Neulingsfrage: BR-M365 upgrade?

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1. Juni 2018
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Hallo ihr alten Hasen,

dieses Forum hat mir über die letzten Wochen schon oft weitergeholfen, als die Kaufentscheidung unserer neuen Bikes näherkam, zu meinem aktuellen Problem finde ich aber nichts passendes, daher kurz eine Vorstellung zu mir/meinen Anforderungen und anschließend mein Problem.

Letzte Woche haben meine bessere Hälfte und ich uns zwei 29er Univega Summit Ltd gegönnt. Mit den Bikes sind wir bisher rundum zufrieden, allerdings sind diese Bikes bei uns fast Perlen vor die Säue. Wir sind beide die letzten 10-15 Jahre gar nicht geradelt und davor die klassischen Jugendbikes für 299 DM aus'm Kaufland. Die Ansprüche sind entsprechend niedrig und wenn ihr Fachleute euch über die Qualität der "Ausstattungen" austauscht, sah ich bis vor kurzem noch vorm geistigen Auge Klimaanlagen und Tempomaten.
"Es hat zwei Räder. Sie drehen sich. Bremsen sind auch nice2have. Was brauchts noch?!"
Aber mittlerweile hab ich mich ja ein wenig in die letzten 20 Jahre Fortschritt eingelesen und bin auch nicht ganz beratungsresistent.
Dass an dem Summit die Bremsen + Laufräder der relativ schwächste Punkt sein werden, war mir vor dem Kauf bewusst - das Gesamtpaket schien mir dennoch solide.

Das Einsatzgebiet ist größtenteils befestigter Untergrund, also Touren, die gerne auch mal durch Wald oder leichtes Offroad gehen. Ich würde auch mal mit ein paar Kumpels ein paar entspannte Einsteiger-Trails fahren, also alles nichts wildes. Aber auch viel öffentlicher Straßenverkehr.

Nun sind wir vergangenes Wochenende auf Jungfernfahrt gegangen und gleich das erste Stück am Haus geht ordentlich steil bergab (>10%).
Der erste Griff in die (Hinterrad-)Bremse bei 15-20 km/h war mit einer Schrecksekunde verbunden: ich musste echt richtig hart reingreifen, um eine vernünftige Bremsleistung zu erzielen. Meine Bike-Erfahrungen sind wie beschrieben quasi nicht-existent, aber vom Gefühl her war der Hebelweg schon extrem lang, bis überhaupt mal die Beläge an der Scheibe waren (etwa 1/3 Hebelweg), geschweige denn bis man in Fahrt so viel Druck hatte, dass das Rad blockierte bzw unmittelbar davor (nochmal über ein drittel des Hebelwegs).
Meine Finger sagen mir: das stimmt so nicht. Mag sein, dass das vorhandene Gefühl von der Motorrad-Vorderbremse verpfuscht ist - der Vergleich ist sicherlich auch nicht richtig, aber das Fingerspitzengefühl lügt doch nicht so krass?! Die Vorderradbremse ist deutlich direkter, beides sind M365 Bremsen.

Der direkte Vergleich der beiden Räder ist identisch, hinten ein gefühlt extrem langer Hebelweg, es scheint also nicht an einer falschen Einstellung o.Ä. zu liegen, sondern eher an der Charakteristik der Bremse.

Wie sind so die Meinungen der Profi-Hasen unter euch? Ist das normal? Bremst sich die noch ein? Kann man an der Bremse noch was einstellen? Auf den ersten Blick finde ich keine Verstellmöglichkeiten.

Natürlich steht auch ein Bremstausch zur Debatte. Es muss sicherlich keine 300-Euro Bremse sein, die Bremse sollte zum Level des Bikes passen. Würde zB ein Upgrade auf Shimano XT oder Magura MT5 ein wenig mehr "Anker" mitbringen? Oder ein sonstiger Geheimtipp?

Für Eure Rückmeldungen schonmal vielen Dank!
 
Die Bremse ist nicht eingebremst.
Selbst die 365 funktioniert zufriedenstellend .
Dadurch das du direkt aus der Haustür raus voll in die Bremse gelangt hast, könnten die Beläge verglast sein.
Beläge ausbauen, mit Schmirgel abziehen,Beläge wieder rein.
Dann fahren, 20- 30 Bremsungen kurz(!),sprich ein paar Sekunden,nicht bis zum Stillstand.
Jetzt sollte sich langsam schonmal Bremskraft einstellen.
Dann am besten nochmal lange Abfahrt, Bremse dabei leicht ziehen, das es schleift aber nicht bremst( die Beläge sollen einmal richtig heiß werden).
 
Dadurch das du direkt aus der Haustür raus voll in die Bremse gelangt hast, könnten die Beläge verglast sein.

Die günstigen Shimano Bremsen haben alle organische Beläge, da sollte nix (dauerhaft) verglasen:

Verglasende Beläge
Die Gefahr, dass Beläge verglasen, besteht besonders bei neuen Scheiben und Belägen. Solange die beiden Reibpartner noch nicht richtig aufeinander eingefahren sind, entsteht beim Bremsen übermäßig viel punktuelle Wärme, ohne dass die Bremse richtig verzögert. Die große Hitze kann dazu führen, dass sich auf der Belagoberfläche eine glasharte Schicht bildet, deren Reibwert sehr niedrig liegt. Den Effekt des Verglasens kennen wir übrigens in erster Linie von gesinterten Belägen. Die Oberfläche der weicheren, organischen Beläge wird durch die Lochung der Bremsscheibe leichter aufgerissen, so dass sich keine geschlossene Oberfläche bilden kann (eine Ausnahme bilden organische Beläge, die durch Öl, Fett oder auch Bremsflüssigkeit verschmutzt sind. Auch hier kann es zum Verglasen kommen). Um das Verglasen zu vermeiden, müssen Bremsscheiben für gesinterte Beläge größere Durchbrüche im Bremsring haben. Genauso wichtig ist es, neue Beläge vorsichtig einzufahren. Auf den ersten 30-50 Kilometern nach dem Belagwechsel sollte man längere Abfahrten und damit Dauerbremsungen vermeiden.

http://www.trickstuff.de/de/know-how/index.php#Verglasende Beläge

Ansonsten stimm ich dir zu, selbst die günsigen Shimanos bremsen vollkommen passabel
 
Zumindest falsch eingebremst.
Nochmal von vorne, wäre mein Vorschlag, s.o.
Das der Druckpunkt hinten weicher ist als vorne, liegt auch an der langen Leitung.
Wenn die Bremse eingefahren ist und immer noch ein undefiniertes Gefühl da ist, kann man sich immer noch über entlüften unterhalten.Erstmal die Basics :-)
 
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