Offener Brief zum Anti-Dopingkontrollsystem und der Kritik der Fumic-Brüder daran

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servus stscit04,
vielleicht könntest du mir erklären, wieso die brüder fumic nicht rechtlich gegen die nadaregeln vorgehen?
danke,
polo

hast du meine frage überhaupt gelesen?

ja, du stellst sie nicht zum ersten mal. ich habe auch schon einmal darauf hingewiesen, das sie es, meiner meinung nach, auf eine andere art und weise machen wollen. wieso und warum kann ich dir nicht beantworten. auch damals habe ich dich schon gebeten, dich direkt an die beiden zu wenden.

weiter werde ich mich nicht mehr dazu äußern.
 
meine meinung zum thema:
- schreihälse wecken aufmerksamkeit. somit haben die fumics in dieser richtung etwas erreicht.
- kritik führt letzten endes auch zu verbesserungen.
- kontrollen sind ein notwendiges instrument um den sport (wieder) fairer zu machen.
- persönliche rechte der sportler sollten natürlich so gering wie möglich beschnitten werden.
- wenn es bei den kontrollsystemen bedenken hinsichtlich des datenschutzes gibt, wird das mit sicherheit ein rechtliches nachspiel für die verantwortlichen haben.
- wenn sich bei den kontrollen herausstellt, dass jemand unlautere mittel zur leistungssteigerung eingenommen hat, dann wird das ebenfalls seine konsequenzen haben.

letztendlich ist es ein geben und nehmen. jeder gibt etwas einsicht in sein training und der sport erhält wieder mehr reiz, was im interesse aller sein sollte. da siege wieder unberechenbarer werden und nicht mehr vom besseren präparat sondern durch die kombination: menschlicher körper+training+tagesform+x bestimmt werden. in meinen augen sind das genug variablen für ein spannendes finale :)

in diesem sinne! mach das was wir am liebsten tun - ride on!
 
Wird eigendlich bei den Worldcups jeder Profifahrer auf Doping untersucht oder ist das auch nur eine Stichprobe? Weil dann könnte man sich das ganze System auch sparen und das Geld einfach in die Kontrollen bei den Rennen stecken. Und dabei dann auch einfach mal konsequent vorgehen: Sprich wer einmal positiv getestet wird fliegt ganz einfach raus.
 
schade. denn in einem der letzten threads und per pm hattest du große erklärungen angekündigt. also: auch von dir nur lärm zum thema.

@polo
ich hatte mal vor, dir meine sicht zu dem rechtsweg zu schildern. MITTLERWEILE SEHE ICH DARIN KEINEN SINN MEHR...

war bereits geklärt. ich hab einfach keinen bock mehr, einen ewig langen text zu schreiben, der dann eh nur auseinander genommen wird. zumal ich da nur meine sichtweise zum besten geben kann und nicht die der fumic brüder. darum geht es dir aber und du machst dir nicht die mühe, die beiden direkt zu konatktieren. warum soll ich dann in die presche springen?

so long...
 
Wird eigendlich bei den Worldcups jeder Profifahrer auf Doping untersucht oder ist das auch nur eine Stichprobe? Weil dann könnte man sich das ganze System auch sparen und das Geld einfach in die Kontrollen bei den Rennen stecken.
ich versteh zwar nicht genau, was du mit der unterscheidung meinst bzw. erreichen willst,
aber kontrollen im training sind deutlich sinnvoller als direkt vor oder nach dem wettkampf.
 
Direkt ekelhaft, wie Spitz und Co hier in vorauseilendem
Gehorsam kriechen!

Die kriechen nicht, die kämpfen um ihren Job.
Man stelle sich vor: Spitz schaffts nicht mehr aufs Podest, weil ihr (ich unterstelle jetzt einfach mal, dass sie sauber ist) die rollenden Apothekenbuden auf und davonfahren. Davon werden einige erwischt.
Fazit: Image im Eimer, Leistung im Keller (sie ist so gut wie vorher, nur gewinnt sie nicht mehr) -> keine Sponsoren für den Sport, kein Geld für Spitz.
Alternativen: Sich selber vollpumpen und hoffen, nicht erwischt zu werden (bzw. bis dahin wenigstens noch ordentlich abkassieren) oder nen anständigen Job suchen...
Der Job als Profisportler ist an sich schon risikobehaftet genug: Verletzungen, Formtief, Karrieredauer usw. und nur wenige verdienen wirklich den großen Schotter. Da muss man sich nicht auch noch von seinen Sportler-"Kollegen" verarschen lassen.

Damit will ich jetzt übrigends keineswegs sagen, dass die Fumics dopen, aber scheinbar lehnen sie das im Moment wirksamste Verfahren, Doping nachzuweisen ab, ohne konstruktive Gegenvorschläge zu bringen. Glaubt hier jemand, die Unterzeichner haben Spaß dran, immer und überall ein Röhrchen zum reinpinkeln vorgehalten zu bekommen? Die haben aber akzeptiert, dass es im Moment anders nicht geht und das zu ihrem Job gehört.
 
Die haben laut ihrer Page mit einer Agentur ein zweites Standbein aufgebaut - die Behauptung, dass sie also nur vom Biken leben würden stimmt so nicht.

P.S.: Irgendwie finde ich die Aussage "Die Regeln sind halt so, wer nicht mitspielt hat Pech gehabt" beängstigend - und sie wird hier immer wiederholt...
 
Ich bin jetzt sicher nicht der Chef im Sportrecht, aber rechtlich dürfte die Vorgehensweise der Fumics ziemlich risikoreich sein.
Die Regelung über Whereabouts ist nichts anderes als eine Berufsausübungsregel und die gibts in anderen Berufen auch. Auch in anderen Berufen wird dadurch in Grundrechte eingegriffen. Man darf nämlich eines nicht vergessen: Grundrechtseingriffe sind durchaus zulässig, solange sie gerechtfertigt sind. Zugegeben, das war jetzt stark vereinfacht.
Mal 'ne Frage: Zuerst geht`s vors Sportgericht, oder? Und danach ist erst der Rechtsweg zu den Zivilgerichten eröffnet? Wäre nett, wenn das jemand genauer aufklären könnte.
Welcher Anwalt vertritt die beiden Helden eigentlich?
Grüße
Edit: Weil das hier immer wieder zusammengeworfen wird: Ich bin gegen eine vorbehaltlose verdachtsunabhängige und unkontrollierte Überwachung von Bürgern, so wie das Herrn Schäuble vorschwebt, der das Grundgesetz auch sonst mit Füßen tritt, ähh, überrollt. aber ich finde, das hat mit den Anti-Doping-Richtlinien wenig zu tun. Auch in anderen Berufen muß ich mich an Regel und Gesetze halten, wenn z.B. ein Berufskraftfahrer besoffen fährt und seinen Lappen verliert, dann ist er halt auch seinen Job los und wenn ich als Anwalt meine Schulden nicht mehr zurückzahlen kann, dann bin halt auch meine Zulassung los.
 
es stimmt ja, dass die Regeln so sind wie sie sind und dass man sich an Regeln halten muss.

Das heisst aber nicht, dass man mit den Regeln einverstanden sein muss. Man kann sich ja an die Vorgaben der Agenturen halten und gleichzeitig die Sache rechtlich prüfen lassen. Aufbegehren ist ja grundsätzlich gut. Nur die Art und Weise, wie man sich zur Wehr setzt ist meiner Meinung nach das Problem.

Die Vorgehensweise der Fumic ist sehr bescheiden und naiv - wenn ich das mal so sagen darf. Naiv deshalb, weil die beiden Herren Gefahr laufen, das Ziel eines jeden Sportlers, einmal an einer Olympiade teilzunehmen, verpassen könnten durch eine Sperre. Naiv auch deshalb, weil die Herren viele Sympathien und Fans verlieren könnten. Und naiv weil irgendwann auch die Sponsoren ein anderes Team supporten könnten. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Warum dieser Weg?
 
servus speedy j,

hab die stellungnahme gelesen. du hast ja recht, alles ist spekulation. aber so ist das nun mal. wer sich nicht an die regeln hält fliegt raus. deshalb versteh ichs ja nicht. wieso hält man sich nicht an die regeln und klagt trotzdem dagegen? das ist das was ich nicht verstehen kann.

und das hinterlässt einfach nen faden beigeschmack. entweder die jungs haben was zu verbergen oder sie sind nur naiv und dumm (weil sie mit dieser aktion olympia und ihre karriere aufs spiel setzen).

zitat andreas altmann: die dummheit ist wie ein meteorit, der mitten auf einen waldpfad knallt. unverrückbar, mitten im weg, auf ewig da.
 
wie das so oft in solchen Fällen ist, liegt die Wahrheit in der Mitte.

Jeder hat das Recht, eigene Meinung zu äußern.

Auf der einen Seite Regeln - auf der anderen Privatsphäre.

Wäre auch Zeit, dass sich einige Leute zusammensetzen und darüber sachlich reden.

Viel Spaß dabei.
 
Grundrechtseingriffe sind durchaus zulässig, solange sie gerechtfertigt sind.

Grundrechtseingriffe bedürfen einer gesetzlichen Ermächtigung. Da die Nada keine Behörde ist, scheidet eine gesetzliche Rechtfertigung schon mal aus. Die Nada kann ausschließlich auf eine vermeintliche Freiwilligkeit der Sportler bauen. Faktisch stellt diese Freiwilligkeit aber für die Sportler einen Zwang dar, da der Verband bei fehlender Freiwilligkeit (sprich keiner vorbehaltlosen Zusammenarbeit) Sperren, also Berufsverbote ausspricht.
Dieser Umstand macht das ganze juristisch sehr zweifelhaft.
 
@Timsky: Thx für die klaren Worte:) Kenne mich da nämlich auch sehr wenig aus.
 
@Timsky: Hier geht es nicht um juristische Haarspaltereien über vermeintliche "Menschenrechtsverletzungen", sondern darum, Betrug durch Doping in Grenzen zu halten.
 
@Timsky: Hier geht es nicht um juristische Haarspaltereien über vermeintliche "Menschenrechtsverletzungen", sondern darum, Betrug durch Doping in Grenzen zu halten.

Bravo! Aber Du willst Betrug und Doping bekämpfen, aber auf die Grundlage von solchen Maßnahmen einzugehen ist Haarspalterei???

Wenn du Menschen kontrollieren willst, sind Grundrechtseingriffe zwangsläufig, dafür muss es eine Grundlage geben. Das ist nicht weniger als ein Rechtsstaatsprinzip. Wer da von Haarspalterei spricht offenbart eine mittelschwere Bildungslücke.
 
ENDLICH! äußern sich die anderen Sportler in breiter Masse über die FUmitches
 
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