Neue Heldentaten des Außenposten Rhein-Main...

darkdesigner

***ESK***
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7. Mai 2002
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Krankfurt
Sommer, Hitze, ausgetrocknete Wälder, Wasserknappheit an allen Gewässern, all das bot uns das vergangene Jahr.

Man fragte sich schon, geht das überhaupt wieder anders?

Ja, gestern war einer dieser herrlichen Wintertage, der einem die bunte Palette der Meteorologischen Erscheinungen der kalten Jahreszeit lieferte.

Endlich durfte ich mal wieder eine Tour durch die Taunuswälder führen und niemand geringeres als Kader Nautilus sollte mein Gefährte bei diesem Abenteuer sein.

Die Vorbereitungen liefen schon seit Wochen, Schneekanonen wurden aufgestellt und unaufhörlich wurde mit riesigen Ventilatoren arktische Kaltluft angesaugt. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden, Nautis Wunsch nach einer winterlichen Landschaft sollte unter allen Umständen erfüllt werden!

Von langer Hand geplant, im Vorfeld akribisch genau alle Szenarien durchgespielt, kam endlich der ersehnte Tag.
Schon früh am Morgen begab ich mich von Frankfurt nach Friedrichsdorf, denn von dort sollte die Runde starten.

Nachdem Nautilus sein Roß aus dem geräumigen Kombi einer Karrosserieschmiede aus dem Bayrischen hervorzauberte, konnte die Tour gegen 11Uhr beginnen. Das Wetter zeigte sich von seiner Zuckerseite, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und eine verdammt frische Briese von vorn begleiteten unsere ersten Meter.

Nachdem die ersten Höhenmeter über Asphalt erklommen waren, ging es in den entlaubten Winterwald. Urplötzlich schlug das Wetter um und wir gerieten in einen heftigen Schneeschauer. Aber der Spuk dauerte nur wenige Minuten und unter kontinuierlichem Uphill-Gekurbel führte uns der Weg zum Römerkastell Saalburg.Nur kurz und zugegebener Maßen unzureichend informierte ich meinen Gast über die historischen Zusammenhänge.

Unsere weitere Strecke wurde den Wünschen des Gastes angepaßt, Nautis Wunsch war mir Befehl, er wollte unter allen Umständen den Gipfel des Großen Feldbergs bezwingen. Meine anfängliche Skepsis auf Grund der widrigen äußeren Umstände wich rasch einer kontrolliert optimistischen Euphorie den verscheiten Gipfel der höchsten Erhebung im Taunus erleben zu dürfen.

Das Wetter besserte sich auch wieder und die Sonne übernahm wieder die Oberhand. Um zügig das Ziel zu erreichen, nahmen wir den alten Rettungsweg in Richtung Sandplacken. Über das Homburger Haus kletterten wir die letzten 3km bis zum Plateau. Dort oben angekommen, empfing uns der Gipfel mit herrlichem Wetter, Schneeverwehungen und Wind mit Sturmstärke, aber sogar Frankfurt war von hier oben zu sehen.

Nach kurzem Gipfelfoto wurde rasch mit dem Abstieg begonnen. Ich wollte nach dieser auch für mich ersten Winterbefahrung des Feldberges unbedingt noch einige Schmankerl mitnehmen. Vom Plateau führte uns ein Klassetrail zur Weilquelle, dieser Trail ist schon im Sommer technisch anspruchsvoll, aber wir meisterten beide die steinigen Tücken. Weiter gings zum Feldbergkastell und über die noch nicht gespurte Langlaufloipe zum Sandplacken.

Nun bot ich meinem Gast noch einen "Klassiker", den Limestrail über Roßkopf zur Saalburg. Dort angelangt entschlossen wir uns, wegen einsetzenden Erfrierungen an den unteren Extremitäten, den Rückweg ohne die ein oder andere Schleife in Angriff zu nehmen. Trotzdem wurde noch der ein oder andere Trail befahren. Im Friedrichsdorfer Wald setzten plötzlich auch wieder die schon vom Hinweg bekannten Schneeschauer ein. Ob ihre Intensität heftiger war als zwei Stunden zuvor läßt sich schwer einschätzen, jedoch froren im Downhill nun auch so langsam die Gesichtszüge ein.

Im dichten Schneetreiben erreichten wir um kurz vor 1500 das Haus meiner Eltern und blickten glücklich zurück auf unsere erste Wintertour des Jahres. Ein kleiner Snack und dann erstmal auftauen unter der heißen Dusche.

Beim Blick auf den Tacho fiel zwar auf, daß nur 42,5km zu Buche standen, aber dafür über tausend Höhenmeter "gefressen" wurden.

Die Beweisbilder sind noch in Nautis Kamera, er wird sie sicherlich nach seiner Rückkehr in Berlin der Öffentlichkeit zur Ansicht stellen. Einen kleinen Vorgeschmack liefert hoffentlich das Tourenprofil. Die komischen Zahlen auf dem Profil (2000hm, etc.) liegen an einem Batterietausch...

Ich hoffe mit der Tour schonmal etwas die Werbetrommel für den kommenden Sommer gerührt zu haben...:D

Frohes Fest wünscht Euch der dunkle Reiter :bier:
 

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vielen dank! ein sehr schöner bericht - allerdings wusste ich nicht, dass wir das kadermitglied nautilus ausgeliehen hatten? war das mit dem zeugwart des esk abgesprochen? wer hat die leihgabe veranlasst - wer bestätigt?

allerhand - doch bin ich froh, dass du unseren nautilus heil über die gefährlichen landerhebungen und -verwerfungen des wilden taunus führen und heil nach hause bringen konntest. ich werde versuchen, mich in den nächsten tagen von dem technischen und moralischem zustand des nautilus im rahmen einer g-wood runde persönlich zu vergewissern.

bis bald, schöne feiertage... menis
 
Keine Sorge Menis, ich wurde im Vorhinein mündlich von der Leihgabe des Kaders Nautilus an den Außenposten Taunus informiert. Zudem will ich an dieser Stelle zu Protokoll geben, dass die Eisenschweine Jockel und rob am Sonntag den 28.12. mit Sketcher und anderen Wohlgewollten zusammen ein Ausfahrt im Thüringischen begehen wollen, aber dazu später mehr.

Die Weinhachtsfeiertage scheinen alle gut überstanden zu haben - abgesehen davon das keiner mehr im Stande zu sein scheint sich vom Esszimmertisch oder der Sitzecke im Wohnzimmer zum Computer zu rollen. Ein Glück wenn man einen Laptop hat...

Ich verweile ja zur Zeit in Thüringen, in den westlichen Ausläufern des Thüringer Waldes und man wäre ein Narr würde man sein Zweirad nicht mitführen. Da es ein Aufenthalt zum Zwecke des Familienfeste sein sollte, war mein Bruder mit seinem Bike auf mit von der Partie. Damit wir am 23.12. den hart gefrohrenen Boden unter die Stollen nehmen konnten, übergab ich ihm sein Geschenk von mir (eine Sattelstütze) schon vor Weihnachten, was sich als genauso schicksalshaft herausstellen sollte wie der Faktor, dass er keine richtigen Winterhandschuhe besaß und deswegen über seine dünnen Handschuhe noch zusätzlich Fäustlinge anzog.
Wir machten uns also auf und zum Warmwerden zuerst hinauf zum Rennsteig. Nach einigen Kiloemtern bemerkte Mat (mein Bruder), dass er sein Handy, was er ausversehen noch in der Jackentasche hatte, verloren hatte. Also zurück und im Schritttempo den Weg abgesucht. Unglaublicherweise fanden wir es mitten auf dem Weg in der festgefrohrenen Spur eines Traktors liegend wieder. Wir hoben es auf und in genau dem Moment bog ein Traktor samt Anhänger vollbeladen mit Baumstämmen um die Ecke. Wären wir eine halbe Minute später gekommen, hätte das Ungetüm das Mobiltelefon überrollt - Glück gehabt.

Weiter ging es in schneller Fahrt zur Wartburg und durch den winterlich, leicht mit Schnee überpuderten Wald forsch voran. Aufgrund konditioneller Defiziete wollte sich Mat schon auf den kürzesten Weg nach Hause machen, aber ich schleifte ihn noch eine Weile mit. Auf einer etwas längeren Abfahrt runter vom Rennsteig (über den Prinzessinensteig) fuhr ich vor, Mat hinterher. Am Ende des schmalen Downhills schwenkte der Weg auf einen breiten Forstweg der komplett durch festgefrohrene Traktorenspuren zerfurcht war. Im bremste ab bis fast auf Stillstand und in diesem Moment hörte ich laute Schreie von hinten. In der selben Sekunde sah ich den Mat in meinem linken Augenwinkel heransausen und ein Bruchteil einer Sekunde später fühlte ich, wie ich durch die Luft flog. Noch im Flug erhaschten mich Gedanken bezüglich der Härte eines möglichen Aufpralls auf dem blanken steinharten Boden. Kaum gedacht, schon vollbracht - ich krachte zu Boden.

Was war passiert? Mein Bruder hatte ja nun diese Fausthandschuhe an und deswegen nur die Wahl zwischen Bremsen ODER Lenker festhalten. Aufgrund der ruppigen Abfahrt konnte er, als er sah das ich anhielt, aber nicht die Hände vom Lenker nehmen um zu Bremsen und bretterte somit mit den vollen ca. 25km/h in mich (stehend) hinein. Durch den plötzlichen Impuls machte ich eine Bewegung über den Lenker und das Bike kam von hinten herumgewirbelt und überholte mich in der Luft. Ich krachte zu Boden und prellte mit übelst das Knie auf den Wulst einer gefrohrenen Reifenspur. Doch das allein wäre nicht so schlimm gewesen. Weil meine Clickies so hart eingestellt sind, löste die rechte Seite nicht aus und während das Fahrrad mich in der Luft überholte überdehnte es wohl aufs äußerste meinen rechten Oberschenkel. Nun sitze ich seit Tagen fast bewegungslos in der Wohnung - mit verdacht auf Muskelfaserriss und dem Blick aus dem Fenster auf die schönsten Berge. Fettgefessen und bewegungsstarr - ich fühl mich schlecht.

Die letzten Kilometer fuhr ich auf der Straße mit meinem Singlespeeder, angetrieben nur durch das linke Bein (mit dem geprellten Knie) - bestimmt ein göttliches Bild. Die Tour mit Jockel und Sketcher am Sonntag kann ich wohl, genauso wie alle anderen sportlichen Planungen vergessen - bleibt nur das Essen.

Prost Mahlzeit, rob
 
Tagelange fressereien, kaserniert inmitten der Schwiegerfamilie und schier unendliche Geschenkeschlachten schlagend habe ich mich die letzten Tage gerade so am leben gehalten.

Nun schaffe ich es endlich mal mich hier einzuklinken und erblicke den herrlichen Bericht über unsere schöne Schneetour auf den Feldberg. Vielen Dank Darkdesigner. Nicht nur für den Bericht, sondern natürlich auch für deinen selbstlosen Einsatz als Fremdenführer. Es war in jedem Fall ein herrliches Elebnis. Wo nun die Tage schon wieder länger werden, haben wir den Winter willkommen geheißen. Traumhaft schön wars, dass Wetter wechselte ständig: von wildem Schneegestöber bis zu schönstem Sonnenschein war alles dabei. Die Bilder werden demnächst auch folgen... (ja ich habe ein neues Spielzeug!!!!)

Euch allen noch fröhliche Weihnachten und einen gutem Rutsch. Wir sehn uns Anfang Januar.

nautilus

@Menis: Ich bin ja sehr gerührt, dass du dich so liebevoll um mein Wohlbefinden sorgst. Nur zu gerne werde ich sofort nach meiner Rückkehr den Beweis im G-wood antereten. Wie wärs denn mit dem 4. Januar?
 
Oh Rob, mein Freund, was machst du für Sachen!?

Ich kann nur hoffen, daß sich deine Diagnose nicht bestätigt und du schnell wieder auf die Beine kommst. Außerdem wäre es echt schade, wenn es am Sonntag nichts wird.
Irgendwie scheint der Rennsteig den Eisenschweinen nicht so recht zu bekommen. Man muß sich in acht nehmen.

Von hier aus alles Gute, und falls diese Tour ausfallen sollte, müssen wir sie eben irgendwann nachholen.

Grüße auch an Mat,
sketcher
 
Original geschrieben von nautilus
Die Bilder werden demnächst auch folgen... (ja ich habe ein neues Spielzeug!!!!)


Da Du ja nun wieder in heimischen, bzw. exilantischen Gefilden weilst, könntest Du versprochene fotographische Meisterwerke eventuell der interessierten Leserschaft (im Zweifel mir) zu Verfügung stellen?! Danke, dd :bier:
 
Na da haben wir doch ein paar Beweisstücke für das wechselhafte Winterwetter in des Taunus Höhen:

Als erstes mal meine Wenigkeit im Friedrichsdorfer Wald, kurz nach der Gickelsburg
 

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Die alte Festung -> Das Feldbergplateau, heute von der Telekom genutzt, nach dem Krieg hatten die Amis hier ne Funk- und Abhörstation:
 

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...und genau so haben wir es nun endlich geschafft der geneigten Leserschaft die fotografischen Beweisstücke zu präsentieren.

Vielen Dank darkdesigner, ich geb’ die Hoffnung nicht auf, vertraue darauf dass ich trotz fortgeschrittenen Alters noch lernfähig bin und werde deratige Meisterleistungen hoffentlich demnächst selber vollbringen können.

Fazit aus meiner Aufklärungsreise zum Außenposten Rhein/Main: Die Gegend ist es definitv wert vom ESK mit etwas mehr Beachtung gewürdigt zu werden und sollte auf jeden Fall als potentielles Eroberungsgebiet vorgemerkt werden. Ich freu mich schon darauf diesen Sommer mit der Unterstützung weiterer Kaderathleten den Feldzug fortzusetzen.
 
schickes hemdchen sitzt ja wie angegossen.habe mein "neues"
grösseres noch nicht bei whoa abgeholt.
bin noch nich´auf dem richtigen genesungswege.
 
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