Guten Tag zusammen,
ich möchte euch jetzt ein wenig über meinen kleinen aber feinen Roadtrip berichten Ziel war es den Süden Deutschlands und vielleicht sogar etwas über die Grenzen heraus neue Bike Gebiete zu erkunden. Ursprünglich hatte ich meine ersten Gedanken schon vor 2 Jahren in die Richtung gestoÃen, was dann allerdings zeitlich und finanziell nicht zu realisieren war.
Unter dem Motto âbesser spät als nieâ habe ich die Planungen Anfang des Jahres dann wieder aufgenommen und mir meine ersten Gedanken gemacht. Am Anfang galt es erst einmal herauszufinden was ich überhaupt möchte.
Nach den ersten Tagen und Recherchen stand bereits eine mehrseitige Liste, die über die nächsten Monate länger und länger wurde. Da ich im Juli endlich meinen Urlaub auf der Arbeit festlegen konnte, ging es an konkretere Planungen. Es wurden Informationen zu Bikeparks, verschiedenen Gipfeln, Ãbernachtungsmöglichkeiten, Events und IBC-Mitgliedern herausgesucht. Als dann ein Plan für ca. 5 Wochen zusammen gekommen war, musste ich mir mal genauer Gedanken machen
Irgendwann war ich dann zu folgendem Plan gekommen, der zwar nicht final war, aber zu mindestens eine grobe Ãbersicht bot:
23.8 Anreise Löffingen (bei Freiburg) / Unternehmungen
24.8 Biken Schau-ins-Land-Trails / Borderline / Unternehmungen (Tag ist nicht 100%tig geplant)
25.8 Bikepark Lac Blanc / Trails Biken / Unternehmungen (Tag ist nicht 100%tig geplant)
26.8 Anfahrt Davos / Bikepark Klosters / Trails Davos
27.8 Bikepark Klosters / Trails Davos
28.8 Anfahrt Eurobike / Eurobike-Besuch
29.8 Anfahrt Serfaus / Bikepark Serfaus / Anfahrt Sölden (Tirol)
30.8 BikeBergSteigen / Trails Sölden
31.8 Anfahrt SchloÃ-Neuschwanstein / Anfahrt Pfronten / Biken / Anfahrt Kempten
01.9 Anfahrt Sonthofen / BikeBergSteigen / Anfahrt Kempten
02.9 Anfahrt Bischofsmais / Bikepark GeiÃkopf / Ãbernachtungsmöglichkeit suchen
03.9 Anfahrt Bikepark Ochsenkopf / Bikepark Ochsenkopf / Anfahrt Hof
04.9 Anfahrt nach daheim
Die letzten 2 Tage vorm Trip waren geprägt mit Vorbereitungen und Einkäufen. Am ICB gab es vorerst nur kleine Einstellungsänderungen und 2 neue Reifen. Vorne Muddy Mary, hinten den Hans Dampf. Ansonsten habe ich keine Veränderungen vorgenommen (auÃer Sattel/Griffe/175er Kurbel/150er Stealth/Pedale zum Auslieferungszustand). Am Tag vor der Abfahrt, sprich Donnerstag 22.8 habe ich dann mal alle Klamotten in den Hausflur geschmissen und habe mich echt gefragt ob ich das alles so in den Kofferraum bekomme wie ich mir das vorstelle:
Aber es hat noch die Abdeckung drüber gepasst, also alles gut. Die Getränke und Jacken sind dann ins Fond gewandert.
Der Elch zur Abfahrt bereit:
Tag 1
Also konnte es am nächsten Morgen losgehen: Gestartet bin ich um 7:20 auf die erste Autoetappe runter bis nach Löffingen bei Freiburg. Rund 700km lagen vor mir. Als erstes ging es auf die gut bekannte Strecke runter ins Hochsauerland. Nach ein paar Stunden im Auto gab es neben kleinen 2 Minuten Stopps dann die erste Pause mit Verpflegung. Lecker Spiegelei mit Leberkäs und Spetzle. Danach konnte es auf zu den nächsten paar Hundert Kilometern gehen. Einen kleinen Stopp habe ich dann noch beim Wasserschloss in der Nähe von Stuttgart eingelegt, bin dann aber schnell weiter. Fast in Löffingen angekommen gab es noch eine Verkehrsbehinderung im Tunnel, weswegen uns die Polizei aufforderte die Rettungswege zubenutzen. Es ging dann aber doch relativ flott aus dem Tunnel raus, noch 15 Minuten warten und dann konnte ich weiter. Am Ziel angekommen haben wir alle Sachen aus dem Wagen in Martinâs ( @crossie ) Garage gelegt und sind losgefahren um André ( @ykcor ) zutreffen.
Ihn und sein Fahrrad haben wir im Kofferraum / Fond platziert und sind zur Hochfürstschanze gefahren. Dort haben wir dann mehrfach geshuttelt. Die Shuttle fahrten im Twingo sagen ungefähr so aus:
Die Aussicht auf den Tittisee und Tittisee-Neustadt war sehr schön, da musste einfach ein Kitsch-Poser-Foto her:
Die Abfahrten bestanden aus langen Singletrails mit teils fiesen Wasserrinnen â wer hier den Bunny Hop nicht beherrscht bekommt Ãrger mit seiner Hinterradfelge! Wir sind allerdings problemlos über den Abend gekommen. Zum Abschluss gab es dann noch eine leckere Pizza im Ort.
Tag 2
Am nächsten Tag sind wir früh gestartet um die sogenannten âSchau ins Landâ-Trails unter die Stollen zunehmen. Nach gefühlten 20km Autofahrt auf die Spitze des Berges konnte es endlich losgehen. Die Trails waren ordentlich flott auf groben Geläuf, teils Wurzeln und Steine so groà wie Ananas. So sehen also die Trails im Süden aus! Ein Traileinstieg nach dem nächsten ging es dann tiefer ins Tal. Das Wetter war angenehm warm und trocken, die Pflanzen am Wegesrand peitschten auf die Haut ein und die Steinchen prügelten auf das Unterrohr ein. Das Ergebnis waren leicht schmerzende Hände, was aber in Ordnung geht.
Nach einigen Minuten wurden die Trails enger und smoother. Es ging immer tiefer in den Wald hinein bis wir zum ersten richtigen Uphill Stück kamen. Nach ein paar Kurbelumdrehungen waren wir allerdings schon unten und dadurch konnte es gleich auf die nächsten Trails gehen! Ab hier wurden die Trails teilweise mit kleinen Tretstücken ergänzt, was dem Spaà allerdings keinen Abbruch tat. Meist jagte ich André hinterher der ordentlich am Gas hing, von hinten schob sich oft Martin an.
Der Kontakt mit Wanderern verlief stehts freundlich und mit Respekt, so wünscht man sich. Auch wenn wir um Kurven angeflogen kamen und schnell zur Seite zogen um die anderen Waldbesucher passieren zulassen waren die Gesichter und Worte nett und freundlich. Prima!
So ging dann Kilometer um Kilometer um, bis wir nach über 30 Minuten Trails wieder am Ausgangspunkt angekommen waren. Dann flott 2 Räder auf den Heckträger von Andrés Twingos und meins durchs Schiebedach halb reingestellt. Ab zu meinem Auto auf die Bergspitze! Mit Mach 3 ging es die kurvige LandstraÃe hinauf!
Oben angekommen haben wir uns wieder auf die 2 Autos aufgeteilt und sind zum nächsten Berg gefahren, dem Feldberg. Trotz Beeilung auf der Anfahrt mussten wir die erste shuttle-Runde im offenen Twingo bei einsetzendem Regen antreten. Die erste Runde war sehr spaÃig und der Trail verlief durch einen recht Steilen Wald. Gespickt mit Spitzkehren und rutschigen Steinen sowie Wurzeln war es eine fordernde Abfahrt. Nach 5 Minuten unten angekommen schnell noch einmal hoch und mit Fotoausrüstung die 2te Runde starten. Jetzt war der Regen schon so stark, das wir froh waren im dichten Wald verschwinden zu können. Der Martin positionierte sich gekonnt und nach ein paar Probeschüssen waren schon prima Bilder auf der Speicherkarte gelandet. Als erstes hat der André eine Steilstufe gefahren. Ich hatte sie zwar âentdecktâ, sie aber für zu steil im Ãbergang zur Ebene deklariert. Aber ich wurde eines besseren belehrt und hab es auch direkt nachgemacht. Dabei sind unteranderem diese Bilder entstanden:
Danach ging es weiter zur nächsten Stelle â auch hier war der Martin wieder schnell bereit und hat zum Beispiel dieses Bild geschossen:
Auf einem Stück über eine Wiese hat der André eine Kurve allerdings zu optimistisch genommen und ist nach einen Drift zum Liegen gekommen. Leider hatte ein Stein sein Schaltauge abreiÃen lassen â das sollte also die letzte Fahrt des Tages sein. Weiter dem Trail folgend habe ich mich dann an einer Treppe versucht, welche 2 180° Kurven bereithielt. Die vom Regen rutschigen Steine haben es nicht einfacher gemacht, aber das Ergebnis passt. Hier ein paar weitere Eindrücke des Trails:
Beim Abholen des Autos haben wir dann schon Nebelscheinwerfer gebraucht um den Weg zu finden â ganz schön in den Wolken hier! Also ab zum Martin und erst einmal warm duschen und trockene Klamotten anziehen!
Da überkam uns langsam aber sicher der Hunger und wir haben uns zum Diner Road aufgemacht â lecker schlecker Essen! Der Andre hat sich in der Zwischenzeit ein neues Auto angeschaut (der Twingo ist auch nur eine Ãbergangslösung).
Danach haben wir uns die beiden Volvos geschnappt und sind mit Martins Fotoausrüstung zum Experimentieren in ein Parkhaus gedüst. Auf dem Weg dahin haben wir Andre als Unterstützung eingesammelt und so konnten wir prima ein Kamera-Rig ausprobieren. Andre ist Martins Auto gefahren, ich Meinen. Martin lag in seinem Kofferraum und wir haben uns an ârolling shotsâ versucht. Ganz schön schwierig die richtige Mischung aus Blendenzeit, Iso, Geschwindigkeit und Winkel zu finden. Dabei ist der Bildaufbau noch gar nicht berücksichtigt
Nach rund 400 Bildern haben wir dann wieder alles eingepackt und waren guter Dinge! Wir haben uns dann noch ein wenig an eine nette Ecke gestellt und haben den Abend bei einer Pizza ausklingen lassen. Danach ab zu Martin und die Bilder sichten. Wir hatten einige gute dabei und waren mit den Ergebnissen gut zufrieden. Alles in einem ein sehr toller Tag, wie bisher jeder des Trips
Tag 3
Am nächsten Tag waren Andre und Martin anderweitig eingespannt und zudem wurde ordentlich Regen und Schlechtwetter angesagt, also hatte ich mich kurzfristig für einen Notfallplan entschieden: Ab nach Stuttgart ins Museum von Mercedes und Porsche. Das kostet zwar wieder Fahrerei mit dem Auto, aber bei Dauerregen im ganzen Süden wäre ich auch im wenige Kilometer entferntem Todtnau nicht richtig glücklich geworden. Also am relativ frühen Morgen aufgebrochen und rüber nach Stuttgart. Der Wetterbericht sollte sich bewahrheiten und so war ich froh über meine Entscheidung.
Nach ein paar netten Stunden in den Museen war der Nachmittag schon fast rum, also wieder ab nach Freiburg wo mich der André eine Nacht auf seinem Sofa hat pennen lassen, denn Martin war beruflich unterwegs.
Nach einer Kleinigkeit zu Essen habe ich die Bilder des Tages angeschaut und habe mich relativ schnell aufs Ohr gehauen.
Tag 4
Morgens ging es dann gegen 7 wieder los, die letzten Sachen ins Auto packen und auf zum Bäcker eine Kleinigkeit essen und ab auf die Autobahn. Nächster Halt: Davos, Schweiz!
ich danke euch Martin ( @crossie) und André ( @ykcor) für das Guiden und die Gastfreundschaft â es war mir ein Fest!
Nach hundert Kilometern Autobahn hieà es dann erst einmal Vignette kaufen â 35⬠fordern sie für ein Jahresticket. Kleinere Optionen gibt es nicht ⦠hilft ja nix â so ein hässliches Teil Pappe klebt jetzt in meiner Windschutzscheibe. Ich halte mich an sämtliche Tempolimits und cruise so auf Davos zu. Nach einiger Zeit stellt sich ein dickes Grinsen ein als ich den Durchschnittverbrauch des Trips von 5,8l auf unter 5,5l senken kann. Auch wie in Dänemark diesen Sommer ist es sehr entspannend mit 120km/h dahin zu cruisen ohne dass auf der linken Spur ein Rennen veranstaltet wird. Klar machen Autobahnfahrten mit 160km/h und mehr SpaÃ, aber zielführend und angenehm ist das nicht auf Dauer. Also bleibe ich meinem Tempomaten treu und rolle weiter, bis ich schlieÃlich die Autobahn verlasse und über gut ausgebaute LandstraÃen und diverse Tunnel weiter mein Tagesziel ansteure. Auf den letzten Kilometern befahre ich brand neue StraÃen, Tunnel und Brücken. Ich komme gut voran und kann schon gegen Mittag den Wagen vor Ulis ( @Ulrich-40 ) Tür parken. Er steht auch schon drauÃen und empfängt mich, begleitet mich rein zu seiner Familie und zeigt mir die Räumlichkeiten der Ferienwohnung. Dann gibt es sofort lecker Mittagessen. Während ich genüsslich kaue lasse ich die schönen Bilder der Anreise Revue passieren, aber sehr selbst:
Nach dem Mittagessen hole ich schnell das nötigste aus dem Auto rein und wir machen uns Startklar für eine Ausfahrt. Der Jatzmeder soll unser Tagesziel werden, rauf gehtâs mit der Rinerhornbahn und runter auf schönen Singletrails die mich fordern sollten, so Ulis Worte.
Wir starten in Davos mit dem Rad und durchfahren die Ortschaft, ein kleines Dörfchen auÃerhalb und steigen schlieÃlich in die Seilbahn ein. Nach ein paar Minuten sind wir an der nebeligen Bergstation angekommen und suchen uns den Einstieg zum Trail 82, Richtung Mondstein. Uli hatte ihn bereits vorher mit seiner Frau befahren und für gut befunden. Ich war gespannt und sollte nicht enttäuscht werden. Es gab Wurzeln, Steine, ausgesetzte Stücke und jede Menge Nebel zur Aussicht. Leider wollte dieser die weite Sicht auf die anderen Gipfel nicht freigeben, aber er lieà uns wenigstens den Blick ins Tal.
Wir begannen die ersten Erinnerungsfotos zu schiessen:
Weiter ging es an am Berghang entlang, immer immer weiter.
Der Trail wurde anspruchsvoller und spaÃiger. An 1-2 Stellen habe ich doch die Vernunft walten lassen und habe das Rad über eine Engstelle getragen, ich wollte mich ja nicht gleich bei einer âErstbefahrungâ auf den ersten Tagen des Trips lang machen Zumal der Abhang nicht gerade auf eine weiche Landung schlieÃen lieÃ. Auf diesem Trail habe ich das erste Mal einen Klang gehört der mich für die nächsten Tage stets begleiten sollte: Die Kuhglocken der gelassenen Waldnutzer. Am Wegesrand standen ab und zu diese Beobachter und brachten mich zum Schmunzeln. Meine ersten Kühe die nicht auf den gut abgezäunten Weiden unseres Flachlandes standen
Nach einiger Zeit wurde der Trail enger, führte in den Wald hinein und es wurden mehr und mehr Skills im Bergauffahren von Schlüsselstellen gefordert. Als wir wieder ins freie kamen, hatte es bereits zu regnen angefangen. Die Luft wurde kühler und wir waren schnell nass, trotzdem haben wir uns die ganz frische Milch zur Selbstbedienung nicht nehmen lassen â geschmeckt hat es!
Danach ging es über eine als Abkürzung ausgeschilderte Route runter ins Tal, was sich als interessante Mischung aus Waldweg und Trampelpfad entpuppte â wesentlich besser als die Abfahrt über den geschotterten Zufahrtsweg zur Berghütte!
Viele Linien schlängelten sich hinunter:
Als wir schlieÃlich an ein paar Häusern vorbei kamen, haben wir uns entschieden an einem Hang auf einen geschotterten Wanderweg weiterzufahren, bis wir wieder zu unserer Ausgangsposition an der Seilbahn ankommen würden. Vorher ging es allerdings noch 30 Minuten mit kaltem Fahrtwind und nasser Kleidung durch den regnerischen Wald und über richtig nasse TeerstraÃen. Endlich an der Seilbahn angekommen waren wir total durchnässt und entschlossen uns ein paar Minuten auf die Eisenbahn zuwarten, anstatt die letzten Kilometer an der HauptstraÃe weiter durch den Regen zu pedalieren.
Nach ein paar Minuten kam die Bahn und danach galt es nur noch durch Davos zurollen. An der Wohnung angekommen gab es dann eine warme Dusche zum Aufwärmen. Die Klamotten haben im Keller gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Zwischendurch gab es dann Abendessen, um den Abend anschlieÃen bei einer Spielerunde ausklingen zulassen.
Abends habe ich mich dann tot müde aufs Sofa gelegt und war auch flott weg.
Tag 5
Am nächsten Morgen gab es leckeres Frühstück und danach haben wir uns auf zur nächsten Bikefahrt gemacht. Mit der Persennbahn ging es hinauf aufs ebenfalls nebelige Weisfluhjoch. Für die Biker wird da extra ein Abteil in der Bahn freigehalten â das lob ich mir! Unterwegs gab es dann interessierte Fragen und Blicke, es wurde sogar fast schon getuschelt. Ein Mann Mitte 30 war so an uns und den Rädern interessiert, da merkte man sehr das er am liebsten seine Wanderschuhe eintauschen würde um selbst aufs Rad zusteigen!
Oben angekommen bin ich dann die letzten Höhenmeter raufgeschoben um auch auf einem, naja sagen wir mal Gipfel dazu, zustehen. Die Aussicht war mies aber ich konnte mir aus den tollen Bildern des Hochtouren-Threads ja schon meine Vorstellungen machen
Von dieser Anhöhe ging es hinab in die Steinlandschaft des Berges. Gar nicht so leicht sich hier im Nebel zurecht zu finden, wenn die anderen Gipfel nicht als Orientierungshilfe dienen!
Endlich auf dem gesuchten Trail angekommen ging es gleich mit Kurven der Kategorie S2 auf der Singletrailskala dabei, später auch S3 (so würde ich sie zu mindestens einordnen). Ich habe ich relativ schnell darauf einstellen können und so gelang mir die Abfahrt ganz gut. Das Umsetzen des Hinterrades gewann mehr an Bedeutung und ich fuchste mich langsam rein. So führte der Weg über Kurven und Kurven hunderte Höhenmeter hinab ins Tal, wo uns die Sonne freudig strahlend begrüÃte â richtig warm wurde es! Unterwegs gab es wieder die Trailkühe zusehen:
Unterwegs versuchte ich mich an diversen Schlüsselstellen und Uli war so nett sie fotografisch festzuhalten:
Weiter im Tal angekommen ging es über einen kleinen weiteren Trail, mit Sicht auf das âGolden Eyeâ genannte Hotel, hinab bis wir zu einer netten Wiese mit Aussicht kamen. Ein See, Berge, etwas Stadt, da muss doch mal das Fazit des Trails festgehalten werden!:
Noch kurz durch den Ort Radeln und ab an den bereits gedeckten Mittagstisch â was für ein Service. Hier nochmal ein groÃes groÃes Dankeschön an Ulis Frau, prima Küche, stets Umsorgt. Das war ein Aufenthalt wie man ihn sich besser nicht vorstellen könnte! Dankeschön!
Am Nachmittag machten wir uns dann wieder auf, diesmal mit dem Auto. Die Räder in den Bulli gestellt und runter nach Davos-Klosters. Mit der Gondel für kleines Geld hinauf und ab in den Bikepark. Die Strecke besteht gefühlt zu 99% aus Northshores. Diese waren allerdings mit âSandfarbeâ eingestrichen, sodass sie sich auch beim feuchten Wetter gut befahrbar waren. Die erste Abfahrt verlief über viele Kurven, kleinere Sprünge, Tables und einigen anderen spaÃigen Kram! An der Talstation angekommen ging es direkt wieder in den Lift und rauf, wir waren fast alleine, lediglich ein weiterer Biker und ein Pärchen lieÃen sich beim einsetzenden Regen den Berg hinaufbringen.
Oben angekommen habe ich das Gas etwas mehr in der Abfahrt stehen lassen, bis ich an einem Kuhgatter ein Zischen des Hinterreifens hören konnte. Schnell ein paar Meter weiter laufen lassen damit sich die tubeless-Milch verteilen kann und schon war das Geräusch weg. Wow so gut funktioniert das also? Hat sich gelohnt umzurüsten! Als ich mich dann allerdings in einen der nächsten Anlieger schmiss rutschte das Hinterrad wild umher. Nachgeschaut und der Reifen verlor kontinuierlich an Druck. Also war die Devise: schnell und Reifenschonend nach unten. Nach einigen Metern war allerdings so wenig Luft im Reifen, das ich es für besser hielt abzusteigen und zu schieben. Im Laufschritt ging es die Strecke bis zum nächsten Hauptweg hinab. Irgendwann war ich dann nach 10-15 Minuten schieben im Laufschritt total kaputt und musste normal weiter schieben. Als ich dann irgendwann am Parkplatz angekommen war hatte ich die Faxen dicke. Der Schlitz in der Lauffläche war relativ groà ausgefallen, ich war wieder klitsch nass und die Beine waren zittrig vom bergab Sprint. Da das Wetter nicht besser zu werden schien haben wir wieder eingepackt und zurück zur Wohnung. Sachen trocknen, neuen Schlauch einziehen (Die Milch wird den Schlitz wohl nicht dicht bekommen.
Danach gab es Essen, wir haben die Aufnahmen und Fotos gesichtet. Ist schon lustig wenn man sich selbst beim Fahren irgendwelchen Mist reden hört von dem man nichts mehr weiÃ
Und dann hieà es wieder: Gute Nacht!
Tag 6
Guten Morgen Welt, na gut geschlafen? Ich sitze jetzt nach einem weiteren Frühstück in Davos wieder im Elch Richtung Norden! Nächster Halt: Eurobike Friedrichshafen! Die Kilometer sitze ich fast auf einer Backe ab und komme trotz typischem Stau in Friedrichshafen noch vor dem Mittag an der Messe an. Kurz rumtelefoniert und schon stehe ich auf der Messe. In ein paar Minuten steht für den Martin ( @crossie) ein Termin bei Propain an. Ich schlieÃe zu den Kollegen und unterstütze so gut ich kann.
An den weiteren Ständen von Santa Cruz, Merida, Intense und wie sie alle heiÃen heiÃt es filmen, interviewen und viele Berühmtheiten kennen lernen. Nach einem anstrengenden Tag in den Schuhen freue ich mich schon auf den Abend im IBC-Haus. Dort geht es dann auf engstem Raum für die Jungs weiter alles in Schrift und Bild auszuwerten und zu präsentieren, damit ihr schon in der Nacht die ersten Infos heià und frisch auf den heimischen Endgeräten betrachten könnt. Danke hier einmal für euren Einsatz, die vielen langen Arbeitsnächte und die langen Tage auf der Messe â prima Job! Hier mal ein kleiner Einblick, später sitzen hier rund 10 Leute mit ihrem Equipment
Ich suche mir dann gegen Mitternacht ein ruhiges Plätzchen im Treppenhaus, breite den Schlafsack aus und lege mich hin. Die Jungs sitzen unten noch das ein oder andere Stündchen und arbeiten.
ich möchte euch jetzt ein wenig über meinen kleinen aber feinen Roadtrip berichten Ziel war es den Süden Deutschlands und vielleicht sogar etwas über die Grenzen heraus neue Bike Gebiete zu erkunden. Ursprünglich hatte ich meine ersten Gedanken schon vor 2 Jahren in die Richtung gestoÃen, was dann allerdings zeitlich und finanziell nicht zu realisieren war.
Unter dem Motto âbesser spät als nieâ habe ich die Planungen Anfang des Jahres dann wieder aufgenommen und mir meine ersten Gedanken gemacht. Am Anfang galt es erst einmal herauszufinden was ich überhaupt möchte.
Nach den ersten Tagen und Recherchen stand bereits eine mehrseitige Liste, die über die nächsten Monate länger und länger wurde. Da ich im Juli endlich meinen Urlaub auf der Arbeit festlegen konnte, ging es an konkretere Planungen. Es wurden Informationen zu Bikeparks, verschiedenen Gipfeln, Ãbernachtungsmöglichkeiten, Events und IBC-Mitgliedern herausgesucht. Als dann ein Plan für ca. 5 Wochen zusammen gekommen war, musste ich mir mal genauer Gedanken machen
Irgendwann war ich dann zu folgendem Plan gekommen, der zwar nicht final war, aber zu mindestens eine grobe Ãbersicht bot:
23.8 Anreise Löffingen (bei Freiburg) / Unternehmungen
24.8 Biken Schau-ins-Land-Trails / Borderline / Unternehmungen (Tag ist nicht 100%tig geplant)
25.8 Bikepark Lac Blanc / Trails Biken / Unternehmungen (Tag ist nicht 100%tig geplant)
26.8 Anfahrt Davos / Bikepark Klosters / Trails Davos
27.8 Bikepark Klosters / Trails Davos
28.8 Anfahrt Eurobike / Eurobike-Besuch
29.8 Anfahrt Serfaus / Bikepark Serfaus / Anfahrt Sölden (Tirol)
30.8 BikeBergSteigen / Trails Sölden
31.8 Anfahrt SchloÃ-Neuschwanstein / Anfahrt Pfronten / Biken / Anfahrt Kempten
01.9 Anfahrt Sonthofen / BikeBergSteigen / Anfahrt Kempten
02.9 Anfahrt Bischofsmais / Bikepark GeiÃkopf / Ãbernachtungsmöglichkeit suchen
03.9 Anfahrt Bikepark Ochsenkopf / Bikepark Ochsenkopf / Anfahrt Hof
04.9 Anfahrt nach daheim
Die letzten 2 Tage vorm Trip waren geprägt mit Vorbereitungen und Einkäufen. Am ICB gab es vorerst nur kleine Einstellungsänderungen und 2 neue Reifen. Vorne Muddy Mary, hinten den Hans Dampf. Ansonsten habe ich keine Veränderungen vorgenommen (auÃer Sattel/Griffe/175er Kurbel/150er Stealth/Pedale zum Auslieferungszustand). Am Tag vor der Abfahrt, sprich Donnerstag 22.8 habe ich dann mal alle Klamotten in den Hausflur geschmissen und habe mich echt gefragt ob ich das alles so in den Kofferraum bekomme wie ich mir das vorstelle:
Aber es hat noch die Abdeckung drüber gepasst, also alles gut. Die Getränke und Jacken sind dann ins Fond gewandert.
Der Elch zur Abfahrt bereit:
Tag 1
Also konnte es am nächsten Morgen losgehen: Gestartet bin ich um 7:20 auf die erste Autoetappe runter bis nach Löffingen bei Freiburg. Rund 700km lagen vor mir. Als erstes ging es auf die gut bekannte Strecke runter ins Hochsauerland. Nach ein paar Stunden im Auto gab es neben kleinen 2 Minuten Stopps dann die erste Pause mit Verpflegung. Lecker Spiegelei mit Leberkäs und Spetzle. Danach konnte es auf zu den nächsten paar Hundert Kilometern gehen. Einen kleinen Stopp habe ich dann noch beim Wasserschloss in der Nähe von Stuttgart eingelegt, bin dann aber schnell weiter. Fast in Löffingen angekommen gab es noch eine Verkehrsbehinderung im Tunnel, weswegen uns die Polizei aufforderte die Rettungswege zubenutzen. Es ging dann aber doch relativ flott aus dem Tunnel raus, noch 15 Minuten warten und dann konnte ich weiter. Am Ziel angekommen haben wir alle Sachen aus dem Wagen in Martinâs ( @crossie ) Garage gelegt und sind losgefahren um André ( @ykcor ) zutreffen.
Ihn und sein Fahrrad haben wir im Kofferraum / Fond platziert und sind zur Hochfürstschanze gefahren. Dort haben wir dann mehrfach geshuttelt. Die Shuttle fahrten im Twingo sagen ungefähr so aus:
Die Aussicht auf den Tittisee und Tittisee-Neustadt war sehr schön, da musste einfach ein Kitsch-Poser-Foto her:
Die Abfahrten bestanden aus langen Singletrails mit teils fiesen Wasserrinnen â wer hier den Bunny Hop nicht beherrscht bekommt Ãrger mit seiner Hinterradfelge! Wir sind allerdings problemlos über den Abend gekommen. Zum Abschluss gab es dann noch eine leckere Pizza im Ort.
Tag 2
Am nächsten Tag sind wir früh gestartet um die sogenannten âSchau ins Landâ-Trails unter die Stollen zunehmen. Nach gefühlten 20km Autofahrt auf die Spitze des Berges konnte es endlich losgehen. Die Trails waren ordentlich flott auf groben Geläuf, teils Wurzeln und Steine so groà wie Ananas. So sehen also die Trails im Süden aus! Ein Traileinstieg nach dem nächsten ging es dann tiefer ins Tal. Das Wetter war angenehm warm und trocken, die Pflanzen am Wegesrand peitschten auf die Haut ein und die Steinchen prügelten auf das Unterrohr ein. Das Ergebnis waren leicht schmerzende Hände, was aber in Ordnung geht.
Nach einigen Minuten wurden die Trails enger und smoother. Es ging immer tiefer in den Wald hinein bis wir zum ersten richtigen Uphill Stück kamen. Nach ein paar Kurbelumdrehungen waren wir allerdings schon unten und dadurch konnte es gleich auf die nächsten Trails gehen! Ab hier wurden die Trails teilweise mit kleinen Tretstücken ergänzt, was dem Spaà allerdings keinen Abbruch tat. Meist jagte ich André hinterher der ordentlich am Gas hing, von hinten schob sich oft Martin an.
Der Kontakt mit Wanderern verlief stehts freundlich und mit Respekt, so wünscht man sich. Auch wenn wir um Kurven angeflogen kamen und schnell zur Seite zogen um die anderen Waldbesucher passieren zulassen waren die Gesichter und Worte nett und freundlich. Prima!
So ging dann Kilometer um Kilometer um, bis wir nach über 30 Minuten Trails wieder am Ausgangspunkt angekommen waren. Dann flott 2 Räder auf den Heckträger von Andrés Twingos und meins durchs Schiebedach halb reingestellt. Ab zu meinem Auto auf die Bergspitze! Mit Mach 3 ging es die kurvige LandstraÃe hinauf!
Oben angekommen haben wir uns wieder auf die 2 Autos aufgeteilt und sind zum nächsten Berg gefahren, dem Feldberg. Trotz Beeilung auf der Anfahrt mussten wir die erste shuttle-Runde im offenen Twingo bei einsetzendem Regen antreten. Die erste Runde war sehr spaÃig und der Trail verlief durch einen recht Steilen Wald. Gespickt mit Spitzkehren und rutschigen Steinen sowie Wurzeln war es eine fordernde Abfahrt. Nach 5 Minuten unten angekommen schnell noch einmal hoch und mit Fotoausrüstung die 2te Runde starten. Jetzt war der Regen schon so stark, das wir froh waren im dichten Wald verschwinden zu können. Der Martin positionierte sich gekonnt und nach ein paar Probeschüssen waren schon prima Bilder auf der Speicherkarte gelandet. Als erstes hat der André eine Steilstufe gefahren. Ich hatte sie zwar âentdecktâ, sie aber für zu steil im Ãbergang zur Ebene deklariert. Aber ich wurde eines besseren belehrt und hab es auch direkt nachgemacht. Dabei sind unteranderem diese Bilder entstanden:
Danach ging es weiter zur nächsten Stelle â auch hier war der Martin wieder schnell bereit und hat zum Beispiel dieses Bild geschossen:
Auf einem Stück über eine Wiese hat der André eine Kurve allerdings zu optimistisch genommen und ist nach einen Drift zum Liegen gekommen. Leider hatte ein Stein sein Schaltauge abreiÃen lassen â das sollte also die letzte Fahrt des Tages sein. Weiter dem Trail folgend habe ich mich dann an einer Treppe versucht, welche 2 180° Kurven bereithielt. Die vom Regen rutschigen Steine haben es nicht einfacher gemacht, aber das Ergebnis passt. Hier ein paar weitere Eindrücke des Trails:
Beim Abholen des Autos haben wir dann schon Nebelscheinwerfer gebraucht um den Weg zu finden â ganz schön in den Wolken hier! Also ab zum Martin und erst einmal warm duschen und trockene Klamotten anziehen!
Da überkam uns langsam aber sicher der Hunger und wir haben uns zum Diner Road aufgemacht â lecker schlecker Essen! Der Andre hat sich in der Zwischenzeit ein neues Auto angeschaut (der Twingo ist auch nur eine Ãbergangslösung).
Danach haben wir uns die beiden Volvos geschnappt und sind mit Martins Fotoausrüstung zum Experimentieren in ein Parkhaus gedüst. Auf dem Weg dahin haben wir Andre als Unterstützung eingesammelt und so konnten wir prima ein Kamera-Rig ausprobieren. Andre ist Martins Auto gefahren, ich Meinen. Martin lag in seinem Kofferraum und wir haben uns an ârolling shotsâ versucht. Ganz schön schwierig die richtige Mischung aus Blendenzeit, Iso, Geschwindigkeit und Winkel zu finden. Dabei ist der Bildaufbau noch gar nicht berücksichtigt
Nach rund 400 Bildern haben wir dann wieder alles eingepackt und waren guter Dinge! Wir haben uns dann noch ein wenig an eine nette Ecke gestellt und haben den Abend bei einer Pizza ausklingen lassen. Danach ab zu Martin und die Bilder sichten. Wir hatten einige gute dabei und waren mit den Ergebnissen gut zufrieden. Alles in einem ein sehr toller Tag, wie bisher jeder des Trips
Tag 3
Am nächsten Tag waren Andre und Martin anderweitig eingespannt und zudem wurde ordentlich Regen und Schlechtwetter angesagt, also hatte ich mich kurzfristig für einen Notfallplan entschieden: Ab nach Stuttgart ins Museum von Mercedes und Porsche. Das kostet zwar wieder Fahrerei mit dem Auto, aber bei Dauerregen im ganzen Süden wäre ich auch im wenige Kilometer entferntem Todtnau nicht richtig glücklich geworden. Also am relativ frühen Morgen aufgebrochen und rüber nach Stuttgart. Der Wetterbericht sollte sich bewahrheiten und so war ich froh über meine Entscheidung.
Nach ein paar netten Stunden in den Museen war der Nachmittag schon fast rum, also wieder ab nach Freiburg wo mich der André eine Nacht auf seinem Sofa hat pennen lassen, denn Martin war beruflich unterwegs.
Nach einer Kleinigkeit zu Essen habe ich die Bilder des Tages angeschaut und habe mich relativ schnell aufs Ohr gehauen.
Tag 4
Morgens ging es dann gegen 7 wieder los, die letzten Sachen ins Auto packen und auf zum Bäcker eine Kleinigkeit essen und ab auf die Autobahn. Nächster Halt: Davos, Schweiz!
ich danke euch Martin ( @crossie) und André ( @ykcor) für das Guiden und die Gastfreundschaft â es war mir ein Fest!
Nach hundert Kilometern Autobahn hieà es dann erst einmal Vignette kaufen â 35⬠fordern sie für ein Jahresticket. Kleinere Optionen gibt es nicht ⦠hilft ja nix â so ein hässliches Teil Pappe klebt jetzt in meiner Windschutzscheibe. Ich halte mich an sämtliche Tempolimits und cruise so auf Davos zu. Nach einiger Zeit stellt sich ein dickes Grinsen ein als ich den Durchschnittverbrauch des Trips von 5,8l auf unter 5,5l senken kann. Auch wie in Dänemark diesen Sommer ist es sehr entspannend mit 120km/h dahin zu cruisen ohne dass auf der linken Spur ein Rennen veranstaltet wird. Klar machen Autobahnfahrten mit 160km/h und mehr SpaÃ, aber zielführend und angenehm ist das nicht auf Dauer. Also bleibe ich meinem Tempomaten treu und rolle weiter, bis ich schlieÃlich die Autobahn verlasse und über gut ausgebaute LandstraÃen und diverse Tunnel weiter mein Tagesziel ansteure. Auf den letzten Kilometern befahre ich brand neue StraÃen, Tunnel und Brücken. Ich komme gut voran und kann schon gegen Mittag den Wagen vor Ulis ( @Ulrich-40 ) Tür parken. Er steht auch schon drauÃen und empfängt mich, begleitet mich rein zu seiner Familie und zeigt mir die Räumlichkeiten der Ferienwohnung. Dann gibt es sofort lecker Mittagessen. Während ich genüsslich kaue lasse ich die schönen Bilder der Anreise Revue passieren, aber sehr selbst:
Nach dem Mittagessen hole ich schnell das nötigste aus dem Auto rein und wir machen uns Startklar für eine Ausfahrt. Der Jatzmeder soll unser Tagesziel werden, rauf gehtâs mit der Rinerhornbahn und runter auf schönen Singletrails die mich fordern sollten, so Ulis Worte.
Wir starten in Davos mit dem Rad und durchfahren die Ortschaft, ein kleines Dörfchen auÃerhalb und steigen schlieÃlich in die Seilbahn ein. Nach ein paar Minuten sind wir an der nebeligen Bergstation angekommen und suchen uns den Einstieg zum Trail 82, Richtung Mondstein. Uli hatte ihn bereits vorher mit seiner Frau befahren und für gut befunden. Ich war gespannt und sollte nicht enttäuscht werden. Es gab Wurzeln, Steine, ausgesetzte Stücke und jede Menge Nebel zur Aussicht. Leider wollte dieser die weite Sicht auf die anderen Gipfel nicht freigeben, aber er lieà uns wenigstens den Blick ins Tal.
Wir begannen die ersten Erinnerungsfotos zu schiessen:
Weiter ging es an am Berghang entlang, immer immer weiter.
Der Trail wurde anspruchsvoller und spaÃiger. An 1-2 Stellen habe ich doch die Vernunft walten lassen und habe das Rad über eine Engstelle getragen, ich wollte mich ja nicht gleich bei einer âErstbefahrungâ auf den ersten Tagen des Trips lang machen Zumal der Abhang nicht gerade auf eine weiche Landung schlieÃen lieÃ. Auf diesem Trail habe ich das erste Mal einen Klang gehört der mich für die nächsten Tage stets begleiten sollte: Die Kuhglocken der gelassenen Waldnutzer. Am Wegesrand standen ab und zu diese Beobachter und brachten mich zum Schmunzeln. Meine ersten Kühe die nicht auf den gut abgezäunten Weiden unseres Flachlandes standen
Nach einiger Zeit wurde der Trail enger, führte in den Wald hinein und es wurden mehr und mehr Skills im Bergauffahren von Schlüsselstellen gefordert. Als wir wieder ins freie kamen, hatte es bereits zu regnen angefangen. Die Luft wurde kühler und wir waren schnell nass, trotzdem haben wir uns die ganz frische Milch zur Selbstbedienung nicht nehmen lassen â geschmeckt hat es!
Danach ging es über eine als Abkürzung ausgeschilderte Route runter ins Tal, was sich als interessante Mischung aus Waldweg und Trampelpfad entpuppte â wesentlich besser als die Abfahrt über den geschotterten Zufahrtsweg zur Berghütte!
Viele Linien schlängelten sich hinunter:
Als wir schlieÃlich an ein paar Häusern vorbei kamen, haben wir uns entschieden an einem Hang auf einen geschotterten Wanderweg weiterzufahren, bis wir wieder zu unserer Ausgangsposition an der Seilbahn ankommen würden. Vorher ging es allerdings noch 30 Minuten mit kaltem Fahrtwind und nasser Kleidung durch den regnerischen Wald und über richtig nasse TeerstraÃen. Endlich an der Seilbahn angekommen waren wir total durchnässt und entschlossen uns ein paar Minuten auf die Eisenbahn zuwarten, anstatt die letzten Kilometer an der HauptstraÃe weiter durch den Regen zu pedalieren.
Nach ein paar Minuten kam die Bahn und danach galt es nur noch durch Davos zurollen. An der Wohnung angekommen gab es dann eine warme Dusche zum Aufwärmen. Die Klamotten haben im Keller gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Zwischendurch gab es dann Abendessen, um den Abend anschlieÃen bei einer Spielerunde ausklingen zulassen.
Abends habe ich mich dann tot müde aufs Sofa gelegt und war auch flott weg.
Tag 5
Am nächsten Morgen gab es leckeres Frühstück und danach haben wir uns auf zur nächsten Bikefahrt gemacht. Mit der Persennbahn ging es hinauf aufs ebenfalls nebelige Weisfluhjoch. Für die Biker wird da extra ein Abteil in der Bahn freigehalten â das lob ich mir! Unterwegs gab es dann interessierte Fragen und Blicke, es wurde sogar fast schon getuschelt. Ein Mann Mitte 30 war so an uns und den Rädern interessiert, da merkte man sehr das er am liebsten seine Wanderschuhe eintauschen würde um selbst aufs Rad zusteigen!
Oben angekommen bin ich dann die letzten Höhenmeter raufgeschoben um auch auf einem, naja sagen wir mal Gipfel dazu, zustehen. Die Aussicht war mies aber ich konnte mir aus den tollen Bildern des Hochtouren-Threads ja schon meine Vorstellungen machen
Von dieser Anhöhe ging es hinab in die Steinlandschaft des Berges. Gar nicht so leicht sich hier im Nebel zurecht zu finden, wenn die anderen Gipfel nicht als Orientierungshilfe dienen!
Endlich auf dem gesuchten Trail angekommen ging es gleich mit Kurven der Kategorie S2 auf der Singletrailskala dabei, später auch S3 (so würde ich sie zu mindestens einordnen). Ich habe ich relativ schnell darauf einstellen können und so gelang mir die Abfahrt ganz gut. Das Umsetzen des Hinterrades gewann mehr an Bedeutung und ich fuchste mich langsam rein. So führte der Weg über Kurven und Kurven hunderte Höhenmeter hinab ins Tal, wo uns die Sonne freudig strahlend begrüÃte â richtig warm wurde es! Unterwegs gab es wieder die Trailkühe zusehen:
Unterwegs versuchte ich mich an diversen Schlüsselstellen und Uli war so nett sie fotografisch festzuhalten:
Weiter im Tal angekommen ging es über einen kleinen weiteren Trail, mit Sicht auf das âGolden Eyeâ genannte Hotel, hinab bis wir zu einer netten Wiese mit Aussicht kamen. Ein See, Berge, etwas Stadt, da muss doch mal das Fazit des Trails festgehalten werden!:
Noch kurz durch den Ort Radeln und ab an den bereits gedeckten Mittagstisch â was für ein Service. Hier nochmal ein groÃes groÃes Dankeschön an Ulis Frau, prima Küche, stets Umsorgt. Das war ein Aufenthalt wie man ihn sich besser nicht vorstellen könnte! Dankeschön!
Am Nachmittag machten wir uns dann wieder auf, diesmal mit dem Auto. Die Räder in den Bulli gestellt und runter nach Davos-Klosters. Mit der Gondel für kleines Geld hinauf und ab in den Bikepark. Die Strecke besteht gefühlt zu 99% aus Northshores. Diese waren allerdings mit âSandfarbeâ eingestrichen, sodass sie sich auch beim feuchten Wetter gut befahrbar waren. Die erste Abfahrt verlief über viele Kurven, kleinere Sprünge, Tables und einigen anderen spaÃigen Kram! An der Talstation angekommen ging es direkt wieder in den Lift und rauf, wir waren fast alleine, lediglich ein weiterer Biker und ein Pärchen lieÃen sich beim einsetzenden Regen den Berg hinaufbringen.
Oben angekommen habe ich das Gas etwas mehr in der Abfahrt stehen lassen, bis ich an einem Kuhgatter ein Zischen des Hinterreifens hören konnte. Schnell ein paar Meter weiter laufen lassen damit sich die tubeless-Milch verteilen kann und schon war das Geräusch weg. Wow so gut funktioniert das also? Hat sich gelohnt umzurüsten! Als ich mich dann allerdings in einen der nächsten Anlieger schmiss rutschte das Hinterrad wild umher. Nachgeschaut und der Reifen verlor kontinuierlich an Druck. Also war die Devise: schnell und Reifenschonend nach unten. Nach einigen Metern war allerdings so wenig Luft im Reifen, das ich es für besser hielt abzusteigen und zu schieben. Im Laufschritt ging es die Strecke bis zum nächsten Hauptweg hinab. Irgendwann war ich dann nach 10-15 Minuten schieben im Laufschritt total kaputt und musste normal weiter schieben. Als ich dann irgendwann am Parkplatz angekommen war hatte ich die Faxen dicke. Der Schlitz in der Lauffläche war relativ groà ausgefallen, ich war wieder klitsch nass und die Beine waren zittrig vom bergab Sprint. Da das Wetter nicht besser zu werden schien haben wir wieder eingepackt und zurück zur Wohnung. Sachen trocknen, neuen Schlauch einziehen (Die Milch wird den Schlitz wohl nicht dicht bekommen.
Danach gab es Essen, wir haben die Aufnahmen und Fotos gesichtet. Ist schon lustig wenn man sich selbst beim Fahren irgendwelchen Mist reden hört von dem man nichts mehr weiÃ
Und dann hieà es wieder: Gute Nacht!
Tag 6
Guten Morgen Welt, na gut geschlafen? Ich sitze jetzt nach einem weiteren Frühstück in Davos wieder im Elch Richtung Norden! Nächster Halt: Eurobike Friedrichshafen! Die Kilometer sitze ich fast auf einer Backe ab und komme trotz typischem Stau in Friedrichshafen noch vor dem Mittag an der Messe an. Kurz rumtelefoniert und schon stehe ich auf der Messe. In ein paar Minuten steht für den Martin ( @crossie) ein Termin bei Propain an. Ich schlieÃe zu den Kollegen und unterstütze so gut ich kann.
An den weiteren Ständen von Santa Cruz, Merida, Intense und wie sie alle heiÃen heiÃt es filmen, interviewen und viele Berühmtheiten kennen lernen. Nach einem anstrengenden Tag in den Schuhen freue ich mich schon auf den Abend im IBC-Haus. Dort geht es dann auf engstem Raum für die Jungs weiter alles in Schrift und Bild auszuwerten und zu präsentieren, damit ihr schon in der Nacht die ersten Infos heià und frisch auf den heimischen Endgeräten betrachten könnt. Danke hier einmal für euren Einsatz, die vielen langen Arbeitsnächte und die langen Tage auf der Messe â prima Job! Hier mal ein kleiner Einblick, später sitzen hier rund 10 Leute mit ihrem Equipment
Ich suche mir dann gegen Mitternacht ein ruhiges Plätzchen im Treppenhaus, breite den Schlafsack aus und lege mich hin. Die Jungs sitzen unten noch das ein oder andere Stündchen und arbeiten.
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