei solchen Kritikpunkten wird pauschal davon ausgegangen, dass in allen anderen Ländern es mit Arbeitsschutz und Umweltauflagen schlechter aussieht als im ach so tollen Deutschland. Das ist gelinde gesagt postkoloniale Arroganz, die die Niedriglohnrealität und teilweise beschissenen Arbeitsschutz hierzulande (Ich sag nur Tönnies…) völlig ausblendet. Who the fuck are we to judge Vietnam?
 
Snip 🙄

Zum Thema: Frage mich gerade, ob es mich eigentlich interessiert, von woher meine Autoreifen stammen, mein Handy herkommt, mein Fernseher zusammengebaut wird.
Wenn ich ehrlich bin, eigentlich nicht.
Hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meinen Fahrzeugtank volllaufen lasse? Ehrlich gesagt freue oder ärgere mich eher über den tagesaktuellen Preis. Woher kommt das Öl nochmal her? Ah stimmt, das wenigste davon aus Europa.

Geht es unserem Land u. a. nicht deshalb so gut, weil wir im Export ganz oben mitmischen? Also unter anderem daher, dass Kunden in anderen Ländern unsere Produkte benötigen? Und sind wir hier nicht auch froh, wenn Menschen in ausländischen Investitions-Firmen/Fabriken in Lohn und Brot kommen? Ob es den Menschen in Vietnam evtl. auch so gehen könnte?

Aus dieser Brille gesehen tut es mir für alle Beschäftigten in Indonesien leid, die ihren Job verlieren und es freut mich für alle Vietnamesen, die einen Job bekommen.

Wenn Conti seine Produktpalette der Mountain Kings, Cross-Kings endlich auf 2,4 erweitern würde, wäre ich auf dem Traillaufradlsatz schon lange wieder auf Contis unterwegs. Letztendlich muss ich mir aber mittlerweile eingestehen, dass ich am Ende des Tages ein Produkt nach wie vor vor allem aufgrund seiner Eigenschaften und seines Preises und nicht im Sinne der größtmöglichen Nachhaltigkeit, der Einhaltung von Umweltstandards etc. kaufe.

Die aktuellen Schwalbe Reifen mit den neuen Karkassen bin ich bisher nicht gefahren. Kann mich irgendwie nicht durchringen, ein Modell mal wieder auszuprobieren. Bis Ende 2019 bin ich die damalige Magic Marry sehr zufrieden am Vorderrad gefahren. Vor zwei Jahren war ich auf dem G-One-Bite auf meinem kurzen Gravel-Trip unterwegs. Hat mir auch gut gefallen. Tatsächlich kann ich gar nicht genau sagen, warum mich das Schwalbe-Marketing nicht mehr erreicht. Vielleicht, weil ich mit den ganzen Maxxis-Schlappen, die ich hier so herumliegen habe, einfach bestens unterwegs bin.

Hoffentlich war das jetzt nicht "off-topic".
Und falls doch, möchte ich jetzt schon um Nachsicht bitten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry liebe Redaktion, aber was erwartet Ihr für Kommentare, wenn Ihr so einen Artikel einstellt?
In Beitrag geht es ja letztendlich nicht um technische Eigenschaften der Schwalbe-Reifen. Also da bin ich jetzt irgendwie ein wenig ratlos.
Lieferzeiten, Arbeitsbedingungen, Verhältnisse in einem produzierenden Land sind halt mittlerweile Thema und evtl. ist das auch gut so. Um was sollte es hier denn sonst gehen? In welche Richtung sollte ein "passender" Beitrag formuliert werden?
Dann evtl. so eine Mitteilung besser ohne Kommentarfunktion?

Deine Ratlosigkeit kann ich hundertprozentig nachvollziehen, schließlich steht unter dem Artikel:

Was sagt ihr zu den Neuigkeiten bei Schwalbe?

Ist mir eigentlich Wurscht, fahre keine Schwalbe. ;) Und wenn dann wirklich einmal alle Kautschukfäden nach Südostasien reißen, die Ölimporte versiegen, naja, dann fahre ich eben auch kein Fahrrad mehr.
Steige erst wieder auf's Ratt, wenn auf den Territorien der westlichen Wertegemeinschaft Gummibäume wachsen und sich dort größere Erdöllagerstätten gebildet haben. Das sollte gar nicht mehr so lange dauern, es muss sich nur genügend organisches Material untermeerisch ablagern, dann noch ein wenig den Druck und die Temperatur hochschrauben und schwups kommen die Bakterien und ackern im Faulschlamm rum.

Einfach ein wenig Geduld haben, das wird schon wieder... ;););)

Was ist daran jetzt so toll, wenn die Produktion von Reifen partout in DE bzw. der westlichen Wertegemeinschaft erfolgt, wenn doch die dazu benötigten Zutaten zum größten Teil trotzdem aus Ländern, die autokratisch und diktatorisch regiert werden, importiert werden müssen?
Das Produzieren von Reifen dort ist doof, aber Geschäfte mit solchen Ländern machen nicht?
Alles klar, jetzt verstehe ich wie's laufen muss:

Bitte mal alle aufhören Fahrrad zu fahren und Dinge zu kaufen. Und zack: Diktaturen und Kapitalismus ausgedribbelt + Welt gerettet. Es kann so einfach sein.

...genau, einfach alles runterfahren...Licht aus...Gute Nacht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo muss man halt anfangen und jeder sollte seinen Beitrag leisten, so gut es geht.
Wenn ich es vermeiden kann, eine kommunistische Diktatur zu unterstützen, dann mache ich das.
So wie wir am Betrieb keine Reifen von Nokia kaufen, wegen Made in Russia.

Das hat etwas mit Moral und Ethik zu tun. Vielleicht macht man es auch nur für das eigene Seelenheil.
Aber Appeasement führt zwangsläufig in den Untergang. Wir haben diese Problematik derzeit an allen Ecken und Enden. Vom Krieg in Europa bis zum Klimawandel. Viele sagen, dass sie ja nichts dran ändern können und sie das auch gar nichts angehe - bis die erste Rakete in Berlin einschlägt und dein Haus 2 m unter Wasser steht.
 
Wenn Conti seine Produktpalette der Mountain Kings, Cross-Kings endlich auf 2,4 erweitern würde, wäre ich auf dem Traillaufradlsatz schon lange wieder auf Contis unterwegs. Letztendlich muss ich mir aber mittlerweile eingestehen, dass ich am Ende des Tages ein Produkt nach wie vor vor allem aufgrund seiner Eigenschaften und seines Preises und nicht im Sinne der größtmöglichen Nachhaltigkeit, der Einhaltung von Umweltstandards etc. kaufe.
Ich suche mir meine Reifen auch immer nach den Eigenschaften aus.
Leider sind auf meinen Neurädern sehr oft Schwalbe montiert gewesen. Ich habe denen immer erst mal eine Chance gegeben. Überzeugt hat mich da aber bis jetzt auf MTB, Gravel, Rennrad und Bahnrad keiner wirklich.
Inzwischen sind alle Räder umbereift. Auf einigen sind Inzwischen Contis drauf, aber auch Wolfpack, Panaracer, Michelin, Vittoria ist vertreten. Und leider finde ich jeden dieser jetzt montierten Reifen besser als den zuvor ab Werk montierten (was nicht immer Schwalbe waren, aber überwiegend).
Das mag auch an den billigen Ausführungen aus dem unteren Regal, welche die Fahrradhersteller montieren, liegen. Aber immerhin war ich bis jetzt so wenig mit Schwalbe zufrieden, dass ich bei einem mit Schwalbe ausgerüsteten Rad inzwischen automatisch denke „da müssen erst mal vernünftige Reifen drauf“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo muss man halt anfangen und jeder sollte seinen Beitrag leisten, so gut es geht.
Wenn ich es vermeiden kann, eine kommunistische Diktatur zu unterstützen, dann mache ich das.
So wie wir am Betrieb keine Reifen von Nokia kaufen, wegen Made in Russia.

Das hat etwas mit Moral und Ethik zu tun. Vielleicht macht man es auch nur für das eigene Seelenheil.
Aber Appeasement führt zwangsläufig in den Untergang. Wir haben diese Problematik derzeit an allen Ecken und Enden. Vom Krieg in Europa bis zum Klimawandel. Viele sagen, dass sie ja nichts dran ändern können und sie das auch gar nichts angehe - bis die erste Rakete in Berlin einschlägt und dein Haus 2 m unter Wasser steht.

Das Carbon Black für geschätzte 80-90% der Autoreifen kommt aus Russland. Kannst auch wieder Nokian kaufen.
 
Nichts verstanden ...

Abgesehen davon stimmt deine Aussage nicht. Weder ist Russland ein Global Player in der Carbon Black Produktion, noch landet heute russisches Carbon Black in europäischen Reifen.

Schon mal was von Lehmann & Voss gehört?
 
Kann nur hoffen, das die klassischen Conti Reifen mit Black Chili und Protection Sidewall noch lange in DE produziert werden.
Bei dem ganzen …otal (was ein Name 🤦) ist das ja leider nicht mehr der Fall.
Ist nur eine Frage der Zeit, wann das hier bei uns dicht gemacht wird. Die Produktion der Reifen ist sehr Energie und Rohstoff intensiv und hat auf absehbare Dauer keine Chance bei uns. Michelin in Karlsruhe, Goodyear, Conti... überall machen sie die Werke dicht. Sieht man ja auch bei den vielen Chemie und Metall Firmen, die derzeit in Deutschland überall schliessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fasse das "Made in..."-Thema inzwischen auch etwas weiter als früher.
Natürlich würde ich wie vermutlich die meisten hier "Made in Germany" bevorzugen - nur wieviel Aufpreis ich dann jeweils zu zahlen bereit wäre, ist ein schwieriges Thema.
Daher sollte als Konsument das Ziel sein, bei Produkten, wo man noch eine Wahl hat, bevorzugt solche aus einem Land zu erwerben, dass - sicherlich auch mal hier und da mit Abstrichen - Teil
unserer "westlichen" Wertegemeinschaft ist. Das heißt für mich: freiheitliche Demokratie, Menschenrechte, Umweltstandards. Ja, da gibt es jeweils sehr viele Abstufungen. Wo man da die persönliche Grenze zieht? Das ist sicherlich auch je nach individuellen Präferenzen verschieden. Auch in der EU gibt es Problemstaaten, die USA mögen innen- wie außenpolitisch auch nicht jedem zusagen, wer Walfang ablehnt oder Thunfisch lieber lebend mag blacklisted vielleicht Japan.
Aber alles besser als Autokratien und Diktaturen.
Ich sehe das anders.
Schaut man sich die Preise bei Schwalbe an, dann sind deren "poplige" Fahrradreifen mittlerweile im Preisbereich von günstigen Autoreifen. Wobei Autoreifen günstig auch in z.B. Tschechei, Polen oder Ungarn gefertigt werden können, anstatt im viel günstigeren Indonesien. Schwalbe dreht also an der Profit Schraube.
Da die Kosten in Asien in den letzten Jahren aufgrund des wirtschaftlichen Aufstiegs stark angestiegen sind, wandert die Produktion zu nächsten "ärmeren" Ländern ab. Vietnam, Cambodia und Laos sind da ein Beispiel. Im Vergleich zu Europa sind die aber immer noch wesentlich niedriger.
Ignoriert man mal das Gelaber von Schwalbe wegen Umwelt, Transport, Soziales etc. kommt man schlichtweg zum Ergebnis: die Kosten in Vietnam sind niedriger und die Profite höher. Somit verlagert sich die Produktion dorthin.
 
Zurück
Oben Unten